Familie für die Kinder erhalten? neuer Input
Familie für die Kinder erhalten? neuer Input
@ tired - ich war auch total blond, was "Progredienz" angeht!
@ Elektra
Danke erstmal für Deine engangierten Ausführungen zu meiner Problematik, die auch Einblick in Deine gesamte Lebenseinstellung geben.
Die Fragen, die ich für mich zu beanworten habe, sind:
- will/kann ich meinen Partner als "Studienobjekt" sehen und so inneren Abstand zu den Konflikten bekommen - um damit einen höheren Sinn zu sehen, warum alles so abläuft.
- will/kann ich MICH im Zentrum meines Lebens sehen, ohne das Bedürfnis zu haben, Gemeinsamkeit zu erleben, von meinem Partner Feedback zu bekommen - und das unter einem Dach, in einer Familienkonstellation (allein lebend könnte ich das sicher).
Neue "facts" - Gleichberechtigung und Respekt hängen aus seiner Sicht hauptsächlich am Finanziellen!:
Ausgelöst von dem letzten "Eklat" habe ich meinem Partner gesagt, dass ich ein neues Lebenskonzept mit ihm brauche, um weitermachen zu können, und dass es dazu seiner Bereitschaft bedarf, seine Einstellung in Frage zu stellen oder sogar zu ändern. Er fragt: Welche Dinge müsste er denn ändern?
Ich zähle einiges auf, u.a.:
"Wir sind gleichberechtigte Partner, mit gleichen Rechten und Pflichten" und "Schluss mit alten Aufrechnungen".
Darauf reagierte er sofort sehr engagiert, und ich musste sofort mit ihm in einem ruhigen Zimmer reden: Ich bin in seinen Augen nicht gleichberechtigt. Und zwar, wegen unserer finanziellen Vergangenheit.
Er verdiente als Geschäftsführer in der Vergangenheit ca 3 x soviel wie ich.(Bonus etc nicht mitgerechnet). Wir bezogen vor 12 Jahren ein Haus zur Miete, das über die Firma bezahlt wurde (aber natürlich auch als geldwerter Vorteil sein netto beeinflusste). Ich bezahlte einen Anteil, der ca. 20-30% entsprach. Ich bekam unsere erste Tochter, und nur noch Elterngeld (soviel wie heute in Deutschland üblich). In dem Jahr wo ich zuhause war, gab es schon Diskussionen, er wollte, dass ich die Miete weiterzahle, und davon mein Sparen für die Altersvorsorge unterbreche. Habe ich nicht getan, und es ging irgendwie weiter. Als wir das Haus wg. Eigenbedarf verlassen mussten, entschied sich mein Partner ein Haus zu kaufen (er wollte nicht so richtig, aber hats dann doch gemacht). Einem Besuch bei einer Rechtsberatung vor 4 Jahren (riesen Krise) folgte die Vereinbarung, dass wir die Hausnebenkosten inkl. seiner Kreditkosten gehaltsabhänging tragen (d.h. ich 30%). Gewurmt hat ihn aber immer, dass er ja die Hälfte des Hauses bar bezahlt hat - dafür keine Kreditkosten anfallen - und ich damit ja davon profitiere plus dass ich grundsätzlich davon profitiere, dass er so gut verdient und 70% übernimmt.
Nun ist er seit 2 Jahren arbeitssuchend, nicht weil er partout keine Arbeit findet, sondern weil er einen neuen Weg für sich sucht. Nachdem sein Gehalt auslief, galt unsere Einteilung 30/70 noch weiterhin gut ein halbes Jahr, bis sie dann auf 50/50 geändert wurde, seit Dezember.
Sein Punkt:
- Ich habe "nie" anerkannt, dass ich weniger bezahlen musste als er (und die Tatsache, dass ich die Kinder/das Familienleben "gemanagt" habe wiegt das nicht auf).
Niemals hätte ich einen solch guten Wohnstandard geniessen können mit meinem fianziellen Einsatz (stimmt).
- Sein guter Verdienst hat alleinig damit zu tun, dass es seine Arbeitsleistung wert war, und es ist unrecht von mir, als selbstverständlich anzusehen, dass er mehr Kosten übernahm.
(ich hätte ja auch soviel verdienen können, wenn ich gewollt hätte ?!?)
- Im Grunde müsse ich jetzt 70% der Wohnkosten bezahlen, da er ja momentan nichts verdient (das werde ich nicht tun, er hat genug Ersparnisse, die bei weitem überschreiten, was ich habe)
Ich führte an, dass er ja quasi ein Familienleben serviert bekam, für seinen höheren Einsatz, keinerlei Verpflichtungen und kaum Erwartungen - man kommt heim, und da ist die Familie. Auch was wert, oder? Aber wieviel? (ich weiss, das ist unmöglich zu beantworten).
Im Grund läuft alles auf die Frage hinaus, entspricht es der heutigen Zeit, dass Frau erwarten kann, dass der mehr verdienende Mann selbstverständlich mehr übernimmt, wenn sie sich hauptsächlich um die Kinder kümmert? Ja, aber: Die Kinder waren ja eigentlich mehr mein Wunsch, ich war bereit, die Arbeit dafür zu übernehmen, also kann ich das nicht in die Wagschale werfen, oder?