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Langzeitanwenung von Cortison

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Simone79

New member
Hallo,
kennt sich jemand mit der Einnahme über einen längeren Zeitraum von Decortin aus? Ich soll jetzt mindestens ein Jahr lang Decortin H 7,5mg einnehmen. Ehrlich gesagt habe ich ein vor den Langzeitnebenwirkungen Angst!!
Vielleicht könnt ihr mir eure Erfahrungen mitteilen!! Was könnte im schlimmsten Fall passieren??
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo,

Simone79 schrieb:
kennt sich jemand mit der Einnahme über einen längeren Zeitraum von Decortin aus? Ich soll jetzt mindestens ein Jahr lang Decortin H 7,5mg einnehmen.

Diagnose? Begründung des Arztes? Einnahmezeitpunkt?
Ehrlich gesagt habe ich ein vor den Langzeitnebenwirkungen Angst!! Vielleicht könnt ihr mir eure Erfahrungen mitteilen!! Was könnte im schlimmsten Fall passieren??

Das meiste steht in der Packungsbeilage.
Ich schreib' jetzt mal, was bei mir aufgetreten ist (6 Monate lang 0,5 mg Dexamethason, was in meinem Fall eindeutig eine Überdosis war):
– Deutliche Gewichtszunahme durch Fett- und Wassereinlagerungen;
– Dehnungsstreifen der Haut (irreversibel!);
– Muskelabbau und -schwäche, erniedrigter Kaliumspiegel;
– erhöhter Cholesterinspiegel;
– depressive Symptome.

Viele Grüße,
Braunauge
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo,
oh man das hört sich ja nicht gut an bei dir!! Also ich soll das Cortison wegen meiner schlimmen Pannikulitis nehmen. Jeden morgen zwischen 6-8 Uhr.
Ab wann könnten denn diese Langzeitnebenwirkungen eintreten?? Nach Wochen schon?? Monate?? Jahre??
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

oh man das hört sich ja nicht gut an bei dir!!
Also ich soll das Cortison wegen meiner schlimmen Pannikulitis nehmen.

Ich hab das nachgeschlagen (und nicht viel gefunden)... Seit wann hast Du das schon? Weiß man denn, was die Ursache ist?

Warum soll die Behandlung mindestens 1 Jahr dauern, mit welcher Begründung?
Jeden morgen zwischen 6-8 Uhr.
Ab wann könnten denn diese Langzeitnebenwirkungen eintreten?? Nach Wochen schon?? Monate?? Jahre??

Das Fiese ist, daß sie schleichend kommen. Die Gewichtszunahme kann man schon nach wenigen Wochen bemerken – wenn man darauf achtet (d.h. Gewicht regelmäßig kontrollieren). Die Dehnungsstreifen kommen nicht so schnell (und abhängig vom Ausmaß der Gewichtszunahme) und auch nicht bei jedem.
Das mit dem Kalium- und Cholesterinspiegel kam bei mir durch Blutuntersuchungen heraus.
Die Depression nahm ich zuerst nur als starke Müdigkeit wahr.
Was vielleicht auch noch erwähnenswert ist: Gerade bei einer Langzeitbehandlung mit einem Corticoid kann das Osteoporose-Risiko erheblich zunehmen (Knochendichtemessung o.Ä. wäre daher wohl auch nicht schlecht).

Ich würde mir da vor Behandlungsbeginn eine Zweitmeinung einholen.

(Meine Schwester sollte mal über Wochen Decortin H nehmen wegen ihres Tinnitus, aber durch Internetrecherche auf seriösen Seiten haben wir herausgefunden, daß es da bei Tinnitus keinerlei Wirkungsnachweise gibt, was dann von einem anderen Arzt auch bestätigt wurde.)

Viele Grüße,
Braunauge
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo nochmal,
ich habe im ganzen Körper übrall Lipome verteilt. Das Fettgewebe darüber und drumherum sind stark entzündet. Darum das Cortison.
Ab welchem Zeitraum spricht man denn eigentlich von einer Langzeitanwendung??
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Ach ja, die Begründung warum ich das Cortison ein Jahr nehmen soll ist, weil meine Entzündung im ganzen Körper überall so schlimm ist. Die Ursache warum ich die Krankheit habe: Keine Ahnung!!
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

ich nehme seit ca. 1,5 jahren prednisolon 10 mg (ich glaube, es ist das gleiche wie decortin).

nebenwirkungen bemerke ich keine. blutbild ist ok.

bitte keine panik. cortison ist besser als sein ruf.
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

widder schrieb:
ich nehme seit ca. 1,5 jahren prednisolon 10 mg
(ich glaube, es ist das gleiche wie decortin).

Prednison = Decortin
Prednisolon = Decortin H
5 mg Decortin entsprechen 5 mg Decortin H.
Unterschied zwischen den beiden: Bei Decortin ist die mineralcorticoide Wirkung leicht größer als bei Decortin H.
Beide gehören nicht zu den "Hammern" unter den Corticoiden.
bitte keine panik. cortison ist besser als sein ruf.

Na ja, es ist so: Corticoide sind lebenswichtige Hormone, die auch vom Körper selbst hergestellt werden (insbesondere Cortisol = Hydrocortison). Wie bei allen Wirkstoffen/ Medikamenten gilt aber auch hier: Auf die Dosis kommt es an, und die ist individuell verschieden.
Kurzfristig hohe Dosen eines Corticoids zu nehmen ist in den allermeisten Fällen unproblematisch (bezügl. bleibender Schäden). Bei langfristiger Einnahme kann jedoch auch eine Dosis, die vielleicht nur ein bißchen zu hoch ist, zu u.U. bleibenden Schäden führen. (Habe hiermit leider auch Erfahrungen machen müssen.)
Die Corticoide wurden anfänglich als Wundermittel betrachtet und in großen Mengen verschrieben. Dann folgte die große Ernüchterung, eben gerade wegen der häufig auftretenden NW bei Langzeiteinnahme. Daher der z.T. sehr schlechte Ruf.

Viele Grüße,
Braunauge
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Guten Abend,

zu den allgemeinen Nebenwirkungen von Cortisonen gehört
beispielsweise, dass sie immunsuppressiv wirken; sprich,
sie unterdrücken das körpereigene Immunsystem. Gerade
bei einer Langzeitanwendung sollte man sich also z.B.
immer dem Wetter angepasst kleiden und verstärkt auf
eine ausgewogene Ernährung (Vitamin C und Co.) achten.
Darüber hinaus können Cortisone die Einlagerung von
Calcium in den Knochen behindern, weswegen der Körper
auf genügende Calciumzufuhr von außen angewiesen ist.
Ansonsten könnte man anführen, dass sie den Blutdruck
leicht erhöhen und zu leichter Nervosität führen können.
Nähere Angaben sind in der Packungsbeilage aufgeführt.

Auch wenn Cortisone im Volksmund einen eher schlechten
Ruf haben liegt das wohl daran, dass die Wenigsten über
ihre positiven Eigenschaften informiert sind und nicht
bedenken, dass ein Leben ohne Cortison z.B. für
Asthmatiker oder Allergiker wesentlich weniger angenehm
wäre. Man sollte also einen Wirkstoff nicht von vorn
herein vertäufeln. Eine Wirkung ohne Nebenwirkung gibt
es nicht!

Wenn Sie Bedenken bezüglich einer Langzeitanwendung
haben, klären Sie diese bitte mit Ihrem Arzt ab,
da er Ihre Situation genau kennt und über eventuelle
Ausweichmöglichkeiten entscheiden kann.

Alles Gute für Sie und Gruß,
Ralf Eck
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo Zusammen,
vielen lieben Dank für Eure Antworten. Also meint ihr denn, dass 7,5mg am Tag nicht "schädlich" sein dürften. Wie gesagt soll ich es ja ein Jahr lang nehmen damit die Entzündung ganz zurück geht. Stimmt es denn, dass man durch Cortison wirklich Muskelschwund bekommen kann?? Weil ich schon so schlimme Muskelschmerzen durch meine Fibromyalgie habe, habe ich ein bischen Angst davor, dass irgendwann noch zusätzlich was mit den Muskeln sein könnte.
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo Simone,

im Rahmen einer Cortison-Therapie kann es zu einer
sogenannten Muskelatrophie kommen. Diese Nebenwirkung
tritt aber nicht zwangsweise bei jedem Cortison-
Anwender auf. Ebenso kann Cortison Beschwerden auslösen,
die denen einer Fibromyalgie ähneln, jedoch vor allem
dann, wenn eine relativ hohe Dosis Cortison im Verlauf
schnell und stark reduziert wird. Grundsätzlich sollte
die Einnahme von Cortison jedoch ausschleichend beendet
werden, d.h. die Dosis in Milligramm, die man täglich
einnimmt, wird schrittweise reduziert, um dem Körper
die Möglichkeit zu geben, die Eigenproduktion des
Hormons langsam wieder aufzunehmen.

Näheres können Sie sicher mit Ihrem behandelnden Arzt
besprechen. Leider gibt es bei der Therapie stark
ausgeprägter Entzündungssymtome noch nicht allzu
viele Alternativen, sodass Glucocorticoide (Cortisone)
oft noch das Mittel der Wahl darstellen.

Alles Gute für Sie,
Ralf Eck
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo Ralf,
also ich habe das Cortison immer in 10mg Schritten reduziert!
Ab wann spricht man denn jetzt überhaupt von einer Langzeitanwendung??
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo Simone,

als "Langzeitanwendung" bezeichnet man den Zeitraum der
entsteht, wenn Sie etwas länger einnehmen als nur zur
kurzfristigen Therapie bestimmter Beschwerden. Für
Cortisone lässt sich schlecht ein Beispiel nennen,
kurzfristig gebraucht man sie z.B. in Form von Salben
oder Gelen zur Therapie von allergischen Reaktionen
der Haut oder bei Insektenstichen im Sommer. Nehmen Sie
sich doch ein Schmerzmittel als Beispiel:

Wenn Sie sich beim Sport stärker verletzen, verschreibt
Ihr Arzt Ihnen für ca. 5-7 Tage (z.B.) Ibuprofen 600mg.
Haben Sie dauerhaft Schmerzen, wie beispielsweise nach
einem Verkehrsunfall vor vielen Jahren, verschreibt Ihnen
Ihr Arzt regelmäßig (z.B.) Ibuprofen 600mg. Sie wären
also eine "Langzeitanwenderin", weil sie regelmäßig auf
das Arzneimittel angewiesen wären.

Bei Cortisonen zur innerlichen Anwendung ist es häufiger
der Fall, dass man sie eben regelmäßig nimmt, z.B. als
Asthmatiker oder als Morbus Crohn-Patient. Eine kurzfristige
innerliche Anwendung findet (meiner Meinung nach) nicht
ganz so häufig statt, ist aber natürlich auch möglich.
Kurzfristig bedeutet also, einen Akutzustand zu behandeln,
in der Regel nicht länger als max. 14 Tage. Langfristig
bedeutet eine regelmäßige Einnahme (wie bei Ihnen z.B.
ein Jahr).

Lieber Gruß,
Ralf Eck
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo Ralf,
danke das habe ich super verstanden. Ist denn die Dosis von 7,5mg unbedenklich wenn ich das ein Jahr lang nehmen muß?? Als ich noch höher dosiert war ging es mir mit den schmerzen etwas besser. Jetzt habe ich das Gefühl schon bei 10mg es ist wieder schlimmer geworden. Mein Fettgewebe ist wieder etwas empfindlicher geworden. Kann das vielleicht von der Umstellung sein??
Außerdem bin ich ziemlich aufgeputscht und habe öfter mal Schweißausbrüche!!
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo,
es treten bei vielen Medikamenten Nebenwirkungen auf, bei Langzeiteinnahme entsprechend größere Risiken der NW. Akut-Erkrankungen benötigen aber Akut-Medizin. Die Frage die man sich selber stellen muss ist, ob man ggf. mit Alternativer Medizin das Problem lösen kann. Die Einnahme von Weihrauch-Kapseln (es gibt ein Buch über Weihrauch und seine Möglichkeiten von Dr. med. Schrott) könnte bei gewissen Erkrankungen eine ähnliche Wirkung erzielen wie ein Cortison-Präparat, aber ohne NW. Hier empfehle ich aber ganz dringend die Abklärung mit dem behandelnden Arzt. Googlen Sie einmal "Weihrauch".
Alles Gute Peter 2007
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo Simone,

von "unbedenklich" würde ich nicht unbedingt sprechen,
wenn man das in Bezug setzt zu den Nebenwirkungen.
Wie gesagt: es gibt keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
Das ist ein alter Merkspruch, der eigentlich überall
Anwendung findet. Selbst Präparate auf pflanzlicher
Basis wie Baldrian, Pfefferminze etc. können Neben-
wirkungen aufweisen. Eine Dosis von 7,5mg ist aber
natürlich weniger stark als eine Einnahme von 20mg
oder von 50mg. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass
Sie mit einer höheren Dosierung weniger Beschwerden
hatten als jetzt mit der niedrigeren Dosis. Man sollte
bei der Umstellung der Cortison-Dosis nicht allzu
schnell von einer höheren auf eine zu niedere Dosis
wechseln, da der Körper die Eigenproduktion des Hormons
erst wieder langsam starten muss. Bekommt er es von
außen dauerhaft zugeführt, stellt er die Eigenproduktion
nämlich ein (sonst wäre ja zuviel Hormon im Organismus).
Es gilt also: Dosis schrittweise reduzieren.

Irgendwo müsste ich auch eine Übersicht zum Neben-
wirkungsprofil der Cortisone haben, mit der ich
meinen Patienten ab und an einige Hinweise geben kann.
Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen da noch ein paar
Tipps geben. Ich muss die Übersicht nur erst finden
bei der Vielzahl an Papier und Ordnern... .

Schöne Osterfeiertage und Gruß,
Ralf Eck
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo und nochmals vielen Dank!!
An der Übersicht zum Nebenwirkungsprofil wäre ich sehr interessiert. Ist das denn richtig, dass ich alle 5 Tage immer 5mg reduziere??
LG Simone
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo,
wenn Du über einen längeren Zeitpunkt Kortison nehmen musst, dann ernähre Dich sehr kalziumreich und bewege Dich viel. Das soll die Knochen stärken, da Kortison ein Kalziumräuber ist.
Empfehlenswert ist eine Einnahme in den Morgenstunden, da wird es besser vom Körper aufgenommen.
Gute Besserung!
Vio
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo Simone,

ich werde Ihnen das angekündigte Nebenwirkungsprofil
per Privatnachricht zukommen lassen. Wer sonst noch
daran interessiert ist, kann aber gerne danach fragen.

Eine Reduktion der Einzeldosis um 5mg alle 5 Tagen
erscheint mir ein wenig schnell. Hatten Sie diesen
Vorschlag von Ihrem behandelnden Arzt bekommen? Es
kommt immer darauf an, wie lange ein Cortison schon
eingenommen wird. Je länger es bereits eingenommen
wird, desto langsamer sollte es ausgeschlichen werden.
Man muss sich natürlich auch daran orientieren, wie
der Körper auf eine Reduktion reagiert. Es kann z.B.
passieren, dass die Beschwerden sich zunächst etwas
verstärken, um sich dann aber nach einiger Zeit wieder
zu verbessern. Genauso kann es sein, dass der Organismus
sehr sensibel reagiert und das Cortison z.B. sehr
langsam in Schritten von 1mg alle 14 Tage reduziert
werden muss. Schließlich muss sich der Organismus
allmählich auf die neue Situation ohne bzw. mit weniger
Cortison umstellen. Eine allgemein gültige Regel gibt
es also nicht. Am besten kann Ihnen der Arzt weiter-
helfen, der Sie bei Ihrer Erkrankung betreut.
Übrigens: Ein auf diesem Gebiet sehr bekannter Mediziner
hat einmal gesagt, man solle ein Cortison über soviele
Monate hinweg ausschleichen, wie man es vorher in
Jahren genommen hat. Also beispielsweise innerhalb
von vier Monaten ausschleichen, wenn man es zuvor vier
Jahre verwendet hat.

Gutes Gelingen und schauen Sie doch mal in Ihre
Privatnachrichten!
Gruß,
Ralf Eck
 
Re: Langzeitanwenung von Cortison

Hallo nochmal,
lieben Dank an Euch alle!! ich finde es verdammt nett von Euch, dass Ihr mir so helfen wollt und mir sehr gute Ratschläge gebt. Also ich nehme das Cortison jetzt seit etwa 5 Wochen, angefangen mit 50mg.
LG Simone
 
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