Re: wahrlich ein trauriger Prinz
Re: wahrlich ein trauriger Prinz
Hallo zusammen,
danke erstmal für die vielen Antworten. Es ist ein wenig Zeit vergangen und diese habe ich genutzt, um Versuche zu unternehmen, die eine Veränderung herbeiführen könnten.
Wir haben ein paar mal über Sex geredet, ich habe einfach mal alle Probleme auf den Tisch gelegt... das Gespräch kam zufällug zustande, eigentlich im Streit, wurde dann aber recht ehrlich, jedenfalls meinerseits. Ich erzählte von allen möglichen seelischen Problemen, die mich in diesem Zusammenhang heimsuchten, wie z.B. Gefühle der Eifersucht gegenüer ihrem Ex usw...
Sie war sehr verwundert und ein wenig verärgert, dass ich das alles nicht vorher so offen dargelegt habe, verstand es aber dann auf dem Hintergrund der abgeblockten früheren Gespräche. Sie jedenfalls sagte, sie wolle keinen Sex, wie er auf MTV, Pornozeitungen usw propagiert würde (ich habe in der zwischenzeit ein paar artikel gelesen, die sagten, dass viele Menschen eben die Lust am Sex verlieren, weil er ständig und überall anwesend ist) und ihre starke Blockade bestünde darin, dass ich vor Monaten gesagt hatte "ohne Sex kann keine Beziehung überleben". Wie ich auch im Forum zugab, war das ein Fehler von mir, der Verlustängste, Druck und damit verbundene Hemmungen hervorrief.
Als wir uns trafen, hatte sie ihre Tage, schlief neben mir und ich ließ das Thema Sex einfach mal weg und kuschelte mich nah an sie. Irgendwie ging es mir dabei auch gut, weil ich mich innerlich auf "zeit lassen" eingestellt hatte.
Am nächsten Tag sind wir mit Bekannten in eine Disko und dort hatten wir beide recht heftigen Streit. Ich brüllte sie sogar an und als ich schon beinahe rot sah, kam ihr "bester Schulfreund" dazwischen, packte mich am Kragen und grunzte mich ganz schön aggressiv an. Da ist mir komplett der Kragen geplatzt und ich habe ihn verprügelt. Naja, ich wusste, dass das nicht ok war, schliesslich wollte er ja nur, dass zwischen uns wieder Ruhe einkehrt.
Am nächsten Tag habe ich mich bei meiner Freundin entschuldigt, erklärte ihr, wie es zu so einem Gemütszustand bei mir kommen konnte und nach einem halben Tag Ärger verstanden wir uns doch wieder ganz gut. Wahrscheinlich deshalb, weil ganz schön viele, bis dahin unausgesprochene Emotionen über diesen halben Tag hinweg herauskamen.
In dieser Nacht, als ich wieder zurückhaltend und ruhig im Bett lag, sie neben mir, sagte sie, dass sie mit mir schlafen möchte. Sie zog den Slip aus, pfiff auf Ihre Monatsblutung und es war einfach nur schön. Die folgenden Tage kamen wir fast nicht aus dem Bett und man sah ihre Hemmungen förmlich dahinschmelzen. Weg sind diese noch lange nicht, aber sie schämt sich in viel geringerem Maße für ihre eigene Lust. Ich merkte, dass da wahnsinnig viel Gefühl und Nähe drin steckt. Wir probierten es in der Löffelchenstellung, doch fühlen wir uns beide noch nicht recht wohl dabei... die Küsse und der Augenkontakt fehlten einfach. So Sachen haben aber Zeit, das kommt mit Sicherheit noch und spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Wichtig ist, dass ich ohne Schamgefühl und Angst vor Ablehnung sagen kann "ich habe wahnsinnige Lust, mit dir zu schlafen" und dass ich als Antwort bekomme "ich kann auch nicht genug kriegen irgendwie".
Ihr Schlüsselsatz dazu (bei einem "danach-Gespräch") ich meiner Meinung nach: "schon komisch, dass ich, um mit dir schlafen zu WOLLEN, spüren musste, dass du NICHT mit mir schlafen MUSST". Sie hatte wohl das gleiche, nur eben stärkere Angstgefühl, das ich verspürte, als ich mir eine Pille eingeworfen habe.
Jedenfalls scheint alles einen normaleren Weg zu gehen, einen positiven, in dem wir beide langsam und noch zögernd unsere sexuellen Wünsche aussprechen, uns kennen lernen und beide Spaß haben.
Mit Sicherheit haben viele von Euren Ratschlägen mir dabei geholfen. Danke nochmal dafür und drückt mir die Daumen, dass in Zukunft nichts mehr schief geht

...ich werde mir wohl noch einige male auf die Zunge beißen müssen...
Ich glaube, die Moral von der Geschicht ist, dass man ein böses Wort nur sehr schwer mit tausenden gut gemeinten aus der Welt schafft. Und die zweite, dass man die Hoffnung nicht gleich aufgeben sollte, Herr Dr.
