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Hochzeitstag

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Elektraa, ja, so kann man das sehen. Man kann aber auch sehen, dass nach jahrelangem "lass mich in Ruhe, ich habe halt keine Lust", nach jahrelangem Nichtkommunizieren und Verweigern rauskommt, dass was ganz anderes der Grund für die eheliche Unlust ist. Wenn das in meiner Ehe so passieren würde, wäre das die Sprengung derselben. Mit der größtmöglichen Wasserstoffbombe. Ich könnte ihr das niemals verzeihen. Es würde ja auch bedeuteten, dass unser augenblickliches Arrangement auf einer jahrelangen Lüge aufgebaut ist.

Und mit Verlaub: "Sie kann wieder lieben!" ist doch Blödsinn. Sie ist in ihrer Beziehung kommunikationsunfähig und lässt woanders trösten. Die Kommunikationsunfähigkeit braucht eine Therapie, nicht das, was du verstopften Zugang nennst.

Kommunkiationsunfähigkeit ihrem Mann gegenüber!! Dem, den sie nicht traut! Ihm gegegenüber macht sie zu, beim Lieben, beim Lust haben, beim Sprechen und wohl vielen anderen Leuten auch gegenüber.
Das wird wohl ein Persönlichkeitsproblem zugleich sein und feindselige Denke.

Ein offenherziger, freundlicher Mensch artikuliert da anders.
 
Herr_Lich, ich würde heute auch nicht lang rumverhandeln, sondern den spinnen lassen und abtanken. Meine Aufgabe ist sicher nicht, mich rumzuplagen mit solchen Charakteren.
 
Sie ist in allem die Beste und wird ihrem verderben entgegen schlurfen.
Gibt es dazwischen auch noch was?
Vielleicht wäre es ein Glück für euch beide, wenn ihr mal räumlich auf Abstand geht, vielleicht findest du eine die dich braucht und auch brauchen will und vielleicht findet sie sogar jemanden der genau so ist wie sie es braucht.

Die Frage, ob es zwischen perfekt sein wollen und totalem Scheitern vielleicht noch ein normales Leben geben könnte, stelle ich ihr schon lang.

Wir werden auf Abstand gehen. Sie war ein wenig geschockt von meinem Vorstoß, aber genau das ist es, was jetzt passieren wird. Sie und die Kinder bleiben zunächst einfach im Haus, ich ziehe in eine WG.
 
Kommunkiationsunfähigkeit ihrem Mann gegenüber!! Dem, den sie nicht traut! Ihm gegegenüber macht sie zu, beim Lieben, beim Lust haben, beim Sprechen und wohl vielen anderen Leuten auch gegenüber.
Das wird wohl ein Persönlichkeitsproblem zugleich sein und feindselige Denke.

Ein offenherziger, freundlicher Mensch artikuliert da anders.

Ich kann mich nicht soooo genau daran erinnern, wie der Postman69 das damals geschildert hat. Ich meine aber, dass da erst Verzweiflung war und immer wieder das Nachfragen von seiner Seite, bis sich eine gewisse Aggression bei ihm entwickelt hat. "Wird wohl feindselige Denke gewesen sein" ist mir ein bisschen zu einfach.
Natürlich sind immer mindestens zwei Leute für eine Kommunikationsstörung nötig, aber wenn der eine immer fragt und die andere darauf immer mit Lügen antwortet, dann ist das Lügen über Jahre nicht wirklich zu entschuldigen. postman69 Seit wann geht die Affäre? Weißt du das?
 
Die Frage, ob es zwischen perfekt sein wollen und totalem Scheitern vielleicht noch ein normales Leben geben könnte, stelle ich ihr schon lang.

Wir werden auf Abstand gehen. Sie war ein wenig geschockt von meinem Vorstoß, aber genau das ist es, was jetzt passieren wird. Sie und die Kinder bleiben zunächst einfach im Haus, ich ziehe in eine WG.

Wie gut für dich. Da kannst du mal Abstand nehmen von deiner Rolle, die du eingenommen hast und mal in eine andere Lebensart hineinschnuppern.

Ich sag dir jetzt schon, ( weil ich das auch so erlebt habe) es gibt ein Aufatmen sondergleichen...du wirst dich fragen, warum nicht schon früher, mann war ich doof, so lang da mitzumachen..
 
"wie sie erzählt hat, wie es ihr geht daheim und dann erst wird er den Streichelprozess begonnen haben und sie eingeladen haben, Trost bei ihm zu finden..."

Genau richtig.

So beginnt es meistens...

Ich mache da andere Erfahrungen. Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass ich selber nicht jammere - ich erzähle nie von zuhause. Die meisten Damen fangen aber irgendwann damit an - ich habe dann den Eindruck, dass sie sich rechtfertigen wollen. Vor mir brauchen sie das aber zuallerletzt.
 
Über Umwege und Schleichwege holt man sich, was daheim verwehrt ist und ich meine, der Verweigerer muss das aber mitkriegen und wissen und soll ganz offen sehen, man weicht aus.

Das nennt man Konsequenzen tragen. Es ändert sich nie etwas, wenn man die Folgen seines unguten Gehabes nicht ausbaden muss.
 
Die wenigsten Frauen gehen damit hausieren dass ihnen etwas fehlt, aber viele Männer spüren das, oft auch unbewusst und drücken die richtigen Knöpfe: Beachtung, Wahrnehmen als Frau und sexuelles Wesen, Verständnis usw.

Herr_Lich, vielleicht suchen die Damen keine Rechtfertigung, sondern viel mehr Verständnis und Zuwendung, daran ist natürlich das Bedürfnis sich mitzuteilen eng verbunden.
 
Viele Konflikte entstehen auch aus dem Glauben heraus, dass man eine Einheit sein sollte und gleich empfindet, was natürlich nicht stimmt.
Die eine denkt: Er muss doch merken was mir fehlt, wenn er was für mich empfindet......Er merkt dass mir was fehlt, aber es ist ihm nicht wert es mir zu geben..... er weiß wie sehr ich leide und warum, aber es ist ihm egal sonst würde er was ändern.....
Er denkt: Sie sieht wie sehr sie mich verletzt und es ist ihr egal.....sie weiß dass ich sie liebe aber sie lehnt mich dennoch ab.......sie verhält sich genauso wie es für mich am übelsten ist und das ganz bewusst......

Ausgesprochen wird es nicht, nur vorausgesetzt dass der andere es jeweils spürt und damit weiß.
Fragt man aber bei einem nach, warum dies und das, dann sagt er verwundert: Woher sollte ich das denn wissen, ich kann doch nicht Gedanken lesen" und geht weiter davon aus dass der andere es tut.

Wer nicht gut kommunizieren kann, der lebt in einer eigenen Welt die er auch für den anderen voraussetzt und damit ist das Ende schon eingeläutet und natürlich führt diese Denke und die mangelnde Reaktion, auf diese Gedanken, dazu dass die Wut steigt, bis es eben knallt.
 
@Curtis_Newton
Sie kennen sich schon länger, wie auch ich haben beide auch schon hier und da mal einen Kaffee in der Fußgängerzone zusammen genommen. Intensivere Gespräche (Unzufriedenheit in beider Partnerschaften) haben so im September begonnen und zum Sex sei es im November gekommen; 2 oder 3 mal sagte sie. Sie habe sich dabei aber auch keine Gedanken z. B. über mögl. Zukunftsplanung gemacht - sie sagt sie liebe ihn nicht und wäre auch nicht verliebt. Es wäre der Reiz des Neuen oder ganz anderem gewesen.....sie mag ihn, klar anders ist wohl eine Affäre auch nicht möglich. Eine gemeinsame Zukunft habe sie nie bedacht und kann sie sich auf meine Nachfrage auch nicht vorstellen mit ihm - da er auch nicht der Typ Partner ist mit dem sie klar käme. Unterschiedliche Lebensauffassungen etc.
Da war es einfach nur der andere Sex, der neugierig gemacht hat - ich vermute dass er ihre Verletzbarkeit und Unzufriedenheit einfach nur geschickt ausgenutzt hat. Klar gehören immer zwei dazu - versetze ich mich in die Lage......das wäre für mich auch ein deutliches Signal gewesen in diese " Kerbe zu schlagen".
Habe ihn bisher nicht getroffen - Gott sei Dank, da ich noch nicht sicher bin, wie ich reagiere. Ich weiß halt nur, dass sie weiterhin " normal" miteinander reden und auch ab und zu whatsappen……..natürlich muss ich das glauben; wobei ich schon sagen muss, dass ich zu gerne wissen möchte, ob weiterhin Küsschen und solche Sachen ausgetauscht werden. Sie sagte mir dass beide beim letzten Treffen darüber redeten, sie ihm gesagt habe dass keine Treffen mehr stattfinden, aber man alt genug wäre normal miteinander sprechen zu können.
Er hat sich aber mehr vorstellen können - denke mal ein klassischer Fall von " beim bumsen verknallt ".
Ich fragte mal ob denn nun noch Geheimnisse vorliegen - Sie verneinte das und meinte warum sie mich nun noch belügen solle. Früher hätte ich das auch geschluckt - jetzt fällt es mir doch schwer .
Vielleicht erwische ich doch noch mal das Handy ohne dass die Display Sperre aktiv ist - und nein , die PIN hat sie mir nicht gesagt und auch nicht ihren Chat gezeigt - ich sagte aber auch irgendwann mal, dass ich nicht alles wissen möchte - aber ob es stimmt, dass die Affäre nun beendet ist...….das muss ich doch irgendwie bestätigt haben, sprich wissen, was in den letzten Tagen gechattet wurde.
Wie es weitergeht...….mit viel Arbeit, Mühe und ganz behutsam - am WE haben wir mal geplant etwas gemeinsam zu unternehmen um zu sehen, wie das ist.....ist auch schon lange her; wir beide zusammen ausgehen.....mal schauen. Gespräche zu Hause laufen ganz normal ab, wir lachen auch mal, reden auch viel , fällt schon schwer dabei wirklich locker zu bleiben - aber ihr wird es genauso gehen.
Sie sagt wie ich auch, dass im Laufe der Zeit viel kaputtgegangen ist, wir uns quasi verloren haben. Es ist auch noch etwas für mich da - was genau, wisse Sie aber nicht; das gelte es nun herauszufinden. Ich habe auch noch Gefühle für Sie , kann das einerseits nicht verstehen und bin auch nicht ganz sicher, was es genau ist...…..mal sehen.
Im Notfall, sollten wir nicht weiterkommen, hat sich meine Therapeutin angeboten, der ich das natürlich als Erstem erzählt habe.
Wir werden sehen...……..
 
"""..Zerscht mach ma amoi nix, dann schauma moi, dann werma scho segn...""

Altsteirische Weisheit :)

Lieber Postmann, bewahrt ja den Humor. Zum dramatisieren eignet sich dieser Stoff sehr, das muss man aber nicht, es geht auch anders.

Geh dich waschen und mach das nie wieder, pfui! gggg..

Ich habe zu meinem Kerl gesagt, dass mich dieser junge Mann da freit und gemeint, falls du nicht mehr willst und magst, Ersatz wär schon im Startloch.. :D, am selben Tag hats wieder Sex gegeben wie Monate net. Futterneid?
 
@Curtis:
frohes neues Jahr etc. ;o)
Hier ein paar Fragen, die du dir stellen und beantworten kannst:
was willst du eigentlich a)von deiner Frau? b) erreichen mit dem Auszug? c) von deinem Leben?
Willst du geben oder nehmen? Forderst du Begehren deiner Person bzw. das Gefühl, wozu auch immer "gebraucht" zu werden (was im Umkehrschluss nix anderes ist als der Wunsch nach Macht)?
Willst du selbst einfach die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, ohne Frau und Kids in der WG zu leben? Auf der Suche nach dir selbst?
Was hast du noch vor mit dir und deinem Leben? Hast du Ziele/Pläne für dich selber?
Betrachte diese Fragen und deine Antworten unter dem Aspekt von Abhängigkeiten jeglicher Art (wirtschaftlich, sexuell und generell bzgl. Streben nach Macht und Geltung).
Vor dem gleichen Hintergrund frag dich, weshalb deine Frau so sehr an diesem deiner Meinung nach überflüssigen, ja sinnlosen, weil unterbezahlten Job hängt.
Herzliche Grüße
Venus
 
@Curtis:
frohes neues Jahr etc. ;o)
Hier ein paar Fragen, die du dir stellen und beantworten kannst:
was willst du eigentlich a)von deiner Frau? b) erreichen mit dem Auszug? c) von deinem Leben?
Willst du geben oder nehmen? Forderst du Begehren deiner Person bzw. das Gefühl, wozu auch immer "gebraucht" zu werden (was im Umkehrschluss nix anderes ist als der Wunsch nach Macht)?
Willst du selbst einfach die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, ohne Frau und Kids in der WG zu leben? Auf der Suche nach dir selbst?
Was hast du noch vor mit dir und deinem Leben? Hast du Ziele/Pläne für dich selber?
Betrachte diese Fragen und deine Antworten unter dem Aspekt von Abhängigkeiten jeglicher Art (wirtschaftlich, sexuell und generell bzgl. Streben nach Macht und Geltung).
Vor dem gleichen Hintergrund frag dich, weshalb deine Frau so sehr an diesem deiner Meinung nach überflüssigen, ja sinnlosen, weil unterbezahlten Job hängt.
Herzliche Grüße
Venus

auch dir ein frohes neues Jahr

Ich will mit dem Auszug erreichen, dass die tägliche Konfrontation mit dem "schau mal, wie schwer ich es habe" ein Ende hat. Ich habe mit immer an ihrem Elend abgearbeitet und festgestellt, dass meine Frau genau dem Stereotyp entspricht: Sie will anerkennung ihrer dramatischen Lage, aber ich soll mich doch bitte nicht einmischen. "Macht" würde ich das, was ich will, nicht nennen. Ich würde eher sagen: Ich will auf Augenhöhe agieren. Das tun wir schon lange nicht mehr.
Im Moment ist mein Plan, meine Selbständigkeit und meine Würde zurückzubekommen.
Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass der Job überflüssig und sinnlos ist. Er ist ziemlich wichtig. Und es gibt Menschen, die vollkommen in diesem Job aufgehen. Sie aber nicht. Sie geht an ihrer ganz speziellen Überforderung durch ihre Versagensangst oder durch ihren Perfektionismus kaputt. Sie hat schon verschiedene körperliche Symptomatiken durch, aber weder mein Unterstützungsangebot noch der Anschub durch den Therapeuten hat einen Unterschied gemacht. Es ist, als sähe sie es als ihr Schicksal an, sich in diesem Job aufzuarbeiten.
 
@Curtis_Newton
Sie kennen sich schon länger, wie auch ich haben beide auch schon hier und da mal einen Kaffee in der Fußgängerzone zusammen genommen. Intensivere Gespräche (Unzufriedenheit in beider Partnerschaften) haben so im September begonnen und zum Sex sei es im November gekommen; 2 oder 3 mal sagte sie.

Diese Affäre war also kein Grund für eure Sexlosigkeit, sondern eher die Folge davon. Toll, wenn du einen Weg findest, damit umzugehen. Ich drück dir die Daumen.
 
Hi Curtis,
da stellt sich die Frage nach der Psychodynamik zwischen Euch - "schau mal, wie schwer ich es habe" grenzt doch an zwanghaftes Verhalten deiner Frau, oder zumindest scheinst du das so wahrzunehmen. Sie macht das womöglich, weil sie glaubt, sich bzw. dir damit was beweisen zu müssen, was auch immer das sein soll. Autonomie-Illusion? Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen. Vielleicht ist es ihr gar nicht bewußt.
In jeder Beziehungen gibt es doch früher oder später mal Krisen - wenn beide den Wunsch haben, diese zu überwinden, dann hilft nur Offenheit (die aber nicht verletzend, sondern liebevoll sein sollte!) Rollenspiel ist kontraproduktiv (weil unauthentisch!), das wird einem meistens irgendwann so richtig heimgezahlt.
Wie sieht es denn bei euch bzgl. "Kommunikation" aus? Könnt ihr überhaupt miteinander reden? Konntet Ihr das mal? Und wenn ja, wie ist das dann abgelaufen? Gibt es noch Verständigung jenseits des Verbalen, z.B. über physischen Kontakt? Genau, hier kommt's: habt Ihr noch Sex und wenn ja, macht der euch glücklich? Falls nicht, seit wann nicht mehr?
Wie soll eure Beziehung denn durch deinen Auszug auf "Augenhöhe" gelangen? Und was war anders an eurer Beziehung, als sie deiner Meinung nach auf diesem Level war?
Herzliche Grüße
Venus
 
Hi Curtis,
da stellt sich die Frage nach der Psychodynamik zwischen Euch - "schau mal, wie schwer ich es habe" grenzt doch an zwanghaftes Verhalten deiner Frau, oder zumindest scheinst du das so wahrzunehmen. Sie macht das womöglich, weil sie glaubt, sich bzw. dir damit was beweisen zu müssen, was auch immer das sein soll. Autonomie-Illusion? Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen. Vielleicht ist es ihr gar nicht bewußt.

Ich würde es so rum formulieren: Sie ist in ihrem Job eine Perfektionistin. Getrieben ist sie dabei aber überhaupt nicht von dem Endorphin, das sie Ausschüttet, wenn etwas gut geworden ist, sondern ausschließlich vom Adrenalin der Versagens-Panik. Das ist zwanghaft. Und sie war deshalb, nach verschiedenen körperlichen Problemen, schon in einer Verhaltenstherapie, die sie, wie gesagt, von Anfang an nicht ernstgenommen hat.

In jeder Beziehungen gibt es doch früher oder später mal Krisen - wenn beide den Wunsch haben, diese zu überwinden, dann hilft nur Offenheit (die aber nicht verletzend, sondern liebevoll sein sollte!) Rollenspiel ist kontraproduktiv (weil unauthentisch!), das wird einem meistens irgendwann so richtig heimgezahlt.

Wo meinst du hier ein Rollenspiel zu erkennen? Bei mir? Ich versuche nicht, Rollen zu spielen. Wenn ich nach allem, was schon war, am Hochzeitstag in der schönen Weihnachtsstimmung meine Vorstellung vom Hochzeitstag umsetze, dann kommt das aus meinem Herzen. Ich liebe sie halt. Nachdem sie an den Rosen rumgemault hat, habe ich erstmal nichts gesagt, aber am Abend habe ich sie darauf angesprochen (in gewaltfreier Kommunikation - zumindest so gut ich konnte). Ich habe ihr gesagt, dass ich es respektieren kann und muss, wenn ihr der Hochzeitstag nicht wichtig genug ist, um da irgendwas anderes zu machen als die übliche Stressroutine. Dass sie mir dann aber die Freude an den Rosen lassen soll.

Wie sieht es denn bei euch bzgl. "Kommunikation" aus? Könnt ihr überhaupt miteinander reden? Konntet Ihr das mal? Und wenn ja, wie ist das dann abgelaufen? Gibt es noch Verständigung jenseits des Verbalen, z.B. über physischen Kontakt? Genau, hier kommt's: habt Ihr noch Sex und wenn ja, macht der euch glücklich? Falls nicht, seit wann nicht mehr?

Ich war früher immer sehr stolz darauf, wie gut wir kommuniziert haben. Als wir zusammengezogen sind, hatten wir keinen Fernseher. Handys gab es nicht. WIr haben oft zusammen die Zeitung gelesen und uns dabei direkt über Artikel ausgetauscht. Und wir haben uns jeden Tag gegenseitig erzählt, was gut und was Scheiße war. Sie hatte einen engen Freundeskreis, ich meinen - wir haben in diesen Cliquen noch viel getrennt voneinander unternommen.
Heute ist das alles vom Alltag überlagert: Kinder, Jobstress. Kein Platz mehr für irgendwas. Am allerwenigsten für Sex.


Wie soll eure Beziehung denn durch deinen Auszug auf "Augenhöhe" gelangen? Und was war anders an eurer Beziehung, als sie deiner Meinung nach auf diesem Level war?
Herzliche Grüße
Venus

"Auf Augenhöhe" heißt jedenfalls nicht: Verliebter sehnsüchtiger Trottel vs. dauergestresste Businesslady. Das wäre heute die treffende Beschreibung für unser emotionales Verhältnis.

Was ist bei "auf Augenhöhe" anders: Das, was der eine als Bedürfnis äußert, hat etwas mit dem andern zu tun. Wir treffen uns da überhaupt nicht mehr.
 
Sie hat das durchziehen können, weil du in deiner Liebe unterstützend warst.

Mir hat man immer zugesteckt, wenn ich mich verfranst hab in meinem ständigen Habenwollen. Das hat mir aber nicht geholfen, ganz im Gegenteil, das hat meinen Untergang nur verzögert, der aber wichtig gewesen wär, damit ich( mein Ego oder was auch immer) dieses unkorrektes Handeln einsehe.

Ab dem Tag, wo man mich nicht mehr "unterstützt" hat, war erst möglich ehrlich zu werden, ich ging hops mit meinem Treiben ( auf anderer Leute Kosten) und gut wars. Das gab eine kleine Krise und Katastrophe, aber nachher hab ich eingesehen, danke, das brauchte es und inzwischen leide ich mehr, wenn mir wer seine Hilfe nicht zukommen lässt.

Du hilfst ihr dabei, ein lustloses, völlig verqueres Leben zu führen, indem du dich dem gefügt hast.
 
Du hilfst ihr dabei, ein lustloses, völlig verqueres Leben zu führen, indem du dich dem gefügt hast.

Wow. Auf den Punkt. Exakt das ist meine Scheißrolle in dieser Scheißsituation.

Das WG-Zimmer ist klargemacht, ich kann am 3. Februar einziehen. Spannenderweise spricht sie gerade hauptsächlich davon, dass der Februar für sie besonders stressig ist, und dass ich es ihr damit besonders schwer mache. Ich werd' es genau andersrum machen: Ich bin jederzeit für die Kinder da. Wenn sie mögen, können sie sogar bei mir schlafen. Ich werde sie auf der Kinder-Seite nicht weniger unterstützen als bis jetzt. Und ich koste sie keine Zeit mehr mit meinen unerfüllten Zuneigungs-Bedürfnissen.
 
Hi Curtis,
die "Rolle" hattest du in deinem druckreif verfaßten Eingangspost selbst genannt, Katzenauge ist danach mMn sehr gut drauf eingegangen, ich hab das nur aufgegriffen. Man verfällt in langjährigen Beziehungen oftmals mehr oder weniger unbewußt in Verhaltensmuster, die zu "Rollen" werden, aus denen man dann, wenn sie nicht mehr taugen, schwer bis gar nicht mehr herausfindet (dafür müssen sie einem ja erstmal bewußt werden, bevor man dran arbeiten kann). Die Vorstellung, dass man ja immer auf "Augenhöhe" war, entpuppt sich auch nicht selten als Illusion.
Ich glaube, deine Idee mit dem WG-Zimmer hat Potenzial, denn es ist ja offensichtlich bei euch mittlerweile so, dass keiner mehr die Gesellschaft des anderen genießen kann. Die Distanz kann jedem von euch helfen darüber mal zu reflektieren - und nachzuspüren, ob sich das Leben ohne den Partner/die Partnerin womöglich irgendwie freier/besser anfühlt.
Selber habe ich auch gerade eine Ehekrise und hab mich tatsächlich auch am Hochzeitstag deshalb in diesem Forum angemeldet. Mein Ziel ist, die Freundschaft zwischen meinem Mann und mir zu erhalten, was emotional unheimlich anstrengend ist, da ich die Krise verursacht habe. Heute hatten wir sowieso schon einen stressigen Tagesstart: unser Vermieter will das Haus, in dem wir wohnen, verkaufen (nachdem sich seine Hoffnung, alle Mietparteien aus dem Haus ekeln zu können, nach 1 Jahr zerschlagen hat). Also hat er heute nacheinander 2 Truppen Menschen mit dem Makler durch unsere Wohnung geschickt, die wir dafür heute früh stundenlang in Schuß gebracht haben. (Sonst hätten wir in Ruhe am Sonntag aufgeräumt, mir geht's heute eigentlich nicht besonders gut). Danach wollte ich eigentlich ein paar Vorträge vorbereiten, die ich in den nächsten Wochen halten muss, aber mein Mann hatte Diskussionsbedarf ob o.g. Krise. Nicht, dass die Diskussion besonders konstruktiv gelaufen wäre, aber der Tag dafür schon...
Distanz wäre auch für uns gut, aber da ich gerade im Studium bin und dieses Semester noch kein Einkommen habe, muss ich mit dem Auszug leider noch warten. Ich wünsche dir eine gute Erfahrung in der WG, alles Gute und (Selbst-)Erkenntnis dir und auch deiner Frau!
Es hat wirklich keinen Sinn, nebeneinander her zu leiden!
Herzliche Grüße
Venus
 
Hi Curtis,
die "Rolle" hattest du in deinem druckreif verfaßten Eingangspost selbst genannt, Katzenauge ist danach mMn sehr gut drauf eingegangen, ich hab das nur aufgegriffen. Man verfällt in langjährigen Beziehungen oftmals mehr oder weniger unbewußt in Verhaltensmuster, die zu "Rollen" werden, aus denen man dann, wenn sie nicht mehr taugen, schwer bis gar nicht mehr herausfindet (dafür müssen sie einem ja erstmal bewußt werden, bevor man dran arbeiten kann). Die Vorstellung, dass man ja immer auf "Augenhöhe" war, entpuppt sich auch nicht selten als Illusion.

Da hast du natürlich Recht: ich habe das Wort "Rolle" wiederholt selber verwendet - es hier aber als Vorwurf des Unauthentischen verstanden. Ich spiele eben meine Rolle, nicht irgendeine.

In der Rolle ist man nach Jahren irgendwann zementiert. Das ist nicht mehr zu ändern. Mit meinen Exfreundinnen war das mitunter auch genau andersrum. Meine Rolle war dann schonmal die des kühlen Distanzwahrers.

Meine Frau versucht gerade, mir das Ausziehen auszureden. Ich werde das aber machen. Mal sehen, ob ich damit meine Rolle nachhaltig verändern kann, oder ob das Ende damit besiegelt ist.
 
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