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Hamburg (rpo). Deutschland ist um ein neues Krankheitsbild reicher. Experten sprechen von der "Orthorexia nervosa": die "zwanghaft gesunde Ernährung".
Die Ärzte warnen vor dieser Entwicklung. Man könne es mit der Vorsicht auch übertreiben. "Bei krankhaften Gesundessern dreht sich alles nur noch um die Nahrungsaufnahme. Sie berechnen bei jeder Mahlzeit den Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen und verdammen alles 'Ungesunde' wie Fett, Fleisch, Zucker oder Kaffee", so die Bremer Suchtexpertin Margrit Hasselmann in der Zeitschrift "Woman" über das Phänomen. Besonders Frauen und Angehöriger höherer Bildungsschichten sind betroffen, die sich für Gesundheitsfragen interessieren.
Wann genau die gesunde Ernährung zum Problem wird, erklärt die Expertin so: "Es ist eine Frage des Maßes. Wer morgens gern ein Obstmüsli und mittags einen Salat zu sich nimmt, ist bestimmt noch nicht gefährdet. Erst, wenn etwas aus einem inneren Zwang geschieht, wird es kritisch." Und dieser innere Zwang beginnt meist mit dem Vorsatz, "schlechte" Ernährungsgewohnheiten abzulegen - mitunter lösen auch aktuelle Lebensmittelskandale den Impuls aus.
Quelle:
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wissenschaft/medizin/46215
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Dann bin ich...
Dann bin ich...
... eindeutig nicht gefährdet! Ich habe meinen heutigen Salat schon verspeist und werde mich gleich zur Kaffeezeit auf meine Mandelhörnchen stürzen, begleitet von einer Tasse (oder auch zweien) Capucchino. Und zwar ohne Rücksicht auf Kalorien oder Nährstoffgehalt (bzw. der Abwesenheit eines solchen).

Anke
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
nun,
wenn ich zwischen adipositas, bluthochdruck, schlechten cholesterinwerten, mangelerscheinungen durch falsche kost, gelenkveränderung durch übergewicht, diabetes durch fettsucht, schlaganfall in folge von all dem UND orthorexia nervosa wählen müßte.......
mit nachdenklichen grüßen
a.n.d.r.e.a
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falscher ansatz
falscher ansatz
der von dir suggerierte gegensatz: entweder ernährungsbedingte erkrankungen oder "zwanghaftes gesundessen" existiert so nicht
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RE: solche Leute kenne ich nicht
RE: solche Leute kenne ich nicht
es muß eine eher seltene Erkrankung sein... so wie die Leute, die sich ständig die Hände waschen oder zu Hause putzen. Das hat mit dem Essen eigentlich nicht zu tun, sondern eher mit den Botenstoffen im Gehirn.
Viele liebe Grüße von
pippi
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RE: solche Leute kenne ich nicht
RE: solche Leute kenne ich nicht
Hi pippi,
solche Leute kenne ich sehr wohl. Meistens sind es auch Leute, die gleichzeitig übermäßig um ihre Gesundheit besorgt sind und hinter jedem Wehwehchen gleich Krebs oder ähnlich Katastrophales sehen.
Das zwanghafte Gesundessen ist genauso eine Sucht wie das zwanghafte Putzen, Händewaschen, Spielen, Sammeln, Fressen oder Hungern auch.
Sucht = Man kann nicht davon lassen, ohne sich mies zu fühlen. Geht man der Sucht nach, fühlt man sich ganz kurzzeitig besser, gleich danach aber meistens noch mieser als vorher. Es ist richtig: Wonach man süchtig ist, ist eigentlich egal, Sucht ist Sucht. Süchtiges Händewaschen hat ja auch nix mehr mit dem Säubern schmutziger Hände zu tun ...
Liebe Grüße von
Monsti - zum Glück nur garten- und blümchensüchtig

)))
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
Hi Andrea,
meine auch, dass Dein Ansatz so nicht richtig ist. Es geht hier nicht um bewusste Ernährung, sondern um eine Krankheit, die genauso katastrophale Auswirkungen hat wie jede andere Sucht auch, weil der Sinn des ursprünglich Gewollten verloren gegangen ist und Handlungen nur noch zur Suchtbefriedigung ausgeübt werden.
LG von Monsti
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
habe diese überlegungen ja nicht ohne grund etwas provozierend angestellt.
möchte um himmelswillen weder mit dem einen noch mit dem anderen geplagt sein.
die frage, die mich interessiert ist, womit es sich wohl "besser" (erträglicher) leben läßt? mit all`diesen wohlstandserkrankungen( und glaubt mir, ich kenne so einige exemplare, die ihren körper eindeutig durch schlemmerei ruinieren) oder mit diesem neu entdeckten phänomen?
beste grüße
a.n.d.r.e.a
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RE: bald gibt es Hilfe
RE: bald gibt es Hilfe
ich habe gelesen, daß die Forscher so was wie ein Filter für das Gedächtnis gefunden haben. Das hat bereits der alte Freud behauptet, wir können Erinnerungen aktiv unterdrücken, um sie aus dem Bewußtsein zu verbannen. Und jetzt haben US-Forscher (ich frage mich nur wo unsere Forschung bleibt, es fällt uns hier nichts mehr ein!) bewiesen, daß wir ein Filtersystem haben, mit dem wir unerwünschte Erinnerungen verdrängen können. Also Freud lag mit seiner Theorie zur Verdrängung unerwünschter Gedächtnisinhalte total richtig

). Ich freue mich für den alten Herr, er ist gar nicht so übel. Jetzt wird aber versucht, Medikamente zu konzipieren, die das System positiv steuern können. Und das ist eine große Hoffnung für alle Zwangserkrankungen und auch für Drogen- und Alkoholsüchtige, für alle Suchterkrankungen.
Liebe Grüße von
pippi
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
Hi Andrea,
ich glaube, es ist ziemlich egal, wonach man süchtig ist. Allein die Sucht bzw. die damit verbundene ständige Suche nach Suchtbefriedigung ist ungesund, erzeugt Stress, Unzufriedenheit, Probleme bei sozialen Kontakten und stört u.a. dadurch auch das Immunsystem.
Sicher, am Anfang der Sucht steht immer der Wunsch nach einer Veränderung von unbefriedigenden Zuständen. Doch das eigentliche Ziel rückt mit Ausbruch der Sucht zunehmend in den Hintergrund - damit wird alles zur Krankheit.
Interessant ist doch, dass das zwanghafte Gesundessen oft Leute betrifft, die auch schon vorher an Essstörungen gelitten hatten. Naja, ich sag das jetzt so, als wäre dieser Zusammenhang bewiesen. Okay, das ist jetzt meine persönliche Erfahrung mit Betroffenen aus meinem eigenen Umfeld. Und mir fällt es halt auf.
Von einer Sucht in die andere, sage ich dazu. Die Frage ist, wo in einer evtl. Therapie angesetzt werden sollte.
Mh, interessante Diskussion ... bin gespannt, was noch alles kommt.
Liebe Grüße von
Monsti
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
du meinst also:
hast du das eine behandelt, gerät das andere aus den fugen.
die chinesen haben ja den wunderbaren bergiff: ying-yang = das gleichgewicht. muß also hergestellt werden, damit sich der hund nicht in den schwanz beißt.
gruß
a.n.d.r.e.a
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
Tut mir leid, aber das klingt, als hätte man schon wieder mal eine neue Krankheit erfunden, samt lateinischem Namen. Wo sind die Betroffenen? Wo sind die Fallstudien? Wie ist die genaue Definition? Wer legt fest, ab wann mein Drang, mich gesund zu ernähren, zwanghaft ist?
Für mich hört sich das verdammt nach Abwiegelung und Beschwichtigung an. Ihr wollt keine Geschmacksverstärker mehr? Zwanghaft! Ihr wollt nicht mehr unkontrolliert Jod mit allen möglichen Lebensmitteln zu euch nehmen? Zwanghaft! Ihr wollt keine Rieselmittel (Kaliumhexacyanoferat) mehr im Salz? Zwanghaft! Ihr habt Angst vor den paar Transfetten in Fertiggerichten? Macht euch nicht lächerlich!
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. So gesehen bin ich wohl ein bekennender zwanghafter Gesundesser!
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Frau Doktor, ...
Frau Doktor, ...
... hier ist ein erster Patient für Sie! ;-)))))
<lautlach>
Anke
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
nee, nur wenn es sich um einen Zustand von Regelwidrigkeit im Ablauf der Lebensvorgänge handelt und du mit deinem Leben nicht mehr zurecht kommst

. Ansonsten kannst du gesund essen so viel, wie du willst und kannst ;-)
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
Hi Pippi,
ist mir schon klar.
Ich sehe hier nur wieder den erprobten Mechanismus: Neue Krankheit - neues Medikament - neue Einnahmequelle. Oft ist das neue Medikament sogar eher da als die Krankheit, man denke nur an den Cholesterinwert, der mit der Weiterentwicklung der Cholesterinsenker immer weiter nach unten korrigiert wurde. Alles drüber ist dann krankhaft und behandlungsbedürftig.
Hier scheint es weniger um ein Medikament als um den Umsatz an industriell hoch verarbeiteten Lebensmitteln zu gehen, die verstärkt in die Kritik geraten. Und ehe sich das erst richtig auf die Verkaufszahlen auswirkt, wird gegengesteuert, indem man die Kritiker in gewisser Weise als lächerlich oder unglaubhaft (weil krank) darstellt.
Ich bezeichne es in der Zwischenzeit als meine ganz persönlich Paranoia und mag manchmal schon gar nichts mehr sagen, um nicht belächelt zu werden. Mit meinem heutigen Wissensstand über industrielle Nahrungsmittelproduktion und -verarbeitung, bin ich allerdings fest davon überzeugt, dass dieser Gedanke lange nicht so weit hergeholt ist , wie er klingen mag.
Die beiden Phönix-Reportagen (Links) haben mich in meiner Meinung bestärkt. Hier fand ich fast wörtlich all das zusammengetragen, was ich in den letzten beiden Jahren Internetrecherche über die "Abgründe" der Lebensmittelindustrie (mit angeschlossener Pharmebranche) erfahren habe.
http://www.phoenix.de/dokus/16572/index.html
http://www.phoenix.de/dokus/16602/index.html
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
du übertreibst natürlich
warum eigentlich?
touché?
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
liebe hsusi,
zwischen wissen um und aufklärung über schädliches in lebensmitteln und paranoia besteht ein unterschied
kannst ruhig die kirche im dorf lassen. es geht nicht ums gesundessen per se, sondern ums zwanghafte gesundessen
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
Hi,
dass Du mitunter belächelt wirst, wie Du selber sagst, hat möglicherweise seinen guten Grund.
Ich selber hole mir mein Gemüse aus dem eigenen Garten und weiß, dass es vollkommen unbehandelt ist. Das bedeutet Arbeit, jawohl. Aber ich kann mich bequem zurücklehnen und sagen, dass es mir ziemlich wurscht ist, was die Lebensmittelindustrie so an Müll produziert.
Aber niemals käme ich auf den Gedanken, meine gesamte Ernährung auf das Non-plus-Ultra-erprobt-Gesunde umzustellen. Ich esse, was mir schmeckt, ohne Nährstoffe auszurechnen, Kalorien zu zählen oder mich permanent auf die Waage zu stellen. Essen ist für mich in erster Linie Beseitigung von Hungergefühl und viiiiiel Genuss.
Ich glaub, Du hast noch nicht begriffen, worum es hier geht. Musst dich doch nur hier durch's Forum wurscheln, dann weißt Du, was gemeint ist.
Grüßle von
Monsti
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RE: Neue Krankheit: Zwanghafte Gesundesser
Wirklich?
Wenn ich daran denke, dass ich seit einigen Tagen auf der Jagd nach einem einfachen Meersalz bin (unraffiniert, ohne zusätzliches Jod und Flour, ohne Rieselmittel), weiß ich, dass ich nicht übertreibe.
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Blöde Frage!
Blöde Frage!
Hallo Susi,
warum muss es denn ausgerechnet so ein kompliziertes Zeug sein. Fluor ist doch gut, denke ich. Allergien gegen Jod gibt's, das weiß ich schon. Und was ist mit diesen Rieselmitteln? Reagierst Du da auch allergisch?
Fragt
Anke
(die Gott-sei-Dank sogar Maggi-Fix Produkte ohne Nebenwirkungen verträgt)
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