Ich merke, dass es mir deutlich besser geht, seitdem ich mich genau auf meine Ziele konzentriere. Ich habe einen Lernplan erstellt und bin damit viel beschäftigt am Tag. Dadurch habe ich auch nicht so viel Zeit mir Sorgen zu machen. Ich habe auch einen Ratgeber gelesen indem auch stand, dass man den Tag gut durchplanen soll, weil man dann weniger Zeit für Sorgen hat. Ich versuche auch alles nur für 24 Stunden zu planen. Ich gucke nicht so sehr in die Zukunft und vor allem versuche ich die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Ich hatte immer Angst, ob ich nochmal richtig belastbar bin. Jetzt habe ich mir einfach konkrete Ziele vorgenommen und probiere es einfach aus anstatt ständig drüber nachzudenken. Wenn ich dann mein Lernpensum am Tag erledigt habe, gucke ich abends noch in Ruhe Tv, mache Sport oder lese noch leichte Lektüre. Dann habe ich gestern eine Freundin getroffen und das konnte ich auch wieder viel mehr genießen.
Ich habe auch einen Bericht bei Youtube geguckt, dass es auch intelligent wäre, wenn man verdrängt. Wir wären ja gar nicht lebensfähig, wenn wir nicht verdrängen würden. So haben es ja auch unsere Großeltern gemacht. Sie haben nicht groß über traumatische Ereignisse des Kriegs geredet. Man schafft auch viel ohne Therapeuten. Die Leute hatten ja früher auch keine Therapeuten und haben viel geschafft. Ich will damit nicht sagen, dass sie überflüssig sind, sondern dass man eben viel selbst bewältigen kann und zwar mehr als man glaubt.
Ich weiß noch wie ich früher Liebeskummer hatte und dachte ich werde es nie überwinden, aber man überwindet alles mit der Zeit. Ich sehe auch meine Krankheit nicht mehr als so großes Hindernis an. Das Hindernis wurde kleiner, weil ich jetzt viel am Tag arbeite und meiner Krankheit keinen Raum mehr gebe mich negativ zu verstimmen.
Ich habe heute wieder 5 Stunden gelernt und bin da stolz drauf, dann habe ich meine Lektüre beendet und lese als nächstes "Krise als Chance".
Ich denke es ist wichtig, dass man sich erst mit der Krankheit viel auseinandersetzt und am Anfang war ich auch irgendwie sehr traumatisiert, weil ich nicht wusste, dass es eine Psychose ist. Ich dachte ich würde sterben und war davon lange verstört. Auch dass ich plötzlich eine lange Ruhephase hatte, hat mich gestört, weil ich sonst immer sehr zielstrebig von einem zum nächsten ging. Aber irgendwann hat man das überwunden und dann muss man weiter machen. Die Krankheit ist keine große Last mehr. Sie ist ein kleines Päckchen, was man mit sich trägt.
Ich habe auch ein Jobangebot bekommen über jemanden, der meine Eltern kennt. Das motiviert auch für die Zukunft. Ich bin schon mit meiner abgeschlossenen Ausbildung sehr gefragt. Wenn ich das Studium noch packe wäre das das "I-tüpfelchen". Ich bin seit diesem Monat aber fest entschlossen, dass ich dafür wieder richtig arbeiten und kämpfen mag.