Die Zeit in der Klinik war ganz gut, weil da sind wir einfach spazieren gegangen und auch noch die Tage danach als es noch kalt war, sind wir spazieren gegangen und irgendwann hat das aufgehört. Mit dem Beginn des schönen warmen Wetters wurde er immer seltsamer. Er kam nicht mehr lange vorbei und wollte nur noch, dass ich ihm irgendwelche Scheine vorbeibringe oder er hat irgendwas abgeholt, kam mit anderen Mitbewohnern vorbei. Er wollte mich irgendwie nicht mehr alleine treffen. Und wenn er bei mir war, war er mehr auf dem Balkon rauchen als alles andere. Die letzten Tage waren dann total schräg. Er hat auf meinem Balkon geschrien, eine Wiese angezündet und danach in seiner Wg mit einem Freund so laut geschrien, dass ich es in meinem Zimmer hören konnte. Bei Facebook gab es dann einen merkwürdigen Post von ihm, dass er eine andere liebt. Also die erste Zeit war echt ganz gut, aber dann muss er immer mehr Drogen genommen haben. Ein Freund meinte auch mal als ich dabei war, jetzt bist du wieder gut mit dabei. Und schon ist alles gestorben, was vorher gut war. Ihm war dann auch übel und er hatte Kopfschmerzen, ist nicht mehr aus dem Bett gekommen und die Spitze des Berges waren die Beleidigungen mit denen mir wirklich alles vergangen ist. Zuerst hat er in meiner Anwesenheit Fremde beleidigt und dann mich. Und das war's dann für mich. Er ist nicht mehr der Mensch, den ich in der Klinik kennengelernt habe. Es ist schade, dass sich Menschen so kaputt machen.
Ich glaube als Partnerin denkt man sich, dass er clean wird, weil jetzt ist man ja für ihn da. So habe ich jedenfalls gedacht. Ich dachte auch, dass die Klinik etwas gebracht hat, aber das war nicht so. Außerdem hat er die Therapie auch abgebrochen, weil er sollte noch in eine andere Psychiatrie, aber das hat er nicht durchgezogen. Er ist einfach wieder zurück in seine Wg, wo alle Drogen nehmen. Wirklich schade, weil ich ihn als lieben und ruhigen Menschen kennengelernt habe. Aber er ist nicht so lieb, wie ich geglaubt habe.
Die Ärztin in der Klinik hat im Bezug zu ihm gesagt, dass sie mir nichts sagen darf, aber es hätte einen Grund, warum er in der Klinik ist und sie denkt, dass ich mir das mit ihm noch mal überlege, wenn ich selbst wieder gesünder bin. Ich glaube ich war einfach froh, dass da jemand war, der sich für mich interessiert hat und für mich da war in dieser schwierigen Zeit.
Aber jetzt ist es irgendwie so gekommen, dass ich gesünder bin und er ist wieder kranker geworden. Jetzt passt es einfach nicht mehr. Er wollte meine EC-Karte, obwohl ich da nur ans Geld fürs Studium komme und ihm war es wohl egal, ob da was fehlt für mich, hauptsache er bekommt etwas.
Ich hatte Angst vor seinem Freund gestern, aber der hat ja nur gesagt, dass ich mich von ihm fern halten soll, weil mein Ex nur an mein Geld will, daher denke ich brauche ich nicht die Polizei rufen, aber es tut irgendwie weh, was eine Sucht mit Menschen anstellt. Ich habe nicht mal an einer Zigarette gezogen und ich habe Drogen immer abgrundtief gehasst. Wie soll ich also einen Partner akzeptieren, der Drogen nimmt und es sind nicht nur Drogen. Da steckt eine ganze Philosophie dahinter, dass er nicht arbeiten will etc.