RE: homosexualität
man meint, man wuesste die antworten auf deine fragen. aber dann kommt man doch ins stottern. ich versuche einmal, dir trotzdem mit meinem laienverstaendnis zu antworten. (die mediziner sollen bitte verhalten lachen.)
der foetus ist zunaechst weiblich. (manche sagen, das sei nicht richtig. richtig ist aber, dass der weibliche foetus keinerlei umgestaltung durchlaeuft, im gegensatz zum maennlichen.) zu bestimmten zeiten wird der foetus mit hormonen ueberschwemmt. beim maennlichen foetus bewirken sie, dass sich die geschlechtsmerkmale umformen. z.B. schliesst sich dann die schamspalte und es bildet sich die naht, die beim mann sichtbar von der peniswurzel ueber hoden und damm bis zum after laeuft.
gleichzeitig wird durch den hormonstoss das gehirn programmiert. wenn alles richtig ablaeuft, ist das endprodukt in dem sinne stimmig, dass aeusseres erscheinungsbild, empfinden und sexuelle orientierung zusammenpassen.
wenn in dieser phase der weibliche foetus nicht ausreichend mit weiblichen hormonen versorgt wird, (im wesentlichen wird es sich dabei um oestrogene handeln) oder sogar mit maennlichen, kommt es zu abweichungen von der norm, die sich u.a. in der spaeteren sexuellen orientierung aeussern koennen, aber auch im koerperlichen erscheinungsbild.
analoges gilt fuer den maennlichen foetus. speziell dazu hat man beispielsweise gesagt, dass seine hormonversorgung entgleisen kann, wenn die mutter waehrend der schwangerschaft starkem stress ausgesetzt ist.
zusaetzlich gibt es sicher auch einen einfluss der gene, wohl auch bei der hormonellen versorgung des foetus.
damit waere deine erste frage beantwortet, wenn auch nur vage. aber du ahnst, was ablaeuft.
zu der zweiten frage: es ist nicht ungewoehnlich, dass sich jemand ueber seine sexuelle oreintierung erst im laufe der zeit klar wird. das wird ganz besonders den grenzfaellen passieren. wie sommerbrise richtig gesagt hat, sind wir wohl alle bi. der andere anteil kann aber so schwach sein, dass sich das nie bemerkbar macht, oder eben erst sehr spaet.
die sexuelle orientierung ist, soweit ich weiss, irreversibel. das hat wohl selbst der papst mittlerweile akzeptiert. und die WHO hat homosexualitaet von der liste der krankheiten streichen muessen. lange zeit ging man ja davon aus, dass ein homosexueller oder eine lesbierin 'geheilt' werden koennten.
das soziale umfeld kann sicher nicht aus einem eindeutig heterosexuellen einen homosexuellen machen. dabei sollte man beruecksichtigen, dass jemand sich durchaus zu zeiten wie ein homosexueller verhalten kann, ohne aber wirklich einer zu sein. z.b. ist bekannt, dass jungen miteinander oder gegenseitig masturbieren, oder auch weitergehendes praktizieren, spaeter aber problemfrei heterosexuell leben. was aber durchaus passieren kann, nach meiner meinung, ist dass sich der grenzfall aus dem umfeld u.u. ein verhalten aussucht, das bei anderen umfeldbedingungen vielleicht nicht ausgelebt worden waere.
deine letzte frage wird sich in aller regel mit nein beantworten lassen. die ausnahme wuerden nach meinem dafuerhalten wieder die grenzgaenger bilden, die im uebrigen vielleicht zeit ihres lebens pendeln.
ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.