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Ich lebe in zwei parallelen Welten

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Es gibt ja nur drei Möglichkeiten.
Entweder du triffst deinen Freund ohne es zu kommentieren, oder du verzichtest wegen deinem Mann auf diese Verbindung, wobei mir da nicht klar wäre warum man auf jemanden Rücksicht nehmen sollte, der das selber nur tut wenn es für ihn keine Nachteile hat.
Die dritte Möglichkeit ist da eigentlich mein Favorit, wenn ich nicht sicher wäre ob die Beziehung noch in meinem Sinne ist und Veränderungen möchte, dann würde ich einfach mein Ding durchziehen.
Wenn der Partner sich beschwert würde ich klare Ansagen machen und wenn er versuchen würde mich mit intellektuellen Gedöns unterzubuttern würde ich mich ganz sicher fragen, was tragen intellektuelle Wortfluten zu der Lösung von Eheproblemen im emotionalen Bereich bei?
Das ist doch keine Denkaufgabe, oder ein philosophisches Rätsel, es geht um die Partnerin und nur wie er und sie empfinden ist dabei relevant, erst wenn man das weiß kann man über Lösungen nachdenken.
Das würde mich wahrscheinlich auf Abstand gehen lassen, er würde gesagt bekommen wie es von meiner Seite aus aussieht und seinen großartigen Darlegungen dazu würde ich sicher nicht mehr lauschen, besonders nicht ohne selber etwas dazu sagen zu dürfen was auch ankommt.

Entweder würde er sich dann mal ein paar Gedanken machen und es mir am Ende zugestehen, vielleicht sogar gönnen, oder Missgunst wäre das was mir entgegenweht.
Da wäre es, zumindest für mich, kaum eine Frage ob ich das alles noch weiter so haben wollte.
Man kann doch nicht mit jemanden sein ganzes Leben verbringen, bei dem die Welt nur in Ordnung ist, solange sich andere unglücklich machen um ihm diesen Schein zu ermöglichen und sich dann auch noch einen Kopf machen, wie ich zurecht komme, ohne ihm auf die Füße zu steigen.
Vielleicht würde er ein wenig umdenken wenn es für ihn eng wird, wenn er versteht das ihr tatsächlich eine Krise habt und du auch ohne ihn kannst.

Ich verstehe nicht ganz diesen Eiertanz, das du etwas ändern möchtest, es ja auch schon getan hast und dann alles so durchwalgst um Möglichkeiten zu finden die alles klarer machen, die aber anscheinend so gestaltet sein müssen das dein Mann nicht belästigt wird, oder schlecht von dir denkt.
Jedenfalls liest es sich so für mich, aber da gibt es nur entweder oder.
Entweder du schonst ihn und kommst damit klar, oder du tust was du gerne tun möchtest und trittst ihm konsequent gegenüber, wenn er was zu kritisieren hat. Natürlich tut das Weh, es verletzt und vielleicht kratzt es auch an seinem Vertrauen zu dir, aber nur weil man sich davor scheut das der andere einiges in den falschen Hals bekommt, kann man doch nicht alles einfach schlucken.
 
kannst du deinem mann vermitteln, daß er durch sein verhalten im begriff ist, dich zu vertreiben? kannst du ihm offen sagen, daß erst durch sein verhalten deine harmlose freundschaft zu einem mann (zufälligerweise) eine bedeutung erhält (prinzip), die sie vorher gar nicht hatte?

@crashdog: Genau so habe ich es ihm gesagt: Er macht mehr daraus, als es ist.
Gegen Unsachlichkeit und Vorwürfe habe ich immer nichts entgegenzusetzen. Man lässt sich dann selbst in diese Schiene drücken, wird unsachlich :o Mir fehlt wohl nur der Mut, in diesem Falle aufzustehen und zu gehen

du hast keinen grund, ein schlechtes gewissen zu haben, weil du die freundschaft zu diesem mann weiterführst.
Ich habe kein schlechtes Gewissen :-) und ich stehe dazu. Formuliere ihm gegenüber das auch klar und deutlich.
Die Freundschaft ist gut und meinem Freund und mir viel wert. Wir verstehen uns super und die Hunde auch. Zwei Rüden, dick miteinander befreundet, ohne jede Mißgunst :-)

meßt der situation nicht mehr bedeutung bei, als ihr gebührt,
Absolut meine Meinung!!! Nur: Wie bringt man ihm das bei, wenn er es nicht akzeptieren will? Das Rezept habe ich noch nicht gefunden.
 
@Tired:
...dann würde ich einfach mein Ding durchziehen.
Wenn der Partner sich beschwert würde ich klare Ansagen machen ...
Das ist das, was ich getan habe. Die Antwort meines Mannes lautet, dass ich egoistisch sei und meinen Willen auf Teufel komm raus durchdrücken würde.
Das macht natürlich nachdenklich...(Stichwort "Eiertanz" ;-) ).
Ich frage mich deshalb, ob er recht hat und ich unrecht?

Da wäre es, zumindest für mich, kaum eine Frage ob ich das alles noch weiter so haben wollte.
Ich will es definitiv nicht weiter so haben. Keine Diskussionen, keinen Streit. Ich kann es nicht mehr verkraften.

Entweder du schonst ihn und kommst damit klar, oder du tust was du gerne tun möchtest und trittst ihm konsequent gegenüber, wenn er was zu kritisieren hat. Natürlich tut das Weh, es verletzt und vielleicht kratzt es auch an seinem Vertrauen zu dir, aber nur weil man sich davor scheut das der andere einiges in den falschen Hals bekommt, kann man doch nicht alles einfach schlucken.
Hm.....damit hast Du wohl recht.


Hier einfach mal meinen ganz herzlichen Dank an Alle, die mir hier helfen und sich Gedanken darüber machen!!!!
Mir hat es geholfen, einiges klarer zu sehen.
 
Hier nach längerer Zeit ein Update:

In der Zwischenzeit hat sich einiges ereignet. Es kam in der Vergangenheit zwischen meinem Mann und mir zu größeren Streitereien, bei denen er mich im wahrsten Sinne des Wortes "an die Wand gedrückt" hat. Ein für mich sehr unschönes Erlebnis bestand darin, dass ich mich bei einem nächtlichen Streit zu meiner Arbeitsstelle ins Büro flüchtete, er mich bis dorthin verfolgte und im Hof laut wurde (nachts um halb drei). Das gefühl "nirgendwo sicher zu sein, nicht weg zu können" veranlasste mich, mich um eine Wohnung zu bemühen, die ich auch bekam.

Just, als ich den Zuschlag für die Wohnung bekam, erkrankte mein Mann an einer Divertikulitis. Dort ans Krankenhaus gefesselt, eine mögliche Not-OP vor Augen, ging er in sich. Begann nachzudenken, mein Handeln zumindest zu begreifen, wenn auch nicht vollständig zu akzeptieren. Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus berichtete ich ihm von der Wohnung, was ihn sehr schockierte. Zumal ich ihm aus der Erfahrung der Vergangenheit heraus nicht sage, wo sich diese Wohnung befindet. Das ist mein Rückzugsort.

Selbstverständlich war es für mich, ihn bis zu seiner völligen Genesung zu begleiten. Momentan habe ich Urlaub, den ich tagsüber in meiner Wohnung damit verbringe, die letzte Überarbeitung meiner Dissertation durchzuführen. Das ist von ihm absolut akzeptiert und dafür hat er vollstes Verständnis.
Ich fühle hier in diesen Räumen nur für mich eine innere Zufriedenheit gepaart mit einem sehr guten Arbeits-Output. Frei von Stress im Hintergrund, der mich in der Konzentration zunehmend behinderte.

Zu meinen zwei parallelen Welten, die es immer noch gibt, ist eine dritte -meine sehr eigene- hinzugekommen. Momentan komme ich damit bestens zurecht, wobei mir meine dritte, eigene Welt sehr viel Stabilität in meinem Leben gibt. Sie mag egoistisch sein, aber dazu stehe ich.
 
Hallo Titi-Tanum..
Ich hab das auch. Ich habe auch einen Ort, wo das alles vorne draußen ist, wo es nichts gibt, nichts, das fordert, drängt, benötigt, oder braucht. Dort schlägt mein Takt. Meine Melodie tanze ich dort. Für das, was draußen statt findet, hat es hier keinen Platz. Es herrschen ganz andere Gesetze in diesem Privatbereich. Es kann durchaus sein, dass bei uns diese innere Zufriedenheit erst auftaucht, wenn wir uns selbst leben, nicht nur Teilnehmer sind am Konzert der anderen.
Ich durchschau auch so viel nicht, aber dass ich Rollen annehme immer wieder, das ist mir klar. Das wird wahrscheinlich nötig sein, wegen dem Gesamtgefüge, das keiner verlassen kann, mit uns wird ja gerechnet, wir rechnen mit anderen ja auch.
Dein Mann hat gut brauchen können, dass du die Rolle der Ehefrau abgegeben hast. Bestimmt sind wir alle in einer Art Handelsbeziehung eingefügt. Du musst nicht jeden Handel mit machen. Jetzt erst recht nicht, wo du in deiner Existenz fester wirst. Je weniger wir abhängig sind, umso leichter können wir zu faulen "Geschäften" , oder Rollen nein sagen, stimmts?
Viel Erfolg für deine Arbeit!
 
Es ist Zeit für ein Update:

Es hat sich in der Zwischenzeit einiges ereignet:
Meine Dissertation ist abgegeben, der Tag der wissenschaftlichen Aussprache ist im Dezember. Das stellt mich vor ein Problem, aber dazu später.

In den vergangenen Monaten bin ich meinem Mann daheim etwas selbstbewußter gegenübergetreten. Habe deutlicher formuliert, was mir am Herzen liegt und dass ich mich von bestimmten Dingen, die mir wichtig sind, nicht abbringen lasse. Das hat wiederholt zu Streitereien geführt; allerdings auch zu einem Umdenken seitens meines Mannes. Dieses aber nicht nur aus einer Akzeptanz durch Verständnis, sondern auch basierend auf Resignation aus der Erkenntnis heraus, dass ich meinen Willen durchsetzen werde. Das einzige, was er verstanden hat ist, dass mir diese "Gegenwelt" wichtig ist, weil ich dort keinem Druck ausgesetzt bin, niemand etwas von mir verlangt, ich zu nichts verpflichtet bin, ich mich dort bewegen und verhalten kann, wie ich will.

Seine Eifersucht meinem besten Freund gegenüber hat sich gesteigert. Er unterstellt mir Untreue und meinem besten Freund die Absicht, unsere Ehe zerstören zu wollen, um selber zum Zuge kommen zu können. Ich habe aufgehört, mich gegen diese Vorwürfe zu wehren und mir die Unterstellungen zu verbitten. Meine ganze Kraft habe ich in den letzten Wochen in die Fertigstellung meiner Dissertation und in meine Arbeit gesteckt. Hatte ich geglaubt, dass es mir nach der Abgabe der Arbeit leichter fallen würde, mich wieder einem "normalen" Leben zuwenden zu können, so habe ich mich diesbzgl. getäuscht. Ich sehe mich (in meinem Empfinden) sofort "Forderungen" gegenüber. Keine Minute Ruhe/ Verschnaufspause. Hat mein Mann jetzt das (verständliche) Bedürfnis nach Gemeinsamkeit, mag ich still für mich sein. Nicht reden müssen, keine Unternehmungen, nicht in den Urlaub wegfahren müssen....ich will das nicht und kann es einfach nicht. Bin wie blockiert. Mein Bedürnis geht eher hin zu einem Alleinsein. Meine einzuhaltene Individualdistanz scheint momentan sehr groß zu sein. Ich kann (mit Ausnahme meines Hundes) niemanden in meiner Nähe vertragen. Hat jemand einen Tipp hat, wie man aus soetwas wieder herauskommt? Immer her damit!
Wann immer es geht, ziehe ich mich in meine kleine eigene Wohnung zurück. Das verletzt meinen Mann, was ich eigentlich nicht will, weil es nicht gegen ihn gerichtet ist, aber er empfindet es so.

Ich treibe viel Sport, aber das gleicht weiterhin eher einem "Davonlaufen" :-(

Nun zu meinem oben genannten Problem: Wie üblich möchte ich natürlich nach der überstandenen Prüfung das Ende jahrelanger Fokussierung auf die Promotion feiern. Alle kann ich einladen, nur einen nicht.....meinen besten Freund. Und nun?
 
Ich habe auch einen Ort, wo das alles vorne draußen ist, wo es nichts gibt, nichts, das fordert, drängt, benötigt, oder braucht. Dort schlägt mein Takt. Meine Melodie tanze ich dort. Für das, was draußen statt findet, hat es hier keinen Platz. Es herrschen ganz andere Gesetze in diesem Privatbereich. Es kann durchaus sein, dass bei uns diese innere Zufriedenheit erst auftaucht, wenn wir uns selbst leben, nicht nur Teilnehmer sind am Konzert der anderen.
Diese Beschreibung trifft sehr gut, was ich empfinde, Elektraa.
In meinem eigenen Bereich fühle ich mich sehr wohl. Mich umgibt Zufriedenheit und ein sehr angenehmes Gefühl der Ruhe, sobald ich die Schwelle dorthinein übertrete. Außerhalb fühle ich mich sofort angespannt, gefordert und unruhig.
 
"In meinem eigenen Bereich fühle ich mich sehr wohl. Mich umgibt Zufriedenheit und ein sehr angenehmes Gefühl der Ruhe, sobald ich die Schwelle dorthinein übertrete."

Rückzug ist eine Grundvoraussetzung für eine harmonische Partnerschaft differenzierter Menschen.
Wenn Ihr Mann dies als ein "hin zu sich selbst" und nicht als ein "weg von ihm" versteht, wird sich irgendwann eine gewisse Akzeptanz einstellen. Besonders, wenn Sie die Betonung Ihrer Autonomie weiter verfolgen.

Dass Sie Ihren Hundefreund zu der Promotionsfeier einladen können, sehe ich aber nicht. Das ist wohl bis Dezember ein zu langer Weg ...
 
@Dr.Riecke: Danke für die Einschätzung und Hilfestellung. Ich werde mich bemühen, dieses genau so zu vermitteln. Der von Ihnen gewählte Begriff der "differenzierten" Menschen macht mich etwas stutzig. Wie darf ich den verstehen? Dass mein Hundefreund bei meiner Promotionsfeier nicht dabei sein wird, sehe ich ebensowenig. Das finde ich sehr schade, weil er in schwierigen Zeiten stets für mich da war. Er wird es verstehen und im Vergleich zu mir weniger ein Problem damit haben. @ Nathan-2: Um Deine Frage zu beantworten, möchte ich meinen Mann zitieren, der mir sagte, dass, wenn "der" dort auftauchen würde, er mir dort eine Szene machen würde, wie ich sie noch nicht erlebt hätte. Da mein Mann sehr aggressiv auf meinen besten Freund reagiert -ohne ihn zu kennen-, fürchte ich fast tätliche Angriffe. Auf und gegen wen auch immer....
 
"Der von Ihnen gewählte Begriff der "differenzierten" Menschen macht mich etwas stutzig. Wie darf ich den verstehen?"

Bei der Typisierung von Beziehungsmodellen gibt es in der Literatur verschiedene Einteilungen, die für die Konzeptionen bei einer Paartherapie eine Rolle spielen.
So kann man vereinfachend feststellen, dass der Charakter einer Beziehung mit der Persönlichkeitsstruktur der Partner korreliert. "Einfachere Menschen" neigen dabei eher zu symbiotischen Beziehungen mit wenig Autonomie des Einzelnen, während differenziertere Menschen sich oft einen hohen Anteil von Individualität, Autonomie in den Handlungen (und eben auch Rückzug) bewahren. Die stabilsten und interessantensten Beziehungen haben dazu noch eine altruistische Färbung.

Am häufigsten sind natürlich Mischformen.
 
Lange habe ich über Ihre Antwort nachgedacht, Herr Dr. Riecke :o

Für mich stellte sich die Frage, welcher Kategorie ich mich denn zugehörig fühle?

Eher der Kategorie der "einfachen Menschen", wenn ich bedenke, dass ich jahrelang aus "Harmoniegründen" und weil mir kein Anlass, bei dem ich etwas lieber anders gemacht hätte als mein Mann, wichtig genug erschien, mich durchsetzen zu wollen/ müssen oder gar in die Konfrontation zu gehen. Da er sich eh an jedem Ende einer Diskussion durchgesetzt hatte (das meine ich jetzt gar nicht böse. Das ist eine reine Feststellung), ließ ich irgendwann das Diskutieren sein, da ich die Sinnlosigkeit erkannt hatte. Für mich war das aber nie ein Problem. Da ich nicht gut damit umgehen kann, mit jemanden verzankt zu sein, der mir wichtig ist, habe ich stets den Weg des Konsenses gesucht. Dieser war eben sehr einseitig.

Mir tut es sehr weh, mich als "egoistisch" betiteln lassen zu müssen. Aber momentan stimmt es sogar. Ich bin genau das. Etwas, was mir eigentlich sehr widerstrebt. Seine aggressive Forderung, sich ihm (meinem Mann) in einer von ihm gewünschten Weise zuzuwenden, kann ich im Moment nicht erfüllen.
Meine Tendenz ist eher, dass ich mich immer weiter zurückziehe :( , ohne dieses bewusst steuern zu können. Ein Teufelskreis.

Mein Mann und mein bester Freund haben sich vor einiger Zeit übrigens zufällig beim Hundespaziergang getroffen. Sie haben sich gegenseitig an den Hunden erkannt, die sich natürlich überschwenglich gefreut und begrüßt haben. Wen sie vor sich hatten (in 50-70m Entfernung) konnten sie daraus ableiten. Mein Mann hat den Hund abgerufen und ist in die andere Richtung gegangen. Mein bester Freund hat daraufhin auch keine Anstalten gemacht, den Kontakt aufzunehmen. Gesprochen haben sie sich nicht. Ich finde es schade. In meinen Augen eine Chance vertan, sich kennenzulernen. Es hätte neutral über die Hunde stattfinden können und ich wäre nicht dabei/ dazwischen gewesen.
 
Beide haben davon erzählt.

Zeitlich zuerst erhielt ich eine Kurznachricht meines besten Freundes, dass sein Hund soeben meinen getroffen hätte (genau in dieser Formulierung). Das war erst einmal alles an Informationen, die ich bekam. Auf meine Nachfrage, was dann weiter geschehen sei, kam die Information, dass der dazugehörige "Mann" den anderen (=meinen) Hund abgerufen hätte und in die andere Richtung gegangen sei. Einen detaillierten Bericht samt Bewertung erhielt ich erst abends in einem Telefonat von ihm.


Mein Mann berichtete mir deutlich später von dem Aufeinandertreffen, obwohl er mir ca. 3min vor der Kurznachricht meines besten Freundes ein Foto von meinem Hund während des Spazierganges geschickt hatte. Obgleich wir nach diesem Zusammentreffen miteinander telefoniert hatten, erzählte er mir recht neutral erst 2-3 Stunden später davon.
Mein Mann hatte den anderen Hund vorher nur auf 2-3 Fotos gesehen und nie in der Realität. Allerdings trägt dieser ein ganz spezielles Halsband und gehört einer sehr wenig verbreiteten Rasse an. In erster Linie an diesem Halsband sowie an der sehr freundschaftlichen und wilden Begrüßungszeremonie, die die beiden Hunde stets feiern, hat er ihn sofort erkannt, wie er selbst sagte.
 
Eine harte Zeit liegt hinter mir. Jetzt trennt mich „nur“ noch die Urkunde davon, dass ich mich statt Titanium von nun an Dr. Titanium nennen darf.

2 Tage nach meiner Verteidigung hatte ich meine Party angesetzt. Ich wollte mit allen, die mir nahe stehen und die mich über die Jahre unterstützt haben, gerne gemeinsam feiern. Derjenige, der zig Gründe hatte/ suchte, um nicht kommen zu können/ müssen, war mein Mann. Nicht ungewöhnlich für ihn, dass er solche Veranstaltungen meidet. Waren wir in der Vergangenheit eingeladen, gab es immer in letzter Sekunde irgendeinen Grund, warum wir dann doch nicht gehen konnten. Gut. Diesmal ließ ich es darauf ankommen. Kam mein Mann nicht, konnte ich ja meinen besten Freund einladen. Der freute sich und sagte zu. Darüber informierte ich meinen Mann, was –erwartungsgemäß- eine Lawine losbrach. Das war dann wiederum auch nicht recht.
Gegen 22:30Uhr erhielt ich am Partyabend einen Anruf meines Mannes, dass er jetzt gleich kommen würde und würde er „ihn“ sehen, würde er mir dort vor allen Leuten eine Szene machen, die sich gewaschen hätte. Er stellte in Aussicht, tätlich gegen meinen besten Freund vorzugehen.
Da ich ihm das durchaus zutraute, warnte ich meinen besten Freund vor, der sich daraufhin umgehend verabschiedete. Er wollte eh schon vor ca ½ Stunde gehen und müsste am nächsten Tag sehr früh raus. Ich wusste, dass beides stimmte, aber irgendwie kam es mir wie ein „Rausschmiss“ vor, was es definitiv nicht sein sollte. Wohl fühlte ich mich nicht damit. Erst später wurde mir klar, dass er der Klügere von beiden war.
Mein Mann kam und zog ein Gesicht, bei dem man immer ein schlechtes Gewissen bekommt. Er übersah über den gesamten restlichen Abend meine Schwester samt Anhang. Dieses erfuhr ich erst am nächsten Tag. Anmerkung: Meine Schwester wohnt ca 800km entfernt und kam nur wegen der Party. Häufig sehen wir uns bedingt durch die Entfernung nicht.

In der darauffolgenden Nacht wurde mir klar, dass das so nicht mehr weitergehen kann. Ich will mir nicht mehr mit Drohungen, schlechter Laune oder Diskussionen ein schlechtes Gewissen über mein Verhalten einreden lassen. So bin ich am Morgen nach der Party in mein „Refugium“ übergesiedelt, in dem ich nun seit Mitte Dezember lebe. In den ersten Tagen bin ich nachts mehrfach aufgewacht und habe Prüfungsfragen beantwortet.
Vor Weihnachten habe ich noch alle Formalitäten erledigt, um den letzten Promotionsschritt abzuschließen.

Seither bin ich körperlich und psychisch am Ende. Trotz 10 stündigen Schlafs bin ich nach dem Aufwachen morgens völlig erschöpft.
Mein bester Freund hat mir den Tip gegeben, mal nach den Symptomen der Vorstufen zum Burn-out-Syndrom zu googeln. Das habe ich getan und war erstaunt, in wievielen Punkten ich mich wiederfinde.

Ich habe sämtliche Aktivitäten heruntergefahren. Nehme mir nur noch einen Termin/ Tag vor und langsam geht es besser.
Mein Mann hat zwischenzeitlich viele meiner Reaktionen begriffen und gibt sich sehr viel Mühe.

Zugegeben, eine lange Vorgeschichte zu meinem jetzigen Problem…..Ich habe festgestellt, dass ich das alles nicht mehr will. Seinen Versprechen, nicht mehr zu diskutieren, schenke ich keinen Glauben mehr. Straft er es doch selbst innerhalb eines Tages Lügen. Sagt er an einem Tag, ich hätte alle Zeit, die ich brauche, wird er bereits am nächsten Tag ungeduldig. Er lässt mich das jedes Mal spüren.

Letztens hatte ich mein Handy stumm geschaltet. Wir hatten abends miteinander telefoniert. Gegen 23:30Uhr klingelte es an meiner Wohnungstür Sturm. Ich weiß nicht warum, aber mich überkam Angst und Panik. Ich griff zum Telefon und sah, dass er in der Zwischenzeit 23mal angerufen hatte und zig Kurznachrichten geschickt hatte. Da ich nicht reagiert hatte, hatte er sich Sorgen gemacht, dass mir etwas passiert sei –da es mir körperlich nicht so gut geht- und hat sich auf die Suche nach meinem Aufenthaltsort begeben, den er bis dahin nicht kannte. Er hatte ihn dadurch herausgefunden, dass er die Häuser der Baugenossenschaft abgeklappert hatte, bei der ich Mitglied bin und die Wohnung bekommen habe, und auf der Straße mein Auto gesucht, bis er fündig wurde. Ich ließ ihn aber nicht herein, sondern rief ihn an. Als er hörte, dass alles ok war, war er beruhigt und ging auch wieder.

Vielleicht hört sich das komisch an, aber seither fühle ich mich verletzlich hier in meinem Refugium.

Ich kann mir momentan nicht vorstellen, in die gemeinsame Wohnung zurückzukehren. Er wünscht sich, dass alles so wird, wie es mal war. Locker und entspannt. Ich sehe das irgendwie nicht.
Könnte eine Beratung helfen? Wir sind beide vernunftbehaftet, aber die Kommunikation zwischen uns läuft schief. Wer könnte eine Art „Mediator“ sein?
Auch unsere Wege sind völlig verschieden. Braucht und will er meine Nähe, brauche und will ich den Rückzug. Er ist ungeduldig, ich dagegen brauche Zeit. Alles konträr. Bekommt man das (wieder) hin?

Je mehr Druck er macht, desto mehr „flüchte“ ich mich in das Alleinsein bzw. zu Aktivitäten mit meinem besten Freund. Das wiederum steigert seinen Druck. Ein Teufelskreis, aus dem ich keinen Ausweg finde. Wer hat einen Rat?
 
Zunächst einmal wünsche ich dir alles Gute für das neue Jahr.
Ich habe mir deine Posts alle durchgelesen, dabei komme ich zu dem Schluss dass du keinen Mediator brauchst sondern einen Scheidungsanwalt. Nachdem wie du das Verhalten deines Mannes hier geschildert hast hat dein Mann ein paranoides Besitzdenken dir gegenüber.
Sein Verhalten deiner Schwester und Familie gegenüber ist unterste Schublade.
Deinem besten Freund gegenüber könnte man noch gesteigerte Eifersucht gelten lassen.
Bei deiner Party wäre ein anderes Verhalten deinerseits angebracht gewesen. Nachdem dein Mann dir gegenüber schon seine Respektlosigkeit gezeigt hat in dem er dir seine nichtteilnahme bei diesem für dich wichtigen Ereignis erklärt hat wäre es an dir gewesen deinem Mann bei seiner Ankündigung er würde doch kommen ganz deutlich zu sagen, dass du ihn bei seinem Erscheinen rauswirfst notfalls mit Polizeigewalt.
Es ist für mich verwunderlich dass du mit so einem Menschen noch verheiratet bist da dieser Mensch sich auch nicht mit Therapien ändern wird.
 
Nachtrag:
Soll das bei euch etwa eine Ehe sein zwischen zwei gleichberechtigten sich lieben und ehrenden Partnern sein?
Du tust alles für das wohlbefinden deines Mannes während er dich behandelt wie einen Sklaven in der Kolonialzeit.
 
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