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Frage an Eike Spruth

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ar-ne

Guest
Als Medikamente erhält mein Vater
Axura 10 mg 1/2 tablette morgens,
Opipramal neuraxpharm100 mg 1/2 -0- 1/2,
Mocloberind 150mg 1-1-0,
Folsan

Ich habe gelesen das zum Schutz der Nervenüberträgerstoff der Wirkstoff
Donepezil und Rivastigmin zur Therapie absolut
wichtig sei .

Ist es nicht sinnvoll diese Medikamente in die Behandlung mit einzubeziehen.

Danke
 
RE: Frage an Eike Spruth

Die folgenden Ausführungen sind allgemeine Aussagen und können einen Arztbesuch mit persönlicher Beratung nicht ersetzen. Keinesfalls sollten Änderungen der bestehenden Medikation ohne vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt vorgenommen werden.

Sehr geehrte(r) ar-ne,

direkt zu Ihren Fragen:
1. "...In welchen Zeitverlauf könnte sich der Krankheitsverlauf
verschlechtern?..."
Dies ist individuell sehr unterschiedlich, so daß im Einzelfall keine genaue Prognose gemacht werden kann. Bei der Alzheimer-Krankheit handelt es sich aber um eine langsam über viele Jahre fortschreitende Erkrankung, so daß akute, rasche Verläufe eher ungewöhnlich ist.
2. "...Gibt es noch eine alternative Behandlung zu den Tabletten. ..."
Das einzige Medikament, welches Ihr Vater speziell gegen die Hirnleistungsstörungen in Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit erhält, ist Axura (Wirkstoff Memantine). Dieses hat nur eine Zulassung für die moderat bis schweren Stadien der Erkrankung. Wenn ich Ihre Schilderung der Symptome richtig verstehe, handelt es sich aber eher um ein leichtgradigen Ausprägungsgrad. Sollte dies tatsächlich so sein, wäre das Mittel der Wahl in der Therapie ein Präparat aus der Gruppe der Acetylcholinesterasehemmer, z.B. Aricept (Wirkstoff Donepezil), Exelon (Wirkstoff Rivastigmin) oder Reminyl (Wirkstoff Galantamin), für die auch eine Zulassung für die leichtgradige Alzheimer-Demenz vorliegt.
3. "...was kann ich für meinen Vater tun?..."
Sie können eine Menge für Ihren Vater tun. Hierzu gehört das richtige Verhalten dem Patienten gegenüber, die Gestaltung des häuslichen Umfelds gemäß seinen Bedürfnissen, Förderung noch erhaltener Fähigkeiten, Klärung sozialer Belange und, und, und.... Dies alles hier zu erläutern würde den Rahmen des Forums sprengen. Nehmen Sie Kontakt zu einer Angehörigen-Initiative auf, hier können Sie viele wertvolle Tipps und Informationsmaterial erhalten. Adressen finden Sie unter www.alzheimerforum.de. Auch verschiedene Pharmafirmen, die Alzheimerpräparate herstellen versenden, meist kostenlos informative Broschüren (siehe z.B. auch Webseiten der Firmen Pfizer, Eisai, Novartis, Janssen-Cilag und Merz).
4. "... Wann sollte eine vorübergehende klinische Behandlung einsetzen?..."
Eine Behandlung sollte so früh wie möglich begonnen werden, falls Sie mit "klinisch" "im stationären Rahmen" meinen, so muß diese nicht zwingend erfolgen, obgleich es spezialisierte Einrichtungen gibt, in denen auch die Angehörigen geschult werden. Bezüglich Adressen in Ihrer näheren Umgebung bitte ich Sie ebenfalls Kontakt mit einer Angehörigen Initiative aufzunehmen (siehe Punkt 3.).
5. "...Wann sind mit neuen Medikamenten bzw, Heilung zu rechnen?..."
Verschiedene Medikamente werden derzeit in unterschiedlich fortgeschrittenen Phasen der Entwicklung zum Teil schon am Menschen getestet. Wann mit einer Markteinführung zu rechnen ist, ist derzeit noch nicht absehbar, sicher nicht innerhalb der nächsten 5 Jahre. Vermutlich wird es sogar deutlich länger dauern.
6. "...Opipramal neuraxpharm...Mocloberind..."
Diese Präparate habe ich nicht in der Roten Liste, einem Verzeichnis deutscher/europäischer Arzneimittel sowie bestimmter Medizinprodukte, finden können, daher weiß ich auch nicht, welche Wirkstoffe sie enthalten. Möglicherweise haben Sie die Namen falsch geschrieben.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth
 
RE: Frage an Eike Spruth

Zusatz:
Macht es eigentlich sinn Donepezil und Rivastigmin mit Axura zu kombinieren?
MfG
 
RE: Frage an Eike Spruth

Danke für Ihre Antwort,
Mein Vater wird von einen Neurologen und seinen
Hausarzt behandelt,sie stellten auch die Diagnose.
Mein Vater ist schon seit ca 20Jahre in neurologischer Behandlung gewesen wegen Miräne,Verstimmungen,psyschosomatische Erkrankungen,mehrfach wurden CT gemacht,und trotzdem wurde jetzt erst AD festgestellt.
Sollte ich ihn vielleicht einmal in einer Fachklinlk im Rhein-Main Gebiet vorgestellen, zwecks optimaler verorgung.

Das Medikament heisst richtig opipramat neuaxpharm
100mg 1/2-0-1/2

Danke

Mfg
 
RE: Frage an Eike Spruth

Sehr geehrte(r) ar-ne,

die Kombination von Donepezil und Rivastigmin ist nicht sinnvoll, da es sich um Vertreter der selben Wirkstoffklasse handelt. Eines der beiden mit Memantine (Axura, Ebixa) bei Patienten mit einer mittelgradigen Alzheimer-Demenz (nur dort sind BEIDE zugelassen) zu kombinieren könnte theoretisch einen Mehrnutzen bringen, dies ist jedoch nicht ausreichend gut in klinischen Studien untersucht, so daß auf der Grundlage der derzeitig hierzu zur Verfügung stehenden Daten keine allgemeine Empfehlung ausgesprochen werden kann.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth
 
RE: Frage an Eike Spruth

Sehr geehrte(r) ar-ne,

sollten Sie an der Diagnose zweifeln könnten Sie Ihren Vater in einer Gedächtnissprechstunde/Memory-Klinik vorstellen, um eine zweite Meinung einzuholen. Adressen finden Sie nach PLZ geordnet z.B. unter www.alzheimerforum.de.
Leider finde ich das Medikament, welches Sie nennen auch unter dieser Schreibweise nicht. Vielleicht fragen Sie einmal im Forum ARZNEIMITTEL.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth
 
RE: Frage an Eike Spruth



Sehr geehrter herr Spruth,

danke für Ihre Antwort,
ich bezweifele die Diagnose nicht,aber ich
bin mir nicht sicher ob bei meinen Vater
der optimal med.Therapieverlauf besteht,
da ich viel über die Unterschiedlichen
Ansichten zur med. Therapie zu AD gelesen habe.
(3 säulen medikamente Hirnleistung,Zellschutz,
Durchblutung,entzündungshemmender aspekt,cholosteriewert im gehirn?)
ich finde zu den einen Medikament keine Angaben
und finde auch keinen Beipackzettel
aber es heißt richtig

OPIPRAMOL neuraxpharm 100mg

vielleicht sind meine Sorgen der med-Therapie
auch unbegründet,aber ich möchte keinen Fehler
machen.

Mfg
 
RE: Frage an Eike Spruth

Sehr geehrte(r) Arne,

die Therapieformen, die Sie ansprechen befinden sich derzeit noch in der Untersuchung, aber tatsächlich gibt es Hinweise darauf, daß sie etwas bewirken könnten.
Opipramol wird zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt, sprechen Sie bitte mit dem verordnenden Arzt darüber, warum es es für sinnvoll hält. Da es als Nebenwirkung Benommenheit und Müdigkeit hervorrufen kann (nicht bei jedem Patienten !!) könnte ein anderes Präparat bei einem Demenzpatienten evtl. ein günstigeres Nebenwirkungsprofil haben. Aber wie ich schon sagte, dies muß der behandelnde Arzt entscheiden, da jeder Fall individuell bewertet werden muß.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth
 
RE: Frage an Eike Spruth

Vielen Dank für Ihre Antwort,Sie haben mir geholfen bei meinen nächsten Arztbesuch einige
Fragen aufzugreifen.
Wie Sie sagten :
" die Therapieformen, die Sie ansprechen befinden sich derzeit noch in der Untersuchung, aber tatsächlich gibt es Hinweise darauf, daß sie etwas bewirken könnten"

Deswegeb stelle ich mir die Frage ob es nicht für meinen Vater diese Form der Therapie nötig ist,denn mein Vater bekommt nur Axura und kein Aricept,und auch kein Durchblutungsförderndes Mittel.

Stellt sich vielleicht bei Hausärzten eine
kostenfrage bei AD wg. Arzneimittel Buget?
Wird in einer Uni-Klinik vielleicht ein objektivere Therapie zusammengestellt?

MfG
 
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