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Hilfe, bevor wieder was passiert!!!!!!!!

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Hallo pinnefrantzi. Schön, dass du wieder da bist. Ich mache auch eine Therapie wegen Depressionen. Das mit deinem Mann ist ein Thema was du vielleicht noch nicht angehen musst jetzt sofort als oberste Priorität. Vielleicht wäre es besser zuerst einmal, dass du stabilisiert wirst, so dass es nicht weiter zu SV (Selbstverletzungen) kommt. Vielleicht ist das die erste Priorität. Was den Therapeuten betrifft so kannst du mich Sicherheit davon ausgehen, dass ihm nichts fremd ist. Er kennt das. Einem Therapeuten kannst du alles zumuten, er hat alles schon mindestens einmal erlebt und gesehen. Therapeuten haben auch ihre eigenen Techniken wie sie damit umgehen. Sie nehmen dich sinnbildlich an die Hand und begleiten dich, gehen also auch mit deinen Gefühlen, Ängsten usw. mit, sie bewerten dich jedoch nicht. Sie denken nicht innerlich, Ist die Frau aber doof oder so. Wenn du deinem Therapeuten von deiner SV erzählst, dann fühlt er mit dir mit, er kann dein Leid fühlen, aber er bewertet dich nicht und verurteilt dich auch nicht. Das ist die Kunst der Psychotherapie, das ist das Handwerk. Du wirst als Mensch so angenommen und wertgeschätzt wie du bist mit allem was du mit bringst. Das ist Empathie. Ohne diese wertfreie Empathie und Mitfühlen und ohne diesen wertfreien Raum was der Therapeut bereit stellt wäre dieser Beruf und ein Heilungsprozess der Seele ja gar nicht möglich. Eben das gehört zum Handwerk des Therapeuten dazu dich wertfrei anzunehmen. Ich finde es klasse, dass du den Mut hattest eine Therapie zu beginnen. Du wirst jetzt zuerst deinen Therapeuten erst einmal kennen lernen und er dich. Ihr werdet jetzt zunächst einmal zu Beginn in kleinen Schritten so etwas wie eine Beziehung zueinander aufbauen. Er wird dir in der nächsten Zeit so eine Art Bezungsperson werden, jemand der dich versteht, dich annimmt, dich unterstützt. Ich finde diese Beziehung unglaublich schön. Sie ist einzigartig. Mich zum Beispiel kennt niemand so gut wie meine Therapeutin, es ist ja auch ihr Beruf. Es ist ein Raum der nur mir gehört wo meine Ängste und meine Traurigkeit angenommen werden. Sie ist für mich da, sie begleitet mich und unterstützt mich. Manchmal ist sie für mich auch so etwas wie eine gute Mutter, so wie ich sie nicht hatte. Ich sehe sie nicht als Mutterfigur, aber wenn sie mir dieses Nachbemuttern anbietet dann tut mir das sehr gut und ich weiß dann wie ich mich selbst gut versorgen kann. Das ist eine therapeutische Methode. Wenn du es zulässt, dann wird dein Therapeut ein ganz besonderer Mensch in deinem Leben werden und dieser Weg den ihr gemeinsam gehen werdet ein ganz wichtiger Weg sein. Ich gehe sehr gerne zur Therapie. Was hast du bisher für einen Eindruck von deinem Therapeuten? Liebe Grüße, Ella
 
Hallo Frutzelchen, alias pinnefranzi !

Ich finde das sowas von schön, weil du dich wieder gemeldet hast!

Frutzi, denk dir einfach, du bist auf den Weg in Richtung "Richtig" und natürlich schreit jetzt alles "Falsche" in dir um Hilfe, gerät in Panik und zittert vor Angst. ( das muss dir wurscht sein..:-)) weil du ja auf den richtigen Kurs bist jetzt.
Aus welchen Gründen auch immer hast du dir ein Lebensmodell aufgebaut, das eher Schaden, als Gewinn eingebracht hat. Das ist letzten Sommer zusammengebrochen, dieses "Lebenskonstrukt" und im Jahre 2014 wird der Grundstein gelegt für ein weiteres Lebensmodell. Diesmal anders. Mit Garantie freudvoller und vor allem gesünder für dich und deine Seele.

Ich kenne das, hab das Ähnliche erlebt und lass dir sagen, nie hätte ich glauben mögen, dass alle Verluste, die mir passiert sind echte Gewinne waren in Wahrheit. Ich möchte auf mein heutiges Lebensmodell nicht mehr verzichten, zugunsten dem früheren Leben. Das Frühere ist weg, das Neue ist weit, weit besser.

Dir wird es gleich gehen. Zufälle gibt es nicht und mir ist inzwischen klar, je weniger ich "lüge", das heißt, je weniger ich verheimliche, ausweiche, mich sträube, umso schneller geht es in allen Bereichen voran und zufällig ergibt ein Schritt schon den nächsten. Täglich tut sich etwas, das mir hilft und zu mir passt endlich. Mittlerweile geht das schon ganz gut, heucheln zu unterlassen.
Was hast du davon, wenn du deinem Mann nicht sagst, wie es dir echt geht? Was bringt es dir, wenn du ihn belügst, ihm und dir etwas vorheuchelst? Oder einem Arzt? Was denkst du, soll das bewirken? Doch nur ein unendliches Hinauszögern der Gesundheit, oder?

Du hast gesagt, dein Mann und du, ihr habt keine Gemeinsamkeiten. Vielleicht habt ihr weit mehr gemeinsam, als du ahnst? Vielleicht sehnt sich dein Mann auch nach guter, ehrlicher Lebensform, weit weg von Murks und Pfusch? Meinst du, er weiß das nicht insgeheim, dass ihr euch "betrügt" und euch belügt? Das, was du gemacht hast, das war doch Betrug. Vielleicht liebt er es, zu wissen, endlich zu erfahren, du bist ein Mensch wie er, oder wie jeder andere auch. Mutig, feige, krank, stark, schwach, gut, nicht gut etc.

Also, hör auf feige zu sein.

Bussi
Gute Nacht
deine Elektraa
 
Hallo Pinnefranzi,

es freut mich wieder mal was von dir zu hören und ganz besonders das sich bei dir wirklich etwas tut.

Vor dem Gespräch musst du keine Angst haben, es ist nicht so das der Therapeut in deine Gedankenwelt eindringt und du dort genötigt wirst alle möglichen unangenehmen Fragen zu beantworten.
Wenn du ein Thema noch nicht ansprechen kannst ist es kein Problem das auch zusagen, soweit ich das kenne werden Therapien auch eher wie ein Gespräch gestaltet und nicht wie ein Verhör in dem es unangenehme Fragen hagelt.

Auch darüber das die Antworten im Fragebogen durchgewalgt werden musst du dir keine Sorgen machen, soweit ich das kenne dienen die Fragebögen eher als Unterstützung für den Therapeuten, er kann sich dadurch einen groben Überblick verschaffen und schon mal einschätzen in welche Richtung die Therapie geht, was am dringlichsten erscheint usw.
Ich weiß natürlich nicht ob meine Erfahrungen allgemein gültig sind, aber ich habe schon viele Fragebögen bei mehreren Therapeuten ausgefüllt, kein einziges mal wurde er in den Gesprächen größer thematisiert, geschweige denn die unangenehmen Fragen herausgepickt und ich damit gequält.
Die wichtigen Punkte fließen irgendwann in die Therapie mit ein, aber nicht alle hintereinander wie auf einer to do Liste, sondern jedes Thema ist erst dann dran wenn die Therapie auch an diesen Punkt kommt.
Bei den ersten Gesprächen wirst du wahrscheinlich viel von dir erzählen und sicher auch über das was dich gerade am meisten belastet, der Therapeut wird dir folgen aber im Grunde bestimmst du die Themen und die Richtung. Der Therapeut hat auch das Ansinnen dich nicht zu überfordern, natürlich kommen auch Fragen und sicher auch für dich unangenehme, ansonsten würde man ja nie zu dem Punkt kommen wo es wirklich schmerzt um diesen Schmerz zu beseitigen. Ich glaube aber nicht das es so schlimm wird wie du es dir gerade vorstellst, der Therapeut wird sicher nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und darauf achten das es dir möglichst gut geht.
Bevor der Therapievertrag unterschrieben wird geht es in den ersten Stunden auch darum sich kennen zu lernen, zu schauen ob die Chemie stimmt und die Ziele der Therapie zu definieren und wenn du schon ein, zweimal da warst und der Vertrag dann unterschrieben wird hast du sicher auch schon einen guten Teil deiner Ängste abgelegt.
Du musst jedenfalls nicht über etwas reden für das du noch nicht bereit bist und kannst das auch ganz offen sagen, es wird dir ganz sicher nicht krumm genommen.

Ich würde mich freuen wenn du weiter berichtest, von dir und wie es dir mit der Therapie ergeht.
 
Hallo Ihr Drei Lieben, die Ihr hier so schnell geantwortet habt. Das gibt mir echt weiter Mut, dafür danke ich. Ich habe ein gutes Gefühl, dass es mit dem Psychologen was werden kann. Noch besser war mein Hausarzt, den ich Gewechselt hatte. Er hat eigentlich sofort gemerkt, dass mit mir was nicht stimmt und hat mich sehr vorsichtig und einfühlsam drauf angesprochen, Da sind natürlich erst einmal Tränen geflossen. Dann hat er mir geraten einen Psychologen aufzusuchen und mir auch einen empfohlen. Als ich mich dann erschlossen hatte, dass ich ja mal dort anrufen könnte, bekam ich dort gesagt, dass sich mein Hausarzt schon für mich stark gemacht hätte, dass ich schnell einen Termin bekomme und sie schon auf meinen Anruf gewartet hätten und so kam sie Sache ins Rollen. Ist mein Hausarzt spitze????? Ich finde schon. Ich befinde mich jetzt noch in den probatorischen Sitzungen, aber ich will unbedingt weitermachen. Er hat mir jetzt etwas für den Hausarzt mitgegeben, dass das ganze beantragt werden kann. Gestern meinte mein Hausarzt dann, sie schaffen das und hat mich gefragt, ob er mich nicht vielleicht mal krankschreiben soll. Nach einigem zögern habe ich die Krankmeldung mal mitgenommen. Ist nur für eine Woche. Leider ist im Büro sehr viel Stress. Ich hebe mir die Krankmeldung noch auf und entscheide noch, ob ich sie abgebe. Ich melde mich natürlich, wie es weitergeht mit mir, freue mich aber sehr über Eure aufmunternden Worte. Gruß frutzelchen alias pinne
 
Ja, das nenne ich guter Hausarzt, wenn er sich ganz konkret einsetzt, mit Tat und nicht nur mit Rat Fruzzi.
Da haste aber Glück!
Wie geht es dir sonst so? Hast du viele Gedanken rund um das Geschehen? Oder schläfst du schlecht? Was macht deine Family? Wie schaut dein Tag so aus? Besonders die Abende?
Ich gehe irgendwie davon aus, wenn man Gelegenheit hat zum reden, mit irgendwem, der nicht gestresst ist, dann schaut alles weit anders aus, als wenn man zwar mitten unter Leute ist , aber jeder von diesen Leuten ist selber am hetzen und rennen.
Darum, ein Therapeut ist einfach die beste Lösung, der MUSS stillsitzen und zuhören und zum Helfen ist er ja da.

Wir sind auch da, haben viel Zeit und trotzdem wir nicht viel helfen können, so können wir dir auf alle Fälle Zeit zum Plaudern anbieten und dich ein wenig ablenken von deinen fürchterlichen Furchtängsten :-)) Wirst sehen, bald ist das alles Vergangenheit.
Tschüß
Bis dann
Vergiss net, du arbeitest jetzt an dir und an DEINEM Glück, das alleine muss schon wahnsinnig spannend sein für dich. Servus - ah, noch was, die Arbeit in der Firma, ist die unangenehm? Ist das nicht auch eine gute Ablenkung, statt zu Hause rotieren vielleicht, weil Zeit dafür ist?
 
"...jetzt habe ich totale Panik wie er auf die ganze Beantwortung meiner Fragen, wie die Selbstverletzung usw. reagieren wird. "

Fragebögen in der Psychotherapie sind so etwas wie Laborbefunde in der körperlichen Medizin. Sie fließen mit in die Diagnostik ein und objektivieren so den subjektiven Eindruck des Therapeuten. Es gibt also überhaupt keinen Grund, unangenehme Reaktionen zu befürchten.
 
Hallo Ihr Lieben, @Elektraa, nein zum Reden habe ich selten Jemanden, ich muss funktionieren, meine Freundin hat selbst Probleme mit einem depressiven Familienangehörigen, die kann das glaube ich inzwischen nicht mehr hören. Es ist eher so, dass ich ihr zurzeit mein Ohr schenken muss. Meinem Mann werde ich davon bestimmt nie was erzählen können. Er ist der Auffassung, dass depressive Menschen bekloppt sind und in eine Anstalt gehören. Was soll ich ihm da erzählen, dass ich daran erkrankt bin? Schlafstörungen habe ich ganz massive. Ich habe dafür zwar jetzt von meinem lieben Hausarzt etwas bekommen, aber er meinte nur im Notfall. Was ist denn ein Notfall und ich weiß doch vorher nicht ob ich nicht schlafen kann. Und zu spät zur Nacht kann ich das Zeug auch nicht nehmen, dann komme ich morgens nicht in die Gänge. Ich muss ja schon um 5:30 aufstehen, wenn ich zur Arbeit fahre. Abends läufst bei uns so, ich sitze da mit meinem iPad und mein Mann entscheidet was wir im TV anschauen. Meistens Sachen, die mich nicht interessieren. Die größten Interessen meines Mannes sind geschichtliches und Fußball. Damit kann ich gar nichts anfangen. Zur Zeit läuft hier auch wieder History. Wenn ich mich beschwere gibts vielleicht eine Sendung für mich. Aber ich habe es satt mich immer zu beschweren und mir dann meinen gelangweilten Mann anzusehen, wenns mal was für mich sein soll. Zur Arbeit fahren ist nicht angenehm. Ich finde das im Moment sehr sehr anstrengend. Meinem Chef war meine Traurigkeit aufgefallen und meine Kollegin stand letztlich in meinem Büro und war entsetzt wie aggressiv ich auf ein Telefonat reagiert hatte. Das alles in den Griff zu kriegen, so dass keiner was von meiner Krankheit bemerkt, keine Fehler machen, gut gelaunt zu sein und nett zu jedem, finde ich im Moment extrem anstrengend, fahre ich dann nach Hause heule ich erst einmal eine Runde und frag mich echt wofür ich das alles mache. Ich stand schonmal kurz davor meinen Chef einzuweihen, wollte aber nicht den Stempel depressive Mitarbeiterin haben und hab's gelassen. Ist vielleicht besser so und sagen kann ich es immer noch. Ich trage den ganzen sch.. also mit mir herum und muss es fast überall verbergen. Nur wenige sind eingeweiht. Eine Freundin, mein Hausarzt, der Psychologe und ihr hier. Euch danke ich recht herzlich, weil ich hier zu jeder Zeit meine Probleme schildern kann und keinen nerve, weil, wer hier nicht antworten oder lesen will, muss es ja nicht. Sehr tolle aufmunternde Antworten bekomme ich hier und ich schaue immer schon gespannt auf Eure Nachrichten. Auch das bedeutet mir sehr sehr viel und hilft mir zusätzlich. Schönen Abend noch Gruß pinne
 
Ja, das ist diese "Mühle", die so vielen Menschen zu schaffen macht. Wegen der Existenz MUSS man arbeiten und trotz großer Widerstände Stunde um Stunde für jemand anderen der Bemühte sein, egal wie es einem dabei geht oder nicht, ob man müde ist, oder nicht.
Daheim geht es so weiter. Nichts ist mit hinlehnen und zurücklehnen, auch dort wartet ein ununterbrochener Zwang, sonst herrscht Streit, Zwietracht und Chaos. Würdest du die Fernbedienung an dich nehmen, das gäbe Kampf..zumindestens kein genußvolles Fernsehen, die mürrische Laune deines Mannes würde dich hindern dran, das öfter zu machen. Oder würdest du nicht kochen, einkaufen und genügend aufräumen, es wäre sicher dann doppelt so viel zu tun am nächsten Tag, aaalso- nachgeben, ist die einzige Lösung. Kopf hinhalten und draufhauen lassen, täglich ein wenig mehr.
Fruzzi, draufhauen, das IST bekloppen, wegen dem geht es dir ja schlecht, weil du bekloppt bist! Weil du geschlagen bist! Weil du unterdrückt bist.
Die richtige Frutzelchen will sicher nicht täglich um halb fünf auf, sondern sicher einmal gerne lange schlafen bleiben. Ausruhen. Die richtige Frutzi wäre sicher gerne einmal in einem vergnügten Zustand, ohne Chef, ohne Firma, ohne Sorgen, ohne Leute um sich, die ihr nicht einmal das Lieblingsprogramm im Fernsehen gönnen, oder sonst eine freie Entscheidung zubilligen. ..
 
Also, mir scheint, die echte Fruzzi bräuchte eine Anstalt. Das ist ein Ort, wo lange geschlafen werden darf, wo man sich um dich kümmert, wo du bekocht wirst, wo nichts von dir verlangt wird und erwartet wird, als dass du dich erholst und dich wieder so richtig stärken kannst. Dort wären Räume mit beliebigen Zutaten, die rein nur zum spielen da sind, Malsachen, Gips, Ton, Korbflechten, reden, singen, tanzen, musizieren, hopsen, springen, hüpfen, weit und weit spazieren gehen, reden, horchen, lauschen, sehen können, was es sonst noch gibt, ausser Zwang und Druck und Sorgenschieben. Ich habe das nämlich erlebt. Ich war in einer Anstalt und ob du es glaubst oder nicht, ab da habe ich gespürt, zu was ich geboren bin. Ich war fast am Draufgehen wegen diesen Zwängen und dieser "Rechtsordnung", vor allem, wegen dieser unvorstellbaren Wut, in der ich mich damals befunden habe. Diese Wut habe ich nicht als Wut gespürt, sondern eher als Lähmung und extremer Angst. Ich habe gewechselt damals zwischen Panikanfällen, Schlaflosigkeit sowieso, und weinen und Dahinkriechen und regelrecht alles tun, nur damit ich schnell wegsterben kann. Ich habe nichts mehr gemacht, was gesund war.
 
"Er ist der Auffassung, dass depressive Menschen bekloppt sind und in eine Anstalt gehören."

Haben Sie denn sonst in irgendeiner Form eine Stütze in ihm?
Die brauchen Sie nämlich und das Forum hier reicht leider nicht ganz aus.
 
In diesem Sinn mag dein Mann recht haben, wenn er sagt, eine Anstalt ist etwas für Bekloppte. Weil dort werden geschlagene, bekloppte "Seelen" wieder zu ursprünglicher Lebensführung hingebracht. Es ist nicht unsere Natur, angebunden zu sein, in Dauerstress zu sein, ununterbrochen Pflichten auszuführen, kaum mehr zu spielen, zu lachen, vergnügt und frei zu sein, verwöhnt und betreut zu sein wie ein kleines, gut versorgtes Kind.
 
Hallo Frutzelchen, mir ist so müde grad....bin vorher essen gewesen mit meinen Freundinnen und zu Mittag war ich ganz, ganz weit unterwegs, mit einer ganz, ganz lieben Nachbarin und bevor ich mich an den PC gesetzt habe, hat mein ganz, ganz verspielter Doggy darauf bestanden, mich durch die Wohnung zu hetzen mit seinem Ball und mit mir Hasch mich zu spielen, fang mich, kriegst mich eh nicht. Das ist wahnsinnig witzig, wie er das macht, aber irre anstrengend für mich.
Aber bevor ich ins Bett gehe, sag ich dir, nie hätte ich je gedacht, oder geglaubt, dass ich das wieder einfangen kann, erhaschen kann, was das Leben so richtig schön macht.
Wenn man mich damals erlebt hätte, gesehen hätte, niemand hätte begriffen, wie schlecht es mir ging, weil ich wie du kaum mitgeteilt habe, wie es wirklich mit mir steht, ich habe wie du auch gekämpft um mein Ansehen.
Heute wage ich kaum mitzuteilen, wie gut es mir geht. Das würde keiner glauben, man sieht es nämlich nicht. Ich laufe nicht herum und strahle jeden an. Trotzdem lege ich meine Hand ins Feuer und bekenne mich zu einem der glücklichsten Menschen auf Erden. Ich sage dir dann, warum, wieso. Küßchen für heute.
Bis gleich.
Gute Nacht.
 
Hallo Elektraa , das finde ich ja super, dass es Dir so gut geht und Du es geschafft hast. Beneidenswert, wirklich, ich werde auch alles dafür geben und hoffe ich schaffe das auch. Ich kann nämlich nicht mehr. Ja natürlich wäre ich gerne mal ohne Pflichten, aber warum bin ich denn so? Wieso fallen mir diese Pflichten so schwer, andere erledigen ihre Arbeit doch auch. Mir fehlt einfach ein bisschen Liebe oder Anerkennung oder Aufmerksamkeit oder ja was eigentlich, oder alles zusammen? Wünsche Dir auch eine gute Nacht. Sehr geehrter Herr Dr. Riecke, Was für eine Stütze soll mein Mann denn sein? Erstens weiß er nichts von meinen Problemen und zweitens hat er diesen Menschen gegenüber ja eine besondere Meinung. Aber ich habe ja Unterstützung. Die beiden neuen wichtigen verständnisvollen Menschen in meinem Leben, die meine Situation kennen, mein Hausarzt und mein Psychotherapeut, damit kann ich ja erst mal hoch zufrieden sein. Und mein Therapeut, dem ich im Moment vertraue, wird mir schon sagen, wenn noch andere Hilfe nötig ist. Erst einmal hat er mir versprochen, dass er mir helfen kann. Seine Erfolgsquoten lägen bei fast 100 %. Nun das kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber ich bin bereit mich darauf einzulassen. Außerhalb dieser Sprechzeiten kann ich mir ja hoffentlich hier mal Rat holen, wenn man wieder mal nicht schlafen kann, so wie jetzt. Gute Nacht allerseits fruzzi
 
Hallo fruzzi,

da hast du offensichtlich ein gutes Händchen für Arzt und Therapeut gehabt, hört sich alles sehr gut an.

So eine Therapie besteht anfangs aus viel reden und auch der Suche nach Strategien und Lösungen. Es wird also allerhand erarbeitet was dir dann helfen wird, das Umsetzen passiert aber außerhalb der Therapie und erfordert auch viel Energie und Durchhaltevermögen. Deshalb ist es leichter wenn man zuhause jemanden hat der einen unterstützt und auch mal aufbaut wenn es nicht so gut läuft. Ohne eine solche Unterstützung und keinerlei Rücksichtnahme auf deine Situation ist es natürlich schwerer das in der Therapie erlernte umzusetzen und beizubehalten, manchmal ist es dann doch nötig das einen jemand entlastet oder man außerhalb der Fachleute jemanden hat der zu einem steht. Was auch ganz wichtig ist, einer der die Leistung gegen die Erkrankung zu kämpfen und die Erfolge zu würdigen weiß und wirklich dahinter steht, Mut macht und vielleicht auch lobt.

Was du über deinen Mann berichtest hört sich nicht gut an, sehr engstirnig und gelinde gesagt nach einer soliden Stammtischbildung auf diesem Gebiet.
Gibt es keine Möglichkeit ihm dieses Thema etwas näher zu bringen?
Beispiele im Umfeld die du aufgreifen könntest, eine unverbindliche Diskussion über bekannte Persönlichkeiten die psychisch krank waren und trotzdem regelrecht genial auf ihrem Gebiet?
Es gäbe auch die Möglichkeit ihn einfach mal zur Therapie oder zum Arzt mit zu nehmen, so das dieser ihn über deine Erkrankung aufklärt. Natürlich müsste dazu auch eine generelle Bereitschaft vorhanden sein, solche Defizite als Erkrankung ohne Schuld, anzuerkennen und nicht die Neigung dies als eine Geisteskrankheit einzustufen, die in der Gesellschaft nichts zu suchen hat.
Ehrlich gesagt, deine Schilderungen hören sich wirklich nicht so an als gäbe es Hoffnung ihm ein gewisses Grundwissen vermitteln zu können, ohne erst mal in eine schwierige Situation zu geraten. Ich hätte damit wohl ein sehr großes Problem, wenn ich wüsste das mein Mann mich gerne weg sperren ließe falls ich krank werde, anstatt es mit mir durchzustehen. Aber ich will dich nicht deprimieren, sicher hat er auch sehr viele Vorzüge, es ist halt niemand perfekt.

Aber, vielleicht gibt es doch jemanden in deiner Familie der ein geeigneter Unterstützer wäre? Z.B. Geschwister?
Ansonsten wäre evtl. eine Selbsthilfegruppe eine gute Alternative für dich.
 
Hallo fruzzi.

Da ich auch Schlafstörugen habe würde ich dir gerne etwas empfehlen.

@Dr. Riecke: Ich hoffe Sie machen hier mal eine Ausnahme wenn ich als Erfahrungsaustausch ein Mittel aus meiner Hausapotheke nennen darf, es ist nicht als Werbung gedacht!

Ich würde dir fruzzi von Wala das Passiflora Nerventonikum empfehlen falls du Angst hast das Schlafmittel zu nehmen von deinem Arzt. Es hat keine Nebenwirkungen und macht auch nicht süchtig. Ich nehme es auch und mir hilft es sehr gut.

Was ich dir noch empfehlen möchte ist mal einen Endokrinologen auf zu suchen und deine Schilddrüsenwerte zu untersuchen. Mich hat meine Therapeutin damals zum Endokrinologen geschickt und es hat sich heraus gestellt, dass ich eine zu kleine Schilddrüse habe. Das ist auch mit ein Faktor für Depressionen. Ich habe mir auch jetzt wieder einen Termin geben lassen da ich befürchte, dass sich meine Werte sich vielleicht wieder verschlechtert haben.

Wie schaut es bei dir mit der Bewegung aus fruzzi?

Ich merke bei mir, dass wenn ich mich zu wenig bewege die Depressionen schlimmer werden.
Mein Mann hat mich gestern zum Schwimmen mit geschleppt und ich habe gemerkt wie gut mir das getan hat. Ich habe anschließend geschlafen wie ein Stein.

Ich habe auch wie du Eheprobleme und mein Mann versteht meine Depressionen auch nicht so recht. Doch immerhin möchte er auch mehr Sport machen und versucht mich da auch mit zu ziehen.

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit auch für euch beide. Statt Abends vor dem Fernseher zu hocken gemeinsam etwas Sport zu machen.

Liebe Grüße,
Ella
 
Ich finde es übrigens sehr schön, dass du deinem Therapeuten vertrauen kannst, das freut mich richtig für dich. Du hast geschrieben, dass dein Hausarzt sich für dich eingesetzt hat damit du bei deinem Therapeuten einen Termin bekommst........ Das finde ich ganz toll.

Ich finde es auch klasse, dass du es hier im Forum geschafft hast, was ich übrigens sehr gut finde. Wir kenne uns ja hier alle nicht persönlich, aber ich finde es ist hier auch ein Ort wo es sehr empathisch und menschlich zugeht und wo man sich gegenseitig unterstützt. Auch wenn hinter jedem Rechner ein anonymer Mensch steht und wir uns nicht sehen, wir sind hier dennoch so etwas wie eine kleine Gemeinschaft.

Wie du siehst, du bist nicht ganz alleine. Außerdem hast du es geschafft dir Hilfe zu suchen und diese auch zu bekommen.

Ich stimme Dr. Riecke zu, dass ein Forum nicht ausreicht um Unterstützung zu erhalten, doch ich muss sagen, du hast schon mal sehr große Schritte gemacht um dich mit zu teilen und du hast es schon mal geschafft dir erfolgreich sowohl Hilfe bei einem Arzt zu suchen und dann bei einem Therapeuten und das ist schon mal ein sehr guter Anfang auf den du stolz sein kannst.


Liebe Grüße,
Ella
 
Gibt es keine Möglichkeit ihm dieses Thema etwas näher zu bringen?
Beispiele im Umfeld die du aufgreifen könntest, eine unverbindliche Diskussion über bekannte Persönlichkeiten die psychisch krank waren und trotzdem regelrecht genial auf ihrem Gebiet?

Ich möchte auch noch einmal die Empfehulng von Dr. Riecke aufgreifen welche er mir in meinem Beitrag empfohlen hat undzwar dem Partner das Ganze aus medizinischer, neurologischer und endokrinologischer Sicht zu erklären. Vielleicht sind Männer da auch eher mit wissenschaftlichen Fakten eher erreichbar.
 
Hallo Ihr Lieben, ersteinmal wieder vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Dieses Nerventonikum, bekomme ich das in der Apotheke? Vielen Dank auf jedenfall für diesen Tipp, ich werde es mal versuchen. Nach fast schlafloser Nacht sitze ich schon wieder am PC. Am Freitag habe ich glücklicherweise den nächsten Termin bei meinem Psychologen. Mit ihm werde ich auch einmal über eine Selbsthilfegruppe sprechen. Vielleicht kennt er eine und er soll mir auch mal sagen, ob es ihm auch sinnvoll erscheint. Um mit meinem Mann reden zu können bedarf es sehr viel Kraft und Mut, das habe ich zurzeit beides noch nicht. Deshalb kommt für mich zurzeit auch keinesfalls ein Klinikaufenthalt in Frage. Ich darf jederzeit eine Krankmeldung bei meinem Hausarzt holen kommen, wenn es nicht mehr geht und nicht arbeiten zu müssen, ist dann auch schon einmal Entlastung. Schilddrüsenprobleme habe ich keine, denn eine Schilddrüse habe ich nicht mehr. Deshalb erfolgen Untersuchungen, ob ich richtig eingestellt bin, relativ engmaschig. Ja Sport tut mir gut, leider ist dafür nicht allzuoft Zeit. Ich gehe walken und manchmal schwimmen, wobei walken besser für mich ist. Schwimmen ist zwar sehr gesund, mir aber zu eintönig, wenn ich dann meine Bahnen ziehe, muss ich zuviel grübeln. Schwimmen habe ich auch einmal als Leistungsport betrieben und habe damals wegen der Eintönigkeit, man sieht und hört nichts damit aufgehört. Da finde ich ist walken besser, man ist in der Natur, kann unter Umständen die Sonne genießen und wenn man es nicht alleine macht, dann auch noch gute Gespräche führen. So handhabe ich es zumindestens. Ich gehe mit einer Freundin, der ich zwar, wie ich schon einmal geschrieben habe, zurzeit mein Ohr schenken muss, aber das muss halt auch mal sein, sie hat mir ja sonst auch zugehört. Ich bin froh, dass ich ein paar Gedanken hier niederschreiben konnte, denn es kommt ja auch etwas zurück. Das hilft auch etwas. Ansonsten bin ich mir schon bewusst, dass ich Geduld haben muss, obgleich ich schon sehr ungeduldig bin und am liebsten gestern, als morgen mit meiner Therapie weiter machen würde. Mir geht das alles nicht schnell genug. Meinen letzten Termin beim Psychologen hatte ich am 23.12.. Dann hatte er Urlaub, jetzt ist der nächste Termin erst wieder am Freitag. Dann aber wieder wöchentlich. Sorry, dass mein Text immer aneinanderhängt, die Absätze, die ich mache verschwinden beim Abschicken immer sofort wieder.

Wünsche Euch allen einen schönen Tag

Gruss fruzzi
 
@Ella

Genau so sehe ich das auch. Du sagst, hier ist eine kleine Gemeinschaft, der man zugehört, der man angeschlossen ist. Das ist so ähnlich, als ob man sagen würde, ich bin jetzt nicht mehr ein PS, sondern viele PS. Menschen sind nun einmal Herdentiere und in einer Gruppe fühlt man sich geborgener, als wenn man seinen Körper nur alleine herumträgt. Wie wenn diese Gruppe eine Vergrößerung wäre, in etwa, wie ein Fischschwarm, der wie ein großer Körper ist aus lauter einzelnen Körpern.
Ich finde, das ist Grundvoraussetzung überhaupt, mich gut zu fühlen, wenn meine "Wurzeln" Halt finden.
Ah, das ist ein guter Vergleich. Frutzi zieht ihre Wurzeln ein, wenn sie in die Richtung Ehemann wachsen will, da sieht sie keinen Halt. In Richtung Arbeit ebenso wenig, auch da, sie will auch dorthin nicht anwachsen, also, zu uns her kannst du wachsen, deine Wurzeln ausstrecken, hier ist gute Erde, hier findest du Nahrung, ebenso bei den neuen Helfern, die sich eingestellt haben, via Therapeut und Doktor.
So viele menschliche Pflänzchen sterben ab oder verkümmern, weil sie nirgendwo Fuß fassen können( oder mögen).
Ich habe einen enormen Ausdehnungswillen und wuchere in viele Richtungen. So schnell kippt mich kein Sturm mehr.
 
Wenn du gesund werden willst Fruzzi, dann ist ganz sicher erst einmal nötig, dass dir bewusst ist, Genesung braucht Zeit. Ein paar Stunden am Tag musst du in deine Gesundheit stecken. Wenn Zellen gestresst sind, dann schützen sie sich, indem sie dicht machen. Was zur Folge hat, dass weder Nahrung zugeführt werden kann, noch Schlacken abgeführt werden können. Die Zelle vergiftet sich praktisch an ihrem eigenen Dreck und stirbt ab. Krankheit entsteht...
Mit wem reden, dem du vertraust, ( unter anderem) das ist ein Öffnen und ein Abfließen lassen von diesem Unrat. Gleichzeitig wird Platz gemacht für frische neue, gesundbringende Nahrung. Wenn man tief ausatmet, dann füllen sich automatisch die Lungen bis in die letzten Spitzen. Wenn man das Fenster öffnet, dann tritt frische Luft in den Raum. Deine Abwehrhaltung ist mitbeteiligt an deiner Misere, mach dir das klar.
Also solltest du immer wieder Plätze aufsuchen, wo nicht nötig ist, dass du dicht machst und verschlossen bleibst.
Bei den meisten ist das beim schlafen der Fall, oder bei Tätigkeiten, die große Enspannung bringen und Spass machen. Je öfter du dich in einen Zustand der Ruhe und des Wohlbehagens versetzt, umso weniger blockierst du den natürlichen inneren Fluß. Ella hat dir einen enorm guten Tipp gegeben, Passiflora, diese Pflanze heißt nicht umsonst Passionsblume. Ihre Wirkstoffe geben dir Ruhe, Frieden, Gleichmut. Ich gebe dir noch einen Pflanzentipp von mir dazu, rieche an Baldrian, mache dir Lavendel zu Nutze, der nimmt nämlich die Angst.
Geh langsam, das Arbeiten, Leben, Werken in aller Langsamkeit streckt die Zeit. Dir wird vorkommen, du hast auf einmal weit mehr Zeit als früher, als du gehetzt hast.
 
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