Hallo Mira
Willkommen zurück hier im Forum.
Hier mal eine Beschreibung meiner Pflege-Routine.
Ich mache das ja, um die Verkrustungen, die sich bei mir auf den entzündeten Stellen nach ein paar Tagen bilden, zu lösen bevor ich mir den Kopf rasiere.
Das ist keine Zauberei, funktioniert für mich aber.
Ich creme die entzündeten Stellen dick mit Wundschutzcreme ein. (Jede andere Creme mit dicker Konsistenz tuts auch) Und reiße dann ein langes Stück Frischhaltefolie ab, und falte das einmal.
Das Stück Folie lege ich mir dann auf den Kopf, etwas gespannt. Und klappe dann die überstehenden Teile der Folie
nach oben, und drücke sie fest. So das ich eine kleine Haube auf dem Kopf habe. Damit die nicht verrutscht, setze ich ein leichtes Schlauchtauch auf. Das ganze trage ich dann für ein paar Stunden, damit die Creme die Krusten schön anweichen kann. Nach 3-4 Stunden nehme ich die Haube ab. Und wasche die Creme vorsichtig mit Shampoo weg. Und starte mit der Rasur.
Nach der Rasur creme ich mir den Kopf mit einer pflegenden Creme ein. Im moment habe ich eine mit Shea-Butter. Aber das ist dann auch alles, was ich so an Cremes an meine Kopfhaut lasse.
Dieses Pflege-Ritual heilt natürlich nicht die FD.
Meiner Meinung nach aber ist tatsächlich das kürzen bzw rasieren der Haare der Schlüssel dazu, das es meiner Kopfhaut heute so gut geht.
Die Krankheit ist natürlich noch da, aber eben sehr viel besser erträglich.
Wenn ich das nicht zweimal in der Woche machen würde, und meine Haare wachsen ließe, dann gehen die Schmerzen und Rötungen etc wieder los. Und zwar richtig.
Erklären kann ich das nicht, warum meine Kopfhaut ohne Haare so viel besser aussieht.
Natürlich ist mir bewusst, das dass ein großer Schritt ist, sich für eine Glatze zu entscheiden. Besonders auch, wenn man eine Frau ist. Ich habe mich immer sehr über meine Haare definiert. Die waren mir sehr wichtig. Und als dann die ersten Narben auftauchten, da war ich so Mitte 20, hat mich das sehr beunruhigt.
Aber ich habe diesen Schritt nie bereut. Und lebe jetzt auch schon seit über 10 Jahren mit diesem Look.
Dein letzter Beitrag trifft bei mir einen Nerv.
Mich wurmt es sehr oft, das es für alles und jedes einen Verein oder zumindest Selbsthilfegruppen gibt. Für die an FD erkrankten aber nicht. (Ja, es gibt den Verein für Alopecia Areata-Patienten. Aber da sehe ich mich nicht als potentielles Mitglied. Weil die Art der Krankheit halt eine andere ist.)
So das wir uns hier schriftlich im Netz austauschen müssen. (Versteh mich nicht falsch, ich bin sehr froh darüber, das ich vor ewigen Zeiten mit einer simplen Frage nach Gleichgesinnten so einen guten Austausch ins rollen gebracht habe) Wo Vier-Augen-Gespräche oder auch Telefonate für den intensiveren Austausch eigentlich hilfreicher wären.
Das Problem was ich da sehe ist aber die ganze Arbeit, die in so einem Verein oder einer ähnlichen Struktur drin steckt.
So ein Verein gründet sich leider nicht von selbst, das ist mit viel Aufwand verbunden.
Und Selbsthilfegruppen haben halt eine lokal begrenzte Reichweite. Ich habe ehrlich gesagt,auch keinen Schimmer, wieviel FDler in "meiner" Stadt und der näheren Umgebung leben. Die ich mit einer Selbsthilfegruppe erreichen könnte.
Jedefalls finde ich es sehr schade, das wir FDler einfach keine Lobby haben. Und die meisten Menschen mit FD wahrscheinlich denken, sie wären mit ihren Sorgen und leider auch oft Schmerzen alleine. Was ja nicht stimmt.
Für heute war es das jetzt erstmal von mir.
Beste Grüße an Dich, und alle Mitleser ;-)
Anja