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Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

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Anonymer User

Guest
Hallo

ich habe da mal ein Frage.

Bei mir ist es so, dass ich das Gefühl habe, daß seit dem ich Krebs hatte, mein Blick auf Freunde und Verwandte sich geändert hat.

Zum Teil gibt es Leute mit denen ich im Moment nichts mehr anfangen kann und zum Teil gibt es Menschen bei denen ich enttäuscht darüber bin wie wenig ich von ihnen höre.

Andererseits muss ich sagen, daß es mir auch zu anstrengend wäre ständig mit anderen zu kommunizieren. Das ist mir dann auch zuviel. Das ist so ein Zwiespalt.

Im Moment fühle ich mich in so einem Vakuum als ob ich mit alten Freunden nichts mehr anfangen kann. Und von der Verwandtschaft nehme ich auch Abstand.

Es ist aber nicht so dass ich mich nicht über Dinge freue. Ich fühle mich glücklicher wenn ich auf der Parkbank sitze und die Pflanzen rieche als mit Freunden in einer Bar einen Cocktail zu trinken. Ich habe mich auch bei der VHS zu Kursen angemeldet wie singen und Aquarellieren da sich das gut anfühlt.

Als ich letzte Woche bei der ersten Brustrekonstruktion wieder im Krankenhaus lag, hat es mir einfach gereicht, das Menschen dort in der Nähe sind. Alles andere empfinde ich als anstrengend. Wenn Freunde kommen ist es schön ( und ich bin sehr dankbar darüber auch Freunde zu haben) aber zu lange kann ich das nicht machen da ich dann müde im Kopf werde. Das wird mir dann alles zu viel.

Wenn ich aber dann zu Hause sitze habe ich das Gefühl das mich niemand mehr kennt. Obwohl ich ja weiss das es nicht so ist.

Kennt jemand diesen Zustand? Vielleicht kommt das auch nur von der Erschöpfung des Geistes.

LG

Malahide
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Malhide,
du hast das alles richtig erklärt, mir geht es genauso. Es scheint
eine Begleiterscheinung des Krebses zu sein, ja eigentlich
logisch. Ich habe kürzlich ein Buch gelesen "12 Stunden Angst",
ein Thriller, da beschreibt ein betroffener Arzt (inop.Hirn-Tumor)
diesen Zustand und sein Gefühl. Er hat genau den Punkt getroffen. Ein anderer kann sich eben in
deinen Zustand nicht hineinversetzen, weil er nicht betroffen ist.
Uns ging es vorher auch nicht anders. Ich freu mich jetzt auch
über andere Dinge und nehme sie wahr. Andere sind mir eigentlich
wurscht, obwohl ich mich oft ziemlich einsam fühle. Ich habe auch
keine Motivation mehr, aktiv an irgendwas teil zu nehmen. Ich
werde das bis zum Lebensende nicht mehr loswerden.
Also schönen Sonntag noch.
Gruß Lucia
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Eigentlich wollte ich privat antworten,
funktionierte irgendwie nicht. Sorry
Gruß Altmann
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Lucia

das mit dem "bis zum Lebensende nicht mehr loswerden" hört sich doch gruselig an. Wie lange geht es dir denn schon so? Nach dem Beitrag im anderen Forum zu urteilen auf jeden Fall 5 Jahre oder. Das du glaubst da nicht mehr raus zu kommen ist ein ganz schön trauriger Gedanke. Es sei denn es ist ok für dich so.

Das ich aufhören werde aktiv an Dingen teil zu nehmen glaube ich nicht. Habe mich heute schon an der Uni über das "Laufen gegen den Krebs" Projekt erkundigt und werde da auf jeden Fall mitmachen sobald ich mich wieder gut bewegen kann. Sport finde ich sehr wichtig. Mache es aber auch gerne. Habe seit vorletzer Woche die erste Brustrekonstruktion hinter mir und glaube dass ich sie deshalb so gut überstanden habe, da ich vorher wieder Sport gemacht hatte.

Vielleicht ist solch eine Krankheit auch ein Auslöser dafür, dass man manche Freundschaften die einfach so dahin plätschern in einem anderen Licht sieht. Ich glaube auf jeden Fall, dass es besser werden wird sobald ich wieder mehr Energie habe. Vielleicht finde ich auch noch neue Freunde:-)

Warum das mit der privat Nachricht nicht geht weiss ich auch nicht. Ich habe hier glaube ich nichts ausgeschaltet. Schaue aber noch mal nach.

Warum willst du denn nicht mehr aktiv an etwas teilnehmen? Bist du in einer Stadt? Da kann man doch auch viel machen.

Grüße
Malahide
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Malahide,
du sprichst doch auch von einer Erschöpfung des Geistes.
Ich wohne in einem Aussenbezirk einer Stadt. Ja klar
könnte man auch viel machen, erstens fehlt eben die Motivation,
zweitens das Geld. Ich wurde nach meiner BK-Erkrankung
mit 55 Jahren entlassen. War blödsinnigerweise in einem
freiberuflichen Arbeitsverhältnis und somit dann auch kein
AL-Geld. Wenn man irgendwo hin geht, kostet doch alles Geld.
Ich habe jetzt einen Garten zur Pflege übernommen, da kann
ich dann beim Unkrautjäten so vor mich hin grübeln und be-
komme Gottseidank auch etwas Geld. Mit den Freunden ist
das so eine Sache, ich lasse mich immer gerne ausnutzen,
meine Geschwister scheren sich einen Dre... um mich. Wie du
schon sagtest, die gehen einen dann wiederum auch auf den Geist. Ich weis auch nicht, was ich eigentlich erwarte. Aber jeder ist doch im Endeffekt mit sich alleine.
Viele Grüße Lucia
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

. . . ich kann Euch so gut verstehen, durch die völlig überraschende Diagnose Brustkrebs hat sich mein Leben und die Einstellung zu meiner Umwelt völlig verändert.Allerdings glaube ich, dass ich im Moment eine echte Depression erleide. Ich bin mitten in der Chemo. Ich soll mich möglichst zuhause aufhalten , da ich immer wieder eine Leucopenie entwickle und sehr infektanfällig bin. Inzwischen merke ich, dass ich von mir aus gar nicht mehr viel unterwegs sein möchte und dass ich mich immer mehr von Freunden und Verwandten zurückziehe. Eigentlich, reduziere ich mich im Moment auf meine Krankheit was sicher auch für Andere ein Problem darstellt. Mit großem Schrecken, lese ich, dass Ihr Euere Erkrankung schon einige Zeit hinter Euch habt. Ich hatte gehofft, ich könnte meine Angste nach Chemo, OP und Bestrahlung in den Griff bekommen und wieder ein fröhlicher dem Leben zugewandter Mensch sein ??? Langsam begreife ich, nichts wird sein wie vorher . . .
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Clarissa,
genau so ist es. Es ist eben so, daß einer Außenstehender
sich niemals in diese Lage versetzen kann und es nicht ver-
stehen kann. Ich wurde heute erst wieder gefragt: "Was, du
hast einen Schwerbehinderten-Ausweis?". Grobes Zeichen.
Ich sehe meine Krankheit einfach als Zeichen von Weisheit an,
stehe über allem anderen, ein schwacher Trost, aber immerhin einer.
Ich halte Dir die Daumen, daß Du gut durch kommst.
Gruß Altmann
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Clarissa

bei mir ist es nicht so lange her. Die Amputationen waren im November und im Januar.

Ich glaube der Rückzug ist einfach aus Erschöpfung und auch der Schock sich mit der Krankheit und dem Tod auseinandersetzen zu müßen. Das ist wahrscheinlich auch eine ganz normale Reaktion um alles zu verarbeiten.

Selbst wenn ich viel weniger mache, versuche ich doch noch Dinge zu tun. Ich werde am Samstag für kurze Zeit mit Freunden weggehen:-) Und dieses Mal gibt es einen Cocktail! Und sobald ich wieder besser sitzen kann gehe ich ins Kino!

Was mir nach den ersten 2 OPs wirklich geholfen hatte, war die Reha. Das hätte ich anfangs gar nicht gedacht. Als ich im März dort hin kam waren meine Nerven nur noch zerfleddert. Alles hat mich sofort gestresst und mir Angst eingejagt. Nach der Reha war ich nervlich wesentlich stabiler und ruhiger. Einfach die 4 Wochen weit weg vom Alltag wie auf einer Insel waren schon gut.

Es ist auch sehr eine mentale Sache wie man damit umgeht glaube ich. Ich wünsche dir viel Kraft und das du dich noch an schöne Sachen erinnerst:-)

Grüße

malahide
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

hallo, ich grüsse euch


dieses thema hat mich sehr berührt, da es genau das ausdrückt, was ich momentan empfinde.
ich bin nicht depressiv, aber meine wahrnehmung hat sich in allen dingen grundlegend geändert.
ich bin sehr gerne mit mir allein, habe mich von so genannten freunden zurückgezogen, gehe gerne in die natur, habe ich früher auch schon gemacht, aber jetzt ist es einfach intensiver.
die paar menschen die an meiner seite sind, empfinde ich als bereicherung, aber ich habe mich glaube ich total verändert.
vielleicht bewusster, feinfühliger und auf meinen bauch hörend.
dazu möchte ich bemerken, gehört eigentlich nicht hierher, ich bin auch eine hormonverweigerin.
malahide hat geschrieben, dass ihr die reha gut getan hat, war bei mir genauso, 3 wochen borkum, war aufbauend.
ich bemühe mich jetzt zuhause meinen sport immer regelmässig zu betreiben, bin aber sehr schnell müde, das war ich früher nicht.
ich hoffe für uns alle das dieser sch....krebs nicht wieder kommt.!!
lg spiri
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Spiri,
sei auch gegrüßt.
Es ist auch so, daß ich jetzt wirklich aussortiere, auch bei den
neueren Bekanntschaften auch wenn es wenige sind. Man wird
sehr feinfühlig und jemand der einem nicht guttut, der soll sich
zum Teufel scheren. Man darf die Dinge einfach nicht mehr so
an sich rannlassen, wenns auch manchmal nicht klappt. Ich
denk mir immer, Mensch habt ihr Probleme, die interessieren
mich überhaupt nicht mehr.
Nur die DRV geht mir auf den Geist, ich habe die letztes Jahr
schon ausblenden müssen, sonst hätt ich einen Herzinfarkt be-
kommen. Jetzt habe ich wieder um Reha eingegeben, weil ja
eine zweite Möglichkeit gegeben ist und habe wieder horrende
Probleme. Denen wäre ich lieber tot als lebendig. Traurig.
Gruß Altmann(Frau)
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Spiri und Lucia

ich möchte aber auch das meine Freunde mir noch erzählen was sie beschäftigt. Manche hatten mitten im Erzählen aufgehört mit dem Satz, nein was du hast ist ja mit meinen Problemen gar nicht zu vergleichen.

Solange ich nicht der Mülleimer von anderen bin ist das völlig ok. Sonst fehlt ja ein Teil der Kommunikation die auch dazu gehört. Ich glaube, nur weil man Krebs hatte, ist man nicht auf einmal total schwach und kann nichts mehr ertragen. Man ist glaube ich beides.

Ich habe trotz allem auch gemerkt wieviel Kraft und Zähigkeit ich eigentlich habe. Manchmal hatte ich das Gefühl, das meine Freunde und Verwandte mitgenommener sind als ich selbst. Aber das liegt sicher auch daran, daß sie nur zuschauen und nichts machen können.

Wegen der Rentenversicherung kann man sich da vielleicht beraten lassen? Ich war hier einige Male beim Verbraucherschutz bei der Patientenberatung. Die kostet allerdings Geld. Aber es gibt auch eine die eine andere kostenlose Telefonnummer 0800 0117722. UPD Unabhängige-Patientenberatung Deutschland. Sie haben eine Internet Seite.

In Frankfurt gibt es die Hessische Krebsgesellschaft die auch eine Beratung in der Richtung hat die kostenlos ist. Vielleicht gibt es das auch in anderen Städten.

Grüße
malahide
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo spiri, hallo malahide,
ziemlich deprimierend was Ihr da schreibt,
ich quäle mich gerade durch die Chemo und wünsche mir so sehr, dass alles danach leichter wird. Im Moment geht es mir ganz ok. nachdem ich zu Beginn der Chemo mit einer fetzigen Erkältung und wochenlangem Fieber wegen eines Seroms, das dann nochmal operiert werden mußte ziemliches Pech hatte. Ich weiß, Ihr habt die Chemo jetzt hinter Euch und mögt vielleicht gar nicht mehr daran denken, für mich wäre es aber super hilfreich, wenn Ihr mir sagen könntet was mit Docitaxel an Nebenwirkungen auf mich zu kommt ??? Ich beginne damit in einer Woche und soll 4 mal behandelt werden. Davor habe ich große Angst. Knochenschmerzen, völliger Geschmacksverlust, Nervenschäden, Schlaflosigkeit und Schleimhautläsionen klingen nicht besonders aufbauend. Habt Ihr das alles bekommen ? Für mich ist so deprimierend, das ich mich als Person, die doch sehr über die Wahrnehmung durch Andere Bestätigung brauchte, so nicht mehr wahrnehme und mich auch nicht mehr leiden kann !!! Ich hoffe sehr, wenn die Einschränkungen welche die Nebenwirkungen der Chemo mit sich bringen vorbei sind mich selbst wieder positiver wahrnehmen zu können.??? Ich habe eine Freundin die vor 18 !! Jahren einen G3 Tumor hatte, erst im vergangenen Jahr hatte sie ein Rezidiv, .... ich bin noch nicht operiert, und würde Euch auch dazu gerne etwas fragen, aber erst, wenn es soweit ist und Ihr das verkraften könnt....und, Malahide soll mir bitte sagen wo sie zur Kur war, Borkum ist für mich zu weit und im März nach den Bestrahlungen auch noch zu kalt, denke ich, Euch vielen Dank
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Altmann,
ich denke immer da hat sich ein alter Lateinlehrer eingeschlichen wenn ich Deinen Namen lese. Ich möchte weder besonders weise sein noch über den Dingen stehen, sondern wieder fröhlich an allem teilnehmen. Die blöden Nebenwirkungen der Chemo halten mich von vielen Dingen ab, die ich sehr gerne machen würde, dafür haben Lesen und Musik hören und das Telefonieren einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Ich hoffe, dass ich mich nach der Chemo zunehmend wieder fit fühle und denke !! OP und Bestrahlung nehmen mich körperlich nicht so mit, oder dauert es sehr lange bis sich nach 8 !!! Chemotherapieen alles normalisiert hat ??? Sag mir das mal bitte ehrlich !!!
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Ihr Lieben,
heute morgen habe ich einen richtigen depri Brief an Euch verfasst, er ist komischerweise nicht im Forum gelandet. Jetzt habe ich einen langen Spaziergang gemacht während die Handwerker neue Fenster in unser Haus montieren. . . ich stecke gerade mitten in der Chemo und hatte anfangs eine mega schwere Zeit. Ich möchte glauben, dass es nach der CHemo aufwärts geht und zwar jeden Tag. Ich bin doch dann hoffentlich schnell wieder leistungsfähig, mir ist nicht mehr übel, ich schlafe besser und Essen und Trinken machen wieder Spaß und Sex auch ??? Täusch ich mich da, oder könnt Ihr das bestätigen ??? Natürlich wird man nie mehr ganz so unbeschwert sein wie vor der blöden Diagnose aber vielleicht doch sogar mehr dem Leben zugewandt, man hat doch endlich gelernt welche Dinge es wert sind Zeit aufzuwenden....
Ich hätte eine große Bitte, Ihr habt die Chemo schon hinter Euch, für mich beginnt nächste Woche nach 4 mal Epirubicin die nächste Runde mit 4 mal Doxetaxel. Darüber habe ich Horrorgeschichten gehört, falls Ihr noch über sowas reden mögt, es wäre für mich viel einfacher, wenn ich wüßte welche Nebenwirkungen ich zu erwarten habe. Für mich ist im Moment schlimm, dass ich mich in meiner Haut überhaupt nicht mehr wohl fühle und mich ganz verändert wahrnehme. Ich war immer sehr von meiner Wirkung auf Andere überzeugt und gerne ein sehr kontaktfreudiger Mensch. Wegen einer andauernden Neutropenie darf ich im Moment nur wenig mit Anderen zusammensein.Andererseits haben Bücher, Musik und Telefongespräche jetzt viel mehr Gewicht. Seit 3 Tagen habe ich , trotz sorgfältigster Pflege Entzündungen im Mund und an den Fingernägeln, muß ich auch mit Sensibilitätsstörungen u Knochenschmerzen rechnen ?? Wann geht das dann wieder weg ?
Was kann man dagegen tun ? bitte meldet Euch dazu nochmal..vielen Dank
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Clarissa,

ich kann dir zur Chemo Therapie nichts sagen da ich keine hatte. Ich hatte 2 Amputationen und sollte danach eine Hormontherapie beginnen die ich einige Monate gemacht hatte.

Aber da kann sicher jemand anderes hier auf der Seite weiter helfen.

Mir geht es trotzdem ganz ok. Es hätte viel schlimmer kommen können.

Ich war zur Reha in Bad Rappenau Kraichgau Klinik. Die liegt zwischen Mannheim und Heilbronn. Kann ich nur empfehlen. Schaue auch mal unter Klinikbewertungen im Internet nach:-)

LG
Malahide
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo Clarrissa,
ich bin kein alter Lateinlehrer ich bin eine Frau und auch von
dem Mist betroffen. Vor fünf Jahren und ich wäre froh, wenn
ich auch die 18 Jahre erreiche.
Gruß Altmann
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Ich schreibe einfach mal meine Gedanken zu diesem Thema.
Ich erlebe diesen inneren Rückzug auch. Er macht mich nicht froh aber ich bin auch irgendwie ruhiger dadurch. Ich meine es sind viele Menschen, die sich ganz klar distanzieren von der Krankheit. Ja sogar, wo man dachte, das es Freunde oder gute Bekannte sind, ziehen sich zurück. Man wird gemieden. Um dieses Erlebnis nicht zu oft erleben zu müssen, zieht man sich wahrscheinlich selbst zurück. Ich denke mal, das fast jeder hier erst einmal selbst mit sich klar kommen muß. Und das ist wahrlich nicht für jeden gleich einfach. Für mich zum Beispiel ist es sehr schwer. Mein wichtigster Kontakt ist momentan mit einer ganz Lieben hier aus dem Forum. Wir tauschen seid einiger Zeit unsere Sorgen, Gedanken und Freude mit einander aus. Ich muß sagen, das es oft sehr gut tut. Hätte ich vorher nicht gedacht. Habe mich nämlich fast dicht gemacht. Jeder von uns erlebt alles anders. Ebenso ist es wohl mit den Behandlungen. Man kann also niemanden sagen, wie er was überstehen kann. Oder welche Nebenwirkungen auf einem zu kommen. Der behandelnde Arzt ( war jedenfalls bei mir so) sagt einem ja die eventuellen Nebenwirkungen. Es gibt auch Frauen, denen es über die gesamte Dauer der Therapie nicht besonders schlecht geht. Ich bin zu dem Entschluß gekommen, das man unbedingt mit sich kämpfen muß um alles so gut wie möglich verarbeiten zu können. Und das ist halt wirklich nicht einfach. Meine OP war im Dezember 09 und nun , nach meiner Reha, bin ich hoffentlich bereit zu einem Onkopsychologen zu gehen. Allein, weiß ich, schaffe ich es nicht aus dem " Sumpf " zu kommen.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Ist ja auch nicht einfach, die richtigen Worte zu finden.
LG Heike
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

hallo clarissa,

ich habe war einige tage nicht am computer, entschuldige bitte. deine ängste kann ich sehr gut verstehen, da alles so ungewiss und angsteinflössend ist. das ist es aber nicht! natürlich ist die chemo kein zuckerlecken, aber nicht jede muss die ganzen nebenwirkungen bekommen, es ist so unterschiedlich sodaß du erst einmal etwas entspannter der sache entgegen sehen kannst.
ich habe mir einige bücher besorgt und dort sehr gute tipps bekommen, ich bin in eine brustselbsthilfegruppe gegangen und dort habe ich wirklich gute ratschläge bekommen.
selbstverständlich kommt das leben wieder zu dir zurück, aber hoppla!
meine op ist jetzt 10 monate her, war im mai auf borkum zur AHB und fühle mich jetzt wieder recht gut.
natürllich geht die krankheit nicht spurlos an einem vorbei und man merkt dann erst was wirklich gute freunde sind, aber es lohnt sich zu kämpfen und diesem sch...krebs die zähne zu zeigen du schaffst das auch, auch wenn du im moment meinst es geht nicht vorbei. es geht vorbei!!!!
du kannst immer wieder fragen oder wenn es dir nicht gutgeht, dann schreibe uns.
suche dir hilfe, wenn du sie benötigst.
in welchem bundesland wohnst du?
hast du kinder?
ich drücke dich einmal virtuell und sende dir ganz viel energie
 
Re: Innerer Rückzug nach Krebserkrankung

Hallo zusammen,
nachdem hier doch alle so rege schreiben, muß ich noch was
dazusagen. Wißt Ihr, was ich noch bei mir festgestellt habe,
ich habe zwar den inneren Rückzug, aber nach aussen
kann ich mich so gut verstellen, eben auch bei den Ärzten
und Psychiatern/Gutachtern, daß die denken, ich komme
ganz leicht darüber weg. Aber es ist nicht so. Seit meiner
Diagnose finde ich alles Sch... und es ist alles Sch......!
Gruß Altmann (Frau)
 
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