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Geschwollener Hoden

biker76

New member
Guten Tag Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,
ich benötige Ihre Hilfe.
Kurz zur Vorgeschichte: Ende Januar hatte ich mir meine Hämorrhoiden per Stapler OP operieren lassen. Die ersten Tage nach der OP verlief alles sehr gut, so dass ich am dritten Tag nach der OP aus dem KH entlassen wurde. Zu Hause bekam ich dann sehr starke Schmerzen und nach ca. einer Woche starke Nachblutungen, so dass ich per Not-OP noch einmal operiert wurde, um die Blutung zu stillen. Wieder nach 3 Tagen aus dem KH entlassen, verlief die Genesung sehr gut. Nach einigen Tagen hatte ich aber große Probleme beim Stuhlgang, ich brauchte bis zu einer Stunde um Stuhl abzusetzen. Gleichzeitig kam zu den Problem eine Erkältung und Blasenentzündung hinzu. Die Blasenentzündung wurde mit Antibiotika behandelt (das war vor 5 Wochen), die Untersuchung des OP Bereiches ergab eine Schwellung und somit einen zu engen Analkanal, dieser wurde mit Zäpfchen (Postericort) behandelt. Vor ca. 2,5 Wochen wurde eine Abschlussdarmspiegelung durchgeführt. Diese ergab, das der OP Bereich gut verheilt ist und der Analkanal ausreichend geweitet ist. Am 3. Tag nach der Darmspiegelung hatte ich wieder das Problem, dass ich den Stuhl nicht absetzen konnte, es hatte wieder 1 Stunde gedauert und große Schmerzen verursacht. Ich vermute, dass sich der Staplerring dabei geweitet hat. 2 Tage später tat mir noch mein After weh. Mittlerweile habe ich bzgl. der Stapler OP keine Probleme mehr.
Ich bin begeisterter Rennradfahrer (40 Jahre alt). Gestern war ich mit dem Rennrad 2h Stunden unterwegs und am Abend war ich sehr erschrocken, da mein rechter Hoden stark geschwollen war. Ich spüre kein Schmerz, nur die Schwellung ist da. Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, ob die Schwellung vor der Radtour schon vorhanden war. Die Schwellung ist mit dem bloßen Auge zu sehen und wäre mir sicher aufgefallen. Ich würde sagen, der rechte Hoden ist fast doppelt so groß wie der linke.
Heute war ich beim Urologen mit folgendem Befund: Nierenlager beidseits kein DS, kein KS. Adomen weich. Bruchpforten geschlossen. Äußeres Genital: Penis unauffällig. Hoden und Nebenhoden beidseits palpatorisch o.B., aber re. deutlich größer, Keine Entzündungszeichen. Inguinal keine vergrößerten Lymphknoten. Digital rektale Untersuchung: Prostata klein, mit normaler Konsistenz, tastbarer Staplerring nach Hämorrhoiden-OP.
sono: Hoden bds. mit homogener Echotextur und normaler Durchblutung, rechts > links.
gesichert Hodenvergrößerung rechts, ausgeschl. Epididymitis, ausgeschl. HWI.
Der untersuchende Arzt konnte sich nach der Untersuchung nicht erklären, warum der Hoden so vergrößert ist.
Können Sie mir weiterhelfen und mir einen Rat geben. Ist es möglich, dass ich durch das Radfahren den Hoden abgeklemmt oder gereizt habe und er dadurch geschwollen ist?
Ich bin aktuell völlig verunsichert.

Vielen Dank!
 
Die Kombination dieser Befunde macht für mich keinen Sinn.... da ich selbst den Befund nicht kenne, ist es für mich auch nicht möglich dazu etwas zu sagen.
Ein Leistenbruch wäre eine potenzielle Erklärung!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Was meinen Sie mit Kombination dieser Befunde? Ich hatte die Stapler OP erwähnt, da es vielleicht einen Zusammenhang geben könnte.

Bzgl. Ihres Hinweises zum Leistenbruch, habe ich einmal diese Thematik nachgelesen. Ich hatte in der Vergangenheit schon einmal eine Bauch OP, sodass ich bzgl. eines Leistenbruchs wohl zur Risikogruppe zähle. Die alte OP Narbe geht bis unterhalb des Bauchnabels. Ich hatte letzten Samstag schwer gehoben, am darauffolgenden Sonntag tat mir deutlich wahrnehmbar meine Bauchdecke weh. Ich tat das als Narbenschmerzen ab, obwohl ich so intensive noch nie hatte. Ich hatte einige Dehn- und Streckübungen gemacht, danach waren die Schmerzen weg. So wie man nachlesen kann, ist ein kleiner Leistenbruch bei straffer Bauchdecke schwer mit dem bloßen Auge zu diagnostizieren. (Ich mache u.a. auch viel Bauchmuskeltraining um meine Bauchmuskeln wegen der früheren OP immer zu stärken).

Was kann ich tun, um nun Gewissheit zu bekommen?

Vielen Dank!
 
Ich kann es so einfach nicht bewerten.
Ein Zusammenhang mit der Op an den Hämorrhoiden würde ich aber mal ausschließen.

Ein Hoden schwillt nicht einfach so deutlich an, ohne das ein Urologe etwas dazu sagen kann.....


Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

ich muss Sie leider noch einmal um Hilfe bitten. (leider wird der Text etwas lang um Ihnen alles erklären zu können)
Mein letzter Beitrag hier ist ja schon einige Monate her, die Hodenschwellung aber immer noch vorhanden. Zu der Schwellung kamen mit der Zeit Harndrang, Kribbeln in der Harnröhre, Rückenschmerzen usw hinzu.
Nachdem ich bei mehreren Ärzten war, konnte eine Uni Klinik mit Hilfe einer Doppler Sono eine Nebenhodenentzündung diagnostizieren.
Zu Beginn wurde diese ohne Erregerbestimmung mit Doxy behandelt. Das Doxy hat zu Beginn sehr gut angeschlagen. Die Probleme mit der Blase, Harnröhre und Rücken waren bereits nach der ersten Tablette deutlich besser. Nach einigen Tagen hatte ich dann aber das Gefühl, das diese nicht mehr wirken. Die Doxy Therapie 10 Tage habe ich aber nach Rücksprache bis zu Ende geführt. Nach Absetzen des Doxy kamen die Beschwerden nach ca. 7-10 Tagen wieder. Die UniKlinik hat mir daraufhin 10 Tage Cipro verschrieben und eine Keimbestimmung (Urin) mit Antibiogramm veranlasst.
Während der Cipro Einnahme hatte ich das Gefühl erst nach 5 bis 6 Tagen, dass diese anschlagen. Cipro habe ich auch 10 Tage genommen.
Bei der ersten Keimbestimmung wurde Escherichia coli indentifiziert, allerdings in geringer Menge 1000 Keime/ ml. Nach Absetzen des Cipro gingen die Probleme nach ca. 1 Woche wieder los. Es wurde wieder eine Keimbestimmung und Antibiogramm erstellt.
Dieses Mal wurde der Keim im Urin Enterococcus faecalis nachgewiesen. Menge 100.000 Keime/ ml
Dieser Erreger ist gegen Dox und Cipro resistent. Aktuell nehme ich das Antibiotika Unacid für 14 Tage. Diese hat die ersten 8 Tage sehr gut angeschlagen, leider gingen meine Beschwerden Harndrang, kribbeln Harnröhre gestern wieder los. Meine Hodenschwellung ist innerhalb der ganzen Therapien nie weg gegangen.
Nun ist mir etwas aufgefallen. Die Probleme mit der Harnröhre begannen immer wieder von vorn ca. 1 Tag nach einer Erektion. Ich hatte zuerst gedacht, ich hätte mich bei meiner Frau wieder angesteckt und wir haben eine Partnertherapie gemacht. Aber die Probleme treten nach einer Erektion auch ohne GV auf, auf den verzichten wir mittlerweile seit 1,5 Monaten bis ich den Keim endlich los bin.

Folgende Fragen habe ich:
1) Ist es möglich, das der zweite Keim (Enterococcus faecalis) bereits bei der ersten Keimbestimmung vorhanden war, aber genau in dieser Urinprobe nicht nachgewiesen werden konnte? Die ersten Antibiotika nicht gewirkt haben, weil der Keim von Anfang an resistent war?
2) Ist es möglich, das die Keime im Sperma vorhanden sind und über die Erektion wieder die Harnröhre befallen und die Probleme mit der Harnröhre erneut verursachen?
3) Wirken Antibiotika auch im Sperma?
4) Können Sie mir eine Empfehlung geben wie ich die Erreger wieder los werde.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!!
 
1a: ja- aber nicht sehr wahrscheinlich
1b: primäre Resistenzen sind möglich
2. Ja, da es sich um eine Prostatitis handeln kann bzw. wird
3. Ja
4. Viel Geduld, viel Trinken, viel Wärme und eine ausreichen lange und passende antibiotische Therapie

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe gleich noch ein paar Fragen an Sie.

1)Wie viel Tage sollte ich Ihrer Meinung das Antibiotika nehmen? Geplant waren 14 Tage ich habe aber Tabletten für 20 Tage zur Verfügung.
2)Heute fahren wir in den Urlaub, sollte ich lieber auf das Baden verzichten? (wegen kalten Wasser)
3)Wie kann ich den Heilungsprozess weiter unterstützen? Bringt z.B. eine Wärmeflasche etwas??
4) Sollte auch das Sperma auf Keine untersucht werden?
5) Wie kann man prüfen ob die Prostata auch entzündet ist. Die Ärzte haben bereits 2-mal abgetastet und meinten beim Abtasten hätte ich Schmerzen spüren müssen. Ich spüre auch kein Druck im Dammbereich.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
 
Ich bin hier nicht für eine all zu individuelle Beratung da. Das ist nicht Ziel des Forums und auch nach der Berufsordnung schon nicht erlaubt..... das mal vorweg!
1. ich behandele 20 Tage.... bei einer chr. bakt. Prostatitis kann aber auch eine Therapie mit speziellen Antibiotika bis 3 Monate erforderlich sein
2. Wärme ist gut, Kälte schlecht
3. Sitzbäder sind besser
4. Nicht essentiell aber möglich und hilfreich
5. Bakterien, die in Harnröhre/Blase sind, sind eigentlich fast immer auch in der Prostata

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

vielen Dank für Ihre Ausführungen.
Ich war während meines Urlaubes nicht baden gewesen. Die Antibiotika hatte ich bis letzten Samstag genommen, das waren insgesamt 19 Tage. Auf den letzten Tag habe ich auf Grund der Nebenwirkungen und anstehenden Heimfahrt verzichtet.

Während der Antibiotika Therapie hatte mein Hausarzt eine Verlaufskontrolle durchgeführt (Urinkultur). Der vorhergehende Keim konnte nicht mehr nachgewiesen werden, dafür aber ein neuer. --> Klebsiella oxytoca 1.000 KBE/ml der Keim war/ ist gegen Unacid resistent. Auf Grund der geringen Menge haben wir nichts weiter unternommen und die Antibiotikatherapie wieder geplant fortgesetzt.

Nach dem Absetzen der Antibiotika habe ich seit Montag wieder einige Beschwerden. Es zieht und zwickt, rechts, links und am Schambein, ich vermute es sind die Samenstränge. Das Ziehen tritt spontan auf und geht auch schnell wieder vorrüber. Nach dem Wasserlassen habe ich das Gefühl, dass noch Restharn in der Harnröhre ist bzw. es fühlt sich auch leicht juckend an. Das Gefühl ist dann langanhaltend!
Ich versuche jeden Tag min 2 Liter zu trinken. Die Häufigkeit des Wasserlassen würde ich als normal einschätzen, 5 bis 6 mal am Tag und ich kann den Urin auch sehr gut einhalten. Nachts muss ich nicht raus, früh im Bett fühlt sich auch alles normal an. Das Restharngefühl tritt nach den ersten Wasserlassen auf. Das Wasserlassen fühlt sich auch normal an, kein Brennen usw.

Können die akt. Probleme noch Reizungen der Schleimhäute von den ganzen Antibiotikas sein oder macht sich schon wieder ein Keim bemerkbar?
Wo kommt nun schon wieder der neue Keim her?
Was können Sie mir raten?

Vielen Dank vorab!!!!
 
Eine persistierende Reizung ist möglich.
Ob neue Keime da sind kann nur eine Urinkultur klären
Mein Rat habe ich soweit das möglich ist schon im letzten Post gegeben.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Vielen Dank!
Ich habe meinen Hausarzt gebeten, zur Kontrolle eine Kultur anzulegen.

Das Gefühl der gereizten Harnröhre kommt und geht während des Tages. Am Nachmittag hatte ich Ruhe und nun nach dem Wasserlassen fühlt es sich wieder gereizt an bzw. als wäre noch ein Rest Harn in der Harnröhre. Wenn es sich wieder um eine Entzündung handelt, müsste es doch genau umgedreht sein, das Wasserlassen sollte doch dann ein Nachlassen der Beschwerden bewirken, oder?

Wenn es sich nur um eine Reizung handelt, können Sie einen ungefähren Zeitraum benennen, bis wann eine Besserung eintreten müsste?

Vielen Dank für Ihre Zeit die Sie hier opfern. Wenn Koblenz nicht so weit weg wäre, hätte ich mich schon längst bei Ihnen vorgestellt.
 
Viel Trinken ist immer gut. Beschwerden können sehr wechselnd sein. Auch bei Fiktion können Beschwerden einmal verstärkt sein. Prostata braucht immer Geduld. Die Zeit ist leider nicht zu prognostizieren.


Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Guten Abend Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

die im letzten Post beschriebene Reizungsgefühle der Harnröhre waren auch begleitet durch Leukozyten im Urin, ich habe mir den Compur Test gekauft und es selbst überprüft. Der erste Urin am Morgen war völlig in Ordnung, ab dem zweiten Urin konnte ich bis zum Abend Leukozyten nachweisen. Das war 2 bis 3 Tage so. Mein Arzt hatte zweimal eine Urinkultur anfertigen lassen, Bakterien konnte nicht nachgewiesen werden.
Heute ist der vierte Tag an dem auch keine Leukozyten mehr im Urin sind. Vom empfinden her würde ich aktuell sagen, dass eine Besserung eintritt.
Wasserlassen ist normal.
Die Reizung der Harnröhre lässt nach, ist zwar noch ab und zu zu spüren aber von der Intensität her aktuell geringer.

Würden Sie jetzt erst einmal abwarten oder weiter mit Medikamenten behandeln?

Was halten Sie von Roggenpollenextrakt? Ich habe gelesen es soll sich positiv auswirken.

Vielen Dank für Ihre weitere Hilfe!
 
Schmeissen Sie den Combur weg!

Eine Therapie kann ich nicht entscheiden. Bei der Prostatitis haben Roggenpollen wohl einen positiven Effekt.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Könnten Sie mir in etwa sagen was eine Untersuchung mit entsprechender Therapie in Ihrer Praxis kosten würde?

Vielen Dank!
 
Kommt immer auf den Umfang der Untersuchungen an, die erforderlich sind..... das richtet sich nach der gültigen GOÄ.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Das verstehe ich. Könnten Sie es aus Ihrer Erfahrung heraus ein wenig eingrenzen? z.B. Bis 1000 EUR oder deutlich darüber...
 
Für eine erste Untersuchung sollten wir mit ca. 200€ gut hin kommen!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Dann bis nächste Woche - Ich hoffe, wir bekommen das hin!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
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