Hallo pinnefrantzi. Schön, dass du wieder da bist. Ich mache auch eine Therapie wegen Depressionen. Das mit deinem Mann ist ein Thema was du vielleicht noch nicht angehen musst jetzt sofort als oberste Priorität. Vielleicht wäre es besser zuerst einmal, dass du stabilisiert wirst, so dass es nicht weiter zu SV (Selbstverletzungen) kommt. Vielleicht ist das die erste Priorität. Was den Therapeuten betrifft so kannst du mich Sicherheit davon ausgehen, dass ihm nichts fremd ist. Er kennt das. Einem Therapeuten kannst du alles zumuten, er hat alles schon mindestens einmal erlebt und gesehen. Therapeuten haben auch ihre eigenen Techniken wie sie damit umgehen. Sie nehmen dich sinnbildlich an die Hand und begleiten dich, gehen also auch mit deinen Gefühlen, Ängsten usw. mit, sie bewerten dich jedoch nicht. Sie denken nicht innerlich, Ist die Frau aber doof oder so. Wenn du deinem Therapeuten von deiner SV erzählst, dann fühlt er mit dir mit, er kann dein Leid fühlen, aber er bewertet dich nicht und verurteilt dich auch nicht. Das ist die Kunst der Psychotherapie, das ist das Handwerk. Du wirst als Mensch so angenommen und wertgeschätzt wie du bist mit allem was du mit bringst. Das ist Empathie. Ohne diese wertfreie Empathie und Mitfühlen und ohne diesen wertfreien Raum was der Therapeut bereit stellt wäre dieser Beruf und ein Heilungsprozess der Seele ja gar nicht möglich. Eben das gehört zum Handwerk des Therapeuten dazu dich wertfrei anzunehmen. Ich finde es klasse, dass du den Mut hattest eine Therapie zu beginnen. Du wirst jetzt zuerst deinen Therapeuten erst einmal kennen lernen und er dich. Ihr werdet jetzt zunächst einmal zu Beginn in kleinen Schritten so etwas wie eine Beziehung zueinander aufbauen. Er wird dir in der nächsten Zeit so eine Art Bezungsperson werden, jemand der dich versteht, dich annimmt, dich unterstützt. Ich finde diese Beziehung unglaublich schön. Sie ist einzigartig. Mich zum Beispiel kennt niemand so gut wie meine Therapeutin, es ist ja auch ihr Beruf. Es ist ein Raum der nur mir gehört wo meine Ängste und meine Traurigkeit angenommen werden. Sie ist für mich da, sie begleitet mich und unterstützt mich. Manchmal ist sie für mich auch so etwas wie eine gute Mutter, so wie ich sie nicht hatte. Ich sehe sie nicht als Mutterfigur, aber wenn sie mir dieses Nachbemuttern anbietet dann tut mir das sehr gut und ich weiß dann wie ich mich selbst gut versorgen kann. Das ist eine therapeutische Methode. Wenn du es zulässt, dann wird dein Therapeut ein ganz besonderer Mensch in deinem Leben werden und dieser Weg den ihr gemeinsam gehen werdet ein ganz wichtiger Weg sein. Ich gehe sehr gerne zur Therapie. Was hast du bisher für einen Eindruck von deinem Therapeuten? Liebe Grüße, Ella