Hallo Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,
ich war in einer Uniklinik wegen des Verdachts auf eine Ipp. Laut den Bildern zu urteilen, meinte der Urologe, dass die plötzliche Vene am Schaft eine Anomalie ist und nicht weiter zu beachten ist. Zu den anderen Bildern im erigierten Zustand konnte er so keine Aussage machen. Den Knick nach unten in der Mitte des Penis konnte er jedoch bestätigen. Es erfolgte ein Abtasten und ein Ultraschall aber im schlaffen Zustand und meinte, dass er im schlaffen Zustand wenig sieht. Auf dem Monitor habe ich jedoch eine weißen dünnen Strich gesehen, der auf einen Plaque hindeuten kann nach seiner Meinung. Er meinte ich solle nun abwarten und weiterhin die Sache beobachten und fotografieren, wie es sich entwickelt. Medikamente bzgl. der Ipp hat er nicht aufgeschrieben. Nun meine erste Frage:
1)Wenn man im schlaffen Zustand wenig sieht und nichts auffälliges tasten kann, ist das schon eine gute Diagnose, dass es keine Ipp ist oder sollte hier zwingend noch einmal in ein paar Wochen eine Untersuchung im erigierten Zustand erfolgen mittels der farbcodierten Duplexsonographie?
Aufgrund meiner Vorgeschichte und der bekannten Probleme (Gießkanneneffekt, nachtropfen und starker Harndrang in der Nacht, der mich kaum schlafen lässt) wurde nun auch spontan eine Blasenspiegelung durchgeführt. Leider verletzte er eine Ader und es blutete stark. Das war immer meine Befürchtung, dass durch die Spiegelung noch mehr kaputt gehen kann und sich dadurch eine Striktur bildet. Er meinte jedoch, dass es nur eine Ader war und ich keine Angst haben muss, dennoch hat es sehr stark geblutet.
2) Wäre dies trotzdem möglich? Ich habe keine Schmerzen mehr 2 Tage danach.
Nun zu meinem größten Problem...Bei der Spiegelung wurde festgestellt, dass die komplette Harnröhre inklusive Blase chronisch entzündet ist (obwohl alle Urologen nie etwas im Urin gefunden haben und eine Chlamydienkultur negativ war). Der Urologe war in dieser Sache leider ratlos und hat mich nur mit der Diagnose, aber ohne konkrete entsprechende Therapie entlassen. Ich soll erstmal probehalber Tamsulosin nehmen, welches meinen Strahl verbessern soll (meine Prostata ist jedoch ebenfalls unauffällig nach einer Untersuchung). Jedoch ist mein größtes Problem der nächtliche Harndrang. Ich schlafe immer noch nur vier Stunden am Stück und wache dann mit starkem Harndrang auf. Es kommt dann aber auch meist nicht viel Urin. Außerdem ist der "Meatus etwas verengt, aber nicht so relevant, da die Spiegelung noch durchgeführt werden konnte" (Zitat meines Urologen)
3) Kann dieses Tamsulosin meinen Harndrang auch stillen? Was ist das generell für ein Medikament? Die Nebenwirkung soll ja eine retrograde Ejakulation sein, geht diese wieder weg? Und halten Sie das Medikament trotzdem für angemessen, wenn keine Prostatavergrößerung vorliegt?
4) Halten Sie es für wahrscheinlicher, dass aufgrund der Meatusenge der Gießkanneneffekt auftritt? Die Enge wird erst im erigierten Zustand sehr deutlich, da bei einem Samenerguss der Lusttropfen nur aus dem oberen Drittel des Meatus austritt und der restliche Ausgang wie zugeklebt erscheint.
5) Kann die chronische Entzündung oder die Meatusverengung eher verantwortlich für meinen nächtlichen Harndrang sein? Also könnte man hier noch medikamtös behandeln oder ist eine Schlitzung notwendig, damit mein Leiden verbessert wird?
6) Wie kriege ich die chronische Entzündung wieder weg oder bleibt diese jetzt für immer?
7) Was kann gegen den nächtlichen Harndrang helfen? Ich habe schon Beckenbodenübungen probiert, aber diese zeigten auch keine Verbesserung.
Es sind leider etwas mehr Fragen geworden, dafür vorab Entschuldigung. Ich weiß aber selbst nicht weiter, da auch der Uniklinik-Urologe keine richtige Lösung sieht. Und weiter abwarten kann ich aufgrund des permantenten Schlafmangels auch nicht mehr. Ich danke für Ihr Verständnis und freue mich auf Ihre Vorschläge, die mir immer eine große Hilfe waren!
Lieben Gruß