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Komplizierte Chlamydieninfektion

TEST TEST TEST 123

Hallo Werner90,

das man MG nicht immer findet glaube ich schon. Allerdings haben einige hier unzählige Urin/Sperma Untersuchungen und Abstriche hinter sich, irgendwann müsste doch etwas gefunden worden sein oder ? Das 2-3 Laborbefunde falsch sind, gut möglich, aber wie bei manchen hier über 10 Untersuchungen?!?! Habe übrigens das gleiche Problem, 6 Abstriche, über 10 Urin und Sperma Untersuchungen und man findet nichts ...
 
Irgendwann schieben die Ärzte es dann auf die Psyche. Von wegen zu viel beobachten usw. Klar, von zu viel beobachten bekommt man Ausfluss, Rötungen und Schmerzen. Das glaube ich kaum.. Habe leider auch den Eindruck, dass viele Ärzte nicht um die Ecke denken, wenn die Standarddiagnosen nicht zutreffen..
 
Ich weiß, Überweisung zum Psychologen habe ich auch schon bekommen. Der letzte Urologe konnte sich den Gelegentlichen Ausfluss auch nicht erklären und sagte nur da ist ja nichts laut Abstrich und nach dem AB kann es gar nicht ... nehmen Sie mal IBU 600 für 2 Wochen ...
 
Aber das begreife ich einfach nicht! Selbst als Laie reicht es doch, das einfach mal zu googlen und man kann sich tausende Studien, Leitlinien etc anschauen, in denen solche Probleme thematisiert werden!!
 
Hallo Werner90,
einen gegen alles restistenten MG - Keim hat man meines Wissens bisher nicht gefunden. Wie Lutz schon schreibt, meist sind alle Tests negativ, demzufolge ist es auch nicht möglich zu sagen ob noch MG irgendwo existiert. Anhand der Symptome anzunehmen aber nicht nachweisbar. Können auch nicht nachweisbare Chlamydien sein. Zur Therapie gibt es in anderen Ländern z.B. Australien folgendes Vorgehen:

Doxycycline 100mg bd for 7 days followed by Azithromycin 1g stat then 500mg daily for three days
(total 2.5g)*

oder bei Resistenz gegen Makrolide:

Doxycycline 100mg bd for 7 days followed by Moxifloxacin 400mg daily for 14 days

Doxycyclin immer nur um die "Bakterienlast" vorher zu reduzieren.

http://www.sti.guidelines.org.au/sexually-transmissible-infections/mycoplasma-genitalium?tmpl=co

Wenn auch Resistenz gegen Fluorchinolone besteht, dann stattdessen Pristinamycin 1g für 10 Tage mindestens nach dem Doxycyclin. Das wäre die ultima ratio, da Resistenzen (hoffentlich) bisher nicht vorhanden sind.

Test auf MG sollte immer standardmäßig zusammen mit den anderen STI erfolgen. Echt kurios ist, dass in Deutschland kaum ein Urologe diese einach zu findenden Informationen kennt. Das wirft kein gutes Licht auf die Zunft. Unseren Doc hier im Forum natürlich ausgenommen. [h=1][/h]
 
Wenn auch Resistenz gegen Fluorchinolone besteht, dann stattdessen Pristinamycin 1g für 10 Tage mindestens nach dem Doxycyclin. Das wäre die ultima ratio, da Resistenzen (hoffentlich) bisher nicht vorhanden sind.
[h=1][/h]

Diese Hoffnung kann ich sofort zerstören.

[url]https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/24/2/17-0902_article[/URL]

In dieser Studie aus Australien aus dem Jahr 2018 heißt es:

“Of 114 persons treated with pristinamycin, infection was cured in 85 (75%).” (Unter abstract)

Mithin konnte in 25% der Fälle keine Heilung erreicht werden, so dass es folglich Mykolplasma-Stämme gibt, die gegen ALLE Antibiotika resistent sind. Hier ist zu berücksichtigen, dass unklar ist, ob die Resistenz bereits bis Europa vorgedrungen ist. So existieren bspw. hochresistente Gonokokken-Stämme im asiatisch-pazifischen Raum, gegen die die Cephalosporine der 3. Generation (Cefixim, Ceftriaxon) wirkungslos sind, die aber noch nicht im großen Maße nach Europa gewandert sind (Ausnahme ist ein gut dokumentierter Fall aus UK aus dem Sommer 2018). Insgesamt ist die Studienlage zur Resistenz-Situation bei Mykoplamsa genitalium aus meiner Sicht als sehr dürftig zu bezeichnen. Vielleicht kann aber Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld noch etwas Licht in das Dunkel bringen.

Abschließend nochmals das Resümee der Studie:

“We do not have an effective, safe, inexpensive oral drug for treating M. genitalium now that macrolide resistance is so prevalent. Fluoroquinolones are potentially toxic and vulnerable to increasing resistance. As our results indicate, pristinamycin cures 75% of macrolide-resistant infections with a course of up to 80 tablets; its price and availability vary around the world, but it may play a role where quinolones are contraindicated or ineffective”
 
Das sind schlechte Nachrichten...somit im Zweifel nur noch Hoffnung auf Selbstheilung irgendwann, bis dahin Langzeit - Ibuprofen. Oder du kannst dir gleich die Kugel geben...

Was ich nicht verstehe ist, dass jeder Mist erforscht wird aber diese Probleme anscheinend bei uns niemanden interessieren...
 
Dieser Keim wurde 1983 das erstemal isoliert und erst 2016 hat man bemerkt das es sich um eine hochansteckende Geschlechtskrankheit handelt mit möglichen komplikationen. Was denkt ihr was in der zwischenzeit mit den Leuten war die sich damit angesteckt haben...in sachen Behandlung und Untersuchung...und wie sie ernst genommen wurden mit ihren Beschwerden. wenn sie natürlich welche hatten was ja auch nicht immer vorkommt. In sachen Pristinamycin kann ich dir nur sagen finde erst mal einen Arzt der dir das verschreibt das gibt es nur in Frankreich da kennen sich zu wenig mit aus..dir wird keiner ein Rezept drauf geben und schon garnicht auf Verdacht..und ich denke das so wenig über diesen Keim bekannt ist, weil er sich eben schwer nachweisen lässt und durch zu kurze Antibiotische Behandlungen z.b wegen Chlamidien verdacht züchtet sich jeder zusätzlich seine eigene Resistenz mit natürlich schon bestehender wenn vorhanden...
 
Wobei, ich habe die Studie eben nochmal gelesen, Zitat:

"Macrolide resistance exceeds 50% in M. genitalium–infected patients in Melbourne, and combined fluoroquinolone/macrolide resistance is found in 8.6%, rendering azithromycin and moxifloxacin ineffective in most of these cases (11,16).

Demzufolge dort "nur" 8,6% hatten "fluoroquinolone/macrolide resistance". Pristinamycin war dann in 75% der Fälle erfolgreich, in der Studie wurden aber auch Fälle untersucht, bei denen vorher entweder nur Azithromyzin oder Moxifloxacin gegeben wurden. D.h. nicht klar ob Resistenz vorhanden war.

"The analysis comprised the remaining 114 patients. These patients had been unsuccessfully treated with >1 of the following antimicrobial drugs before pristinamycin: single-dose azithromycin (1 g; 34 [30%] patients); azithromycin 1.5 g (500 mg, then 250 mg/d for 4 d; 76 [67%]); moxifloxacin (400 mg/d for 10 d; 19 [17%]); or doxycycline (100 mg 2×/d for 7 d; 19 [17%]). Twenty-five (22%) patients had been treated with >2 courses of antimicrobial therapy. Four (4%) received pristinamycin as initial treatment because their partners had a resistant infection."

Ansonsten hast du natürlich Recht, bin selber in der Situation und das Alles ist sehr unschön und macht mich echt fertig. :(
 
Hallo Werner90,

das man MG nicht immer findet glaube ich schon. Allerdings haben einige hier unzählige Urin/Sperma Untersuchungen und Abstriche hinter sich, irgendwann müsste doch etwas gefunden worden sein oder ? Das 2-3 Laborbefunde falsch sind, gut möglich, aber wie bei manchen hier über 10 Untersuchungen?!?! Habe übrigens das gleiche Problem, 6 Abstriche, über 10 Urin und Sperma Untersuchungen und man findet nichts ...
@lutzheinz!!

du kannst 1000 Sperma Untersuchungen und Abstriche machen wenn auf MG nicht untersucht wurde wird sich auch nichts finden und Standartmäßig wird darauf nicht untersucht.. erkundige dich einfach falls du noch eine Untersuchung machen solltest und hoffe das die Ärzte nicht denken du hättest ein Dachschaden...aber ich glaube nicht wirklich an die genauigkeit dieser Teste..es gibt zurzeit auch nicht sehr viele Labore die MG nachweisen können..
 
Werner90

Also in meinem speziellen Fall habe ich immer darauf geachtet. Sonst würde ich die Behauptung gar nicht anstellen ;-)
Also meine Untersuchungen sahen wie folgt aus:
- Abstrich PCR Gonorrhö, Chlamydien, MG, UP
- Abstrich nur PCR Chlamydien und Gonorrhö
- Morgenurin PCR Chlamydien, MG, UP
- Ejakulat PCR Chlamydien, MG, UP
- 2 x Abstrich Chlamydien PCR und MG, UP auf Anzucht
- 2 x Ejakulat Versuch MG, UP zu züchten

und noch unzählige Normale Kulturen auch mit speziellen Platten.

Alles Negativ... Ich habe trotzdem Symptome und Probleme.

Nie war etwas Nachweisbar, ich wäre mittlerweile froh gewesen wenn etwas gefunden worden wäre.
 
OWI73
Im „wir“ war ich auch ... die berufen sich nur auf Tests ... die haben eine Ejakulationsuntersuchung gemacht und gesagt ich habe nichts. Und haben mich an einen örtlichen Psychologen verwiesen. Und das „Wir“ soll angeblich die Klinik in Deutschland sein ...
 
Es scheint hier ja den einen oder anderen zu geben, der mehrere negative Tests hatte, ohne das auch nur eine Bakterie gefunden wurde.

Kann man denn eine Biopsie der Prostata machen und dann zu 100% herausbekommen, was dahintersteckt?
 
Könnte man machen. Ist aber keine Praxis und wird wahrscheinlich auch niemand tun. Die Diagnostik sollte nie gefährlicher sein als die Therapie ....


Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Könnte man machen. Ist aber keine Praxis und wird wahrscheinlich auch niemand tun. Die Diagnostik sollte nie gefährlicher sein als die Therapie ....


Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

Hallo Herr Kreutzig-Langenfeld,

im Prinzip wird ja erstmal ins blaue hinein mit Antibiotika behandelt. Wenn das aber nicht hilft, stellt sich natürlich die Frage, ob man immer weiter mit Anitibiotika behandelt werden möchte. Wenn eine solche Biopsie dann auch negativ ist, kann ich die Antibiotiketherapie ja auch einstellen und foffen, das es irgendwann weggeht.

Oder wenn ich Fluorchlonine nicht auf Verdacht nehmen möchte, sondern nur, wenn ich sicher sein kann, dass die helfen, ergo da überhaupt entsprechende Bakterien sind.

Was ist denn an einer Prostatabiopsie so gefährlich?

Viele Grüße,
Michael
 
Ich bin auch total gefrustet von diesem Problem, weil es einen unglaublich im Alltag behindert. Aber es hat keinen Sinn, wenn wir uns irgendwelche deprimierenden Studien etc durchlesen und uns noch gegenseitig entmutigen. Davon wird es nicht besser werden! Wie Herr Doktor schon sagte, diejenigen, die es dann doch irgendwann wegbekommen, melden sich hier natürlich nicht mehr. Zuversichtlich denken ist aber bestimmt hilfreicher!
 
Ich bin auch total gefrustet von diesem Problem, weil es einen unglaublich im Alltag behindert. Aber es hat keinen Sinn, wenn wir uns irgendwelche deprimierenden Studien etc durchlesen und uns noch gegenseitig entmutigen. Davon wird es nicht besser werden! Wie Herr Doktor schon sagte, diejenigen, die es dann doch irgendwann wegbekommen, melden sich hier natürlich nicht mehr. Zuversichtlich denken ist aber bestimmt hilfreicher!

:-) Da hast Du recht. Wobei es schon frustrierend ist, Bakterien zu bekämpfen, von denen man nicht genau weiß, ob man sie überhaupt hat (weil Test=negativ) und das ganze mit Antibiotika, bei denen die Wirksamkeit unklar ist :-)

Aber auch ich denke, entweder geht das irgendwann von alle weg ... oder es kommen neue, bessere Tests und Medikamente ... oder es bleibt halt, und man akzeptiert das ...
 
Ich habe ja dasselbe hinter mir Mehrfache negative Tests und Antibiotika. Seit Monaten. Aber inzwischen weiß man auch, dass man den Einfluss der Psyche nicht unterschätzen sollte. Nicht in dem Sinne, dass die Beschwerden eingebildet sind, sondern, dass eine zuversichtliche Einstellung vielleicht die halbe Miete ist. Ansonsten hängen wir hier die halbe Nacht im Internet und googeln und kreisen nur noch darum. Davon wird es garantiert nicht besser! Eher das Gegenteil. Es gibt noch ein Leben außerhalb der Urethritis und es kommen auch wieder bessere Zeiten! Das ist hier kein Krebs oder sonstwas - belastend ja, weil ansteckend etc. Aber hin und wieder muss man sich auch die Relationen Mal wieder bewusst machen.
 
Kann denn sich aus einer permanenten Entzündung nicht irgendwann Krebs bilden ? es gehen doch Zellen zugrunde...Ist doch bei risk HPV auch so ? oder z.b bei permanenter Leberentzündung wenn genug Zellen abgestorben sind und sie vernarbt...
 
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