Re: Depressionen
So wie ich das kenne wird irgendwann eine Bestandsaufnahme gemacht, wo sich etwas gebessert hat und wo noch Bedarf besteht.
Wenn eine Verlängerung notwendig ist (das scheint bei dir der Fall zu sein) stellt der Therapeut mit dir zusammen den Verlängerungsantrag, das ist kein großes Ding und dem wird auch meist ohne Probleme entsprochen.
Wenn du eine VT machst, kannst du davon ausgehen das am Ende bis zu 80 Stunden genehmigt werden. Ein Gutachter entscheidet über den Antrag bzw. gibt seine Empfehlung an die Krankenkasse, der stützt sich aber auf das was dein Therapeut in seinem Antrag schreibt.
Bei mir waren es 60 Stunden die ohne Probleme zusammen kamen, dann meinte der Therapeut das noch eine Verlängerung etwas schwieriger würde und wir haben das anders gelöst.
Jeder braucht seine Zeit um sich zu trauen dem Therapeuten gegenüber etwas offener zu sein und seine Schamgrenze zu überwinden. Die erste Zeit kam mir mehr wie eine Eingewöhnungsphase vor, weil es mir sehr widerstrebt mich hinzusetzen und jemand anderem mein Herz aus zuschütten, das ist immer noch so.
Ich denke im Bezug auf eine Verlängerung musst du dir keine Sorgen machen, bei meiner ersten Verlängerung war von meinem Hauptproblem noch nicht einmal die Rede gewesen und ich habe weit über ein Jahr gebraucht um das irgendwann mal überhaupt erwähnen zu können, um es aber gleich wieder zu ignorieren.
Ich denke es ist auch normal das die Therapie hin und wieder ins Stocken gerät, da ist es hilfreich sich zwischendurch mal eigene Gedanken zu machen woran es hängt und was man erwartet, um das Ergebnis wieder in die Therapie einbringen zu können.
Es ist auch hilfreich wenn man Dinge die man nicht so aussprechen kann aufschreibt und den Zettel dann mit zur Therapie nimmt, irgendwann traut man sich dann auch ihn dem Thera zu geben (am besten wenn die Stunde abgelaufen ist(

)).
Bei mir gibt es Sachen über die ich in der Therapie nie rede, aber manchmal kriege ich es hin ein wenig davon in einer Mail zu schreiben. Meist schreibe ich dann auch dazu das ich es nicht in der Therapie thematisieren will. Ich denke es ist wahrscheinlich auch so hilfreich, auch wenn dann nicht drüber gesprochen wird hat man sich trotzdem wieder einen Schritt weiter gewagt.
Ich denke jeder muss für sich herausfinden wie er die Therapie am besten gestalten kann um voran zu kommen. Sei es nun durch das Gespräch, oder unter Zuhilfenahme von anderen Kommunikationsmöglichkeiten der schriftlichen Form, wenn beides kombiniert wird kann das sehr viel bewirken.