• Erschöpft, ausgebrannt, niedergeschlagen? Wo beginnt eine Depression, und was ist der Unterschied zum Burnout-Syndrom? Wenn Sie selbst über längere Zeit niedergeschlagen sind oder einem Ihnen nahestehenden Menschen helfen möchten, können Sie im Forum "Depression & Burnout" Ihre Fragen stellen und sich über die verschiedenen Therapien austauschen.

Ich denke mal, ich bin größtenteils über'n Berg

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Hallo Tired ,

ich danke Dir für Deine aufmunternden Worte. Daß Du es ähnlich siehst wie ich, tut gut - offenbar bin ich mit der Ansicht dann nicht ganz auf dem Holzweg :)

Meine Frau hat gestern Abend auch nochmal gesagt, daß sie sich für mich freut. Sie hatte auch vorher stundenlang mit einer Freundin telefoniert, und 1x hab ich im Vorbeigehen eben mitbekommen, daß sie sich über das Thema "Freundschaft" unterhalten haben und meine Frau sagte, sie mag eben nicht scheiße behandelt werden, dann wären es keine Freunde.
Grundsätzlich hat sie damit ja auch 100% Recht - wirklich scheiße behandelt werden möchte ich auch nicht, und wenn sich sowas wiederholen sollte, muß ich mein Vorgehen sicher auch nochmal überdenken. Aber zum einen gibt's eben Abstufungen bei "sich scheiße behandelt fühlen", zum zweiten sind diese Abstufungen arg individuell, und drittens ist meine Frau da eben aufgrund ihrer persönlich Erfahrungen anders vorbelastet und zieht da deutlich drastischere Konsequenzen draus. Letztlich ist das ihre Entscheidung, da muß sie mit leben, nicht ich. Blöd wird's eben durch das Zusammenleben dann, wenn davon gemeinsame Freund- und Bekanntschaften betroffen sind, und ich bin bereit zu vergeben und drüber hinwegzusehen, und sie nicht... was im vorliegenden Fall durchaus noch zu einem kleinen Problem werden kann, weil wir mit beiden - also mit ihm und seiner Frau - befreundet sind, grundsätzlich auch sehr gut. Ergo bin ich ein wenig gespannt, ob und wann wir das erste alljährliche, gemeinsame Angrillen dieses Jahr durchführen werden... wäre echt schade, wenn meine Frau sich da dann komplett auf die Hinterfüße stellen würde oder während des Treffens dann unnötig unangenehme und peinliche Situationen entstünden...

Naja. Mal abwarten :)

Mir geht's auf jeden Fall wieder besser, das Tal der Tränen ist hoffentlich erstmal wieder durchschritten. Ich bete derzeit morgens zum lieben Gott um Kraft, Ruhe, Gelassenheit, Lebensmut und Lebensfreude - und das scheint tatsächlich auch etwas zu helfen :)

Ich wünsche Dir und auch allen anderen, die mitlesen, einen schönen Sonntag :)

LG
 
Wird schon gut gehen;) und fühl dich "nicht" verantwortlich, wenn deine Frau und dein Freund Probleme haben, von wegen Harmonie bewahren müssen.
Weiterhin gute Besserung.
 
Anders ausgedrückt - hab ich glaube ich schonmal irgendwann geschrieben:

Streng genommen hab ich zwei Optionen:
Aufgeben: Immer wieder ins Loch fallen, mich da drin vergraben, nicht mehr hinauswollen, bis hin zum Suizid schlimmstenfalls;
"Durchwurschteln": Zwar immer mal wieder ins Loch fallen oder dran entlang balancieren, aber trotzdem gezielt hier und da die Kraft zu finden, trotzdem irgendwie vorwärts zu kommen und mich von der ganzen Sinnkrise nicht unterkriegen zu lassen.


Auch, wenn ich mir immer wieder wünsche, einschlafen zu dürfen, so lebe ich dann doch zu gern und vor allem nur einmal, um es wirklich aufzugeben :)
Ergo ist "durchwurschteln" für mich die einzig "sinnvolle" Wahl. Auch, wenn das bedeutet, daß es mal besser und mal schlechter klappt. Aber das impliziert das Wort "durchwurschteln" ja schon ;)

Eine komplette "Heilung" halte ich für mich ausgeschlossen - dafür ist das Päckchen zu groß, zu komplex, und ich kann's eben auch nicht einfach irgendwohin auslagern, nen Deckel draufmachen, Tor abschließen und gut ist... Ich hab eben meine "Traumata" und meine Trigger, und solange keine Fee kommt und all das, woran ich seit Kindheits- und Jugendtagen zu knabbern habe, wegschnipsen kann, muß ich damit irgendwie weiter leben und leben lernen. Vielleicht wird es mit der Zeit besser :)

Kacke ist es trotzdem. Aber was soll ich machen...? Mehr, als meine Fluo zu schlucken, rationale Gedanken gegenzusetzen, Mitgefühl mit mir selbst zu haben, zu lernen, mir selbst gegenüber die Strenge zu nehmen, und immer wieder mutig zu sein, kann ich nicht tun. Und auch, wenn es sich derzeit oft danach anfühlt, als sei ich ein Versager, weiß ich, daß ich keiner bin! Irgendwann wird es vielleicht besser - und wenn nicht, bin ich dann hoffentlich 80 oder 90 und darf in Frieden einschlafen :)


Ich weiß, daß all das, was ich hier heute geschrieben hab, sicher nicht super ermutigend klingt. Komplett deprimierend und entmutigend allerdings hoffentlich auch nicht ;)

Die Dinge sind eben, wie sie sind - und für mich ist da "durchwurschteln" die Devise: Manchmal ist der Weg durch den Wald gut erkennbar, geradeaus und vielleicht sogar asphaltiert - manchmal ist es ein verschlungener, kaum sichtbarer Pfad durch's Unterholz.

Ist eben so :)

LG

Hallo Alex!

Ich hatte ja eine ähnlichen Situation mit meinem "Exfreund". Hier habe ich 3x versucht innerhalb von 3 Jahren Kontakt aufzunehmen. Jedesmal verlief sich das nach dem Telefonat im Sand. Ich habe das dann aufgegeben. Mittlerweile ist er auch geschieden und sein Sohn will nichts mit ihm zu tun haben wegen seiner neuen, die zuvor als Betreuerin an seiner Seite stand bei seinen Ultraradaktionen.

Nun gut wichtig ist einfach das ihr beide eine Wertschätzende Basis findet und du dich aufgehoben und verstanden fühlst.

Den das schlimmste ist, wenn man glaubt zwecks mangel an Alternativen lieber eine unerfüllte Männerfreundschaft aufrecht zu erhalten, bevor man scheinbar alleine ist. Das selbe gilt auch für jede Partnerschaft.

Ich drück dir die Daumen und wünsche es dir aus tiefsten Herzen dass die Freundschaft Fortbestand hat.

Alles Gute!
 
Hallo zusammen :)

Ich meld mich mal wieder, nach ziemlich langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben :)

Mir geht’s zur Zeit gemischt: Es gibt gute Stunden und Tage, es gibt weniger gute Stunden und Tage. Richtig mies ist’s zum Glück lange nicht – aber es war definitiv auch schonmal besser. Einmal die Woche hab ich derzeit Momente, in denen ich mir wieder verstärkt wünsche, den ganzen „Mist“ und mein emotional-psychisches Rumge-eiere nicht mehr miterleben zu müssen.

Ich vermute, es kommt in den letzten Wochen einfach wieder ziemlich viel zusammen:

Einiges an Streß – privat wie beruflich – wobei nix davon wirklich wild ist, geschweige denn einzeln für sich. Aber irgendwie triggern mich seit einiger Zeit selbst Kleinigkeiten wieder überproportional, und das Gedankenkarussell steht nicht wirklich still…

… seit meiner zweiten Corona-Infektion Mitte Oktober gefühlt alle zwei bis drei Wochen ein anderer Infekt. Sowie insgesamt seitdem ein spürbar niedrigerer Energielevel…

… und mein Fluoxetin hab ich schon seit November / Dezember sowas immer unregelmäßiger genommen, bis ich dann Anfang Januar dachte „mal gucken, ob ich es dieses Mal ohne schaffe“ – so daß der Spiegel natürlich mittlerweile ziemlich im Eimer ist. Seit vier fünf Tagen nehme ich es jetzt wieder. Aber Überzeugung sieht dieses Mal anders aus, seitdem ich den letzten zwei Monaten ein paar Infos und Kurzberichte darüber gelesen habe, daß die Antidepressiva / speziell auch SSRI offenbar wirklich nur rein zufällig wirken, man immer noch nicht weiß, warum sie überhaupt wirken, wenn sie wirken – und daß sie im Gegenzug allerdings offenbar doch Gewöhnungseffekte bewirken, was ein Absetzen deutlich erschwert.


Alles etwas schwierig…

Dabei geht es mir ansonsten eigentlich gut. Beziehungsweise könnte mir echt gut gehen.
Aber meine Depri-Gedankenkreisel lassen das leider oft genug wieder nicht so richtig zu: Gerade noch ein positiver Gedanke, in der nächsten Sekunde ein anderer – manchmal eindeutig negativ, manchmal nicht als solcher erkennbar – und schon spür ich, wie meine Stimmung abrutscht, sich körperliche Symptome melden oder verstärken – was meine Gedanken noch zusätzlich anfacht und die Abwärtsspirale dann weiter vorantreibt.

Dabei würd ich es gern nach dem Motto halten, das ich schon vielfach gehört und gelesen habe: Meine Gedanken einfach ziehen lassen. Beobachten, ohne ihnen nachzuhängen. Und vor allem Gedanken denken ohne, daß dem gleich Gefühlseinbrüche, Herzklopfen, innere Unruhe, Flattrigkeit, Mulmigkeit und ein emotionales Stecker-ziehen folgen.

Was mit der Hauptgrund ist, warum ich mir nach wie vor unsicher bin, ob ich das Fluoxetin absetzen soll und es jetzt doch wieder einnehme:
Ich habe Angst vor den körperlichen und psychischen Symptomen, die meine Gedanken nach sich ziehen. Die SSRI mögen mittlerweile nicht unumstritten sein – aber ich bewege mich da auf ner gut ausgebauten Landstraße bis hin zur vierspurigen Autobahn, bei der ich weit voraus gucken kann. Ich seh Schlaglöcher, ich seh Unfallstellen, ich seh Baustellen, und ich kann rechtzeitig drauf reagieren. Die Wahrscheinlichkeit, daß da ne plötzliche Abbruchkante kommt, geht gegen Null. Warum auch immer sie helfen – entweder, echt, oder Placebo, oder Nocebo – das ist am Ende egal.
Ohne Fluoxetin kommt es mir nach ein paar Wochen so vor, als würde ich mich durch das Dickicht eines Dschungels mit der Machete schlagen müssen: Ich seh rein gar nix außer den Pflanzen direkt vor mir. Vielleicht ist da auch gar kein Dschungel, vielleicht ist es sogar ne offene Plaine – aber dann ist da auf jeden Fall soo ein dichter Nebel, daß ich keine zwei Schritte weit gucken kann. Und wenn dann ein Abhang oder ne Abbruchkante kommt, ist es zu spät…

=> Vor dieser Ungewißheit hab ich Schiß. Auch und vor allem, weil ich mir einen wochen-, geschweige denn monatelangen Ausfall nicht leisten kann. Aber jutt – wer kann das schon wirklich ;)


Ich mahne mich daher die letzten Tage auch immer wieder sehr zur Ruhe und Geduld. Ich versuche, aufgrund meiner mittlerweile bald zehn Jahre langen Erfahrung die Hoffnung aufrechtzuerhalten, daß der Spuk in ein paar Wochen wieder vorbei ist und ich wieder auf stabilerem Grund unterwegs bin.
Trotzdem: Manchmal kann ich den Moment, in dem ich die Augen endgültig zumachen darf, kaum erwarten.
Dann wieder gibt’s aber auch schöne Momente, in denen ich froh bin, daß ich noch lebe und leben darf :)

Nur grad auch durch dieses Hin und Her weiß ich echt nicht, wie ich meinem Unterbewußtsein begreiflich machen soll, daß ich eigentlich wirklich weiterleben will – nur eben mit mehr Lebensfreude und weniger Streß, weniger psychosomatischen Symptomen, weniger Leid. Ich könnte durchaus verstehen, wenn mein Unterbewußtsein da genauso verwirrt ist wie ich: „Eben noch ist alles okay, dann wieder will er nicht mehr leben und betet zum lieben Gott, ihn einschlafen zu lassen, dann wieder kann er das aber nicht zulassen, weil ja Frau und Kind da sind, und zwei Stunden oder zwei Tage ist wieder alles okay und er will lieber leben als zu sterben.“ => Wundert mich nicht, wenn ich mein Unterbewußtsein da nicht nachhaltig beruhigt bekomme.


Mir wär schon damit gedient, glaube ich, wenn einfach bestimmte, negative mental-emotionale Muster gekappt würden. Wenn ich einen Gedanken, der mich gestern noch in Unruhe und Depri-Angst versetzt hat, morgen denken könnte… und es passiert einfach…

… nichts.

Einfach nur der Gedanke. Keine negative emotionale Reaktion innerhalb von Sekundenbruchteilen, gegen die ich dann wieder minutenlang mit beruhigenden Gedanken anarbeiten muß.
Wenn ich einfach diese inneren Trigger, die die negative Spirale starten, außer Kraft setzen könnte. Diesen Linienrichter, der sofort herbeispringt und glaubt, mich mit seinen hektischen Fahnenschwenks beschützen zu müssen.
=> Das muß er nicht. Mir droht keine Gefahr.

Ich hab lediglich etwas Streß, und mich stören einige Dinge, und ich mach nicht alles gern. Aber mir droht keine Gefahr! Ich bin in Sicherheit.
Und ich bekäme die unliebsamen Sachen schneller und einfacher gelöst, wenn ich nicht parallel noch gegen meine automatischen Depri-Angst-Symptome und Gedanken ankämpfen müßte.

Ein Resetknopf wäre schön.
Und vorzugsweise einer, der nur die negativen Dinge resetted ;)

Ich übe mich weiterhin darin, mich selbst so anzunehmen, wie ich bin. Ich bin gut so, so wie ich bin. Ich bin ein guter Mensch. Und ich mache das alles gut und richtig. Nicht perfekt. Aber gut genug; es muß nicht perfekt sein.
Und doch wäre ich in den letzten Wochen wieder lieber jemand anders – gesund, munter, motivierter, und nur geplagt vom täglichen Auf und Ab ohne den „Wirkverstärker Depression“.

Schau mer mol. Wird schon irgendwie weitergehen :) Ist es die letzten zehn Jahre auch, wird es also auch weiterhin.

Wäre mir nur anders lieber… ;) – auch, wenn ich mich mit dem Wunschgedanken wahrscheinlich schon wieder selbst ausdribble ;)


Wie geht’s euch denn so :)


LG,
Alex
 
Hi Alex,
Schön wieder mal von dir zu lesen, auch wenns sehr durchwachsen ist bei dir.
Ja, die AD wirken bei ca 50% der Leute und da auch nochmal in Abstufungen von etwas bis gut und alle AD wurden per Zufall gefunden, eben weil man nicht weiß wie und warum sie wirken kann man sie nicht gut gezielt herstellen.
Meist hat man die Medis für was anderes hergestellt und dann bemerkt dass es den Leuten von der Stimmung her besser ging und schwupps ein neues AD.

Corona hat meine Familie auch erwischt, obwohl wir immer sehr vorsichtig waren und das Virus auch immer sehr ernst genommen hatten, am Ende entkommt man dem nicht, ich bin aber froh dass wir so zumindest die ersten noch gefährlicheren Varianten ohne Infektion überstanden hatten, das wäre sicher der Gau gewesen.
Im September hatte es uns dann erwischt und seither ist alles etwas schlechter, etwas anstrengender und viel depressiver geworden, Corona hat definitiv etwas mit mir gemacht das Einfluss auf das Gedächtnis, den Schmerzpegel, die Stimmung u.v.m. hat, es ist nicht mehr wie zuvor und meine Mutter hats auch arg zerlegt, hat sich immer noch nicht erholt und in der Klinik wurde dann noch eins drauf gesetzt mit einem sadistischen Pfleger der wohl Spaß daran hat vollkommen hilflose Menschen wie meine Mutter in dem damaligen Zustand, zu quälen.

Ich warte auf den Tag an dem es wumms macht und alles ist wieder normal, aber ich fürchte Corona ist da sehr nachhaltig.

Also auch keine Erfolgsgeschichte, probiere gerade Amitriptylin aus und hoffe dass das irgendetwas verbessert, die Hoffnung stirbt zuletzt und wenn AD`s keine Wunder bewirken, so helfen sie doch dabei die Hoffnung am Leben zu halten, wobei ich zu den 50% gehöre wo es keine antidepressive Wirkung gibt, es beschränkt sich mit der Hoffnung also vor allem auf eine Wirkung die Schlaffördernd und Schmerzlindernd ist, mal schauen ob es diesmal was bringt..

Hier im Forum ist es leider still geworden, kaum Leute die noch schreiben, Elektraa ist auch versschollen und frisches Blut verirrt sich nicht hierher, da fehlt dann doch der Experte der viele User angezogen hat.
Ist aber schön wenn wir ab und an etwas voneinander lesen, man fragt sich ja schon manchmal wie es dr, Naturefraek u.v.a. mit denen man über Jahre geschrieben hat geht.

Tipps habe ich gerade leider keine, kennst du ja eh schon alle.;)

Auch L.G. und halt die Ohren steif, der Frühling kommt und dann wird es sicher nochmal etwas besser, ganz bestimmt.:)
 
Im September hatte es uns dann erwischt und seither ist alles etwas schlechter, etwas anstrengender und viel depressiver geworden, Corona hat definitiv etwas mit mir gemacht das Einfluss auf das Gedächtnis, den Schmerzpegel, die Stimmung u.v.m. hat, es ist nicht mehr wie zuvor und meine Mutter hats auch arg zerlegt, hat sich immer noch nicht erholt und in der Klinik wurde dann noch eins drauf gesetzt mit einem sadistischen Pfleger der wohl Spaß daran hat vollkommen hilflose Menschen wie meine Mutter in dem damaligen Zustand, zu quälen.
Oh Mann, das hört sich echt nicht gut an...
Ist der Pfleger wenigstens mittlerweile weg?

Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob's wirklich an Corona liegt - zumindest bei meiner Frau ist da nix geblieben; sie hatte allerdings auch nur eine (nachgewiesene) Infektion, die zweite Runde ist an ihr vorüber gegangen.
Ausschließen kann ich es aber auch nicht - gibt ja nun genug Mediziner, die sagen, daß C auch Anteile einer Nervenkrankheit hat. Wer weiß schon, wo da noch was angedockt oder Schaden angerichtet hat, der nachhaltiger oder schlimmstenfalls irreversibel ist. Gerade wenn das nur so ne Nuance ist, ist das irre schwer nachzuweisen.

Also auch keine Erfolgsgeschichte, probiere gerade Amitriptylin aus und hoffe dass das irgendetwas verbessert, die Hoffnung stirbt zuletzt und wenn AD`s keine Wunder bewirken, so helfen sie doch dabei die Hoffnung am Leben zu halten, wobei ich zu den 50% gehöre wo es keine antidepressive Wirkung gibt, es beschränkt sich mit der Hoffnung also vor allem auf eine Wirkung die Schlaffördernd und Schmerzlindernd ist, mal schauen ob es diesmal was bringt..
Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wie viele Medikamente hast Du denn schon durchprobiert im Laufe der Jahre?
Schonmal mit Lithium versucht?

=> "Schmerzlindernd" => d.h., Du hast auch noch chronische Schmerzen...?


Ich hoffe auch, daß die Forschung weiter Fortschritte macht und irgendwann mal die Erlösung gefunden wird.

Ich bin aber im Zuge meines Absackers auch am Wochenende wieder mal wieder zu dem Schluß und der Überzeugung gelangt, daß eben viel an der Kombination aus modernem Lebensstil, Streß und persönlicher Veranlagung liegt: In der Steinzeit warste gekniffen, wenn du zu schwach warst, um dich gegen den Säbelzahntiger zu wehren - heute biste gekniffen, wenn du mit der Fülle an Anforderungen und Streß nicht zurechtkommst. Was davon jetzt besser ist, weiß ich nicht: Gegen den Säbelzahntiger war ggfs. schnell Schluß, kein langes Leiden - aber gegen Überforderung, Sorgen und Streß kannste mitunter nicht viel machen, wenn du so tickst - da helfen dann wirklich nur Atmen, Geduld, Atmen, Hoffnung, Atmen, Selbstliebe, usw. Kommt nur leider nicht über Nacht. Und wir bringen es unseren Kindern in der Schule nach wie vor nicht bei. Was traurig ist, denn ich denke, wenn man in jungen Jahren lernt, wie man mit Anforderungen, Leistungsdruck und Streß umgehen kann, würden weit weniger Menschen im Verlauf ihres Lebens nen Burn-out, Depris oder Angststörungen kriegen.

Nur leider tickt unsere Welt nicht so - wir sind "Kollateralschäden" im großen Spiel, im Namen von Leistung, Gewinn, Fortschritt und zunehmender Technologisierung. Mitleid / Mitgefühl von außen gibt's da wenig, und am Ende dürfen wir nicht nur lernen, mit all dem umzugehen, sondern müssen gleichzeitig auch noch lernen, uns nicht dafür zu geißeln, daß wir schwächer sind als andere und nicht so mithalten können.

Und ich erzähl da ja nix neues, daß die Arbeit an sich selbst, mit seinem "inneren Team" - bspw. dem Beschützer, dem Perfektionisten, dem Antreiber und nicht zuletzt dem inneren Kind - alles andere als einfach ist.

Selig all die, die diese Probleme nicht in dem Ausmaß haben. Die es irgendwie gelernt haben, sich selbst die meiste Zeit einigermaßen in Balance zu halten. Und die sich selbst wieder hinkriegen, selbst wenn die Waage mal temporär zu sehr in eine Richtung ausschlägt.

Ist mir leider bisher noch nicht vergönnt, jedenfalls nicht so vollständig.

Aber ich arbeite dran - was anderes bleibt mir ja auch kaum übrig ;)


Am langen Ende - auch, wenn die Zeit grad wieder was härter ist - bin ich doch froh, "nur" mittelgradige Depri- und Angst-Phasen zu haben - es könnte soo viel schlimmer sein.
Jedenfalls kann ich das heute so sehen - sah vor zwei Tagen noch anders aus, als meine Gastritis noch heftiger war ;)


Ich wünsch Dir auch alles Liebe, gute Besserung weiterhin, und daß das Amitriptylin hoffentlich ein bißchen anschlägt und hilft :)
 
Lieb dass du dir da Gedanken machst.
Lithium hatte ich auch schon vor einigen Jahren als Stabilisator, ich glaube ich habe so ziemlich alle Psychopharmaka Gruppen durch, bis auf die Mao Hemmer, die ich aber auch nicht ausprobieren werde.
Auch Amitriptylin hatte ich früher schon mal, diesmal hat es leider genauso wenig geholfen, eventuell versuche ich es nochmal mit Sertralin.
Früher hat zwar auch nichts geholfen, aber ich habe zumindest das meiste gut vertragen, heute hilfts immer noch nicht und vertragen tue ich es auch nicht mehr so gut, was erneute Versuche dementsprechend schwieriger macht.
Mal schauen, das eine probiere ich nochmal aus, denke ich.

Ja. die Welt ist einfach zu sehr auf den Menschen ausgerichtet, viel erreichen ohne Rücksicht auf das oder die, die auf der Strecke bleiben.
Da gibt es dann Pseudounterstützung, die Masse glaubt aber immer noch dass diese Menschen zu schwach sind, zu faul, gescheitert und nicht dass sie durch das System krank werden und dies wirklich jeden erwischen kann.

Zumindest wurde die Hausfrauen Erschöpfung, in Burn- Out umgewandelt, so dass auch die Erfolgreichen eine niedrigere Hemmschwelle für eine Behandlung haben, man darf ihnen nur nicht verraten dass der Begriff nur ein anderer Name ist um auch diese Zielgruppe für die Antidepressiva und andere Therapien zu gewinnen.:rolleyes:;)

Die Welt ist schon krank, die meisten Menschen leiden in irgendeiner Form am Druck, versuchen aber alles um das auszuhalten weil sie denken es wäre ihr Versagen.
Wäre man nicht darauf angewiesen seine Leistung bringen zu müssen, dann ginge es sicher den meisten Menschen besser und sie würden gerade deshalb mehr leisten können und dabei gesünder bleiben.
 
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