dass mein Vater sich als kleiner König gefühlt hat.
Oh ja, als hätte man Gott im Wohnzimmer sitzen.
Mir scheint es als hätte die damalige Zeit ihre Männer zu Narzissten erzogen, die sich frei an ihrer Familie ausleben durften und natürlich bietet ein Narzisst dem anderen keinen Einhalt.
Es gab niemanden an den sich Frauen wenden konnten, Ärzte, Richter, Psychiater, alles Männer mit göttlichem Anstrich die fest zu ihrer Art standen und fast immer den Frauen die Schuld gaben.
Krass, dass die Frauen dieses Bild übernommen haben, Frauen das Männerbild als ok verteidigten und selber andere Frauen nicht für vollwertig ansahen.
Und welches Medikament hatte in den 50ern wohl seine Hochzeit, verschrieben wie Smarties und millionenfach geschluckt?
Valium und das war keine Modeerscheinung, sondern eine echte Not dass Frauen das genommen haben und die Ärzte sorgten damit dafür dass sie weiterhin funktionierten und die Domäne des Mannes nicht kollabierte.
Nur nochmal zum Verständnis, ich schreibe nicht über alle Männer, aber das vorherrschende Bild und die Umsetzung war Flächendeckend.
Welcher Mann hätte es sich sagen lassen wollen, dass er unter dem Pantoffel seiner Frau stand, wenn da eine Gefahr bestand wurde sehr hart durchgegriffen.
Viele Männer waren sehr gut zu ihren Frauen, meist wenn sie so funktionierten wie es ihren Vorstellungen entsprach, wie es in die Gesellschaft passte.
Ein paar wenige konnten die Norm verlassen, meist unverheiratete, oder im Künstlermilieu beheimatet..
Eine Frau die nicht ins Schema passte, war einfach keine gute Frau und so musste sie auf ihre Freiheit verzichten, um überhaupt irgendeine Sicherheit für sich und die Kinder zu haben und dabei hat Valium geholfen, damit sie nicht verzweifelt und zusammenbricht, denn das hätte gesellschaftlich auch nicht gut ausgesehen.
Egal ob es nun die guten oder schlechten Ehen gab, Fakt ist, der Mann hat die Macht und die Frau war einzig von seinem Wohlwollen abhängig und musste sich dem Bild des minder Intelligenten und einfältigen Wesens Frau anpassen, um nicht zu riskieren alles zu verlieren.
Sie taten was sie durften, Mode, Kochen, Kinder, sie taten es mit ganzer Kraft weil ihnen nichts anderes möglich war und das wurde nicht als Zwang dargestellt, sondern als eine natürliche Erfüllung und wenn das nicht funktionierte war die Frau abartig, was für sehr viele das schiere Grauen war.