Moin miteinander

hier habe ich offenbar das richtige Forum gefunden und bitte um Hilfe, Anregungen, Meinungen, Informationen, … ich bin noch ein wenig durcheinander.
Gerade erst gestern war ich zur Voruntersuchung für die Katarakt OP in einer Augenklinik im Norden und bin einigermaßen entmutigt.
Ich fasse eben zusammen: fast 52 Jahre alt, Brille seit dem 7. Lebensjahr, Netzhaut wurde geflickt mit 9 (Cryo, beidseits), 19 (Cryo, links), 29 (Laser, rechts). Vor ziemlich genau einem Jahr Netzhautablösung, rechts. Zum Zusammenflicken (?? das mit der Gasblase..) bin ich aufgrund privater Umstände und dank meines Augenarztes in der Uniklinik Essen gelandet und dort war das ganze Team einfach großartig (musste ich jetzt einfach mal sagen...).
Meine aktuellen Werte habe ich gerade nicht zur Hand, aber im Dezember wurde für eine Einstärkenbrille beim Augenarzt folgendes bemessen: R -12,5 -2,25 20° und L -11 -3,75 160° (die aktuellen Werte sind noch etwas schlechter); vorher hatte ich die erste Gleitsichtbrille, mit der ich allerdings ganz unzufrieden war und nicht nur des Preises wegen... also Altersweitsicht kommt auch noch hinzu.
Nach der Netzhautablösung hat sich die Sehkraft auf dem operierten Auge stetig verschlechtert (auf die Möglichkeit der beschleunigten Eintrübung hatte man mich auch vorbereitet), so dass jetzt operiert werden soll – beide Augen, weil auch die Kurzsichtigkeit korrigiert wird und das Gehirn nur die Korrektur des rechten Auges nicht ausgleichen kann. Für mich natürlich attraktiv, weil die zukünftige Brille damit geradezu zum Schnäppchen wird und ich so etwas wie „sehend“, mit großem Gesichtsfeld sein werde, was ich mir noch gar nicht vorstellen kann.
Gestern nun wurde Vieles untersucht (darunter drei Dinge, die nicht von der Kasse bezahlt werden) und abgeklärt bis hin zum Gespräch mit der Narkoseärztin und ganz zum Schluss … hatte ich das Gefühl wieder am Anfang zu stehen.
Ich fragte nach torischen Linsen; ob man mir dazu raten könne. Als Information bekam ich zu hören, dass meine Werte es durchaus rechtfertigen würden und ich dann pro Linse 740,-€ zuzahlen müsse... Mich würden vielmehr Erfahrungswerte und Patientenberichte interessieren – wird die Verkrümmung tatsächlich befriedigend ausgeglichen, kann da beim Entfalten nichts verrutschen? (...Ich habe zwischenzeitlich dank Frau Dr. Liekfeld weiter rumstöbern können und dieses hier gefunden:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19728838, aber dort ging's hauptsächlich um die Preisersparnis durch torische Linsen bei späterer Brillenversorgung, wenn ich das richtig verstanden habe).
Zurück zur Voruntersuchung: Als die Ärztin schon wieder weg war kam die Information, Frau Doktor operiert Sie nur unter Vollnarkose. Begründung: Sie sind eine Risikopatientin. ...Ja, gut – mag sein, aber selbst wenn nur mit Tropfen betäubt wird, wird einem für den Notfall ein Zugang gelegt und damit kann doch jederzeit die Vollnarkose gegeben werden?! Warum also? Ich bin auch kein nervöser, zappeliger Mensch...
Und völlig entsetzt war ich von der Information, dass zwischen den beiden OP's wenigstens eine Zeitspanne von vier Wochen liegt. Ich fragte: „Wie soll ich das machen? Vier Wochen lang ein Auge auf einen niedrigen Wert korrigiert und das andere bei minus 12??“ Achso, ja, das ist ein Problem, hieß es, aber dennoch wäre es nicht anders machbar und zwar aus „abrechnungstechnischen Gründen“(!). Ich müsse in dieser Zeit entweder das operierte Auge abkleben und mit Brille gucken oder die Brille weglassen und mit dem operierten Auge gucken; das andere würde dann eh nichts sehen.
Bitte, weiß jemand, ob das so üblich ist? Als Freiberuflerin kann ich mir das – ebenfalls aus abrechnungstechnischen Gründen ;-) – gar nicht leisten.
Mein Augenarzt ist z.Zt. leider im Urlaub und ich kann mich nicht mit ihm beraten. In der Augenklinik wartet man auf meinen Anruf – will ich torische Linsen (die müssen bestellt werden) oder nicht, will ich auf 0 korrigiert werden, sollen ein bis zwei Dioptrien stehenbleiben... ich hätte mir ein wenig mehr Beratung gewünscht.
Nach meiner Netzhautablösung im letzten Jahr habe ich gemerkt, wie lieb und teuer mir mein restliches Sehvermögen ist und auch, dass die Erhaltung desselben im Notfall komplett abhängig ist von den FachärztInnen. Ich zweifle überhaupt nicht an der Fachkompetenz der ÄrztInnen in dieser Klinik, aber das Vertrauen ist irgendwie weg...
Hat jemand Erfahrungen mit torischen Linsen? Erklärungen für die Vollnarkose? Gibt's vielleicht auch jemanden, der/die vier Wochen mit so großem Dioptrienunterschied verbringen musste?
Vielen Dank für's Lesen und herzliche Grüße