• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Meine Homosexualität - Darf ich sie ablehnen?

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Perbolton

New member
Ich habe lange nach einem Forum gesucht, in dem mir vorstellen konnte, dass meine Worte auf Menschen treffen, die diese auch ein wenig reflektieren.
Ich bin 18, männlich, und homosexuell. Geoutet habe ich mich bisher weder online noch offline. Dieser Text ist also das erste Mal, dass ich meine Gefühle dahingehend tatsächlich teile.
Zu aller erst möchte ich kurz folgende Dinge klar stellen: Ich bin selbstverständlich ein Befürworter der kompletten Gleichstellung, auch der Homoehe etc. Es ist für mich unverständlich, wieso Menschen sich gegenseitig immer ihre Ideologien aufdrängen wollen, obwohl wir ja nur im von uns gemachten System leben (es soll nur niemand zu Schaden kommen).

Der Kampf der LGBT - Community für die Gleichstellung wird sicherlich in Zukunft für immer mehr Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft sorgen, aber darum geht es mir nicht: Ich habe das Gefühl, als Homosexueller Teil dieser Bewegung sein zu müssen. Die Gesellschaft von heute vermittelt mir das Bild, dass man als homosexuell Empfindender seine Sexualität akzeptieren und ausleben MUSS, um keine Hürde für diese Bewegung zu sein. Ich soll einfach glauben, dass ich so geboren wurde und nichts auf der Welt jemals etwas daran ändern kann. Was meine Homosexualität für mich aber konkret ist, möchte ich hier gerne offenlegen:

Ich wurde nicht homosexuell geboren. Ich bin mir sehr sicher, dass es sich hierbei bei mir (!) um ein psychologisches Problem handelt. Sicherlich gibt es auch Menschen, bei denen die Homosexualität einfach ein gegebener Fakt ist, aber ich denke, dass diese auch fühlen, dass es das Richtigte und "einzig Wahre" für sie ist. Ich fühle das nicht.
Ich bin vom Charakter her ein sensibles Kind gewesen (Der Teil ist angeboren.) Ich habe einen Vater, der in meiner Kindheit für mich emotional immer sehr abwesend war. Oft hat er mich verletzt, sei es durch Kommentare über mein Übergewicht oder Kleinigkeiten wie die Tatsache, dass er mir als Kind nie die genugtuung gönnen konnte, ihm einen Witz zu erzählen ("Der ist doch alt.") Meine Mutter hingegen bedeutet für mich Himmel und Erde. Ich habe das Gefühl, die Liebe, die ein Kind auf seine Elternteile verteilt, allein für sie zu empfinden. Sie war immer sehr fürsorglich und, gerade, da ich mich mit meinem Vater nicht identifizieren wollte und konnte, auch immer die Persönlichkeit, die ich als erstrebenswert empfand. Ich liebe sie zu sehr, sie kann mich schnell verletzen. Bei ihr fühle ich mich , wenn wir nicht in Streit sind, in mein Kindheits-Ich zurückversetzt. Bei meinem Vater hingegen vermeide ich heute noch Augenkontakt und Umarmungen, auch wenn er sich sehnlichst eine bessere Beziehung zu mir wünscht (er weiß, dass er einige Fehler gemacht hat). Ich versuche auch in vielen Bereichen, seine Liebe zuzulassen - aber eine richtige "Vater-Sohn-Beziehung" wird sich daraus nicht mehr entwickeln. Genau so versuche ich, eine Distanz zwischen mir und meiner Mutter zu schaffen - bald werde ich ausziehen. Ich würde mich nicht mal als Muttersöhnchen beschreiben, weil ich eigentlich eine recht normale Beziehung zu meiner Mutter habe, selbstständig bin und (ganz klar) in vielen Dingen nicht mir ihr übereinstimme. Aber innerlich fühle ich trotzdem, dass die Liebe zu groß ist (ich habe starke Verlustängste).

Ich sehne mich sehr nach Männlichkeit. Ich habe immer das Gefühl, zu den "Jungs" nicht dazuzugehören. Männliche Freundschaften sind schon immer etwas Schweres für mich gewesen (wobei ich einige männliche Freunde habe, für die ich interessanter Weiser auch 0 sexuelles Interesse empfinde). Diese Freundschaften kommen aber nie so tief, wie ich mir das wünschen würde (-> Der "Kumpel"). Mit Frauen Kontakt zu knüpfen fällt mir einfach viel leichter, in der Grundschule schon habe ich einfach nicht zu den Jungs gehört und mich an Mädchen gehalten (Ich hatte diese Probleme also schon bevor ich überhaupt ein sexuelles Interesse zu Männern emfpunden habe).
Es ist falsch rum. Nicht, weil die Gesellschaft es mir anders vorschreibt, sondern weil es meinen tiefsten Sehnsüchten nicht entspricht.

Ich habe das Gefühl, nicht die Therapie bekommen zu können, die ich gerne hätte. Warum ist es "verboten", seine Sexualität verändern zu wollen? Ich will es nicht, um in die Gesellschaft rein zu passen, ich will es, um meine männliche Identität zu finden. Die einzigen Menschen, die Hilfe offen anbieten, entpuppen sich immer als unprofessionelle, religiös motivierte Männer, die mit dubiosen Praktiken Dämone vertreiben wollen, oder durch Rituale die Männlichkeit hervorrufen möchten. Mein Homosexuelles Ich ist nicht mein wahres Ich. Und ich würde gerne professionell dabei unterstützt werden, zu meinem echten Ich zu finden.

Ich erwarte dabei nicht, am Ende in Frauen auf die gleiche Weise sexuell interessiert zu sein, wie ich es momentan in Männer bin (aggressiv). Das ist aber auch nicht erstrebenswert: Wenn ich einen gut aussehenden Mann sehe (was für mich allerdings wirklich nur auf eine ganz bestimmte Katergorie Mann zutrifft), explodiere ich innerlich sexuell, während mein Kopf ruft "Ich wäre gerne du und hätte gerne, was du hast." Die Männer, die ich anziehend finde, sind immer nur die Männer, die einen Körper und eine Art haben, die ich gerne hätte. Ich schaue auch kaum homosexuelle Pronographie, da die Männer dort meist eine eher weibliche Art haben, was mich sofort sexuell desinteressiert macht.
DAS ALLES soll ich akzeptieren? Das soll alles normal sein? Ist es nicht fast selbstverständlich, dass ich meine Kindheit aufarbeiten und an Freundschaften mit Männern arbeiten muss, um die Männlichkeit, nach der ich mich sehne, erreichen zu können? (Endlich meine Verklemmtheit unter Männern loswerden zu können - In der Umkleide sowie auf emotionaler Ebene). Oder werde ich gezwungen, meine Sexualität als angeboren zu "akzeptieren". Denn, auch, wenn das sicher für viele Menschen der Fall ist, für mich stimmt das nicht.

Sollte dieser Text nicht in dieses Forum passen, werde ich selbstverständlich eine andere Plattform suchen, wo mir vielleicht eher geholfen werden kann. Ich dachte, ich muss es einfach einmal irgendwo probieren. Danke an jeden, der sich überhaupt die Zeit genommen hat, diese Worte zu lesen. Das ist schon eine ungemeine Hilfe für mich.
 
Da dies ein Forum ist, wird es hier wenig fachlichen Rat geben. Natürlich ist es nicht verboten, seine Sexualität ändern zu wollen: Es wird nur aller Wahrscheinlichkeit nach schlicht nicht gelingen! Alle Studien haben gezeigt, dass Homosexualität eben nicht anerzogen ist (selbst, wenn Ihre laienhafte Analyse das impliziert), und darum ist sie eben nicht "therapierbar" (und Sie finden nur Scharlatane, die das versuchen). Das Problem scheint mir zu sein, dass Sie auch stereotype Vorstellungen von Homosexualität zuhaben scheinen. Diese Männer sind ungeheuer vielfältig und unterschiedlich. Wenn Sie sich umschauen,werden Sie merken, dass Sie ein individueller Teil eines großen Musters sind. Nur eben nicht heterosexuell.

LG, Dr. Höllering
 
Die Antwort macht mich sprachlos. Warum wird ein junger Mensch, der ehrlich und gründlich seine Situation beschreibt, in seinen Gefühlen
nicht ernstgenommen, sondern auf diese Weise abgebügelt? Glauben Sie wirklich, seine Situation besser beurteilen zu können als er selbst?
Es ist besorgniserrend, dass Studien und gesellschaftlicher Mainstream über den Menschen gestellt werden.
Lieber Perbolton, leider weiß ich auch nicht, wer Ihnen weiterhelfen kann. Das ganze Thema ist inzwischen ideologisch völlig aufgeblasen, die
Marschrichtung füt Therapeuten vorgegeben. Es macht mich traurig, dass für Ihre Geschichte, Ihr Erleben und Ihre Ziele keine Toleranz da ist.
Trotzdem - lassen Sie sich nicht unterkriegen. Niemand darf Ihnen vorschreiben, was für Sie gut und richtig ist. NIemand hat die Deutungshoheit
darüber, was Teil Ihrer Persönlichkeit ist und was nicht. Lassen Sie sich nicht zwingen, lassen Sie sich nicht verbiegen!

Alles Gute!
 
Die Antwort macht mich sprachlos. Warum wird ein junger Mensch, der ehrlich und gründlich seine Situation beschreibt, in seinen Gefühlen
nicht ernstgenommen, sondern auf diese Weise abgebügelt?

Weil es das ist was man nach dem bisherigen Wissensstand weiß.

Es gab immer die Versuche sich "Umzuerziehen", von Außen und auch von den Betroffenen selber.
Meist sind die in der Psychiatrie geendet, oder haben auch dort begonnen, viele wählten den Suizid.
Eins ist aber klar geworden, wer seine sexuelle Orientierung verleugnet bekommt Probleme, wer auch noch versuchst sich umzudrehen, der hat keine guten Karten ohne Schaden daraus hervorzugehen.

Das eigentliche Problem ist das Homosexualität immer noch diskriminiert wird, keine ausreichende Akzeptanz hat und von einigen als Krank eingestuft wird. Das Klischees verbreitet werden und verinnerlicht werden, ohne jemals selber mit der Szene in Berührung gewesen zu sein.
Wenn man nun als Homosexueller diese Einstellung übernimmt, dann schafft das erst die Probleme, kann man aber seine Sexualität akzeptieren und so erforschen das man Freude daran hat, ohne Vorurteile, dann gibt es kein Problem.

Eine Antwort auf die Frage wie man sich Umorientieren kann, die gibt es nicht, das wurde über sehr lange Zeit, sehr ausgiebig versucht und hat niemals funktioniert.
Die Ursache dafür wird wohl sein das Homosexualität keine Erkrankung, oder Fehlleitung ist, sondern ein fester Bestandteil des Menschen, man kann diesen nicht herausreißen oder sonst wie eliminieren, da dann die gesamte Persönlichkeit aus dem Gleichgewicht gerät.
Sinnvoller wäre es die Angst davor zu nehmen, mit den unsäglichen Vorurteilen aufzuräumen, das kann nur in der Familie, durch Freunde und durch Therapeuten geleistet werden.
Eine Therapie wäre in jedem Fall sinnvoll, einfach um sich selber zu finden, zu erkennen das man gut so ist wie man ist und ohne gesellschaftliche Normen über das eigene Empfinden zu stellen, damit leben zu lernen.

Perbolton. du hast Angst vor dem Tuntigen und was es da sonst noch für Klischees gibt.
Du weißt aber doch das du nicht so bist, das wird man auch nicht nur weil man Schwul ist und auch die Akzeptanz verändert nicht das Wesen.
Egal ob Schwul oder nicht, du wirst trotzdem ein Mann bleiben, eben so wie du bist und das gilt für alle Homosexuellen.
Man muss sich auch nicht in Kreisen bewegen wo Tunten sind, oder einer Schwulenbewegung anschließen, man kann ganz normal weiterleben, das tun was man möchte und mit etwas Glück findet man auch noch den richtigen Partner für das Leben das man sich wünscht.
 
Hallo Perbolton,

Du verspürst eine sexuelle Lust bei Männern.

"wenn ich einen gut aussehenden Mann sehe (was für mich allerdings wirklich nur auf eine ganz bestimmte Kategorie Mann zutrifft), explodiere ich innerlich sexuell".

Hast Du Dich eigentlich schon einmal in eine Frau verliebt? Kannst Du für Frauen tiefe Gefühle entwickeln ?

Fühlst Du Dich zu Männern lediglich nur sexuell hingezogen? Oder hast Du Dich schon einmal in einen Mann verliebt?

Du erwähnst hier lediglich nur das Sexuelle.

Das sind alles Fragen, wo Du im Laufe der Zeit aus Dir selbst eine Antwort finden kannst.

Niemand anderes kann für Dich rausfinden, was Dir gut tut.

Das erfordert absolute Aufrichtigkeit zu sich selbst.

Lehne ich einen Teil in mir ab, so lehne ich mich in meiner Ganzheit als Person ab.

Ich habe schon von bisexuellen Männern gehört, dass die Männer lediglich ein Sprungbrett seien, um anschließend mit einer Frau Sex haben zu können. Sie haben praktisch andere Männer dazu benutzt, um ihre verkümmerte Sexualität aufzupeppeln bzw. die Hemmschwelle zu überwinden.

Ist ja auch in Ordnung. Wenn es in Richtung Genesung geht.

Ausserdem kannte ich einen Mann, der jahrelang Sex mit Männern hatte. Mit Frauen ging es ebenfalls. Aber er konnte für eine Frau keine Gefühle entwickeln. Nach vielen Jahren hat es sich geändert, und er schläft jetzt ausschließlich nur noch mit Frauen.

Was in Dir tatsächlich abgeht, wirst nur Du rausfinden können.

Was ist denn schon dabei, wenn Du Lust auf Sex mit einem Mann hast? Du suchst Dir sämtliche Ausflüchte - wie Tunten - um ein Alibi zu haben, dass Du doch heterosexuell bist.

Du lügst Dir selbst in die Tasche.

Vielleicht hast Du noch den Zeigefinger Deines Vaters im Kopf, der Dir den Sex mit Männern verbietet. Lebe es einfach aus und wenn Du satt bist, dann lasse es.

Warum das im Moment so ist, kann Dir doch scheissegal sein. Die Hauptsache ist, es macht Dir Spass.

An Deiner Stelle täte ich mal in so eine Schwulen-Beratung gehen und Dein Problem offenlegen. Am meisten kann Dir jemand helfen, der diese Gefühle selbst hat und sich in Dich reinversetzen kann.

Ein Hetero Psycho wird Dir nicht viel helfen können.

Es gibt auch jede Menge Frauen, die verheiratet sind und lesbische Neigungen haben. Sie hassen sich deswegen selbst, verleugnen ihre Neigungen und schlagen wild um sich. Verletzen, beleidigen, werten ab. Zerstören sich selbst und den Anderen noch mit. Selbsthass. Widerlich. Krank. Abartig ist das. Pervers und neurotisch.

Das ist doch alles krank, nur weil sie zu stolz und hochmütig sind, ehrlich zu sich selbst zu sein und ihre Homosexualität zu bejahen.

Willst Du auf diese Fährte gehen?
 
Ich hab in den auf einmal doch sehr unterschiedlich geprägten Antworten für mich nun viele Impulse rausgeholt. Ich hoffe es ist verständlich, dass ich nun nicht auf einen Schlag schriftlich alle abarbeite und erwidere, wenn die meisten doch sowieso Fragen sind, die ich für mich innerlich beantworten muss. Ich kann sagen, dass es, wenn man recherchiert, doch sehr viele Quellen gibt, die mein Gefühl über die Homosexualität als "Sprungbrett in die Männlichkeit" teilen. Ich kann mir für mich nichts schöneres Vorstellen, als unter Männern als Mann und Freund gleichwertig akzeptiert zu werden (bzw. es selbst so zu fühlen und nicht unter ständiger Angst zu stehen, von diesen nicht wertgeschätzt zu werden). Das sexuelle Verlangen wirkt für mich und scheinbar auch auf viele andere Homosexuelle als eine Art Krücke, um dieses Bedürfnis irgendwie zu stillen. Dass ich ein Vorurteilsbelastetes Bild über Homosexuelle habe, glaube ich nicht. Ich beschränke Schwule nicht auf "Tunten", vielleicht habe ich das in einem Nebensatz in meinem Post anders rüberkommen lassen. Ich sehne mich nach dem heterosexuellen Mann, das meinte ich.
Man kann mir glauben, wenn ich sage, dass ich mich sehr, sehr, viel mit diesem Thema auseinandergsetzt habe. Und dabei habe ich festgestellt, wie auch lifeislive es gesagt hat, dass heutzutage Homosexualität immer als fester Bestandteil der Persönlichkeit gewertet wird, wobei ich in mir fühle, nicht zu den "Kern-Homosexuellen" zu gehören, für die das stimmen mag. Es erscheint mir irgendwie ironisch, dass gerade die Homosexuellen ein so großes Problem mit Menschen haben, die eine Identität nicht aufgedrängt bekommen wollen, weil sie es tief in sich anders fühlen. Irgendwo ist es ja politisch gar nicht mehr möglich, eine Haltung wie die meine zu respektieren. Ich möchte nochmal betonen, dass ich wie jeder andere Homosexuelle, der in seiner Pubertät irgendwann festgestellt hat, anders zu sein, erst den Weg über die Quellen gegangen bin, die einem nahe liegen. Und dort bleiben die meisten und fühlen sich verstanden, respektiert und bekommen die Gewissheit, ausleben zu dürfen, was sie empfinden. Ich aber habe festgestellt, dass dies nicht ist, was ich empfinde. Und nun bin ich auf der Suche nach Wegen, meine echten Sehnsüchte zu erfüllen. An welcher Stelle ich dabei genau suizidal werden soll, habe ich nicht ganz verstanden. Sollte ich eines Tages endlich der ausgeglichene Mann sein, der ich sein möchte, und dabei weiterhin Männer sexuell anziehend finden, dann würde ich doch nicht in eine Depression fallen. Ab dann würde ich verstehen, dass die Homosexualität immer ein Teil von mir war, der gar nichts mit meinen heutigen Empfindungen zu tun hatte (auch wenn ich das wirklich bezweifle). In meinem Gefühl (und auch in einigen Erfahrungsberichten von Menschen die so empfinden wie ich), werde ich in dem Erreichen der Männlichkeit, die ich mir so ersehne, auch eine Veränderung meiner Sexualität erleben. Ich erkenne ja die Schönheit der Frau und kann mir auch vorstellen, sie zu lieben - aber ich habe mein Ideal sexualisiert, oder wie auch immer man dies formulieren mag.

Dankeschön für das bisschen Bestätigung, dass ich nun doch noch bekommen habe. Es freut mich zu wissen, dass es Menschen gibt, die meine Lage zumindest teilweise nachvollziehen können, ohne mich gleich mit "Du bist so geboren, hör auf dich zu verleugnen" abzustempeln. Ich hoffe auch, keine Homosexuellen zu verletzen. Ich verstehe, dass die Idee, Homosexualität könnte auch als überwindbarer Ausdruck einer Sehnsucht nach der eigenen Männlich-/Weiblichkeit auftreten, wie ein Widerspruch zur eigenen Identität aufgenommen werden kann. Aber ich glaube wirklich, dass dies einfach nur für manche Fälle zutrifft - und dass dafür vielleicht auch Akzeptanz herrschen sollte. Ich empfinde meine Gefühle für Männer (nicht nur die sexuellen) als Wunsch, einer zu werden. Mich ziehen Menschen an, deren Anerkennung ich will, was dann gar nicht mit sexuellen Gefühlen einhergehen muss, sowie Menschen, die einen Körper und eine Ausstrahlung haben, die ich gerne selber hätte. Und das hat für mich rein gar nichts mit "richtiger" Sexualität zu tun - denn ein Heterosexueller wird sich ja wohl nur selten danach sehnen, im Körper einer Person des anderen Geschlechts zu stecken. Und ich gehe einfach mal davon aus, dass dies beim im Kern Homosexuellen auch nicht so ist.
 
Dann alles Gute für Deine weitere Selbstforschung.

Da kann man nur hoffen, dass sich kein Mann in Dich verliebt mit Deiner ambivalenten Einstellung zur Homosexualität ! Das wird Sadismus pur und Zerstörung hoch Drei für Beide !
 
Meine Ansicht ist das man so geboren ist, aber bei bestimmten Verläufen durchaus geprägt sein kann.

Es gibt so viel zwischen Hetero und Homo, sicher auch vieles was noch nicht von der Forschung, Psychologie und Medizin klar definiert wurde.
Nur weil man nirgendwo rein passt heißt das nicht das man auf dem Holzweg ist, das Wichtigste ist doch das man den Weg findet mit dem es einem wirklich gut geht und da spielt es dann keine Rolle mehr, was irgendjemand davon hält.;-)
 
Ich wurde nicht homosexuell geboren. I.
Das kannst du mit Bestimmtheit gar nicht wissen!
Denn Homosexuallität entsteht schon vor der Geburt im Mutterleib,
...bleibt meist so bis zum Eintritt der Pubertät latent,....und tritt oftmals erst dann zu Tage!
 
Was mir gehofen hat. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, jeder Mensch hat Männliches und Weibliches in sich. Irgendetwas hat Dich zu der Erkenntnis gebracht, Männlichkeit ist das für Dich/für Dein Wesen erstrebenswerte. Kann es sein, dies ist nur eine Interpretation, nämlich davon dass Du Deine eigenen Stärken suchst oder diese nicht lebst? (Ich bin KEIN Psychologe und halte auch nichts von denen) ich möchte an dieser Stelle nur meinen eigenen Weg beschreiben, und hoffe dass es Dir einen Anhaltspunkt gibt.
Die Sexualität wirst Du nicht "ablegen können", aber vielleicht wirst Du erkennen, dass es gar nicht darum geht.
Es geht darum, dass Du erkennst wo Deine Stärken und Schwächen sind, wenn Du Dich selbst ganz akzeptierst und nicht gegen Dich ankämpfst, kommst Du vielleicht einen Schritt weiter. In der Menschlichkeit wird so ziemlich alles gelebt was wir kennen, und in der Menschlichkeit suchen wir uns unseren eigenen Weg heraus. Der Weg liegt in Dir selbst, lass Dich nicht lenken von dem was "als männlich" gilt, lass Dich von Deinem Herz lenken. In der Sexualisierung liegt nicht die Lösung.
 
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