• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Ein lebenlang nur einen einzigen Sexualpartner - Entgeht einem was?

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AbendRoth

New member
Immer wieder sieht man Beschreibungen von Personen, die viele Sexualpartner hatten (und wahrscheinlich noch haben werden)

Es gibt eine geringe Anzahl von Paaren, die aber vor ihrem jetzigen Partner noch nie mit einer anderen Person sexuell aktiv waren und jetzt schon viele Jahre (20, 30,50 oder mehr Jahre) nur mit dieser einzigen Person Sex haben/hatten.

Ist sowas ungewöhnlich? Entgeht solchen Paaren was? Sind solche Paare "Außenseiter" und verhalten sich "anders als die anderen"?

Was denkt ihr, wieviele Sexuelkontakte sollte ein Mann oder eine Frau haben und warum?
 
Ich denke den Paaren entgeht etwas wenn sie nur einen Partner haben, zumindest meistens. Sie haben keine Vergleichsmöglichkeiten, auch die Frage, was wäre wenn, wird niemals beantwortet. Es fehlen manchmal Entwicklungsprozesse für die man einen anderen Partner gebraucht hätte und ich denke wenn man nicht weiß wie Sekt schmeckt, dann kann man auch nicht beurteilen ob Champagner besser ist und dieses Unwissen wird einigen irgendwann schmerzlichst bewusst.
Bei vielen Beziehungen kommen dann in späteren Jahren Probleme auf, ein Partner fällt in eine Krise, oder vermisst etwas das er nie versuchen konnte/durfte.
Nicht umsonst durften sich Männer immer und ungestraft die Hörner abstoßen, auch Frauen tut das gut, aber früher wurde es ihnen nicht gegönnt und ich denke heute sollte es genutzt werden.
 
"Wie gut, daß wir verglichen haben!"

Rein auf die Sexualität betrachtet macht es mit Sicherheit keinen Unterschied, ob es ein- und derselbe oder mehrer Partner waren. Du kannst die gleiche Entwicklung auch mit demselben Partner machen, weil sich die Menschen im Laufe ihres Lebens verändern und sich ihre sexuellen Verhaltensweisen ebenso verändern.

Davon abgesehen stelle ich immer wieder in Foren wie diesen, aber auch in privaten Pornos fest, daß sich die sexuellen Verhaltensweisen und Wertvostellungen der Menschen nicht sehr wesentlich voneinander unterscheiden. Was du als Außenstehender natürlich nicht prüfen kannst, sind die wahren Empfindungen beim Sex.

Um wirklich spürbare Unterschiede zu erleben, müßtest du unter denselben Bedingungen einen unmittelbar zeitnahen Vergleich haben und das ist eigentlich nur im Swingerclub möglich, wenn du es schaffst, an einem Abend mehrere Sexpartner durchzuprobieren. Doch selbst hier glaube ich, daß Sex immer gleich Sex ist und die Person allenfalls bei erheblichen körperlichen Unterschieden einen andere Empfindung bewirkt.

Meine Frau und ich haben sich z. B. in den 25 Jahren, die wir nun zusammen sind, auch stark verändert, so daß wir am Anfang unserer Beziehung auch andere Partner füreinander hätten gewesen sein können. Ebenso hat der Charakter unserer Beziehung in der langen Zeit immer wieder Wandlungen durchlaufen, so wie sich unsere gemeinsame Sexualität immer wieder geändert hat. Im Endeffekt dürfte es also auf dasselbe hinauslaufen, ob ich nun im selben Zeitraum 5 oder 8 mal die Partnerin gewechselt hätte oder ein- und derselben Frau treu geblieben bin.

Der einzige Vorteil ist vielleicht, daß du mit dem Verweis auf frühere Partner auf deinen jetzigen mehr Druck ausüben kannst, indem du immer wieder sagst "mit dem oder der XY-Dingsbums was dies oder jenes viel besser". Dagegen deinem langjährigen Dauerpartner sagen zu müssen "damals warst du viel besser im Bett" oder so, dürfte weit weniger Hebelwirkung haben.

g.
 
"Wie gut, daß wir verglichen haben!"

Gelle.:-)

Ich denke da auch an die emotionale Seite, die Entwicklung zum reifen Menschen.
Es gibt sicher Paare die diese Entwicklungen gemeinsam bewerkstelligen können und vom Anfang bis zum Ende zu der Beziehung stehen, komme was da wolle. Sie reifen mit jeder Krise, wachsen an ihren Aufgaben, lernen den anderen immer besser zu verstehen. Sie investieren viel, da sie auch wissen das es sich lohnt.
Das müssen andere oft erst mühsam lernen, mehrmals auf die Nase fallen um zu begreifen das eine Beziehung auch Arbeit und Selbstreflektion bedeutet, das lernt mancher nur durch das Scheitern.

Im sexuellen Sinne könnte es eben auch vorkommen das ein Partner plötzlich an eine Flamme aus der Vergangenheit denkt, oder diese gar wieder auftaucht und was man sich damals versagte, weil man an die eine Beziehung die da kommen wird glaubte, kann sich dann ganz schnell zu einer Sehnsucht entwickeln die unerfüllt blieb.

Ich würde sagen, es gibt halt solche und solche. Die einen taugen nur für Lebensabschnittspartner und müssen wechseln wenn sich die Prioritäten verändern, die andern glauben an sich und den Partner und sehen es als Herausforderung gegensätzliche Entwicklungen wieder zusammen zu führen und vermissen dementsprechend auch keine anderen sexuellen Kontakte, weil die Zuneigung zum Partner sehr groß ist.
Eine Frage der Mentalität und Reife?
Es gab noch nie nur monogame Männer und Frauen, es gab auch nie das alle Partner für immer bei dem einen bleiben möchten. Da ist wohl der Typ Mensch ausschlaggebend und nicht mal der Wunsch nach einer dauerhaften Beziehung, der ja fast immer am Anfang einer Beziehung steht.
 
Sorry, aber das ist meiner Meinung nach doch ein ziemlicher Stuss. Entweder ergibt es sich, dass man mehrere oder viele Sexualpartner hat oder eben nicht. Angenommen man hat in jungen Jahren sein erstes Mal mit der grossen Liebe, die die grosse Liebe bleibt. Man heiratet, bekommt Kinder, bleibt zusammen (soll es sogar heute noch geben so was!). Soll man dann vor der Hochzeit mal eine Runde "fremdvögeln" nur damit man später nicht das Gefühl hat etwas verpasst zu haben? Oder wie muss ich deinen Beitrag verstehen? Ja, ich hatte mehr als eine Frau (aber nicht viel mehr) und seit 30 Jahren die gleiche. Ich habe nicht das Gefühl in dieser Zeit etwas verpasst zu haben. Ich habe auch nicht das Gefühl mit den wenigen "Vorgängerin" meiner Frau irgend etwas auch nur ansatzweise unverzichtbares gelernt zu habe.
 
Natürlich ergibt es sich, aber die persönliche Einstellung spielt dabei schon eine Rolle.
 
Von Fremdvögeln habe ich nichts geschrieben. Es geht darum ob jemanden der nur einen Partner hatte etwas entgehen könnte, ich finde ganz klar:Ja.
Die Gegenfrage wäre ob jemanden mit oft wechselnden Partnern etwas entgehen könnte: Auch da gäbe es von mir ein Ja.
Man kann halt nicht alles haben, entscheidet man sich für das eine, verzichtet man auf etwas anderes.
 
Diese Frage ist ja nicht an ein bestimmtes Paar gebunden und sicher auch sicher pauschal zu beantworten. Meiner Meinung nach gibt es mehrere Möglichkeiten, ganz individuelle, vom Gefühl das etwas verpasst wurde bis hin zum Wissen das alles gut so ist wie es ist. Von daher gibt es auch kein richtig oder falsch bei der Beantwortung, sondern nur ein, es kann so oder auch so laufen.
So ein Thema kann man einfach nicht in eine feste Schiene pressen und sagen genauso ist es, man kann nur von eigenen Erfahrungswerten ausgehen und die muss auch nicht jeder teilen oder verstehen.
 
Wieder so eine Umfrage.... Wer ein leben lang nur Eine hat, verpasst viel Herzklopfen, verschiedene Eindrücke, spannende Sexerlebnisse, Enttäuschungen und Erfüllungen. Hat er aber seine Traumfrau, ist das so ein Glücksfall, dass es wert ist, auf alles Andere zu verzichten.

LG, Dr. Höllering
 
@Frau Dr.
Vielleicht meinten Sie es etwas anders, doch das Wort "Traumfrau" (warum sprechen Sie nur Männer an??) verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht so recht: Jeder, der verliebt ist, hält seinen aktuellen Partner doch für d e n Traumpartner schlechthin und glaubt fest daran, daß diese Liebe bis ans Lebensende halten möge! Oder entspricht es Ihrer Erfahrung, daß geschlechtliche Partnerschaften im Regelfall als eine Art "Kompromiß" eingegangen werden, in der Hoffnung, irgendwann noch einmal jemanden "besseres" zu finden? Das wäre doch sehr unromantisch!

Abgesehen davon kann man Verliebtheit und Herzklopfen auch erleben, ohne daß es zu einer Beziehung oder zum Sex kommen muß. Umgekehrt kann man auch fremde Sexkontakte erleben, ohne seinen festen Partner zwangsläufig betrügen zu müssen. Verzichten muß theoretisch niemand.

Doch wir sollten hier differenzieren zwischen "Verliebtsein" und "sexuellem Abenteuer". Beides können zwei Paar Stiefel sein und bei der Frage von @AbendRoth scheint mir die Betonung mehr auf den reinen Sex abzuzielen. Und hier ist ganz klar der Trend festzustellen, daß sich immer mehr Paare auf eine sogenannte "offene Beziehung" einigen. Doch was macht es so erstrebenswert, ständig aufs Neue den Sex mit fremden Menschen zu suchen, wenn ich doch meinen vermeintlichen Traumpartner habe, mit dem der Sex schon angeblich so mega-toll ist und alle SEX-Fremdkontakte nur noch das I-Tüpfelchen dieser Traumbeziehung sein sollen?

Diese Frage habe ich oft mit Menschen zu erörtern versucht, die es eigentlich wissen müssten, doch nie eine überzeugende Antwort erhalten.
Aber irgendetwas muß schon dran sein, an dem Reiz des "fremde Haut spüren". Nur was?

Zu denken geben könnte auch dieses Zitat: Der berühmte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sagte in einem Interview kurz vor seinem Tod im Alter von 93 auf die Frage des Reporters, ob es etwas gäbe, was er in seinem langen Leben denn vermissen würde, daß es sich mehr Erlebnisse im Bereich der Sexualtät gewünscht hätte! Immerhin, seine langjährige Ehefrau, mit der er einst mit knapper Not und viel Glück der Ermordung durch die Nazis entkam, blieb ihm bis kurz vor seinem Lebensende erhalten. Warum sagt das ein alter Mann, der so viel von der Welt gesehen hat? Vielleicht hat er es auch nicht so ernst gemeint und manch ein Außenstehender könnte nun sagen, naja, wenn er sonst keine Probleme hatte, dann hat er wohl doch ein glückliches Leben gehabt.....

Ansonsten stimme ich eher der Einschätzung von @Tired zu, daß sich diese Frage nicht allgemeingültig beantworten läßt und es immer ganz auf den Einzelfall ankommt. Verzichten muß eigentlich nur derjenige, der nie fand, was er suchte.

g
 
Wenn der erste Partner/Partnerin so ein absolutes Volltreffer ist, dass man mit ihm/ihr den ganzen Leben lang völlig zufrieden, glücklich, befriedigt und erfüllt ist, dann braucht man keine andere Partner als vergleich. Aber ich befürchte, man müsste schon einen Superman oder eine Halbgöttin treffen, um wirklich niemals ein Gefühl gekriegt zu haben, auch nicht nach 25 Jahren Ehe, vielleicht doch etwas verpasst zu haben. Sex ist mir jedem neuen Partner einfach anders! Nur weil jeder Mann einen Penis hat, heißt es nicht, dass es sich Sex mit jedem gleich anfüllt, bzw, gleich gut und befriedigend ist. Zwischen verschiedenen Partner liegen manchmal Welten, auch was die Qualität der erotischen Erfüllung betrifft. Deswegen bin ich für mich persönlich froh, dass ich die Möglichkeit habe, es vergleichen zu können. Auch ist der erste Partner, den man hat, leider nicht immer der beste ( ich rede jetzt rein über Sex, nicht über andere Qualitäten), deswegen ist schon gut, dass man als Frau heutzutage auch erst einige Frösche küssen darf, bevor sie den richtigen für sie findet. In früheren Zeiten müssten sich Frauen meistens mit dem erstbesten für immer abfinden, wenn sie sich an die gängigen gesellschaftlichen Normen gehalten haben.. Eine ziemlich schlimme Vorstellung...
Also, ich sage auf jeden Fall: ja, es entgeht einem etwas, wenn man den ganzen Leben nur mit einem Partner intim war.
 
@Rusalka
Das ist natürlich ein vordergründig geeignetes Argument, für sich das Scheitern seiner Beziehungen im Nachhinein zu rechtfertigen. Doch niemand muß eine Halbgöttin oder ein Supermann sein, um mit seinem Partner ein Leben lang glücklich zu werden. Es müssen sich nur zwei Menschen begegnen, die gut zusammen passen, sich gegenseitig ergänzen und bereit sind, für eine gemeinsame Zukunft Verantwortung zu übernehmen.

Ich gebe zu, daß viel Glück dazu gehört, doch eine sorgfältige Suche kann sich auszahlen und wenn man sich gefunden hat, ein gemeinsames Lebensziel vor Augen zu haben. Natürlich bleiben in 25 Jahren Phasen nicht aus, in denen man etwas vermißt und unerfüllte Wünsche mit sich herumträgt. Doch nur aufgrund der Einbildung "etwas verpaßt zu haben" wird niemand eine funktionierende Beziehung in Frage stellen.

Was speziell den Sex betrifft, wie unterschiedlich er von Partner zu Partner empfunden wird, mag es sein, daß Frauen in diesem Punkt ein wenig empfindsamer sind, während wir Männer eher eine "Trophäensammlung" brauchen. Der Reiz des Neuen spielt bei jedem neuen Partner gewiß eine große Rolle, doch mit Sicherheit wird die Nachhaltigkeit dieser Faszination von Mensch zu Mensch ebenfalls unterschiedlich empfunden. Was dagegen viel erstaunlicher ist: Auch nach noch so vielen Jahren kannst du an deinem Partner (sexuell gesehen) Seiten entdecken, die du nie für möglich gehalten hättest. Und - du kannst dich sogar ein zweites Mal in ihn verlieben, nachdem er dir schon einmal nahezu gleichgültig geworden ist!

Wenn der erste Partner "im Bett nicht so gut" sein sollte, warum ihm nicht eine Entwicklung gönnen, anstatt ihn gleich wieder in den Wind zu schreiben? Wozu haben Frauen denn sonst den Ruf, so sehr viel mehr Geduld zu haben?

Zitat: "In früheren Zeiten müssten sich Frauen meistens mit dem erstbesten für immer abfinden, wenn sie sich an die gängigen gesellschaftlichen Normen gehalten haben.. Eine ziemlich schlimme Vorstellung..."
Das mag in vielen Ländern der Welt auch heute noch so sein, z. B. wenn die Jungen Frauen von den Eltern verkuppelt werden, doch auf unseren Kulturkreis bezogen müsstest du schon sehr weit in die Vergangenheit zurückgehen. Wenn ich mich jetzt mal auf die Überlieferungen aus meiner Famile berufe, dann wurde auch schon in der Generation meiner Eltern und der meiner Großeltern sehr sorgfältig und kritisch ausgewählt und bestimmt nicht der Erstbeste genommen! Auch damals wurden viele "Frösche" geküßt, doch eben tatsächlich nur geküßt, denn statt Bettgeschichten zählten ganz andere Qualitäten: Gesellschaftlicher Status, gesichertes Einkommen und oft idealerweise ein Doktortitel waren das, was einen Mann für junge Frauen sexy machte. Schließlich wollte frau eine glückliche Mutter werden, dafür brauchte sie einen zuverlässigen Mann und hatte sie diesen gefunden, dann füllte sie diese Rolle auch mit Leib und Seele aus.

Du kannst mir glauben, daß diese Frauen nie etwas anderes wollten und meist bis an ihr Lebensende glücklich waren. Über solche Argumente, wie "sexuell etwas verpaßt" zu haben, hätten sie nur gelacht!

g.
 
@golem: Ich sehe, du hast im Prinzip in deiner Beschreibung etwas sehr wichtiges zusammengefasst. Das was einem wichtig in einer Beziehung ist, sollte man anfangs gut wissen. Und dann danach seinen Partner aussuchen, Ich kenne dass auch noch so von meinen Eltern und Großeltern. Das wurde auf gesellschaftliche Stellung geachtet, da dies einer Frau einen finaziellen Rückhalt bot. Damals war es "nich Mode", dass eine Frau für sich selbst sorgt, sondern ein Mann stand in der Pflicht sich um Geld zu sorgen. Die Frau machte den Haushalt und die Kinder.

Dieses "Rolendenken" ist ja mitlerweile nicht mehr "aktuell" - eine Frau die im Beruf steht gilt heute als Emanzipiert und Gleichberechtigt. Damals galt sie als "bei der stimmt was nicht, wenn die keinen Mann hat".

Außerdem wurde über Sex nicht öffentlich geredet. Daher gab es auch kaum Informationsmöglichkeiten wie es in den Schlafzimmern anderer Leute aussah. Und die "Magazine", die "nakte Tatsachen" boten, gab es nur unter dem Ladentisch.

Eine Ehefrau der damaliegen Zeit fand es "normal", wenn der Mann Sex wollte und er mit ihr schlafen wollte. Dann hat sie ihn "machen lassen". Viele dieser Frauen sagen heute, dass zwar schön war, aber sie hätten im Nahhein gemerkt, dass sie nie einen Orgasmus gehabt haben. Erst durch spätere Erlebnisse haben sie herausgefunden, das Sex auch "total Spaß" machen kann und wie sich "Lust" wirklich anfühlt. Und was man nicht kennt, vermisst man auch nicht.

Heute ist es anders: An jeder Ecke ein Sex-Shop (nichts verruchtes oder dunkles mehr) - im Fernsehen werden Dokumentationen zum Theme "Sex" gezeigt - in den Buchläden gibt es die Rubrik "Sexratgeber" - im Internet beschäftigen sich zig Seiten und Foren mit sexuellen Themen. Und dadurch kommt es dann, dass dann Informationen an den Mann/Frau kommen, die früher völlig unbekannt waren: In welchen Stellungen Sex durchgeführt werden kann - wieviele Orgasmen man als Mann/Frau hintereinander haben kann - wie lange Mann/Frau zum Höhepunkt braucht - welches Spielzeug das Liebesspiel bereichern kann und und und ....

Und da alles so offen dargelegt wird und so schön geredet wird, wollen natürlich alle sämtliche Varianten selbst erleben - es ist ja so toll, wie die anderen schreiben.

Aber ist es wirklich so? Ist der Geschlechtsakt wirklich so toll, wenn eine bestimmte Stellung oder Praktik ausgeführt wird? Fangen wir da nicht an, die Handlung des Sex über das zu stellen, zu was Sex eigentlich dient? Ich denke, der Intimverkehr zwischen einem Mann und einer Frau soll ausdrücken, wie sehr man dem anderem innig verbunden ist. Und dass es einem am Herzen liegt, seinem Partner große Freude zu bereiten und Glück. Ist es da nicht egal, ob dies nun in der "Missionarstellung" geschieht und ob man es mit "Kuschelsex" macht? Ist es nicht auch möglich, wenn man sich einfach nur in den Arm nimmt und den anderen genießt? Muss es immer extremer und ausgefallener werden (Lust"schreie", Fesselspiele, Gruppensex)?

Einen Partner zu finden, der in dieser Hinsicht genauso denkt wie man selbst (was die Werte des Lebens und die wichtigkeit des Sex betrifft) findet man nicht an jeder Straßenecke. Und es bedarf schon einige Zeit sojemanden zu finden. Ist es aber die Mühe nicht wert? Wieviel Leid entsteht doch, wenn man den "falschen" Partner hat(te)?
 
Bei einer Umfrage, weltweit, würde vielleicht herauskommen, dass die meisten nur einen Partner haben, oder gehabt haben. Bei uns am Land ist das nicht selten, dass man lebenslang für nur einen den Partner abgibt. Zumindestens eine Generation früher war das völlig normal und eher die Regel, als die Ausnahme.
Wenn ich die Wahl hätte zwischen wen, den ich so richtig gern habe und mehreren besonders geübten Sexpartnern, ich würde natürlich die erstere Wahl treffen. Wenn man sich treuliebend mag, kann man sich ja zusammen schönen Sex "erarbeiten". Da ist Zeit genug dafür.
Wer lebenslang nur einen hat, ist das nicht irgendwie etwas sehr Exklusives?
 
Ja, mir entgeht vieles. Ich bin jetzt 55 Jahre alt und meine sexuellen Erfahrungen beschränken sich tatsächlich auf eine einzige Frau, meine Ehefrau. Erst mit 26 habe ich sie kennen gelernt, vorher gab es keine andere. Lange habe ich gegrübelt, wie es dazu kommen konnte, bis ich vor wenigen Jahren einen Bericht über das Asperger-Syndrom gelesen hatte. Und ich muß sagen, das ist das einzige, was mir mein eigenartiges Leben erklärt. Ein Aspie ist praktisch blind und taub für zwischenmenschliche Feinheiten. Was normale Leute im Umgang mit anderen instinktiv können, ist für Asperger ein Buch mit sieben Siegeln. Und es ist eine Katastrophe fürs Sexualleben. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie man eine Frau ins Bett bekommt. Die Initiative ging damals von ihr aus, und ich merkte, daß das eine ganz seltene Chance ist. Denn viele Aspies führen ein komplett beziehungs- und sexloses Leben, wie ich jetzt weiß.
Meine Frau liebe ich immer noch, aber leider geht es ihr gesundheitlich schlecht. Und zwar so, daß unser Liebesleben kaum noch vorhanden ist. Und das frustriert mich schon sehr. Lange Zeit mußte ich darauf warten, und nach etwas mehr als 20 Jahren ging es schon wieder bergab. Nur zu gerne wüßte ich, wie sich eine andere Frau anfühlt, wie der Sex mit ihr ist und das Zusammensein überhaupt. Und ganz ehrlich, wenn ich die Möglichkeit hätte fremd zu gehen, ich würde es tun. Aber als Aspie bekommt man das nicht gebacken. Und dieses Defizit wurmt mich.
 
@Apfelabrunder

Wie bitte? Jetzt soll sexuelle Treue auch noch eine Krankheit sein?!! Sorry, aber das geht wohl entschieden zu weit!


"Asperger-Syndrom"? Was soll das bitteschön sein?

Was auch immer Dir hier eingeredet wurde, da musst du irgendetwas völlig falsch verstanden haben. Immerhin hast Du viele glückliche Jahre mit Deiner Frau verbracht, doch irgendwann ist ein wenig die Luft raus. Das ist doch völlig normal!

Zitat "Ich habe bis heute keine Ahnung, wie man eine Frau ins Bett bekommt."

Das geht mehr oder weniger allenMännern so, nur gibt es keiner zu. Rede Dir also nichts ein!


Tschüß
g.
 
"Asperger-Syndrom"? Was soll das bitteschön sein?

Asperger ist eine Form von Autismus.

Allerdings finde ich da eine Selbstdiagnose und Einschätzungen durch andere auch sehr fragwürdig, bei einigen Formen haben sogar die Fachleute Probleme das ganz genau bestimmen zu können, da es noch einige andere Möglichkeiten für solche Probleme gibt.
Nicht wenige Menschen haben erst spät Gelegenheit weil sie keinen Draht zum anderen Geschlecht finden und bleiben dann bei dem einen Partner, meist weil für sie Treue wichtig ist und nicht weil sie Probleme haben und unabhängig davon ab sie einen anderen Partner finden würden oder nicht.

So wie ich dich verstehe Apfelabrunder möchtest du gerne fremd gehen, das ist doch auch für jemanden wie dich möglich. Es gibt Portale, Professionelle, Clubs........., Da wäre es weniger eine Frage der Empathie, da ja relativ klar ist was man will, als die Frage ob man sich das wirklich trauen möchte.
 
Was denkt ihr, wieviele Sexuelkontakte sollte ein Mann oder eine Frau haben und warum?
wieviele ist die falsche Frage.
Ich denke man sollte sehr vorsichtig sein mit zuviel unterschiedliche Sexuäle Partner/rin... mit zu wenig auch... Es sind ja keine Bonbons, die da ausgetauscht werden...& es geht nicht nur ums Popen, sondern auch um die Chemie und eben somit auch Gefühle.
Wichtig ist auch lange Single zu sein ( Ohne sexuäle) Kontakte... das reinig die Seele & der Körper.
 
"Mit siebzehn hat man noch Träume...."
Nicht wenige Menschen haben erst spät Gelegenheit weil sie keinen Draht zum anderen Geschlecht finden und bleiben dann bei dem einen Partner, meist weil für sie Treue wichtig ist und nicht weil sie Probleme haben .

Das klingt sehr klischeehaft, doch die Realität ist oft sehr viel härter:
Was tun, wenn du dich schon in der Pubertät auf einen bestimmten Typ als Traumpartner festgelegt hast, aber erst mit Mitte 20 langsam die Gewißheit erlangst, dir diesen nicht leisten zu können, weil dir dafür die körperlichen und geistigen oder was weiß ich für Voraussetzungen, die dich fürs andere Geschlecht attraktiv machen, einfach fehlen? Ein Zurück gibt es nicht mehr und so bekommtst du weiterhin eine Zurückweisung nach der anderen! Das ist doch oft der Grund für den ungewollt späten Einstieg in die Sexualität!

So wie ich dich verstehe Apfelabrunder möchtest du gerne fremd gehen, das ist doch auch für jemanden wie dich möglich. Es gibt Portale, Professionelle, Clubs........., Da wäre es weniger eine Frage der Empathie, da ja relativ klar ist was man will, als die Frage ob man sich das wirklich trauen möchte.
Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Emphehlung ist: Prostitution lasse ich mal außen vor, aber Sex-Portale sind eine reine Abzocke für einsame und gefrustete Männer! Mit deinem Geld bezahlst du allenfalls Swinger-Paaren ihr Vergnügen, die hier meist kostenlose oder ermäßigte Mitgliedschaft geniessen. Solo-Frauen sind hier lediglich aus Neugier angemeldet, natürlich ebenfalls kostenlos, dazu viele Lockvögel bzw. Karteileichen. Frauen brauchen kein Internet, wenn sie ein ONS oder eine Affäre wollen! Und die Chancen bei einem Paar als zweiter Mann zu landen sind geriger als ein Sechser im Lotto!

Ich habe meine Internet-Suche nach außerehelichem Sex-Kontakt nach sieben Jahren erfolglos abgebrochen.

g.
 
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