Die Höhe des Risikos bei einer Katarakt-OP kann man selbst ganz einfach schon dadurch minimieren, dass man sich nicht mit den von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlten Leistungen begnügt, sondern zusätzlich selbst "investiert". Gesundheit ist zwar immer noch nicht komplett käuflich, aber wenn man die heute möglichen medizinisch/technischen Optimal-Leistungen haben möchte, kosten die mit Sicherheit in den meisten Fällen leider erheblich mehr, als die Krankenkasse zu bezahlen bereit ist.
So habe ich meine Katarakt-OP nicht vom Augenarzt empfohlen bekommen, sondern bin selbst aktiv geworden und habe mir selbst eine namhafte Augenklinik (Universitätsklinikum) mit modernster technischer Ausrüstung ausgesucht. Die Katarakt -OP kann dort nämlich weitestgehend mit Lasereinsatz vorgenommen werden und zwar mit dem modernen FEMTO-Laser. Fast die gesamte Schnittführung wird von einem Femtosekundenlaser übernommen, der präziser arbeitet, als es der beste Augen-Chirurg der Welt mit seinen Händen machen könnte.
Die Vorteile der Schnittführung durch den Femtosekundenlaser sind folgende: Die Hornhaut wird so wenig belastet, dass das operierte Auge schon am ersten Tag nach der OP ziemlich reizfrei wirkt. In vielen Fällen wird die Anwendung des potentiell das Hornhautendothel ( ..das sind wichtige Zellen, die sich nach ihrer Zerstörung nicht wieder selbst erneuern können und die im Alter ohnehin weniger werden ) schädigenden Ultraschalls dank der neuen Lasertechnologie oft überflüssig wird. Bisher machte man die "Verflüssigung" der durch Katarakt getrübten Linse (.. das nennt sich bekanntlich "Phakoemulsifikation") nämlich per Ultraschall . Wenn der Femtolaser das nun bei besonders verhärteten Linsen ausnahmsweise wider Erwarten nicht gut genug schafft, wird allerdings immer noch zusätzlich Ultraschall eingesetzt, doch davon dann erheblich weniger.
Durch weniger mechanische Belastungen mit OP-Instrumenten und Ultraschall und statt dessen vorgenommene micrometerdünne, superpräzise Schnitte des Lasers werden natürlich die feinen Strukturen im Augeninneren so geschont, dass dadurch Entzündungen und Reizungen als Folge der Operation gleich von Anfang an vorgebeugt wird. Es ist doch nach meiner Ansicht schon ziemlich beängstigend, wenn man weiß, wie der Operateur bei einer "normalen" Katarakt-OP , also Kassenleistung, in den vorderen Teil der Linsenkapsel mit einem hakenartigen Instrument per Hand ein möglichst rundes Loch zupfen muss (..die Öffnung der Linsenkapsel nennt sich Kapsolutomie) , bevor die IOL dann hinter die Pupille in diese nach der Linsenentfernung noch verbliebene Linsenkapsel eingesetzt wird.
Ein guter Operateur schafft das zwar meist auch ausreichend gut und mehr oder weniger "ausgefranst" und eingerissen, aber der Femto-Laser kann es dennoch viel präziser und wirklich 100-prozentig kreisrund und präzise in der Mitte. Perfekt zum Einsetzen der künstlichen Linse. Die zum Einsetzen der IOL erforderlichen Zugänge im Auge schneidet der Femtolaser ebenfalls . Das wiederum verringert das Risiko einer möglichen , durch die OP-Schnitte bedingten Hornhautverkrümmung nach der erfolgten OP.
Für mehr Risikoarmut bei der Katarakt-OP kann man also durchaus sorgen, aber leider nur, wenn die dazu nötige "Kohle" (..Geld) vorhanden ist oder der Patient evtl. privat versichert ist.
Dass die gesetzlichen Kassen die teureren Multifocus-Linsen nicht bezahlen, ist allerdings für viele Katarakt-Patienten eventuell trotzdem von Vorteil, denn diese Linsen haben auch manche Nachteile, die in der Reklame leider kaum erwähnt werden. Ein Autofahrer ist deshalb nach meiner Meinung mit den preisgünstigeren und von den gesetzlichen Kassen zu bezahlenden Monofocal-Linsen auf alle Fälle besser bedient. Warum, lässt sich anhand von Patientenberichten im Internet schnell herausfinden.
Im Internet hatte ich vor meiner Katarakt-OP sogar einige veröffentliche Doktorarbeiten über das Thema "Auge" gefunden und mich auch darüber informiert, in welchen Kliniken in Deutschland die erfahrensten Spezialisten mit den neuesten technischen Geräten für die Katarakt-OP zu finden sind. Aktuelle OP-Videos findet man dort auch.
So sieht praktische Risikominimierung also aus und für mich hat sich die Mühe gelohnt. Ich hatte überhaupt keine unangenehmen OP-Nachwirkungen und anschließend einen erheblich verbesserten Visus. Vorher 0,5 und 0,3 und nun 0,8 und 0,63 . Die im Moment "nur" 0,63 auf dem linken Auge resultieren daraus, daß ich dort außer Katarakt auch noch eine epiretinale Gliose hatte, welche nach der Beseitigung ein operationsbedingtes Makulaödem zur Folge hatte. Das hat sich inzwischen , wie man bei der letzten OCT feststellen konnte, ein halbes Jahr nach der OP erheblich gebessert. Die Aussichten auf noch weitere Besserung des sind also nicht schlecht und ich habe bei beiden Katarakt-operierten Augen auch keinerlei Probleme in Bezug z.B. auf Blendungsempfindlichkeit, Halos, Nachtsehen etc. Wunderbar klarer Seheindruck, so dass ich nun besser sehe, als zuvor in meinem ganzen Leben.
Also liebe Katarakt-Patienten, lasst euch bei Bedarf ohne Angst operieren, aber möglichst in renommierten Augen-Kliniken, welche mit den aktuell modernsten Methoden/Geräten arbeiten . Augen-Kliniken und Behandlungsmethoden, die anscheinend aber leider längst nicht jeder Augenarzt kennt, bzw. zu kennen scheint und seinen Patienten freiwillig

verraten will.. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
Man muss sich deshalb wohl besser selbst um die persönlich benötigten wichtigen Infos kümmern, doch das lohnt sich in Endeffekt auf jeden Fall.