• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Frauen und Sexualität im 21. Jahrhundert

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NeedRllyHelp

New member
Guten Abend,

ich frage mich schon seit längerem, warum Frauen selbst im 21. Jahrhundert oft noch dafür angeklagt werden, wenn sie Spaß an Sex haben und diesen auch oft praktizieren. Das ist natürlich nicht überall so und das wird ja auch immer besser, aber selbst ich durfte mir schon sehr viel unangenehmes Zeug anhören von wegen "es ist doch noch viel zu früh für Sex; willst du nicht auf den Richtigen warten; kommst du dir nicht ein bisschen schlampig vor; das ist doch voll widerlich, du bist doch viel zu jung für sowas" usw usw usw. Nicht so toll, vorallem weil Sex doch so natürlich und schön ist. Weiteres Beispiel, wenn eine Frau viel Sex hat, ist sie eine ### (ihr wisst schon) und wenn das aber ein Mann tut, dann wird er gefeiert wie ein Held. Ich verstehe das nicht. (Das soll nicht männerfeindlich sein, und auch keine Klischees aufdecken oder so, es ist einfach Tatsache, dass dort wo ich lebe noch so gedacht wird!) Weshalb ist das so?

Würde mich über Antworten freuen :)

(Und bevor seltsame Gedanken entstehen, ja ich bin alt genug für Sex)

NeedRllyHelp
 
Wahrscheinlich, weil Sie in einer sehr rückständigen Gegend/unter erzkonservativen Menschen Leben. Im größten Teil Deutschlands ist Spaß an Sex durchaus den Frauen gegönnt. Es hat sich eine Menge getan! Gerade in gebildeten Schichten hat man schon in den 70er Jahren Frauen den Spaß am Sex gegönnt.

LG, Dr. Höllering
 
Ich glaube die Menschen sind manchmal nicht so schnell wie ihre sexuelle (R)Evolution.


Früher gab es ein Familienbild, sonst nichts und damit musste man sich irgendwie arrangieren was viel Leid verursachte.
Heute gibt es etliche Formen von Sexualität, Familie und Lebensplanung.
Tolerante Menschen gönnen anderen was sie glücklich macht, bei intoleranten Menschen gerät ihr eigener Lebensentwurf mit den anderen in Konkurrenz und was macht da ein kleingeistiger Vorstadtspießer, er beißt sie weg mit verletzenden Argumenten, hinter denen auch meist nichts weiter als verletzen wollen steht.

Es geht da einfach um Menschen die sich ihr leben lang einiges verkneifen, oder aber aus Mangel an Gelegenheit so leben müssen wie sie leben und das damit zu legitimieren versuchen das sie jene die anders leben eine Stufe unter sich anordnen.
So fühlt man sich gut, moralisch einwandfrei und edel, hat die Lizenz andere klein und fertig zu machen, ohne irgendeine Ahnung haben zu müssen, von dem über was sie urteilen.
Schau dir an was die AFD von sich gibt, das ist das gleiche in grün, anscheinend brauchen gewisse Menschen andere Menschen die die schlecht machen können um sich selber wertvoller zu fühlen und auf die man drauf hauen kann ohne sich die Finger zu verbrennen, weil diese Moral dann doch noch in zu vielen Köpfen vorhanden ist.
 
Ich denke mann muss immer auch schauen, wer hat dieses Weltbild?
Ist es ein Mann, ist er sehr warscheinlich extrem unsicher. (Was Männer heute übrigens sowieso die meisten Sind)
Er hat also keine eigene selbstsichere Sexualität! Und ist sich dann unsicher, ob er so einer Frau genügt! Oder hat Angst, ein andere Mann könnte ihm da was voraushaben und ihm die Frau stehlen!

Ich sage den Frauen immer, geht mit so vielen Männern wie möglich ins Bett! Denn wenn mir eine Frau sagt, ich sei im Bett gut, dann hat so ein Kompliment doch mehr bedeutung, wenn sie schon einige Männer hatte, wie wenn ich der erste bin!

Hat also damit zu tun, dass die Frauen zwar im 21 Jahrhundert abgekommen sind! Viele Männer aber nicht! Die haben sich nicht emanzipiert, da wird immer noch Parolen geklopft wie 1920!
Da hat sich meiner Meinung nach sehr wenig bewegt, in den Köpfen der Männer!

Wenn es Frauen sagen, sind sie neidisch! Weil sie auch gerne so viele Männer hätten, aber nicht so viele bekommen! Das hat dann auch wieder viel mit Selbstsicherheit zu tun!
Und viele Menschen tun heute so selbstsicher, sind es aber gar nicht!

Habe ich vor kurzem einem Mädel geschrieben, was You Tube macht! Sie hat ein Video gemacht über Selbstbefriedigung bei Frauen, und wie normal sowas ist, und wie schade dass man nicht mehr darüber redet! Hat dann aber KEINE EINZIGE Frage der zuschauer beantwortet, die wissen wollten, ob sie sich selber befriedigt und wie sie es denn tut!

Denn wenn es doch so normal ist, kann man ja darüber reden! natürlich muss man nicht jedes Detail erzählen, aber zum Beispiel sagen, ich mache es jede Woche einmal, und ich mag Vibratoren extrem gerne, wäre da nicht wirklich etwas, was jetzt soo extrem wäre, wenn es denn wirklich so normal wäre!

Heisst jeder möchte eigentlich, dass es normal ist, aber niemand möchte seine eigene Sexualität auf "normal" stellen! Und solange jeder einzelne seine Sexualität noch so versteckt, werden wir da auch noch lange nicht herauskommen!

Denn wie soll Masturbation bei Frauen etwas normales werden, wenn man nicht mal zugeben kann, einen Vibrator zu besitzen?

Ich erzähle ja auch nicht jedem, wie dick mein Stuhlgang ist, aber wenn jemand fragt, hast du verstopfung, oder welches Klo papier hast du, dann gebe ich da schon auskunft! Weil es eben normal ist! Das ist der unterschied, zwischen normal und intim! Normal, ich kann darüber reden, wenn die Situation sich anbietet, intim, ich erzähle es nicht jedem, wenn sich nicht gerade die Situation anbietet, darüber zu reden!

Sprich im Klartext, ich spreche über vrostpfung, wenn wir zufällig auf dieses Thema kommen, aber ich erzähle jetzt nicht meinem Chef, dass ich Verstopfung habe, wenn es nicht per Zufall so will, dass man auf dieses Thema kommt!

Sind wir aber bei Sexualität noch lange nicht so weit!
Weil sogar wenn man auf dieses Thema kommt, keine Frau zugeben wird, welchen Vibrator sie am liebsten benutzt, und bei welchem sie am besten kommt!
Und solange sowas nicht passiert, wird Sex auch nichts normales sein! Und solange Sex nichts normales ist, werden solche Klischees den Sex beherrschen!
 
...ich frage mich schon seit längerem, warum Frauen selbst im 21. Jahrhundert oft noch dafür angeklagt werden, wenn sie Spaß an Sex haben und diesen auch oft praktizieren.
Leider werden Frauen seit frühester Kultur in moralische Rahmen gepresst. Wenn die gesellschaftlichen Muster sie nicht daran hindern würden, ihre Sexualität auszuleben, würden Frauen auf dieser Welt sicher viel häufiger aktiv verführen und ihren Drang zum Partnerwechsel bzw. ihre Libido voll befriedigen können, genauso wie Männer auch. Von wegen natürliche Monogamie!

Warum wurde denn zum Beispiel das Buch “Shades of Grey” zu einem solchen Erfolg? Wahrscheinlich, weil es um Sinnlichkeit und schmutzigen Sex geht, der durch den Hype auf das Buch irgendwie gesellschaftsfähig wurde. Es spricht bisher geheime sexuelle Phantasien von Frauen an. Sie träumen davon, von einem Mann „ungefragt“ genommen zu werden. Was steckt dahinter? Sexualität ist eine Mischung aus Libido und Aggression, zwei Trieben, die sowohl passiv als auch aktiv auftreten. Bei den aktiven will man unterwerfen, bei den passiven will man genommen werden. Die Sexualität wird bei Frauen eben nicht einzig und allein durch eine emotionale Bindung entfesselt.

Frauen sollten ihre Sexualität leben und ihre Zeit nicht nur mit der Suche nach dem Prinzen mit dem Schimmel verbringen und vor allem die alten Ansichten über die weibliche Zurückhaltung am besten dahin befördern, wo sie hingehören: nämlich ins Reich der Gebrüder Grimm. Sie müssen aufpassen, dass sie sich aufgrund von Erziehung und Sozialisierung nicht selbst belügen und das eigene Begehren vor sich selbst verbergen. Selbst in unserer ach so freizügigen Zeit ist das weibliche Verlangen immer noch eine unterdrückte Kraft – zum Glück nicht für alle Frauen, aber leider immer noch für viele.

Also Schluss mit der Selbstzensur! Frauen sollten ihre Lust nicht unterdrücken, sondern ganz offen ihre Sexualität ausleben. Und am Rande bemerkt: um guten Sex zu haben, muss Frau noch nicht einmal verliebt sein.
 
Das ist doch alles viel zu klischeehaft und verallgemeinernd! Wenn ich das schon höre "guter Sex - schlechter Sex" oder "viele Liebhaber - nur ein Liebhaber"! Jede Frau ist doch anders und jede hat unterschiedliche Präferenzen und Ansprüche.

Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, daß das klassische Familienmodell auch seine Vorzüge hatte, vor allem in der Generation meiner Eltern. Mit der AFD hat das bestimmt nichts zu tun!

Ich finde, daß es den Frauen im Hinblick auf sexuelle Freiheiten heute so gut geht wie selten zuvor.

g.
 
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, daß das klassische Familienmodell auch seine Vorzüge hatte, vor allem in der Generation meiner Eltern. Mit der AFD hat das bestimmt nichts zu tun!

Was ich auch nie gesagt habe, damit hatte ich eine ganz andere Parallele gemeint, nämlich die Lästermäuler und Bessermenschen und der Zusammenhang den du herstellst ist aus dem Zusammenhang gerissen, den ich bemühte.
Also nur wenn deine Eltern über Menschen die anders sind gelästert hätten und sich als etwas besseres fühlten, würde deine Anmerkung in die "Nähe" eines Zusammenhanges kommen, mit dem womit ich die AFD verglichen habe.
Ich nehme aber mal an, das dies nicht der Fall war/ist.
 
Manchmal haben die Lästermäuler und Bessermenschen aber doch irgendwo Recht.

Meine Eltern hatten bzgl. Ehe und Famile übrigens ganz klare Wertvorstellungen und wer dem nicht entsprach, über den wurde natürlich hergezogen. Die 68er-Bewegung und deren Folgen wurden natürlich abgelehnt, ebenso Paare, die unverheiratet zusammenlebten. Erst als wir Kinder in das entsprechende Alter kamen, wurden sie da etwas lockerer.

Aber eines ist doch auffällig: In dieser Generation gab es wenig Scheidungen, Trennungen oder Ehebrüche. Mein Vater war kein Typ, der mit seinen Sekretärinnen fremdgegangen wäre, obwohl er alle Möglichkeiten dazu gehabt hätte. Es herrschten eben noch andere Moralvorstellungen!

g.
 
Aber eines ist doch auffällig: In dieser Generation gab es wenig Scheidungen, Trennungen oder Ehebrüche.

Naja, bei Scheidung wurde es für die Frauen mehr als unangenehm, sie mussten also verheiratet bleiben, besonders wenn Kinder da waren.
Trennungen kamen auch nicht infrage, wovon hätte das finanziert werden sollen.
Meine Oma ließ sich scheiden bevor die Tochter geboren wurde (Sie war eine der ersten Frauen die sich das trauten), ihre Tochter musste später lügen wenn sie nach dem Vater gefragt wurde, von wegen er wäre tot.
Natürlich kam es dennoch raus, da die Tochter sagte der Papa wäre schon mindestens zehn Jahre tot, sie selber war aber kaum fünf und fortan bekamen sie zu spüren was Moral bedeutet.

Ehebrüche gab es noch und nöcher, vielleicht nicht bei deinen Eltern, aber die Kinder bekamen so etwas ohnehin nicht so mit.
Gerade die Männer nutzten ihre Stellung in der Familie aus um sich diese Freiheiten nehmen zu können, Frau schwieg dazu und manchmal war sie auch froh wenn er woanders sein Heil suchte.
Scheidungen gab es deshalb kaum, weil verpönt und geredet wurde darüber auch nicht, auch weil am Ende immer die Frau verantwortlich war wenn der Mann mit ihr nicht zufrieden war, in seiner "Not" zu einer anderen ging.

Dein Bild von früher ist schon recht blauäugig, damals gab es wesentlich mehr Schein als sein.
Heute kann man wenigstens Konsequenzen ziehen und muss sich mit viel weniger Moralisten auseinandersetzen.
Außerdem ist der Mann heute genauso in der Pflicht für sein Tun gerade zu stehen wie seine Frau, auch das war nicht immer so.
 
Übrigens, früher wurde mehr gegrabscht als heute und auch weiter gegangen.

Das haben die Mädchen auch selten erzählt, nicht weil sie so darunter litten das sie es nicht konnten, sondern vielmehr weil es niemanden interessierte, so etwas wurde damals grundsätzlich übergangen.

Aus der guten alten Zeit habe ich Erzählungen gehört, die man kaum glauben kann, aber dennoch war es so und ich kenne den Übergang der alten und neuen Zeit auch aus Erfahrung.
In meiner Jugend haben sich immer noch viele Männer verhalten wie in den fünfzigern, vor allem im unangenehmen Sinne.

Ne Golem, früher waren die Ehen nicht besser, man war nur meist auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden, ohne diese Bindung wieder auflösen zu können und wenn dann nur mit großen Folgeschäden.

Aber natürlich gab es auch jene wo es klappte, die wirklich zusammen gewachsen sind und sicher auch nicht wenige, denn man wusste auch wie man sich intern arrangiert.
 
Übrigens schafften es damals auch Väter, mit ihren Sekretärinnen fremd zu gehen, ohne dass ihre Teenagerkinder das herausbekommen hätten....

LG, Dr. Höllering
 
Tired Dr. Höllering

Das ist doch alles totaler Blödsinn!!

Gewiß gab es auch damals schwarze Schafe und ungewaschene Proleten, die sich nicht an damals gültige Moralvorstellungen hielten, aber das läßt sich so nicht verallgemeinern, schon gar nicht dahingehend, daß damals alles schlechter war als heute.

Ich kann zwar nur mein damaliges persönliches Umfeld beurteilen, aber blind war ich in jungen Jahren auch nicht und habe einiges mitbekommen, was Kinder nicht mitbekommen sollten.

Aber bei gebildeten Menschen mit Charakter war die Familienwelt in Ordnung. In den damaligen Freundeskreisen meiner Eltern mit so ca. 30 Ehepaaren mit Famile gab es nur eine einzige Scheidung.

g.
 

Aber bei gebildeten Menschen mit Charakter war die Familienwelt in Ordnung. In den damaligen Freundeskreisen meiner Eltern mit so ca. 30 Ehepaaren mit Famile gab es nur eine einzige Scheidung.

[/QUOTE]

Ich sage nicht das alles schlechter war.
Eine Scheidung auf dreißig, frag dich mal warum?
Es herrschte noch keine Gleichberechtigung, Frauen konnten sich einfach nicht ohne weiteres scheiden lassen und mit Kindern schon gar nicht.

Das bei gebildeten Charakteren die Welt in Ordnung war ist ein Mythos, gerade dieses Klientel habe ich ausgiebig kennen gelernt, von deren Frauen Geschichten gehört und auch so einiges erlebt.
Die Männer mögen nicht schlechter gewesen sein als heute, aber da sie eine wesentlich höhere Machtposition in der Familie hatten, haben viel mehr diese bis zur Neige ausgenutzt und die Frauen, geschweige denn die Kinder, hatten kaum eine Möglichkeit sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Und nur weil nicht geschieden wurde, heißt es nicht das die Ehen gut waren.
Gerade früher waren die Familien sehr gut im Schweigen, noch wesentlich besser und geübter als heute, kaum jemand hat etwas nach außen dringen lassen.
Heute können sich die meisten, Gott sei dank, trennen bevor sich Aggressionen und sonst was breit machen, früher ging das eben nicht.
Der Mann war quasi der Vormund seiner Ehefrau, sie war immer darauf angewiesen einfach Glück zu haben in der Auswahl und gar keinen Mann ab zu bekommen ging gar nicht.
Es gab eine regelrechte Industrie die den Frauen zeigte wie der Mann geangelt und verwöhnt werden will und wie sie mit einem Despoten umzugehen haben, Trennung kam dabei nicht vor, sondern nur das sich Fügen und wenn es Probleme gab, dann war natürlich die Frau dran schuld.

Ich sage aber nicht das es generell so war, es war aber wesentlich häufiger als heute so, eben weil Frauen keinerlei Lobby hatten.
 
Ich sage nicht das alles schlechter war.
Eine Scheidung auf dreißig, frag dich mal warum?
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Brauch ich nicht, denn das weiß ich.
Es herrschte noch keine Gleichberechtigung, Frauen konnten sich einfach nicht ohne weiteres scheiden lassen und mit Kindern schon gar nicht.
Nein, wollten sie auch gar nicht, weil sie glücklich und zufrieden waren und es gar nicht anders wollten. Warum sollte mir die Generation meiner Mutter mit Anfang 80 heute noch etwas vorlügen, wenn sie mit ihrer Sutuation damals unglücklich gewesen wären?

Das bei gebildeten Charakteren die Welt in Ordnung war ist ein Mythos, gerade dieses Klientel habe ich ausgiebig kennen gelernt, von deren Frauen Geschichten gehört und auch so einiges erlebt.
Weiß nicht, wie dein damaliges Umfeld aussah, auf das du dich beziehst, aber repräsentativ ist das gewiß nicht.
Die Männer mögen nicht schlechter gewesen sein als heute, aber da sie eine wesentlich höhere Machtposition in der Familie hatten, haben viel mehr diese bis zur Neige ausgenutzt und die Frauen, geschweige denn die Kinder, hatten kaum eine Möglichkeit sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Wogegen sich "wehren" wenn es keinen Anlaß gab? Der Papa galt als "Familienoberhaupt", schließlich verdiente er das Geld, während Mama die Kinder zu betreuen hatte und sonst frei hatte. Da blieb noch das Einkaufen und das Wohnung putzen, sofern das nicht die Putzfrau erledigte, aber die Hausfrau und Mutter von damals war sich darüber klar, daß sie diese Rolle niemals mit der von Papa tauschen wollte, der sich im tagtäglichen Geschäftsleben mit intriganten Vorgesetzten und sonstigen Vollidioten herumschlagen mußte, damit sie und die Kinder in "Saus und Braus" leben konnten.
Und nur weil nicht geschieden wurde, heißt es nicht das die Ehen gut waren.
Sie waren auf jeden Fall besser als die meisten heutigen, wo man sich längst auf sogenannte "offene Beziehung" - und das oftmals einseitig- "geeinigt" hat oder jedes WE im Swingerclub abhängt!
Gerade früher waren die Familien sehr gut im Schweigen, noch wesentlich besser und geübter als heute, kaum jemand hat etwas nach außen dringen lassen.
Nein, da legst du gewiß falsch! Zumindest was unser damaliges Umfeld betrifft.

Der Mann war quasi der Vormund seiner Ehefrau, sie war immer darauf angewiesen einfach Glück zu haben in der Auswahl und gar keinen Mann ab zu bekommen ging gar nicht.
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Das stimmt zwar, aber das war von den Frauen meist so gewünscht, schon aufgrund der Erziehung wurde nichts anderes erwartet und damit akzeptiert.

Vielleicht waren die Frauen damals etwas geschickter, sich den richtigen Mann zu angeln, mit dem sie nicht nur ein Leben lang glücklich sein konnten, sondern auch gute Aussichten hatten, auf Dauer wirtschaftlich versorgt zu sein, ohne selbst dazuverdienen zu müssen.

Vielleicht auch eine Frage damaliger Erziehung, die Mütter ihren Töchtern mitgaben.

g.
 
Genau, es war alles so gewünscht.
Saus und Braus mit den Kindern, der Mann als Vormund.
Warum gingen nochmal die Frauen auf die Straße?
Und warum war die Emanzipation und Gleichberechtigung so schwierig, wenn die Männer doch so gut und edel waren?

Golem, ich glaube du bist auf einem anderen Planeten groß geworden.
Oder du hast das riesige Glück gehabt, das dein Umfeld tatsächlich eine Insel der idealen Umstände war.

Aber eigentlich muss man sich nur mal Dokus aus und über diese Zeit anschauen um zu wissen das das was du von damals denkst die damalige Propaganda war, die sogar an den Schulen gelehrt wurde.
Es gab im ZDF einen Mehrteiler, "Ku'damm 56" sehr sehenswert und recht authentisch, über die 50er und auch nicht übertrieben.
Für den Anfang vielleicht hilfreich, wenn man sich ein Bild machen möchte, außerhalb des eigenen Umfelds.
 
Daß ich nicht lache! Welche Frauen hatten damals einen Grund auf die Straße zu gehen? Okay, die 68er vielleicht, die radikalen Linken usw. Mag auch vieles davon seine Berechtigung gehabt haben, unsere Welt war das jedenfalls nicht.

Aber auf einem Planeten der Glückseligkeit und der "idealen Umstände" bin ich deswegen nicht groß geworden. Vielmehr gehe ich davon aus, daß dies der Normalzustand war. Anders wäre Deutschland nach dem Krieg auch kaum wieder zu Wohlstand und Wirtschaftswunder gekommen.

Viele solcher Dokus machen den Fehler, daß sie die Probleme von heute in die damalige Zeit versuchen zurückzuprojizieren, was aber nicht immer der Realität entspricht.

Du meinst wohl diesen Film mit der Tanzschule, habe ich gesehen. Im Prinzip nicht schlecht gemacht, die Kulisse mit dem Ku'damm jedoch stümperhaft und und lieblos. Aber sonst überwiegend Kintopp, der gewiß nicht repräsentativ den Alltag von damals reflektiert, sondern so darstellt, wie Klein Moritz von heute sich die 50er Jahre vorstellt.

g.
 
Im Krieg und kurz nach dem Krieg übernahmen die Frauen die Ernährerrolle, arbeiteten, sorgten für die Kinder und wurden selbstständig.
Nachdem die Männer heimkehrten und wieder arbeitsfähig waren, wurde eine Propaganda gestartet, die dafür sorgte das Frauen aus ihren Arbeitsplätzen heraus gedrängt wurden, Männer eingestellt wurden und auch die Medien das Frauenbild Heimchen am Herd überall präsent machten.
Ihnen wurde also erst einmal ihre Eigenständigkeit genommen und die haben sie nicht aus freien Stücken aufgeben, sondern wurden dazu gedrängt.
Das Ergebnis war, das sie in den Augen der Männer ein Leben voller Sorglosigkeit führten und der Mann sich wieder als der starke Ernährer und Haushaltsvorstand fühlen konnte.
Das wurde erzwungen, von der Politik und der Gesellschaft, die Frauen haben sich einfach nur gefügt weil Gegenwehr zwecklos war, denn ohne Mann ging es in dem System nicht besonders gut, jede die anders lebte hatte es verdammt schwer.

Das sich unsere Sexualität so verändert hat, ist auch der Emanzipation zu verdanken, denn wenn Frauen immer noch nur das machen würden was dem Mann gefällt, wie es früher sehr oft war, dann wäre es ziemlich langweilig.
Man traut sich heute weil bei den meisten Gleichberechtigung herrscht, früher hat der Mann eben auch die Art der Sexualität bestimmt, was nicht selten darin mündete das einfach nur der männliche Trieb befriedigt werden "musste", die Sexualität der Frau aber gar nicht berücksichtigt wurde.
Heute besteht die Frau darauf auch auf ihre Kosten zu kommen, beide müssen lernen was beiden gefällt, das ist auch eine Errungenschaft der Neuzeit und war früher eher sündhaft.
Wenn eine Frau spezielle Ansprüche stellte, oder sich gar beschwerte nicht befriedigt zu sein, das gabs einfach nicht im gesellschaftlichen denken, das nun mal durch den Mann geprägt war und vor allem auf sein Wohlbefinden abzielte.
Die Frau war in dieser Vorstellung einfach nur glücklich wenn ihr Mann glücklich war, sie verlangte nichts für sich, denn das Wohl ihres Gatten war alles was sie für sich wollte..............


Klar, sind nicht alle Dokus 100% und der Film gab einen Einblick, aber es war ein Film der eben auch eine Story hatte, sonst wäre es ja eine Doku gewesen.

Mir scheint du weißt sehr wenig über die Geschichte, hast ein Idealbild, das du auch lebst und alles was etwas anders sagt ist fehlerhaft.
 
Ich liebe deine Antworten ;) !

Das freut mich umso mehr, weil du ein Mann bist.;)
Weil mir hier immer wieder vorgeworfen wird ich wäre eine radikale Emanze, aber nur hier im Forum, im Realen ist noch nie jemand auf diese Idee gekommen.:D;)
 
I
Mir scheint du weißt sehr wenig über die Geschichte,.
Jetzt muß ich aber wirklich laut lachen! Das hat bisher noch niemand zu mir gesagt!

Ich kanns nur wiederholen: Die meisten Frauen waren mit ihrer von der Gesellschaft zugedachten Rolle glücklich und zufrieden, was natürlich nicht ausschließt, daß Frauen, die sich damit nicht anfreunden konnten als Außenseiterinnen galten.

Was die Sexualtät der Frau verändert hat, war in erster Linie die Erfindung der Pille. Ohne dies hätte es kaum eine Sexuelle Revolution gegeben, aber das ist wieder ein anderes Thema.

g.
 
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