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Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

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pama7

New member
Ich arbeite als Altenpflegerin in einem Pflegeheim. Seit einiger Zeit bin ich auf einem neuen Wohnbereich wo 2Bewohnern oral Flüssgkeit mit einer Spritze verabreicht wird. Da sie sonst den Mund fest zusammen kneifen ist das quasi die einzige Möglichkeit sie vor einer Sonde zu schützen u. die vorgegebene Flüssigkeitssmenge zu erreichen. Nun ist meine Frage ob das eigentlich erlaubt bzw.rechtens ist. Einerseits finde ich es ok, weil es besser ist als eine PEG aber andererseits ist es doch auch wie eine Vergewaltigung. Ich bin hin u.her gerissen, denn die Bewohner tun mir so oder so leid. In der Schule habe ich leider nichts zu diesem Thema gelernt. Wer kann mir einen Rat geben oder hat ähnliches erlebt.

Danke für ihre Antwort, fG pama7
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Hallo User,

mit einer Spritze oral Flüssigkeit zu verabreichen, obwohl der Bewohner den Mund "zukneift", fällt unter Zwangsernährung und stellt demnach eine Körperverletzung dar, die strafrechtlich verfolgt werden kann.
Wenn eine angeordnete Flüssigkeitsmenge nicht erreicht wird, muss der Arzt informiert werden und er entscheidet über eine Flüssigkeitszufuhr über PEG oder subkutane Infusion.

Mit freundlichen Grüßen
Vera Reinsfelder
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Und wenn sich der Bewohner dazu nicht äußern kann?

Jemandem eine Infusion zu legen finde ich nicht besser, denn gegen sowas kann ich mich nicht wehren, gegen eine PEG auch nicht wirklich...

Ich habe genau das Gleiche Problem gehabt, dass eine Bewohnerin, bettlägrig immer den Mund zusammenkniff, egal ob nahrung oder Flüssigkeit, mit der Spritze gings und ich fand es nicht ok, nein, aber auf der anderen Seite dachte ich mir, wurde sie es doch ausspucken, wenn sie es wirklich nicht wollte?! ...oder erbrechen oder irgendwie sowas...

Ich weiß nicht...diskussionwürdiges Thema auf jeden Fall
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Hallo, wir dürfen in deutschen landen niemanden verdursten lassen , daher ist zwangsernährung erlaubt sobald der pat.in versorgung ist.tut mir auch weh .
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

(::I) ich komme aus dem med. bereich + eythanasie ist in deutschland verboten . verhungen + verbluten in einer med. versorgung ,z.b.klinik od. altenheim ,fällt unter unterlassener hilfeleistung.was zuhause passiert ist ein anderes thema .ich finde das alles auch grausam , zumal ich eine hochachtung vor den alten damen habe ,denn die haben deutschland aufgebaut + werden im alter teilweise sehr schäbig behandelt .ausnahmen gibt es immer + ich möchte es auch nicht so pauschal verstanden wissen . denn , wie du weist beate ullmann ,ist alles eine sache der wahrnehmung .
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Den Willen eines Menschen zu respektieren hat rein gar nichts mit EUthanasie zu tun. Einen Willen nicht zu respektieren, hat etwas mit Mißachtung zu tun.
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

wer von euch würde denn tatenlos zusehen, wie jemand verdursten oder verhungern "möchte"? ...

ich denke, jemand der die flüssigkeit oder nahrung wirklich nicht will, lässt sie sich auch nicht mit der spritze verabreichen..zumindest habe ich die erfahrung gemacht..

die verweigerung von essen oder getränken auf "normalem" weg hat wohl oft auch andere ursachen und eben nicht die genrelee abneigung gegen nahrungsaufnahme und flüssigkeitszufuhr
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

so sehe ich das prinzipiell auch, es kommt halt auch ein wenig drauf an, mit wieviel Druck man das macht. Es spricht auch nichts dagegen, das Trinken in den Bewohner hineinzudiskutieren, aber es darf nicht an Vergewaltigung grenzen. Selbstverständlich muss man aber immer wieder anbieten und Hilfestellung leisten. Es reicht sicher nicht, den Becher oder das Glas hinzustellen und darauf zu warten, dass der Betroffene selbst die Initiative ergreift.
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Hallo zusammen,
ich würde die Nahrungszufuhr mit der Spritze nicht mit Vergewaltigung bezeichnen sondern eher mit Gewalt. Und es gibt Situationen wo es gar nicht anders geht, z.B. Schluckstörungen, als mit der Spritze Flüssigkeit zu zuführen damit der Bew. nicht austrocknet.

Mfg
mrs.happysnake
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

hallo,ich bin auch altenpflegerin,bei uns ist so etwas nicht erlaubt,denn dies ist zwangsernährung,wir haben auch so eine bewohnerin,aber wenn sie die vorgeschriebene menge am tag nicht schafft bekommt sie eine s.c. infusion. und wenn ma´n mal überlegt,möchte man selbst so behandelt werden????

lg cine
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Hilflose Helfer und wehrlose Patienten!
Ich bin Altenpflegekraft und kenne diese Thematik.
Diese Situation kann und soll/darf nicht von einem
einzelnen gelößt werden.
Ausführliche Pflegeamnamnese,Rücksprache mit dem
behandelnden Arzt,gesetz.Betreuer,Angehörigen,Team,Heimleitung
ist wichtig um eine zufriedenstellende Versorgungssituation für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Gemeinsame Maßnahmen sind schriftlich festzuhalten und von den beteidigten Personengruppen zu unterschreiben(ges.Betreuer,Ärzte usw.) ES IST WICHTIG DAS SICH
DIE EINZELNE PFLEGEPERSON NICHT SITUATIONEN
AUSGELIEFERT SIEHT DIE SIE ALLEINE NICHT LÖSEN KANN.Das ansprechen solcher Situationen im Team
ist deshalb der erste Schritt zur gemeinsamen Lösung.
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Solange Essen und Trinken zur Lebensqulität beiträgt würde ich dies solange wie möglich unterstützen.

Wird dies aber zur Qual oder ist der Patient gesundheitlich gefährdet würde ich über Versorgung einer Peganlage nachdenken.
Eine Magensonde zählt als lebensverlängerte Maßnahme und muss im Einzelfall abgewogen werden.
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Liebe Pama, wenn schon ein Bettgitter amtsgerichtlich eingeholt werden muss, nehme ich ganz stark an, das diese Methode der Nahrungszufuhr ebenfalls nur über Zusage vom Amtsgericht geschehen darf.
Bei Verweigerung des Betroffenen sehe ich es wie du, wie eine Vergewaltigung....oder anders ausgedrückt, es geschieht gegen den Willen des Menschen. In allen Dingen gehe ich von mir und von meinen Erfahrungen mit meinem an Alzheimer erkrankten Mann aus....wo fängt Menschlichkeit an und wo hört Menschlichkeit auf? Diese Frage habe ich mir in der letzten Zeit sehr oft gestellt!
liebe Grüße
Arielle
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Hallo, ich bin auch Altepflegerin und wir machen das bei einzelnen Bewohnern bei uns auch, das wir Flüssigkeit oral mit einer Spritze einführen...ich denke es gibt schon einzelne Beweggründe die dies auch rechtlich zulassen, denn viele demente BW verstehen leider nicht was das PP meint wenn es sagt "Machen Sie bitte den Mund auf und trinken Sie", und solche leute haben ein Durstgefühl, das merkt man ja auch wenn die Leute dann an der Spitze zu saugen beginnen oder ohne Probleme und Widerwillen trinken. Dann finde ich es schon okay,. ich würde nur nicht für gut heißen wenn ein B sich dagegen wehrt und man weiter macht ...z.B. wenn der BW seinen Kopf wegdreht oder ausspuckt oder mit den Händen in Abwehrhaltung geht.
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Hallo Frau Reinsfelder,

ich konnte bei 2 Angehörigen die von der eigenen Familie
unter Aufsicht von 2 verschiedenen Hausärzten zu Hause gepflegt wurden
beide Situationen miterleben, bei meiner Großmutter die normal ernährt wurde und
am Schluss auch keine Flüssigkeit mehr aufnehmen wollte,
ihr wurde der Mund mit einem Waschlappen beträufelt,
sie konnte glücklich gehen ohne zu verdursten, ohne jegliche Quälerei. Am Abend zuvor machte sie noch mal die Augen auf schaute noch mal lächelnd meine Mutter die sie pflegte und mich an und verabschiedete sich.

Die letztere Angehörige mir nahe stehenden Person pflegte ich selbst 5 Jahre Pflegestufe 3 mit meinen Geschwistern alleine, nebenbei, trotz meiner Berufstätigkeit.
Die Peg konnte ich nicht verhindern, es war ein lebensverlängernde Quälerei die ungewollt war weil am Schlauch gezogen wurde, zum Glück konnte ich es,
da ich dagegen gekämpft hatte, bis aufs letzte 1/2 Jahr hinausschieben, sonst wäre die Peg von meinen Geschwistern viel Früher in Anspruch genommen worden.
Durch natürliche passierte Kost mit viel Flüssigkeit, Vitaminen ( Gemüse Obst ) drinnen und biologisch hochwertigem Eiweiß welches sich auch in Kartoffeln, Milch, Fleisch, Fisch und Eiern befand war dies eine gesunde und natürliche Ernährung.
Wie sie dann gar nicht mehr schlucken konnte hatte man ihr den Mund betäufeln sollen und nicht diese lebensverlängernde Quälerei mit der Peg im Magen durchführen sollen.
Das Zeichen das dies nicht gewollt war und eine Quälerei war,
das war das Ziehen am Schlauch der Peg.

Ich stelle noch mal ein paar Links rein wo man sich auch Anregung zu diesem Thema holen kann.
Bei Sterbeforschung gibt es auch ein Forum wo man mal reinschauen sollte:
http://sterbeforschung.de/

Ernährung im Sterbeprozess [www.aerztekammer-hamburg.de]
[www.nahrungsverweigerung.de]
[www.hospiz.net]
[www.liberales-netzwerk.de]
Wenn ich eines Tages sterben muss, dann gehe ich auf eine Palliativstation wo nur Schmerzen genommen werden und das Pflegepersonal mehr Zeit für mich hat, durch Nähe ..und
wenn ich nichts mehr schlucken kann, dann möchte ich auch nichts rein gezwungen bekommen, höchstens meine Lippen mit Flüssigkeit beträufelt bekommen.
Das hat nichts mit verhungern oder verdursten zu tun sondern ist ein normaler natürlicher Prozess am Lebensende, den man akzeptieren soll und nicht die Menschen quälen soll indem man sie zwangsernährt.

LG

Sonja
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Hallo Frau Reinsfelder,

ich konnte bei 2 Angehörigen die von der eigenen Familie
unter Aufsicht von 2 verschiedenen Hausärzten zu Hause gepflegt wurden
beide Situationen miterleben, bei meiner Großmutter die normal ernährt wurde und
am Schluss auch keine Flüssigkeit mehr aufnehmen wollte,
ihr wurde der Mund mit einem Waschlappen beträufelt,
.sie konnte glücklich gehen ohne zu verdursten, ohne jegliche Quälerei.

Die letztere Angehörige mir nahe stehenden Person pflegte ich selbst 5 Jahre Pflegestufe 3 mit meinen Geschwistern alleine, nebenbei, trotz meiner Berufstätigkeit.
Die Peg konnte ich nicht verhindern, es war ein lebensverlängernde Quälerei die ungewollt war weil am Schlauch gezogen wurde, zum Glück konnte ich es da ich dagegen gekämpft hatte bis aufs letzte 1/2 Jahr hinausschieben, sonst wäre die Peg von meinen Geschwistern viel Früher in Anspruch genommen worden.
Durch natürliche passierte Kost mit viel Flüssigkeit, Vitaminen ( Gemüse Obst ) drinnen und biologisch hochwertigem Eiweiß welches sich auch in Kartoffeln, Milch, Fleisch, Fisch und Eiern befand war dies eine gesunde und natürliche Ernährung.
Wie sie dann gar nicht mehr schlucken konnte hatte man ihr den Mund betäufeln sollen und nicht diese lebensverlängernde Quälerei mit der Peg im Magen durchführen sollen.
Das Zeichen das dies nicht gewollt war und eine Quälerei war,
das war das Ziehen am Schlauch der Peg.

Ich stelle noch mal ein paar Links rein wo man sich auch Anregung zu diesem Thema holen kann.
Bei Sterbeforschung gibt es auch ein Forum wo man mal reinschauen sollte:
http://sterbeforschung.de/

Ernährung im Sterbeprozess [www.aerztekammer-hamburg.de]
[www.nahrungsverweigerung.de]
[www.hospiz.net]
[www.liberales-netzwerk.de]
Wenn ich eines Tages sterben muss, dann gehe ich auf eine Palliativstation wo nur Schmerzen genommen werden und das Pflegepersonal mehr Zeit für mich hat, durch Nähe ..und
wenn ich nichts mehr schlucken kann, dann möchte ich auch nichts rein gezwungen bekommen, höchstens meine Lippen mit Flüssigkeit beträufelt bekommen.
Das hat nichts mit verhungern oder verdursten zu tun sondern ist ein normaler natürlicher Prozess am Lebensende, den man akzeptieren soll und nicht die Menschen quälen soll indem man sie zwangsernährt.

LG

Sonja
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Es ist erschreckend, wenn man einige Beiträge in diesem Forum liest. Ich kann mir vorstellen, daß alles zur Routine wird, wenn man täglich alte Menschen pflegt.Aber jeder Mensch in ein Individium und hat das Recht auf Selbstbestimmung. Wo bleibt die Achtung, die Nächstenliebe? Ich sehe es im Pflegeheim beim Besuch der Tante,daß der Becher mit Getränken einfach neben die Person gestellt wird.Natürlich ist zu wenig Personal da,es muß ja eingespart werden!!Ich weiß wovon ich rede. Ich bin nach dem Schlaganfall meiner Mutter 3mal täglich zum Füttern usw.ins Krankenhaus gegangen und kenne die Gegebenheiten.Ich bekam meine Mutter,nachdem sie nicht mehr schlucken konnte,unter der Bedingung zur Pflege mit nach Hause,wenn ich der Verlegung einer Magensonde für meine Mutter zuzustimme,sie selbst konnte ihren Willen nicht mehr bekunden.Man fragte mich "Wollen Sie ihre Mutter verhungern u. verdursten lassen".Ich pflegte sie in meiner kleinen Wohnung noch 6 Monate,meine Mutter mußte dann qualvoll ersticken.Ein Mensch, der nicht mehr schlucken kann,hat trotz künstlichem Speichel dann nur noch Schleim,da hilft kein Waschlappen und keine Spritze (von der hier die Rede ist) mehr.
Ich habe mich in meiner Vorsorgevollmacht gegen Zwangsernährung ausgesprochen, was im Falle eines Falles dann auch hoffentlich respektiert wird. Aber man hört so oft andere Dinge...
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Diese Art der Flüssigkeits- oder Breikostzufuhr ist mir ebenfalls bekannt. Hier ist eine rechtliche Absicherung unbedingt notwendig. Der betreffende Mensch wird in der Regel einen amtl. bestellten Betreuer haben, der hierfür seine Zustimmung geben muss. Ist das nicht der Fall, darf die Zufuhr hier keinesfalls erfolgen. Zudem könnte sich derjenige auch verschlucken und es besteht Erstickungsgefahr, denn wenn zuviel auf einmal eingespritzt wird, oder zu tief, könnte die Flüssigkeit auch in die Luftröhre und damit in die Lunge gelangen.
Hier muss man sich zunächst mit den Angehörigen, dem Arzt und auch dem evtl. Betreuer absprechen, alles genau dokumentieren und auch unterschreiben lassen. Wer einfach ohne diesen Hintergrund jemandem Flüssigkeiten und Breikost mit der Spritze einflößt, derjenige sich verschluckt und dabei verletzt wird oder sogar erstickt, macht sich auf jeden Fall strafbar. Außerdem darf so eine Handlungsweise niemals von einer Hilfskraft vorgenommen werden und es ist dringend nötig, absolut vorsichtig zu handeln. Sofern eine Pflegekraft sich hier überfordert fühlt, sollte sie das ihrer Vorgesetzten, der PDL oder auch dem HL vortragen und sich unbedingt rechtlich absichern. Letzteres auch, wenn SL, PDL und HL dies abgesegnet, jedoch selbst nicht in den Pflegemaßnahmen dokumentiert haben.
Das selbe gilt ja auch für die Einnahme von Medikamenten. Weigert sich ein Patient, sie zu nehmen, darf man rechtlich sie auch nicht heimlich in den Pudding oder Joghurt mischen. Dazu benötigt man die Zustimmung des Patienten oder, falls der einen Betreuer hat, dessen ausdrücklich dokumentiertes und möglichst abgezeichnetes Ja!
 
Re: Nahrungszufuhr mit der Spritze!?

Nein, Zwangsernährung ist nicht erlaubt! Verdursten lassen ist ebenfalls strafbar. Absicherung der Art der Ernährung ist gebotene Vorschrift!
 
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