• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Diagnose Schizophrenie

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"Und es muss ja auch behandelt werden."

Sanny, hatten Sie bei dem letzten Rückfall mit Klinikaufenthalt wieder Symptome aus dem paranoid-halluzinatorischen Bereich?

Oder waren es eher neurotische wie Angst, Zwang o.ä.?
 
Ich finde es auch erstaunlich, dass man sich als veränderte Person nach so einem Schicksalsschlag sieht. Ich dachte anfangs nach meiner Krankheit auch, dass ich jetzt ein total anderer Mensch bin. Das legte sich zum Glück wieder. Aber ein Kumpel, der auch Schizophrenie hat, sieht sich immer noch so, als wäre er eine andere Person geworden. Da frage ich mich, warum ist das so? Eigentlich ist das doch total irrational.
 
"Ich dachte anfangs nach meiner Krankheit auch, dass ich jetzt ein total anderer Mensch bin."

In gewisser Weise sind Sie das auch.

Jede Krankheit, die entweder sehr lang anhält, schwerer ist oder etwas Schicksalhaftes hat, verändert den Menschen - im Kindes- oder Jugendalter, oder auch noch später.

Besonders sehr empfindsame Menschen spüren das deutlich.

Aber, Sanny, das ist durchaus positiv zu sehen. Nämlich dass man bewusster und intensiver lebt, geläuterter und reifer geworden ist.

Natürlich gibt auch die andere Variante bei einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur, dass nämlich eine Verbitterung, ein Vorwurf gegenüber dem Schicksal resultiert.

Zu diesem Personenkreis gehören Sie aber zum Glück nicht, wie Ihre Beiträge eindeutig belegen.
 
Danke Herr Dr. Riecke.

Allerdings bin ich noch nicht so belastbar.
Ich bin jetzt doch nach Frankfurt gefahren, weil ich auch meinem Mietvertrag im Briefkasten erwarte. Und ich hatte gleich ein gestresstes Gefühl, weil ich wieder alleine einkaufen musste. Ich habe auch nicht so gut geschlafen, weil es morgens schon ziemlich hell ist im Zimmer. Dann habe ich auch 5 Stunden gelernt am Tag. Und Zuhause bei meinen Eltern habe ich aber nur 2 Stunden gelernt. Das war wohl besser. Ich hatte dann gestern so um 22 Uhr wieder eine kurze Panikattacke, weil ich auch nochmal länger abends mit einer Freundin spazieren war.
Früher wäre das kein Problem gewesen, aber seitdem ich die Krankheit habe, merke ich, dass ich nicht so belastbar bin. Aber ich glaube, dass es doch immer besser wurde, wenn ich an die Monate davor denke. Da hatte ich irgendwann wieder meinen Rhythmus, habe viel gemacht und so Anfälle nicht mehr bekommen.
Wieso ist das nach der akuten Phase immer so, dass man nicht so belastbar ist?

Meine Ärztin meinte auch, dass ich zusätzlich zum Lernen halbtags arbeiten soll. Aber das wäre viel zu stressig. Das machen nicht mal gesunde Studenten. In der Hinsicht bin ich schon enttäuscht von meiner Ärztin und auch meine Psychotherapeutin meinte immer, dass ich zusätzlich arbeiten soll. Aber das macht bei diesem Studienfach wirklich so gut wie kaum einer, nur wenn er es unbedingt muss.

Wie schaffe ich es nicht mehr solche Panikattacken zu bekommen? Das belastet mich manchmal so, dass ich denke, wenn ich arbeite und es stressig wird, vielleicht bekomme ich das dann auch? Aber vielleicht muss auch einfach wieder ein bisschen Zeit vergehen, bis ich gesünder bin?
 
Vielleicht bewertest du alles einfach zu sehr, besonders das was noch nicht so gut funktioniert, eventuell nicht so viel Bedeutung beimessen und einfach davon ausgehen dass sich alles wieder einspielt.
Du lässt die Leistungsgesellschaft zu sehr darüber bestimmen, was zu langsam voran geht und was nicht, das alles etwas langsamer geht ist aber gar kein Makel sondern ein Rhythmus der situativ passend ist.

Für Psyche. Gehirn und auch Körper ist so eine Psychose extrem anstrengend,
Wäre eher verwunderlich, wenn es da keine Nachwehen gäbe.
 
Ich bin ja schon froh, dass ich diese Anfälle immer nur kurz vorm Schlafen habe. Vorher hatte ich sie auch tagsüber. Eigentlich hat sich das schon gebessert. Wahrscheinlich kann ich aber noch nicht so viel erwarten. Ich hoffe einfach, dass ich ein normales Leben führen kann.
Es ist schon fast traurig, dass mich die Fachleute so zum Arbeiten drängen. Ich glaube, wenn sie weniger Druck machen würden, hätte ich weniger Probleme. Ich bin froh, dass ich noch im Studium bin. Da kann ich mich langsam selbst steigern ohne dass ich direkt funktionieren muss.
 
Ich merke, dass es mir deutlich besser geht, seitdem ich mich genau auf meine Ziele konzentriere. Ich habe einen Lernplan erstellt und bin damit viel beschäftigt am Tag. Dadurch habe ich auch nicht so viel Zeit mir Sorgen zu machen. Ich habe auch einen Ratgeber gelesen indem auch stand, dass man den Tag gut durchplanen soll, weil man dann weniger Zeit für Sorgen hat. Ich versuche auch alles nur für 24 Stunden zu planen. Ich gucke nicht so sehr in die Zukunft und vor allem versuche ich die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Ich hatte immer Angst, ob ich nochmal richtig belastbar bin. Jetzt habe ich mir einfach konkrete Ziele vorgenommen und probiere es einfach aus anstatt ständig drüber nachzudenken. Wenn ich dann mein Lernpensum am Tag erledigt habe, gucke ich abends noch in Ruhe Tv, mache Sport oder lese noch leichte Lektüre. Dann habe ich gestern eine Freundin getroffen und das konnte ich auch wieder viel mehr genießen.

Ich habe auch einen Bericht bei Youtube geguckt, dass es auch intelligent wäre, wenn man verdrängt. Wir wären ja gar nicht lebensfähig, wenn wir nicht verdrängen würden. So haben es ja auch unsere Großeltern gemacht. Sie haben nicht groß über traumatische Ereignisse des Kriegs geredet. Man schafft auch viel ohne Therapeuten. Die Leute hatten ja früher auch keine Therapeuten und haben viel geschafft. Ich will damit nicht sagen, dass sie überflüssig sind, sondern dass man eben viel selbst bewältigen kann und zwar mehr als man glaubt.
Ich weiß noch wie ich früher Liebeskummer hatte und dachte ich werde es nie überwinden, aber man überwindet alles mit der Zeit. Ich sehe auch meine Krankheit nicht mehr als so großes Hindernis an. Das Hindernis wurde kleiner, weil ich jetzt viel am Tag arbeite und meiner Krankheit keinen Raum mehr gebe mich negativ zu verstimmen.
Ich habe heute wieder 5 Stunden gelernt und bin da stolz drauf, dann habe ich meine Lektüre beendet und lese als nächstes "Krise als Chance".

Ich denke es ist wichtig, dass man sich erst mit der Krankheit viel auseinandersetzt und am Anfang war ich auch irgendwie sehr traumatisiert, weil ich nicht wusste, dass es eine Psychose ist. Ich dachte ich würde sterben und war davon lange verstört. Auch dass ich plötzlich eine lange Ruhephase hatte, hat mich gestört, weil ich sonst immer sehr zielstrebig von einem zum nächsten ging. Aber irgendwann hat man das überwunden und dann muss man weiter machen. Die Krankheit ist keine große Last mehr. Sie ist ein kleines Päckchen, was man mit sich trägt.
Ich habe auch ein Jobangebot bekommen über jemanden, der meine Eltern kennt. Das motiviert auch für die Zukunft. Ich bin schon mit meiner abgeschlossenen Ausbildung sehr gefragt. Wenn ich das Studium noch packe wäre das das "I-tüpfelchen". Ich bin seit diesem Monat aber fest entschlossen, dass ich dafür wieder richtig arbeiten und kämpfen mag.
 
Das hört sich gut an.
Schau aber dass du auch genug Erholungsphasen hast.

Ja, ohne die Verdrängung und auch ohne das wir Erinnerungen vergessen und sogar zu unseren Gunsten verändern, wären wir nur bedingt lebensfähig.
Das Problem, vieles holt einen dann doch wieder ein, weil die Psyche irgendwann beschließt dass da mal wieder hingeschaut werden sollte.
Klar, früher haben die Leute durch Verdrängung überlebt, aber deren Kinder und Partner, mussten automatisch darunter leiden und für viele war es nicht einfach, die Verdrängung der Eltern zu überleben, da sie dann doch sehr oft zu Auffälligkeiten führt (Gewalt. Kälte, Rückzug......).
 
Ich hatte wieder so eine Panikattacke und ich denke dann auch wirklich hoffentlich bekomme ich keine Attacke und dann kommt erst recht eine. Ich habe halt auch nicht den üblichen Unialltag. Da war ich meistens besser drauf und kam dann auch ausgeglichener nach Hause. Ich hoffe, dass sich bald alles wieder normalisiert.
 
Ja, das habe ich auch schon versucht, aber so viel hat es nicht geholfen.
Aber vielleicht muss ich das auch länger machen. Meditation soll ja auch nicht sofort etwas bewirken. Das dauert eine Zeit bis das richtig anschlägt.
Ich habe abends noch Sport gemacht, obwohl ich schon zu erschöpft war. Ich denke das war zu viel. Ich habe jetzt auch morgens meine Wohnung sauber gemacht, damit ich abends entspannen kann. Ich bin ja froh, dass diese Attacken immer nur kurz vorm Schlafen auftreten. Sonst hatte ich sie auch mitten am Tag.
Ich habe mir jetzt ein Selbsthilferatgeber bestellt wie man Angststörungen und Panikattacken loswird.
Zu dem Thema habe ich ja schon mal ein Buch gelesen und das hat mich beruhigt und mir gut geholfen.
Aber ich glaube ich brauche einfach noch Zeit, um wieder stressresistenter zu werden. Ich war ja lange in der Klinik und da wurde viel für mich gemacht. Ich musste nicht putzen, kochen oder einkaufen. Jetzt bin ich wieder in Frankfurt und muss alles selbst machen. Vielleicht muss ich mich auch wieder an den Stress gewöhnen. Ich war nämlich im Herbst bis Winter frei von Panikattacken und da habe ich auch wieder sehr viel machen können, ohne dass es mir schlecht ging. Wahrscheinlich darf ich das nicht so überbewerten und es wird mit der Zeit besser. Ich habe ja auch lange um ca.8-9 geschlafen und jetzt bin ich etwas länger wach. Ich denke ich muss mich wirklich irgendwie wieder an Stress gewöhnen.
 
Sport ist abends nicht gut, weil man dann beim Schlafen gehen nicht so gut runter kommt, da sollten ein paar Stunden dazwischen liegen.
Bei Entspannungstechniken, muss man halt Routine bekommen, denn gerade wenn man aufgeregt ist kann man bei Ruhe weniger gut gegensteuern und macht genau das Gegenteil, will sich bewegen vor allem innerlich macht sich das bemerkbar.
Das kontinuierliche Üben von Entspannungstechniken, auch ohne zeitnahe Wirkung, bewirkt irgendwann dass man runter fahren kann, es ist also vor allem eine Übungssache die etwas dauern kann bis Körper und Geist gelernt haben auch mit Adrenalin im Blut runter zu kommen, durch Routine, also auch regelmäßig machen wenn man es gerade nicht braucht.
 
Ja, ich glaube Auslöser war wirklich, dass ich zu spät Sport gemacht habe. Ich konnte dann auch nicht gut einschlafen.
Ich müsste auch die Entspannungsübungen tagsüber machen und nicht abends, wenn ich schon müde bin, weil da ist es dann wirklich eher stressig noch einer Stimme konzentriert zu zuhören.
Ich habe jetzt geguckt und ich hatte die letzte Panikattacke vor zwei Wochen und auch abends. Ich bin froh, dass es so ist und nicht wie schon mal tagsüber und das mehrfach die Woche. Also ich hatte diese Beschwerden schon mal viel schlimmer. Und ich hatte ja drei Psychosen innerhalb von ziemlich kurzer Zeit. Wahrscheinlich brauche ich einfach etwas Zeit, um mich wieder zu regenerieren. Es war eben doch eine sehr anstrengende Zeit aufgrund von den vielen Psychosen innerhalb kurzer Zeit.
Meine Schwester hat übrigens auch noch solche Anfälle und zwar meistens zweimal die Woche, aber ihre Psychose ist halt auch noch nicht lange her. Es sind zwar schon Monate, aber das ist bei dieser Art von Erkrankung ja leider nicht viel Zeit. Man muss ja wirklich mit Monaten rechnen bis man wieder ganz fit ist. Ich denke es ist aber gut, dass ich wieder nach Frankfurt bin und mich dort belaste. Wenn ich nur Zuhause im Schonmodus bin, komme ich auch nicht voran. Ich möchte keine Angst vor der Angst haben und es einfach immer weiterprobieren.
 
Versuche es mal mit AT, ist fürs Bett gut geeignet, da brauchst du nur deine innere Stimme, musst halt aufpassen dass du dir das richtig suggerierst um nicht das Gegenteil des Ziels zu erreichen.
Ein Kurs wäre da nicht schlecht.
Man kann das auch bei anderen Techniken mit der inneren Stimme machen, bei einigen Meditationen hat das den Vorteil, dass man die Mantra individuell anpassen kann.
 
Ja, das ist eine gute Idee. Das werde ich versuchen. Ich fand es bei den geführten Meditationen über Youtube irgendwie etwas stressig. Da muss man dann 30 Minuten zuhören und manchmal hätte ich das alles auch gerne früher schon beendet. Wenn ich mich den ganzen Tag eh aufs Lernen konzentriert habe, dann hatte ich nicht noch Lust mich auf eine Stimme zu interessieren.

Dann habe ich gemerkt, dass ich gestern auch sehr viel aufs Handy geschaut habe. Und ich habe da auch zwei Kontakte, die mir nicht so guttun. Der eine ist auch selbst erkrankt und tut immer so als würde es ihm viel schlechter als mir gehen, obwohl er schon arbeiten konnte und nicht so oft Psychosen hatte wie ich. Das finde ich sehr nervig, weil er mehr rummeckert als ich, obwohl es ihm eigentlich schon besser geht.
Und der eine schickt auch ständig irgendein dummes Zeug, weil er wohl von Drogen vernebelt ist. Auch wenn ich nicht antworte werde ich zugespamt. Jetzt habe ich mein Handy auch mal tagsüber aus und ich glaub ich schalte diese beiden Leute auf stumm.
Es ist nämlich unglaublich nervig, wenn so bescheuerte Nachrichten ständig aufploppen.
Ich war auch während der Psychose unglaublich genervt von den ständigen Handynachrichten.
Vielleicht triggert mich das auch irgendwie und dann geht es mir schlecht.
 
Ich habe alle Kontakte auf Stumm geschaltet, außer die wirklich relevanten, irgendwelche Nachrichten von Bekanntschaften, kann man auch einmal im Monat anschauen.:-)
 
Eigentlich muss man das durch Versuche selber herausfinden, Musik, Sport, Entspannung, auch mal ein Schaumbad, oder in den Wald an einen See setzen, oder sich nur Zeit für ein gutes Essen oder einen Kaffee zu nehmen........
Ich denke das ist sowieso das Wichtigste, sich zu sagen: So, jetzt zwei Stunden nur für mich!"
 
Ja, das sind gute Ideen. Ich gucke abends gerne Tv.
Ich nehme jetzt auch mein Neuroleptikum etwas früher am Abend in der Hoffnung, dass es dann schon besser wirkt, wenn ich diese kritische Zeit habe, wo ich Panikanfälle bekomme.
Ich habe das Medikament immer recht spät genommen, obwohl meine Ärztin meinte, dass ich es früher nehmen soll. Ich weiß jetzt nicht, ob das wirklich was bewirkt, aber ich probiere es aus.
 
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