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Hochzeitstag

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... yep, was für ein Wetter - sonnig, aber eiskalter Wind. Trotzdem laufe ich täglich mindestens 8 km, um "runterzukommen". Wirkt aber nur sehr begrenzt, ich werde halt müde irgendwann, aber auch zu müde für intellektuelle Arbeit.
Die Sache mit Familien-/Virenaustausch kann ich nachvollziehen. Ansonsten ist F.s Lage = der meiner Freunde mit den beiden Kids, aber diese Eheleute lieben und unterstützen einander wo sie können. Die sprechen sich auch mit ihren Arbeitszeiten ab, damit immer einer für die Kinder da ist. Wenn auch noch zwischenmenschliche Konflikte dazukommen in dieser Situation, wird es recht unangenehm. V. und ich gehen uns glücklicherweise nicht an die Kehle, wir können uns aber auch nicht wirklich gut aus dem Weg gehen. Wenn ich freundlich und offen bin, wird das als Aufforderung zu Annäherungsversuchen verstanden. Bin ich distanziert, hängt der Haussegen schief. Und meine Sehnsucht nach A., dessen Lage ähnlich sein dürfte, macht es auch nicht besser.
Gut für dich, dass du am Tag 13 h arbeiten kannst und dabei auch noch Spaß hast! Ich wünschte, ich würde 3 h konzentriertes Arbeiten schaffen... hab mir den Tag morgen komplett nur dafür reserviert, endlich in die Gänge zu kommen. Wünsch mir Glück...
Die Idee mit dem Buyout hat Potenzial, finde ich. Bleib dran. Das ist auch nix anderes als Networking für die Zukunft, und die Zeit jetzt ist optimal dafür! Ich wünsch dir gutes Gelingen!
Alles Gute für Euch alle!
Herzliche Grüße
Venus
 
Kleines Update: Der Umsatz des Geschäftsbereichs, der verkauft werden sollte, ist im Vergleich zum Vorjahr und zum Plan um über 50 Prozent eingebrochen. Es passiert leider das, was auch im Krisenjahr 2009 schon passiert ist: Es bricht ein großer Teil des Geschäfts weg, und alle wissen, dass dieser Teil nie mehr wiederkommen wird.

Die Perspektive, in einen Geschäftsführer-Posten gedrängt zu werden, löst sich damit gerade auf, und gleichzeitig die Möglichkeit für mich, in der Firma zu bleiben. Vier Wochen machen einen ganz schönen Unteschied: Plötzlich ist die Perspektive auf dem Arbeitsmarkt alles andere als rosig.

Auch sonst ändert sich alles. F. leidet. Ich weiß nicht, an was alles. Sie sagt, dass sie mich vermisst, aber ich bin auch sicher, dass die wirtschaftliche Unsicherheit sie mit ihrer Hausfinanzierungs-Situation gerade ganz schön überfordert. Es ist oberflächlich und dumm von mir, das so wahrzunehmen. Aber: Wenn ich sie so vor der Kamera sehe, dann wirkt sie jedes mal unattraktiver auf mich. Ich weiß, dass das im wirklichen Leben wieder anders sein wird - weil ich sie dann riechen kann, weil ihre Haare im Sonnenlicht unfassbar schön aussehen. Weil sie sich bewegt wie eine Göttin, weil sie den hübschesten Hintern in der ganzen Stadt hat und weil sie weiß ihn für mich einzusetzen. Aber zur Zeit kann das alles nicht auf mich wirken.

Meine Frau verändert sich auch. Sie ist technisch gesehen Risikogruppe und deshalb seit drei Wochen nicht mehr in ihrer Arbeit gewesen. Sie wird vom Staat bezahlt - und langsam aber sicher gehen ihr die Sachen aus, die sie auf Vorrat für die Arbeit machen könnte. Es passiert etwas, was schon lange nicht mehr möglich war: Ihr Stress fällt von ihr ab. So entspannt wie gerade habe ich sie seit zehn Jahren nicht erlebt.

Mal sehen, wo uns die Veränderungen hindriften lassen
Bleibtt gesund!
 
Mal sehen, wo uns die Veränderungen hindriften lassen
Bleibtt gesund!

Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als neugierig sein, was passiert. Auf einmal ist alles anders.

Ich habe das Gefühl, nichts "Krankes" ist hier am Wirken, es macht mit uns eine längst fällige Korrektur. Wohin läuft ihr?, bleibt mal stehen...lernt mal wieder komplett anders sehen. Dazu sind wir nun gezwungen.

Ein wunderbares Ausrasten allen.
 
Hi Curtis,
dein Bericht spiegelt ganz gut wieder, was wir gerade alle erleben: mehr oder weniger unvorhersehbare Veränderungen, auch in der eigenen Wahrnehmung der Dinge. Dabei ist klar - das "Ungewisse" gab es vorher auch, die Frage ist nur, mit welcher Wertung man es betrachtet. Macht mir die Zukunft Sorge und lass ich die Angst davor zu, die dann womöglich mein Urteilsvermögen und mein Handeln in eine Richtung beeinflusst, die ich gerade nicht wollte? Oder nehm ich jeden Tag, wie er kommt, und beobachte so aufmerksam wie möglich dieses Phänomen, das weltweit wirkt und so ziemlich jeden betrifft und vielleicht auch mal ein komplettes Umdenken, echte Freigeistigkeit ermöglicht und erfordert. Mir kommt es so vor, als sei gerade Beobachten angesagt - der Geschehnisse, die mir medial vermittelt werden, die ich selber erlebe, Beobachten meiner Gedanken und Gefühle und das regelmäßige Infragestellen meiner eigenen Ziele.
Auch das Verhalten meiner Mitmenschen, in der virtuellen Welt und im Real Life, deren Gedanken und Gefühle - alles wichtig, alles interessant... in meinem Bekanntenkreis herrscht überwiegend eine Art kritisch-positiver Stimmung. Das ist auch ganz sinnvoll, wenn man "weitermachen" will auf diesem Planeten in dieser Zeit.
Das Festsitzen mit V. macht mir zwar immer wieder mal heftig zu schaffen, aber es könnte natürlich auch alles noch viel schlimmer sein - so rede ich mir dann zu ... ;o)
Ich wünsch uns allen viel Kraft und gute Ideen + vor allem Empathie + Liebe
Herzliche Grüße
Venus
 
Hi Curtis,
wie geht's dir in diesem "Schwebezustand"? Oder empfindest du es gar nicht so?
Durch den Semesterstart habe ich nun einen Weg aufgezeigt bekommen, mich selber aus dem sinnlosen Strudel meiner kreisenden Gedanken (z.B. um A., den Totschweiger) herauszuziehen - die Zwangsdigitalisierung, mit der wir nun alle konfrontiert sind, macht's möglich. Sehr chaotisch, aber das war zu erwarten. Eigentlich ein faszinierendes Phänomen für Medienkulturforscher - so wie überhaupt diese "Corona-Krise" in ihrer Gesamtheit und mit allen noch gar nicht überschaubaren Konsequenzen. Die mediale (Internet-)Berichterstattung hat hier einen enormen Einfluss auf alle Lebensbereiche. Wir erleben quasi einen "Paradigmenwechsel".
Ich wäre zwar wohl bis an mein Lebensende noch irgendwie mit dem "alten" Wirtschafts - und Gesellschaftssystem (in D) klargekommen, aber nun ist es vorbei damit.
V. macht den ganzen Tag vergleichende Medienanalyse (alternative Medien/Leitmedien USA) und ich zwischendurch ebenfalls (Leitmedien D, GB, Boulevardpresse).
Wir haben also genug zu tun, um uns außerhalb der Liebespartnerthematik zu begegnen und so möglichst friedlich miteinander umzugehen. Klappt jedenfalls ab und zu.
Tja, George Orwells "Fiktion" 1984 ist in vieler Hinsicht längst umgesetzt ... "Herzauge, sei wachsam"...
Ich wünsch dir was
LG, Venus
 
Schwebezustand trifft es ganz gut. Ich schlafe jetzt wieder in der WG, weil ich es unter einem Dach mit meiner Frau nicht mehr ausgehalten habe. Der Stress meiner Frau feiert fröhliche Urständ: Sie muss jetzt per Videokonferenzsystem an verschiedenen Projekten mitarbeiten. Beide Kinder mussten nach den Osterferien auf eine neue Technik für die Heimbeschulung umstellen. Ich habe mich nächtelang um den ganzen Technikkram für alle drei gekümmert, und dann bin ich wieder ausgezogen.

F. war vorletzte Nacht bei mir. Davon werde ich die nächsten Nächte zehren. Ich warte, genau wie alle Leute um mich rum, darauf, dass sich große Dinge ändern.
 
Hi Curtis,
wundervoll, dass du trotz dieser "Krise" zurück in die WG konntest und sogar F. dich besuchen kann. Das sind Lichtblicke inmitten all dieser düsteren (bzw. teilweise geradezu nebulosen) Nachrichten, mit denen man derzeit täglich überschüttet wird! Alles Gute weiterhin!
LG, Venus
 
Hi Curtis/Captain Future,
was macht die Gegenwart? Wie geht es dir?
Ich hab mich in die Arbeit gestürzt, aber weil diese am Rechner stattfindet, erlaube ich mir zwischendurch immer mal wieder minutenlange Fluchten in die Weiten des I-Netz... und so lande ich ab und zu wieder hier...
Ich hoffe mal, keine Nachrichten sind in deinem Fall gute Nachrichten!
LG, Venus
 
Hi Venus. F. und ich sehen uns so oft es geht. Wenn sie sich um drei Uhr nachts anzieht, um nach Hause zu gehen, dann zerreißt es mir das Herz. M. ist ganz weit aus meinem Kopf uns meinem Herzen weg, obwohl sie versucht, mich unter Druck zu setzen. Sie hält meinen Auszug immer noch für kindisch.

Meine Kinder kommen immer noch erstaunlich gut mit der Situation zurecht. Aber ich nicht. Ich fühle mich heimatlos. Seit M. und ich ein Paar wurden, wusste ich, wo ich hingehöre. Das zerbröselt gerade gleichzeitig mit dem Niedergang meiner Firma. Zwei der wichtigsten Kunden sind zahlungsunfähig. Staatliche Hilfen werden zu spät kommen, wenn sie überhaupt kommen. Wir bewegen uns in einer Branche, die von unaufhaltsamem Schrumpfen geprägt ist. Ich soll zunächst mal der Leiter eines Rumpfteams von sieben Leuten werden, die den Betrieb aufrechterhalten. Alle anderen sind raus - und ich will da auch nicht bleiben. Wenn F. das will, ist sie auch Teil dieses Teams. Ich werde also erstmal weiter mit ihr zusammenarbeiten. Und das enger als zuvor.

Wenn F. zu mir kommt, wenn wir Sex haben, dann ist da totale Hingabe. Wenn wir hinterher zusammengeschmiegt im Bett liegen, ist da riesiges Urvertrauen. Als seien wir seit 10 Jahren ein Paar. Aber wenn sie sich anzieht um zu gehen, dann wirkt sie plötzlich ganz hart und kalt. Sie schaltet um von Geliebter zu Mutter von drei Kindern. Das trifft mich jedesmal. Ich will eine Heimat haben. Ich will, dass ich ihre Heimat bin.

B., eine Freundin von M., hat auch drei Kinder, etwas älter als F.s Kinder. Die trennt sich gerade vom Kindsvater, sucht eine Wohnung - und hat M. gefragt, ob sie nicht gemeinsam was richtig Großes für zwei Mütter und fünf Kinder suchen sollen. M. versteht die Welt nicht mehr. Sie hält auch B.s Trennung für kindisch. Sie verweigert sich einfach der Realität.

Besonderes Kopfzerbrechen bereitet mir eine Kollegin aus unserer Abteilung, die auf der Strecke bleiben wird. Die hat den Kontakt zu ihrer Familie und ihren Kindern abgebrochen, ist ein seelisches und wegen zweier chronischer Krankheiten auch ein körperliches Wrack. Sie meint, dass ich entscheiden kann, dass sie Teil dieses siebenköpfigen Teams werden kann. Es gibt ihren Job aber einfach nicht mehr. Sie betont tausendfach, dass sie flexibel und offen für alles ist, dass sie sich mit Fleiß überall einarbeiten kann. Genau das kann sie aber nicht. Sie ist unflexibel, von jeder Änderung sofort überfordert und dann fahrig, macht lauter Fehler. Sie kann nicht bei uns weiterarbeiten.
Sie hat über die letzten Jahre alle ihre privaten Kontakte verloren und vergrault. Ihre Eltern, ihre Kinder, ihren Bruder, das, was sie mal als Freundeskreis hatte. Und heute habe ich das Gefühl, ich bin der einzige, dem sie sich öffnet, dem sie sagt, dass sie furchtbare Angst davor hat, ihren Job zu verlieren. Es ist gar nicht meine Entscheidung, dass es ihren Job nicht mehr gibt, ich kann nichts tun. Trotzdem zieht mich die gefühlte Verantwortung vollkommen runter.

Die Stunden mit F. sind wie ein großes Feuerwerk. Der Rest ist gerade ziemlich grau.

So geht es mir.
 
Das körperliche und psychische Wrack braucht wahrscheinlich die letzte Minute, wo sie denkt, es ist aus. Dann kommt sie eh drauf, es ist nicht aus, es geht nur anders weiter. Raus aus dem Gefüge, rein ins Ausrasten, Aufhören mal mit allem, das krank gemacht hat. Das fürchten so viele, dabei brauchen es so viele.



Immer dieses Festhalten- ist gar nicht nötig. Kommt eh, wie es kommt, siehe bei dir.

Curtis, vielleicht landest du eines Tages als Kuhhirt auf einer ganz einsamen Almhütte, ggg...saufroh, überglücklich, ergraut, aber daheim, endlich nur du und F. ganz allein..

Die Geschichte geht immer weiter, immer weiter....spannend, jede Einzelne.
 
Hi Curtis,
bei dir geht es definitiv emotionaler zu als bei mir derzeit - solche intensiven emotionalen Zustände sind aber mMn auch eine potenzielle Kraft- und Inspirationsquelle und helfen dir auch durch den Alltag!
Zu der Mitarbeiterin - solche "Seelenöffnungen" ziehen einen ja irgendwie in die Verantwortung, da stellt sich die Frage, kann/soll/will man helfen oder nicht - und was wären ggfs. die Konsequenzen? Offenbar bewegt dich ihre Situation. Bis du sicher, dass du gar nichts für sie tun kannst? Letztlich vermutest du ohnehin, dass das Unternehmen, in dem ihr arbeitet, sich nicht mehr lange halten wird. Könnte man nicht für die Zeit, die es noch bis zum "natürlichen Ableben" dauern mag, dieser Kollegin noch irgendwo eine Stelle sichern? Könntest du sie irgendwem "empfehlen"? Hättest du dabei was zu verlieren?
Davon abgesehen ist es wundervoll, dass es mit F. und dir weitergeht. Die Reaktionen von ihr ("Umschalten", Moduswechsel) sind nachvollziehbar, vermutlich Selbstschutz. Deine Sehnsucht ist auch verständlich, und im Grunde willst du auch nichts Unmögliches... es braucht eben alles Zeit, aber es kann immer alles auch gut werden!
Genieße euer Feuerwerk - der Rest wird sich finden!
Alles Gute!
LG, Venus
 
Das gefällt mir, Venus, was du da andenkst. Man muss sie ja nicht aus der eigenen Tasche zahlen, die Firma müsste sich leisten können, Mitarbeitern eine Art Gnadenbrot zukommen zu lassen, nach langjährigem treuen Dienst.

Was mir halt auffällt, Liebesgeschichten, wie auch Gesundheit haben kaum eine Grundlage, wenn man existentiell schwer zu kämpfen hat. Zuerst Sicherheit, dann Behaglichkeit. Das wird auch erklären, warum man manch Schönes hinten anstellt.
 
Zu der Kollegin, um die ich mir Sorgen mache (wir nennen sie mal Z.):

Sie hat starkes Rheuma, und eine schwere Skoliose, die große Probleme mit den Bandscheiben macht. Sie hat eine diagnostizierte Angststörung und eine offensichtliche Bindungs-Störung. Meine Vermutung ist, dass ein besonders liebloses aber extrem Leistungs-orientiertes Elternhaus der Ursprung ist.
Das alles hat dazu geführt, dass sie aus dem Haus mit ihrem Partner und ihren beiden Kindern geflohen ist und Chaos hinterlassen hat. Ihr soziales Umfeld war die Firma, wo sie durch die fortschreitende Digitalisierung und Verlagerung der Aufgaben aber zusehends überfordert war. Und immer, wenn die Überforderung Stress gemacht hat, hat sie Beziehungen gekappt. Mit ihrer Team-Leiterin hat sie irgendwann nur noch per Email und zweimal im Jahr beim Zielgespräch kommuniziert. Aber mich hat sie sich aus irgendeinem Grund als Ansprechpartner ausgesucht und behalten. Vermutlich, weil sie schon immer davon ausging, dass ich als Abteilungsleiter die Macht habe, ihren Job zu sichern. Dass ich nach den Umstrukturierungen gar kein Abteilungsleiter mehr sein könnte, das ist ihr nicht in den Sinn gekommen.

Ich sehe es tatsächlich auch so, dass ein kompletter (Zusammen-)Bruch ein Neustart für sie sein könnte. Sie müsste mit ihren ganzen Problemen eine integrierte Therapie starten: Angst-Therapie, Schmerz-Therapie. Resilienz. Sie müsste die Fähigkeit entwickeln, ihren Kindern gegenüberzutreten und sich deren Probleme, Sorgen und Wünsche anhören, anstatt immer und überall als das Superopfer aufzutreten. Und wenn sie insgesamt entspannter wäre, dann wäre vermutlich auch ihre Arbeitsleistung wieder brauchbar.

Sie jetzt in dieses Siebener-Team aufzunehmen, wäre eine absolute Zumutung für die anderen fünf. Das geht nicht. Ich kann sie auch nirgends anders hin empfehlen: Sie wäre von Tag eins an ein Totalausfall. Das Schlimme dabei ist: Sie würde sich nie krank melden. Sie hockt sich, mit Schmerzmitteln zugedröhnt und apathisch von ihren Psychopharmaka an ihren Schreibtisch, hat kalte Schweißausbrüche und macht mit allem, was sie anfasst, Chaos.

F. ist überzeugt, dass Z. scharf auf mich ist. Ist sie nicht. Sie würde alles dafür tun, ihren Status Quo (den jeder andere als nicht so dolle bezeichnen würde) zu sichern. Das hat sie auch schon zum Ausdruck gebracht und angeboten, mir am Abend in der Teeküche einen zu blasen. Auf die Art von Zuneigung kann ich sehr gut verzichten.
 
Hi Curtis, ich lese wohl nicht richtig - ne ganz schön "intime" Atmosphäre in eurer Firma, oder was? Also unter diesen Umständen darfst du eigentlich gar nichts für die Kollegin tun. Ihr Verhalten fällt im Grunde unter "sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz", und sie hat Glück, an dich geraten zu sein - was du für sie tun kannst, und auch schon tust, ist sie nicht bloßzustellen. Das reicht, ist sogar mehr, als sie erwarten kann.
GLG, Venus
 
"und angeboten, mir am Abend in der Teeküche einen zu blasen."

Da liegt F offenbar doch nicht so ganz daneben.

Doch, liegt sie. Z. ist da nicht von Lust getrieben. O.k., sie findet mich offensichtlich nicht eklig. Aber ich will wiederholen: Sie hat eine Angststörung und zwei chronische Schmerz-Problematiken. Und dazu hat sie extreme Panik, dass sich Dinge verändern könnten.
Sie hat das auch sehr explizit gesagt: Dass sie sehr sehr dankbar sein könne.
 
Kleines Update zu Z.: Wir haben heute vier Stunden lang über Lösungswege für sie diskutiert. Was ich nicht wusste: Sie hat wegen des Rheumas Schwerbehindertenstatus. Das und die Tatsache, dass ich bei der Personalabteilung darauf gedrängt habe, eine andere Lösung zu finden, als ihr einfach zu sagen "wir brauchen dich nicht mehr, bleib zuhause", haben bewirkt, dass es eine Geschäftsführerrunde mit mir und ihrer ehemaligen Teamleiterin gab.
Ergebnis: Sie kommt in eine ganz andere Abteilung, bekommt da aber zunächst genau die Stellenbezeichnung wie bei uns. Es gibt einen Zeitplan: Innerhalb von zwei Jahren muss sie sich in die eigentlich gebrauchten Aufgaben in der Abteilung finden. Der Abteilungsleiter dort ist angehalten, ihr jede Woche konstruktives Feedback für die Entwicklung zu geben. Wir versuchen, ihr über den Betriebsarzt therapeutischen Beistand zu organisieren.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie das schafft. Aber ich bin irrsinnig erleichtert, dass das Problem Z. von meinen Schultern genommen ist, und dass sie jetzt ganz offiziell ein Problem des Gesamt-Unternehmens ist. Mit den anderen Problemfällen aus meiner Abteilung kann ich im Vergleich dazu gut leben.
 
Wenn wir schon bei den Problemfällen sind: E. hat volltrunken das Auto ihres Vaters in den Graben gesetzt. Das ist eine gute Nachricht: Immerhin hat sie Kontakt zu ihm. Noch eine gute Nachricht: Sie hat jetzt erstmal keinen Führerschein mehr. Ich habe an einem relativ nüchternen Tag mal versucht, mit ihr zu sprechen. Sie sieht nur schwarz. Ich würde das für eine schwere Depression halten. Was kann man denn tun, wenn sie auf so gar keinen Ratschlag reagiert?
 
Was kann man denn tun, wenn sie auf so gar keinen Ratschlag reagiert?

Wir scheinen alle miteinander zusammen zu hängen und in Verbindung zu stehen, mit denen wir zu tun haben, auch auf einer Ebene, die uns nicht bewusst ist. Weißt eh, Geistiges, Mentales gibts auch, nicht bloß Irdenes, Körperliches.

Ich habe mal zu späterer Stunde das Gefühl gehabt, schnell, zieh dich an, fahr los, M. gehts schlecht. Bei M angekommen war folgende Situation- er lag hilflos am Kloboden und es ging ihm tatsächlich sauschlecht. ( er wurde ins KH geliefert und ist in der gleichen Nacht gestorben). Vielleicht brauchts einfach mehr "Hellhörigkeit" und auch Bereitschaft, diese inneren Wahrnehmungen alle zu hören.
So eine Situation habe ich mehrmals erlebt, wo ich "spürte", man braucht Hilfe und ich war grad zufällig bereit dazu.
Steh mir bei...entweder geistig, oder körperlich. Das scheint zu klappen, wenn man dafür verfügbar ist und möchte, sich einverstanden erklärt.

Deine Z. hat auf einmal wieder bessere Aussichten, bei E wurde durch den Führerscheinentzug schon sichtbar Hilfe gegeben, denn wenigstens eine Gefahr ist aus dem Weg, dann ist der Zugang zum Vater wieder möglich, sie geht irgendwie doch eh auf eine gute, für sie bessere Variante zu.

Ich weiß selbst nicht, wie das geht, aber nach so vielen eigenartigen Bewegungen denk ich, da wird was dran sein, was man immer behauptet...zusammen sind wir stärker, als alleine..

Ich habe gerade vorher das Gefühl gehabt, geh schwimmen.... bin in den Pool gestiegen und ein riesiger, wunderschön schillernder Käfer hat sich gerade abgestrampelt und offenbar laut um Hilfe gerufen... grad rechtzeitig hab ich ihn gehört, ggg...

Glaub dran, dass du Menschen Glück bringst. Vielleicht hilft das alleine schon, dir geschehe nach deinem Glauben, weißt eh..
 
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