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Citalopram richtig absetzen-wer hat es geschafft?

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ABSETZSYMPTOM ODER EINFACH ANGST

Ich bin jetzt den 2 Tag auf Urlaub natürlich ist dies auch wieder eine Umstellung. Da gerade in den Sommerurlauben in Kroatien ich mit meinen Ängsten und Panik zu kämpfen hatte, bin ich mir über meine Zustände nicht ganz sicher.

Vor 5 Wochen habe ich von 10mg auf 7,5 mit der Wassserlösmethode reduziert.

Was ich feststelle ist, gerade jetzt im Urlaub das ich noch sehr angespannt bin, flaues Gefühl im Magen, unsicher, ein aufkommendes Gefühl von Schwäche, leicht depressiv angehauchte Gedanken, unbegründete Ängste.

Jetzt habe ich mich extra noch vorm Urlaub untersuchen lassen.

Blutbefund okay
Lungenfunktionstest okay
Harn okay
Herz EKG okay *kein Leistungs-EKG
Blutdruck 120/80 im Durchschnitt
Nur mein Puls ist etwas für meine Verhältnisse hoch von rund 70 Pulsschlägen

Und trotzdem fühle ich mich wie oben beschrieben.
Sind das jetzt Absetzreaktionen des Medi verstärkt durch den Urlaub im Ausland oder einfach meine noch nicht bewältigte Agoraphobie?

Bitte schreibt mir mal zurück.

LG Nature
 
Ich glaube es ist die Angst.
Du dürftest gerade dasselbe Problem haben wie bei den letzten malen mit Cita, du nimmst es und die Angst wird besser, dann schleichst du recht zeitnah wieder aus, die Angststörung ist also noch aktiv und hat sich nicht gebessert, so werden die Ängste mit dem Grad des Ausschleichens intensiver und der Urlaub verstärkt das ganze.

Wenn du von der Therapie her noch nicht soweit bist um der Angst etwas entgegensetzen zu können was sie in Zaum hält, dann ist es doch klar dass das Absetzen eines Angstlösenden Mittels die Ängste wieder verstärkt.

Versuche auf deine Gesundheit zu vertrauen, auf die Ergebnisse und dem möglichst wenig Bedeutung beizumessen.
 
Ich mache die letzten Tage leider auch eine etwas schlechtere Phase durch... Ich hatte gerade eben anderthalb Stunden intensive Arbeitsbesprechung, und der Kopf ist einfach nur voll. Ohren kurz vor Streßklingeln, Druck, Nervosität, leicht depri, leicht ängstlich... Hätte am liebsten Lust, meine Klamotten zu packen, nach Hause zu fahren und mir die Decke über den Kopf zu ziehen. Mal wenigstens zwei Stunden schlafen und gucken, ob's dann besser geht.

=> Auch ich hab meine Dosis vor rund drei Wochen auf 10mg reduziert, davor neun Wochen 15mg.

Und auch ich bin mir nicht 100% sicher, ob da nicht auch die geringere Dosierung o.ä. medikamentös ausgelöstes mit reinspielt.

Allerdings mache ich solche Erfahrungen auch nicht das erste Mal, und ich hatte es schon oft, daß der "Spuk" nach ein paar Tagen wieder vorüber war, als wäre nie etwas gewesen (fast nie ;)).

Dazu muß man ferner wissen - und das verschweigen einem Ärzte/Psychiater oft:
Sämtliche SSRI haben eine Nachkling- und Halbwertszeit. Soll heißen: Eine potentielle Verschlechterung des Gemütszustandes kann im Verlauf von vielen Wochen schleichend und immer wieder auftreten, bevor das Faß dann erst nach einigen Monaten wieder komplett überläuft. Fluoxetin ist beispielsweise erst nach rund 5-6 Monaten komplett aus dem Körper ausgeschlichen! - solange "geistern" da immer noch Restsubstanzen und Rest-Wirkstoffe durch den Körper, deren Wechselwirkungen auf die Hirnchemie und den Stoffwechsel nicht untersucht sind. Natürlich kann man logischerweise davon ausgehen, daß weniger Substanz im Blut auch weniger Wechselwirkungen hat, klar; heißt aber umgekehrt, daß es bei jedem unterschiedlich lange dauern kann, bis sich ggfs. Absetzsymptome zeigen - oder eben auch nicht.

Auch ist es schwer zu unterscheiden, ob die wiederkehrenden Symptome jetzt wirklich originär vom Ausschleichen und Absetzen kommen, oder ob sich da ggfs. eine echte neue depressiv-ängstliche Phase anbahnt. Schließlich darf man, wie Du es ja selbst auch für möglich hältst, auch nicht vergessen, daß schon das Bewußtsein des Absetzens und die Angst vor einem möglichen Rückfall genau eben diesen überhaupt erst auslöst oder etwaige Symptome als Katalysator verstärkt...


Ich bin selbst schon am Überlegen gewesen, wieder auf 20 hochzugehen. Aber ich hatte auch mit 20mg meine schlechten Phasen, auch über Tage hinweg; sogar mit 30 oder 40. Ich bin also nicht so wirklich davon überzeugt, daß mir eine höhere Dosis da wirklich zuverlässig helfen wird. Möglich ist es, aber sicher bin ich mir nicht. Von daher halte ich eigentlich wirklich noch an meinem Plan fest, die 10mg jetzt über Herbst und Winter durchzuziehen und dann im nächsten Frühjahr erst nochmal zu halbieren. Wenn bis dahin alles gut gegangen ist...

Wahrscheinlich wird auch alles gutgehen, denke ich schon - solange ich mir nicht gedanklich-emotional immer wieder ein Bein stelle.


Ist nur gerade bei so Besprechungen wie meiner eben manchmal echt schwierig, da den Kopf freizuhalten und sich nicht von dem Sog packen zu lassen. Dazumal wenigstens mein Kollege mir gegenüber selbst von sich aus sagte, die Besprechung sei anstrengend gewesen, ihm würde gleich der Schädel platzen - rein objektiv gesehen war's also wirklich nicht ohne, wie's scheint.
Aber da ich ein recht hohes Verantwortungs- und Pflichtgefühl habe, packe ich mir jetzt natürlich nicht meine Sachen und fahre nach Hause, was vielleicht das Gesündeste wäre...
Und mein Kopf und meine Gedanken drehen depressive Kreisel, im Magen ein leichtes Unruhe- und Angstgefühl, und die Ohren wie gesagt kurz vorm Klingeln...

=> Ich spreche mir innerlich in aller Liebe gerade immer wieder Ruhe, Verständnis und Mitgefühl zu, auch, während ich das hier schreibe. Und wenn es die Zeit und die Situation im Büro irgendwie zuläßt, werde ich nach dem Mittagessen auch noch irgendwie 20-30 Minuten ne leichte Meditation oder sowas anhängen, um noch weiter runterzukommen.

Klar werde ich dafür nicht bezahlt, und meine Firma kann da auch direkt nicht wirklich was für; so tickt die Welt halt.
Ich kann da aber auch nicht wirklich was für und sehe es nicht ein, da jetzt wieder auf Biegen und Brechen und bis kurz nach zwölf mit aller Gewalt auf dem Posten zu sein - da hat am Ende niemand was von, die Firma nicht und ich noch weniger.


Ergo:
Guck, daß Du Dir im Urlaub jetzt auch 2-3x am Tag Deine Ruheinseln irgendwie schaffen kannst, auch, wenn das mit Frau/Familie vielleicht nicht ganz einfach ist.
Du mußt nicht 16 Stunden Deiner Wachzeit permanent aktiv und für alle anderen da sein; Du solltest Dir da auf jeden Fall 2-3 Stunden über den Tag verteilt für Dich reservieren. Schläfchen machen, spazieren gehen, meditieren, ein Eis essen, irgendwie sowas. Und mach Dir anhand Deiner guten Untersuchungsergebnisse immer wieder und immer wieder und immer wieder und immer wieder klar, daß Du kerngesund bist! :)


Es ist grad ne unangenehme, anstrengende Phase - aber sie geht auch wieder vorbei. Versprochen :) Durchhalten, aushalten :)

LG,
Alex
 
Auch ist es schwer zu unterscheiden, ob die wiederkehrenden Symptome jetzt wirklich originär vom Ausschleichen und Absetzen kommen, oder ob sich da ggfs. eine echte neue depressiv-ängstliche Phase anbahnt.

Ja, das ist wirklich schwierig.
Ich frage mich nur, hat man etwas davon es genau wissen zu wollen?
Ich hatte meine Symptome nach dem Absetzen so gut wie nie mit den Medikamenten in Verbindung gebracht, kam gar nicht auf die Idee und einfach ausgesessen.
Vielleicht hatte ich auch deshalb nie so große Schwierigkeiten auf die Absetzsymptome bezogen, habs halt hingenommen, nicht drüber nachgedacht und gut is.
Allerdings hatte auch nie etwas wirklich gegen die Erkrankung gewirkt, von daher war es dann auch kein großer Unterschied und ich habe Befindlichkeiten immer auf die Erkrankung und nicht das Absetzen bezogen, weils ja eh nicht besser war.

So oder so, der Kopf spielt dabei sicher auch nochmal eine wesentliche Rolle, wenn man sich weniger Gedanken macht dann ist es meist auch weniger Raum einnehmend, je mehr man drüber grübelt desto vordergründiger die Symptome und das wozu man sie in Bezug setzt.
 
Ich möchte auch mal von mir was anbringen. Wir sind jetzt von unserem letzten Wochenende in den Bergen nachhause gekommen. Es war super und wir hatten mit unseren Freunden viel Spaß, richtig Spaß. Gestern sogar mit Lagerfeuer bis halb eins in der Früh.

Heimfahrt dauerte 3 Stunden und ich bin gefahren. Ich trinke schon lange keinen Bohnenkaffee mehr. Habe mir heute aber auf der Autobahnraststation dann fast einen halben Liter Kaffee unüberlegt gekauft und bis zu Hause dann getrunken. Zuhause wurde ich dann total hibbelig, unruhig und nervös als ob ich voll unter Dampf stehe. Und dann kam sie wieder meine Angst mit "was wäre wenn", Angst dass mir was passiert, Kreislaufzusammenbruch, Herzinfarkt usw. Messe den Puls der im Moment auch zwischen 50-70 Schläge schwankt und bin total angespannt. Ist das nicht verrückt.

Mir schießt im Moment so vieles durch die alarmierten Nerven. Obwohl es wahrscheinlich der Kaffee ist mach ich mich im Moment selbst total fertig.

Und dass ist ein Beispiel von vielen wie ich mir das Leben selbst schwer mache. Diese Angst um die eigene Unversehrtheit - Angst das mit mir und meiner Gesundheit etwas passiert - Angst einfach zu sterben.

Mein Urvertrauen wurde schon in der Kindheit erschüttert durch 3 tief greifende Ereignisse. Ob das wirklich meine Ängste jetzt triggert? Therapeutin sagt ja. Panikattacke habe ich keine, aber eine Daueranspannung ist genauso schei..

Ich fühle mich in solchen Situationen so schwach und hilflos, fast wie ein Kind.

Wie geht ihr damit um bzw. wie konntet ihr das lösen?

LG
 
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