• Welche Werte und Symptome deuten auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin - und was ist dann die beste Therapie? Wie testet man, ob es eine Schilddrüsenüberfunktion ist? Was sind kalte und heiße Knoten? In unserem Forum "Schilddrüse" können Sie sich mit anderen Usern austauschen.

Einmal zu hohes TSH gleich Schilddrüsenunterfunktion

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Sehr geehrter Hr. Prof. Janßen,

Ganz ganz großen Dank immer für Ihre Mühe.

bei der diesmaligen Quartalsuntersuchung ergab sich ein TSH von 2,44. Die freien Werte wurden deshalb nicht mitbestimmt, da der TSH im Normalbereich lag, sonst wären sie mitbestimmt worden. Zwei verschiedene Antikörper negativ, jedoch lag beim TPO-AK Wert dieses Mal bei 28 (letztes Mal bei 9). Hat dieser Unterschied irgendeine Bedeutung?

Im Labor zeigten sich zudem ein extremer Vitamin D und Folsäure Mangel und ein beginnender B12 Mangel. Statt den normalen Vitamin-Kombi-Präparat, welches die Tagesdosis enthält, soll ich jetzt hochdosiert die genannten Vitamine nehmen. Meine Hausärztin vermutet stark, dass mein Körper versucht mit der Erhöhung vom TSH die Mängel zu beheben.
Sie ist definitiv gegen Schilddrüsentabletten.

Ich bin durch das ganze total verunsichert, Diabetologe empfielt stattdessen die Tablettengabe.
Was halten Sie von dem ganzen Fall? Können echt die extremen Mängel dafür verantwortlich sein?

Mit freundlichen Grüßen
July
 
Hi -

die Vitamine haben nix mit der SD zu tun.

aus der Ferne etwas schwer zu beurteilen: der Diabetologe ist sicher etwas näher an den Hormonen und wird sich da besser auskennen - ich würde eher ihm vertrauen.

die Einnahme von Folsäure und Vit B12 - auch hochdosiert - ist unproblematisch, weil diese beide wasserlöslich sind und ihr Körper auspinkelt was er nicht braucht.

Vit D darf nicht hochdosiert genommen werden, also nicht mehr als 1000 U pro Tag, weil das fettlöslich ist und kumulieren kann = Risiko für Nieren- und Gallensteine, ohne dass Sie davon einen Nutzen haben.

und nochmal: Vit D hat nix mit der SD zu tun, nur mit der Nebenschilddrüse (und um die geht es hier ja gar nicht und Kalzium war ja wohl auch ok).

Alles Gute - Ihr oej
 
Danke für Ihre Einschätzung mal wieder.

Ich warte jetzt einfach mal die nächste Quartalsuntersuchung ab. Irgendwie denke ich auch, dass irgendwas an der Schilddrüse nicht stimmt (Hashimoto oder Hypothyreose durch Jodmangel waren so zwei mögliche Diagnosen die schon gefallen sind). Ich möchte es nur vor Tablettengabe mal genau untersucht haben. Außer TSH Bestimmung (und zweimal auf Betteln Antikörper) wurde nichts gemacht. Kein Ultraschall, keine Bestimmung der freien Werte. Das verunsichert mich halt.

Zu den Vitaminen, ich habe seit 3 Jahren Vitamin D 1000 IE täglich genommen. Leider ohne Erfolg. Nach leichtem Mangel 2017 mit 22,5
jetzt 2019 absoluter Mangel mit 15,3. Daraufhin wurde Dekristol 25.000 ersten zwei Wochen 3x wtl, jetzt 1x wtl verschrieben. Wenn sich dabei nichts tut, soll Vitamin D gespritzt werden.

Kalzium war soweit in Ordnung, oberster Referenzbereich.

Mit freundlichen Grüßen
July
 
Hi -

es bleibt unklar warum beim Vit D Zahlen auf Zetteln behandelt werden und keine adäquate Diagnostik gemacht wird: wenn Kalzium (Ca) eher hoch-normal ist kann es durchaus sein dass Sie kein extra Vit D brauchen. Wurde denn auch mal PTH = Parathormon bestimmt? Wenn Ca + PTH im Referenzbereich liegen brauchen Sie entweder gar kein Vit D oder halt die empfohlenen 1000 U Vit D pro Tag: für eine andere Art der Substitution oder Dosierung gibt es keine positiven Studien oder Daten. Ggf. mal zu einer Endokrinologin gehen.

MfG und Guten Rutsch - Ihr oej
 
Danke für den Tipp mit dem Endokrinologen. Da werde ich mich mal informieren, ob es jemand gutes hier bei uns in der Pampa gibt..

PTH wurde natürlich nicht bestimmt.

Ich dachte immer mein Calcium Wert ist so hoch, da ich auf ausreichend Calcium in der Nahrung achte, calciumreiches Mineralwasser, etc. Und Vitamin D hätte damit nichts zutun.
 
Hi -

ohne Vit D können Sie Kalzium nicht richtig aufnehmen und umgekehrt: wenn Kalzium ok ist haben Sie keinen Vit D-Mangel. Hört sich aus der Ferne so an als ob Sie jemanden brauchen der Sie da konkreter beraten kann. Hoch dosiert Vit D hört sich eher falsch an.

Alles Gute und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr - Ihr oej
 
Danke für Ihre Einschätzung immer.
Ich habe mittlerweile die Ergebnisse der aktuellen Quartalsblutabnahme.
TSH liegt bei 3,62. Es wurden wieder keine freien Werte bestimmt.

Vitamin D ist trotz hochdosiertem Dekriston 20.000 IE 1x wöchentlich von 15 im Dezember auf 12 im März runtergerutscht. Alle Ärzte wirken etwas überfordert mit der Thematik, aber zum Endokrinologen brauche ich deswegen angeblich nicht, sie würden sich damit schon auskennen. Wegen dem Corona-Virus würde ich auch sowieso keinen Termin die nächste Zeit bei uns in der Region bekommen.
Jetzt soll ich Vitamin D Lutschtabletten nehmen, jeden zweiten Tag 5600 IE, in der Hoffnung die Mundschleimhaut nimmt die Vitamine auf. Bei B12 und Folsäure scheint dies zu funktionieren, hier steigen die Werte mittlerweile etwas an.

Ich bin nur noch müde und kaputt, könnte nur schlafen (diese Thematik verstärkt sich immer mehr). Dazu habe ich auch brüchige Fingernägel und leichten Haarausfall sowie trockene Haut. Wovon das ganze kommt ist natürlich unklar. Schilddrüse oder Vitamin D vielleicht?

Ich habe jetzt von einer Freundin erfahren, die Hashimoto hat, dass sie in der nächstgrößeren Stadt bei uns vergeblich einen Hausarzt gesucht hat, der auch freie Werte bei der Schilddrüse mitbestimmt. Ich frage mich echt, warum alle nur auf den TSH Wert schauen, soweit ich das mitbekommen habe, sind doch die freien Werte auch sehr wichtig?

Oder wie schätzen Sie das ganze ein?
Kommen die Symptome doch von der Schilddrüse?
Und ist ein Wert von 3,62 wie der Hausarzt sagt, wirklich komplett in Ordnung, im Referenzbereich ist er auf jeden Fall oder ist das bereits grenzwertig?

Mit freundlichen Grüßen
July
 
Hi -

die drei hängen zusammen: Vit D wird benötigt um Ca aufzunehmen und im Körper zu behalten - da reicht schon ganz wenig - und PTH reguliert das. Wenn alle drei Werte - oder zumindest Ca und PTH - ok sind ist eigentlich schon alles gut.

MfG - Ihr oej
 
Danke für Ihre Einschätzung.
PTH wurde nicht mitbestimmt. Vitamin D ist wie gesagt deutlich gesunken (von 15 auf 12) und auch das Calcium ist gesunken. Dez 19 bei 2,6 (Ref. 2,1-2,6) gegenüber März 2020 bei 2,2 (gleicher Ref.).
Ich bin mir zwecks der Werte unsicher, aber wenn jetzt der Calcium-Wert auch runtergeht, spricht dass ja schon irgendwie dafür, dass ich zu wenig Vit D habe, wie ich ihren Post eben verstanden habe..
Sobald die Corona-Krise überwunden ist, werde ich mir doch eine Meinung vom Endokrinologen holen. Aber bis dahin wird es noch eine Weile dauern.

Noch eine andere Frage: In einem anderen Thread hier schrieben Sie von seronegativen Hashimoto. Da ja bei mir die Schilddrüse phasenweise erhöhte TSH Werte liefert, aber bisher kein einziges Mal Antikörper positiv waren, habe ich natürlich aufgehorcht.

Wäre zum Feststellen einer solchen seronegativen Hashimoto-Erkrankung ein Ultraschall ausschlaggebend und kann dieses auch in symptomarmen/-freien Zeiten durchgeführt werden oder sieht man Auffälligkeiten im Ultraschall nur bei einer Unterfunktion?

Mit freundlichen Grüßen
July
 
Hi - für die Diagnose seronegative Hashimoto braucht es eine Unterfunktion (nicht nur schwankender TSH-Wert, sondern klinisch) und entsprechende Veränderungen im Ultraschall. MfG - Ihr oej
 
Sehr geehrter Hr. Prof. Janßen

Da ja jetzt etliche (vllt. sogar alle?) Expertenverträge ablaufen, möchte ich mich - sollten Sie davon auch betroffen sein - ganz ganz herzlich für Ihre Mühe hier im Forum bedanken. Sie haben mir mehrfach sehr weitergeholfen. Durch Ihre gut verständlichen Erklärungen habe ich vieles im Zusammenhang mit der Schilddrüse besser verstanden.
Danke dafür.
 
Ganz herzlichen Dank für Ihre freundlichen Worte, das habe ich gerne getan : ich werde dieses Forum vermissen - Alles Gute - Ihr oej
 
Sehr geehrter Hr. Prof. Janßen,

ich hatte heute endlich den Termin beim Endokrinologen und wurde bitter enttäuscht.
Momentan leide ich wieder verstärkt an Symptomen, die für eine Unterfunktion sprechen können (Müdigkeit, Schwindel, Schlappheit, starkes Frieren, kalte Hände/Füße, Schwindel, niedriger Blutdruck, Haarausfall, Verstopfung).

Beim Termin wurde jetzt kurz ein Sono durchgeführt. Habe bisher nur den mündlichen Befund: normalgroße Schilddrüse, keine Knoten oder Veränderungen sichtbar

Dann sollte eigentlich Blut abgenommen werden, jedoch nur und ausschließlich TSH fT3 und fT4.
Aufgrund meiner Vorgeschichte mit Vitamin D Mangel hätte ich mir schon gewünscht, dass hierauf auch eingegangen wird. Aber nein..
Zudem war der Arzt nicht bereit mir dahingegegen entgegenzukommen, dass zusätzlich zu den Schilddrüsenwerten der HbA1C für das DMP Diabetes Programm abgenommen wird. Vielmehr wurde ich aus dem Zimmer geschmissen, mit den Worten, er hat jetzt keine Zeit. Schließlich ist jetzt Sprechstunde.
Ich bin dann fassungslos ohne Blutabnahme gegangen und hoffe mein Hausarzt nimmt jetzt alle notwendigen Werte (TSH, fT3/fT4, HbA1C, Vit D, PTH) ab. Ob er das ganze dann richtig interpretieren kann, insb. die Vitamin D Problematik ist jedoch fraglich.

Jetzt hätte ich noch zwei Fragen:
- wenn im Sono die Schilddrüse keinerlei Veränderung zeigt, ist dann ein Hashimoto definitiv ausgeschlossen?
- Aufgrund meines Vitamin D Mangels, haben Sie mir ja geraten mal den PTH-Wert bestimmen zu lassen. Es kommen jetzt drei mögliche Ursachen für meinen Vitamin D Mangel in Betracht: Aufnahmestörung durch Darmerkrankung, Aufnahmestörung aufgrund chronischer Pankreatitis oder ein endokrinologisches Problem.
1. Sollte der Vitamin D Wert unter der momentanen Vit D - Supplementation gestiegen sein, lag eine Aufnahmestörung im Darm vor, da ich momentan spezielle Lutschtabletten verwende.
2. Sollte der Wert nicht gestiegen sein, dann ist eine Aufnahmestörung von Seiten des Darms ausgeschlossen.
3. Sollte jetzt Vitamin D zu niedrig und PTH ebenfalls zu niedrig sein, müsste eindeutig ein endokrinologisches Problem dahinterstecken, oder?
4. Sollte Vit D zu niedrig und PTH zu hoch sein, dann spricht das anscheinend für eine Aufnahmestörung durch die Bauchspeicheldrüse, oder weil ein endokrinologisches Problem ist ja dann ausgeschlossen?
Aber was wäre wenn das PTH-Hormon normal hoch wäre und Vitamin D zu niedrig?? Ist dann ein endokrinologisches Problem ausgeschlossen und es liegt dann ebenfalls an der BSD?

Ich danke Ihnen schonmal für Ihre Bemühen. Stehe mit meinem Problem ja leider ziemlich allein da. Hätte mir echt von einem Endokrinologen deutlich mehr erhofft.
 
Sehr geehrter Hr. Prof. Janßen,

ich habe jetzt alle Befunde bekommen. Hausarzt ist komplett überfordert.

Sonobefund vom Endokrinologen: beide Schilddrüsenlappen 5 ml, Gesamtvolumen 10ml, Schilddrüse homogen strukturiert, kein Knotennachweis

Laborwerte: sehr komische Konstellation laut neuen Hausarzt, soll jetzt einfach mal so 25mg Euthyrox nehmen und die Beschwerden beobachten.
TSH 4,37+ (Ref. 0,3-4,0)
fT3 6,27+ (Ref. 1,7-3,7)
fT4 12,8 (Ref. 7,0-14,8)

Aufgrund des unauffälligen Sonos wurden keine Hashimoto-Antikörper bestimmt.

Sonst wurde auch ein weiterer Vitamin D Mangel Vit D 15,0- (Ref <30) bei 4x wöchentlich 5600 IE Vitamin D Supplementation festgestellt.
Calcium bei 2,61
Phosphat bei 0,9
CAPH bei 2,45
alles normwertig.
Auch hier ist der Hausarzt überfragt.

Können Sie mir irgendwas dazu sagen? Irgendwie finde ich das Euthyrox falsch, da die freien Werte ja im oberen Bereich bzw. zu hoch liegen. Könnte doch eine Störung der Hirnanhangsdrüse oder Nebenniere (wurde vom alten Hausarzt vermutet) dahinterstecken?

Ich hoffe, Sie können mir ein wenig helfen.
 
Hi -
- Schilddrüse im Sono ok, TSH nur an der oberen Kante, FT3 eher zu hoch: ich würde kein Euthyrox oder anderes Schilddrüsenhormon empfehlen oder einnehmen, sondern in 3 Monaten Kontrolle machen lassen.
- Sie nehmen recht viel - eigentlich zu viel - Vit D ein; dementsprechend auch Kalzium eher schon recht hoch: Empfehlung: täglich 1 x 1000 U Vit D
weiter alles Gute - Ihr oej
 
Sehr geehrter Hr. Prof. Janßen,

herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.
Meine Ärzte waren sehr besorgt wegen des Vitamin D Mangels und haben mich zu einem anderen Endokrinologen geschickt, Fahrzeit fast 1,5 Std.
Bis die Laborwerte vorhanden sind, sollte ich Vitamin D 40.000 IE pro Woche nehmen, also die Dosis verdoppeln laut Endokrinologen. Komischerweise haben Sie ja das totale Gegenteil empfohlen. Aber für die zwei Wochen habe ich einfach mal die doppelte Dosis genommen wie vom Endokrinologen empfohlen, für die kurze Zeit sollte das ja keinen großen Schaden anrichten können.

Folgende Werte sind jetzt ermittelt worden
25-OH-Vitamin D: 15,2- (Ref. <20)
1,25 OH Vitamin D3: 51,4 (Ref. 16,3-80)
Parathormon: 40,0 (Ref. 15-60)
Crosslaps: 0,580+ (Ref. 0,025-0,570)
Osteocalcin: 24,1 (Ref 11-43)
Calcium: 2,3 (Ref. 2,2-2,65)

Zudem Schilddrüse momentan total in Ordnung: alle Antikörper negativ, FT3 und FT4 im Normalbereich (FT3 5,8 somit 65%, FT4 16 somit 43%), TSH bei 2,1.

Langsam verstehe ich echt nicht, was das ganze zu bedeuten hat. Laut Endokrinologe ist die Schilddrüse komplett in Ordnung, warum ich immer wieder schwankende Werte habe und auch die FT3 Erhöhung das letzte Mal kann nicht geklärt werden.

Wegen dem Vitamin D Mangel besteht laut Endokrinologe kein endokrinologisches Problem, sondern eine Aufnahmestörung vom Darm. Jetzt soll das Vitamin D als Depot gespritzt werden, damit der Speicher (also das 25-OH-VitD) steigt.

Können Sie dazu etwas sagen? Warum heißt es immer, ich hätte eine leichte Unterfunktion der Schilddrüse, ich sollte bereits 5 Mal! Schilddrüsentabletten nehmen, dann ist allerdings die Schilddrüse wieder komplett in der Normalfunktion bei der nächsten Blutabnahme. Welche Ursache können denn die starken Schwankungen haben?
Und wie beurteilen Sie meine Vitamin D Werte?

Momentan vorhandene Symptome: Schwindelattacken, niedriger Blutdruck, Haarausfall, starke Müdigkeit, starke Verstopfung, Gewicht hält sich mittlerweile stabil im unteren Normalgewicht (BMI 18,6).

Danke schonmal für Ihre erneute Hilfe.
 
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