depressionen

[lena87]

Re: depressionen

hab halt angst um meinen job, auch wenn ich manchmal überlege alles hinzuschmeißen arbeite ich doch gern dort und so tolle kollegen gibt es nicht oft, das will ich nicht aufs spiel setzten. nur je mehr leute bescheid wissen, desto schneller kann mal was nach außen geraten und wenn erstmal eltern und kids was erfahren, kann mir das doch einiges an respekt kosten und mir das arbeiten erschweren

 

[Tired]

Re: depressionen

Du könntest deinen Kollegen bitten es doch noch für sich zu behalten und erst mal schauen wie es die nächste Zeit läuft.
Vielleicht geht es dir ja wirklich bald besser und wenn nicht kannst du immer noch mit den Kollegen und dem Chef sprechen, das läuft ja nicht weg.

 

[lena87]

Re: depressionen

wenn ich nur wüsste, was das richtige ist
mein kollege ist auf jeden fall davon überzeugt, dass wir morgen die anderen informieren sollten, das kam heute mittag sehr deutlich rüber. wenn ich ihn bitte nichts zu sagen wird er das aber auch verstehen. heute mittag war ich noch so erleichtert, als er mich angesprochen hatte und mir das angebot auch noch gemacht hatte. das erste gefühl war, dass es so am besten ist und jetzt hatte ich wieder zeit drüber nachzudenken und male mir mal wieder die negativsten folgen aus, alles zum verzweifeln

 

[Tired]

Re: depressionen

Du solltest noch ein paar mal drüber schlafen. Vielleicht ist dein Kollege ja auch bereit dazu mit dir nochmal drüber zu sprechen, so das ihr gemeinsam die Vor und Nachteile eines Outings unter die Lupe nehmen könnt.

 

[lena87]

Re: depressionen

Habe gestern fünf stunden mit meinem kollegen gesprochen, haben alle vor-und nachteile diskutiert, als mein kollege mir dann sagte, dass die anderen beiden ihn schon gefragt hätten, ob er wisse, was mit mir los sei, hab ich mich entschieden die anderen heute morgen zu informieren, was auch ganz gut lief. Sie waren auch mit den ideen, die wir gesammelten hatten, damit ich weiter arbeiten kann, einverstanden. Werde u.a. die nächste zeit nicht allein arbeiten und alle termine außerhalb wahrnehmen, dafür schreibe ich alle fünf anstehenden entwicklungsberichte(was meine kollegen hassen). Jetzt muss ich nur noch für mich klären, ob ich meinen chef informiere oder nicht, meine kollegen waren sich einig und würden es nicht tun, haben mir aber angeboten mich zu begleiten.

Bei einem psychiater hab ich auch einen termin gemacht, ist zwar erst im februar, aber absagen kann ich ja immer noch. Vielleicht lass ich mich auch einfach nochmal über medikamente beraten.

Jetzt muss ich nur noch aus dem tief rauskommen…

 

[Tired]

Re: depressionen

Hört sich doch sehr gut an, das kannst du ruhig als Erfolg verbuchen und auch ein bisschen Stolz auf dich sein (hilft auch beim Überwinden des Tiefs).

Zu dem Psychiater solltest du in jedem Fall gehen, wenn er dir einen Folgetermin gibt solltest du den auch wahrnehmen. Es braucht manchmal mehrere Besuche um zu wissen ob man sich drauf einlassen kann, also nicht gleich nach dem ersten Besuch die Flinte ins Korn werfen weil es (noch) nichts gebracht hat.

 

[dr.riecke]

Re: depressionen

"Zu dem Psychiater solltest du in jedem Fall gehen.."

Es freut mich, Tired, dass Sie immer so Psychiater-freundlich sind. Da sind Sie wohl die Einzige hier.

 

[Tired]

Re: depressionen

Bisher hat mich auch noch keiner gebissen.;-)

Ich denke ein großes Problem sind die Medikamente und deren Ruf, Psychopharmaka hört sich ja schon ein wenig gruselig an.

Wenn Lena zum Hausarzt geht wird es ihr wahrscheinlich wie mir gehen, der verschreibt was, Diskussionen sind unerwünscht, wenn man Besserung will dann muss man tun was der Arzt sagt.

Wenn man dann zum Psychiater geht denkt man es ist das Gleiche, eine Diagnose wird gestellt, es gibt ein Rezept und man muss das nehmen sonst gibt es Probleme, zudem wird auch noch die Psyche manipuliert und man ist nicht mehr man selber, alles so nette Vorurteile die Angst machen. Jeder hat schon mal von jemandem gehört der zum Psychiater ging und von da an als Zombie sein Dasein zwischen betreutem Wohnen und Psychiatrie fristete, mal überzogen ausgedrückt.

Ich habe aber im laufe der Zeit festgestellt das die meisten Psychiater sehr Patienten freundlich sind, man wird viel mehr mit einbezogen, es ist kein Problem ein Medikament abzulehnen oder ein bestimmtes ausprobieren zu wollen. Man hat viel mehr Mitspracherecht und niemand fühlt sich auf die Füße getreten wenn ich sage das ich etwas nicht nehmen will weil die Nebenwirkungen zu dominant sind. Klar muss man auch Kompromisse schließen und auch mal was probieren was einem nicht so passt, aber die Betonung liegt auf probieren und die Psychiater sind meiner Meinung nach sehr tolerant dem Patienten gegenüber und akzeptieren auch wenn man gar keine Medikamente nehmen möchte ohne einem gleich die Tür zu weisen.
Wohingegen mein Hausarzt regelrecht eingeschnappt ist wenn ich mal genauere Infos haben will, ihm widerspreche oder sage das ich ein bestimmtes Medi nicht möchte.

Es hat aber auch etwas gedauert bis ich mich getraut und dran gewöhnt habe meine Meinung zu sagen und seitdem läuft es gut.Vielleicht habe ich bisher auch nur viel Glück mit meinen bisherigen Psychiatern gehabt, aber ich habe wirklich keinen Grund mich zu beschweren.

 

[lena87]

Re: depressionen

finde, dass die terminvergabe beim psychiater, viel abschreckender ist, als der ruf oder die medikamente.

als ich zu beginn meiner depressionen, meine gedanken über den tod(dachte, es wäre besser tot zu sein) nicht richtig einschätzen konnte, habe ich in den drei praxen, die einigermaßen in meiner nähe waren, angerufen und alle haben mir erst termine in zwei bis vier wochen gegeben. die hab ich dann abgesagt, weil ich vorher im krankenhaus mir hilfe geholt hatte.

rufe ich beim hausarzt an, wenn es mir schlecht geht, kann ich sofort vorbeikommen. habe auch glück, dass er sich die zeit nimmt mir zuzuhören. ist halt nur etwas nervig, dass er mich immer krank schreiben will.

 

[Tired]

Re: depressionen

Mit zwei bis vier Wochen bist du sogar noch ganz gut bedient, irgendwie ist bei Fachärzten immer Land unter.
Bin auch dann erst einmal in eine Ambulanz.

Was ich noch viel bedenklicher finde, ist das ich kein einziges mal von einer der Damen am anderen Ende der Leitung, die Info bekam das man auch in eine Ambulanz gehen kann. Sogar als ich mich an ein Krankenhaus gewendet habe, haben sie mir erst drei Wochen später einen Termin angeboten und kein Wort darüber verloren das es Ambulanzen und Kliniken für Notfälle gibt.

 

[dr.riecke]

Re: depressionen

"..halt nur etwas nervig, dass er mich immer krank schreiben will."

Das ist damit erklärbar, dass das Anliegen der meisten jungen Leute beim Hausarzt eine A.U.-Schreibung ist. Wenn das bei Ihnen anders ist, müssen Sie das wohl betonen.

 

[lena87]

Re: depressionen

habe jetzt die woche mit 5stunden arbeit am tag durchgezogen und zumindest keine gröberen fehler gemacht.
kann mich allerdings zu nichts anderem mehr aufraffen, bin auf arbeit oder lieg im bett, mein kühlschrank ist zb seit dienstag leer und ich schaff es nicht einmal zum ca 500m entfernten supermarkt zu fahren, obwohl ich echt hunger hab. mach nichts mehr in meiner wohnung, keine lust auf sport, keine lust auf nichts mehr.
versuche mir jeden tag nur kleine sachen vorzunehmen, aber selbst die kann ich nicht erledigen.

wie kann ich mich bloß mal aufraffen etwas zu tun?

 

[Tired]

Re: depressionen

Das mit dem einkaufen geht etwas leichter wenn du es direkt nach der Arbeit tust, also nicht erst nach hause fahren dann ist es ganz vorbei.

Bei anderen anderen Aktivitäten hilft es manchmal dafür feste Termine zu machen, oder zu planen. Da musst du dich aber von Anfang an dran halten, sobald du nachlässt wird es wieder schwerer.

Und, sein stolz auf dich wenn du etwas schaffst. Belohne dich, auch dafür das du es so gut mit den 5Std. hin bekommen hast.
Versuch auch mal direkt nach der Arbeit etwas zu unternehmen, setz dich in Cafe und belohne dich mit etwas leckerem, auch wenn es anfangs schwer fällt fühlst du dich danach besser.

 

[lena87]

Re: depressionen

auf die idee gleich etwas nach der arbeit zu erledigen bin ich auch gekommen. hab mir die einkaufskörbe und auch schon sportsachen ins auto gepackt und es mir fest vorgenommen.
hab es aber die ganze woche nicht einmal geschafft, bin immer sofort nach hause und ins bett, ich weiß auch nicht warum.

 

[Gast]

Re: depressionen

[quote lena87] und ich schaff es nicht einmal zum ca 500m entfernten supermarkt zu fahren[/quote]

Hallo Lena,
wie wäre es, wenn du mit etwas ganz Einfachem anfängst? Also nicht mit dem Auto zum Supermarkt fahren, sondern zu Fuß gehen und dann jede Menge gesunde Sachen kaufen, wie Orangen und anderes frisches Obst und Gemüse. Oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder noch einfacher: jeden Tag einen Spaziergang von 1 Stunde machen. Wichtig ist, dass du draussen bist und dich bewegst. Bei jedem Wetter. Schon bald wird es dir besser gehen.
LG Kristian

 

[lena87]

Re: depressionen

wenn das so einfach wär...

 

[Tired]

Re: depressionen

Ja das ist auch nicht einfach.

>>>ich weiß auch nicht warum.<<<

Das dürfte der Schlüssel zur Besserung sein, wenn du weißt warum es so ist. Was fühlst du denn wenn du daran denkst das du noch was einkaufen musst und was lässt es dich dann doch nicht tun? Bist du zu müde, oder hast du ein Angstgefühl?
Sind es Gedanken an den nächsten Arbeitstag die dich lähmen und alles andere nicht so wichtig erscheinen lassen?

 

[Gast]

Re: depressionen

[quote lena87]wenn das so einfach wär...[/quote]

dann ruf einen Freund oder eine Freundin an (jemanden, mit dem du gern zusammen bist, der dir gut tut) und bitte ihn/sie, dich abzuholen zum Spaziergang usw.
Einen schönen Sonntag noch
Kristian

 

[lena87]

Re: depressionen

konnte mich erst heute wieder aufraffen mich an meinen pc zu setzen

bin einfach zu erschöpft und antriebslos etwas zu machen. fühle mich unter druck, wenn ich was machen muss.

mit freunden was spontan zu machen ist schwierig, wohnen alle weiter weg

 

[Tired]

Re: depressionen

Du müsstest doch die Tage auch den Termin beim Psychiater haben? Oder hast du das wieder auf Eis gelegt?