Aber du warst doch eingeschnappt, weil er mit dir mal nichts zu tun haben wollte, du hast geweint und warst echt beleidigt, also voller Bestürzung und Kummer! Das finde ich zwingt einem zu denken, jener hält mich gefangen, der nicht aushalten will oder kann, dass ich mal nicht verfügbar bin.
Bei meinem Freund hab ich das mehrmals auf die Probe gestellt- wie geht es ihm, wie gehts mir, wenn wir mal Funkstille haben, oder die Beziehung mal nicht wichtig nehmen? Leide ich, leidet er? Wenn ja, dann muss das so lange geprobt werden bis diese Wahrnehmung übergeht in freundliches Abwarten können, oder liebes Akzeptieren können. Weil das Liebe ist, sich auch loslassen zu können, ohne gram auf den andern zu sein, oder gar heulend zusammenzubrechen und mächtig meutern, ankämpfen dagegen, oder immer wieder nach "Aussprache" bitten, also überreden wollen zum Zurückkommen. Ohne Zweifel lieb ich meinen Partner deshalb so, weil ich weiß, ich könnte machen was ich will bei ihm, er zwingt mich nicht nach seiner Pfeife zu tanzen. Nach jahrelangen Tests und Überprüfungen- ( ich hab große Vorsicht, wenn es um mein Wohl geht) merk ich, er ist ein gutes Zuhause für meine Person. Ich werde weder mißbraucht als Bedürfnisstiller rund um dir Uhr, noch als persönlicher Besitz betrachtet, noch gezwungen zum Bleiben. Für mich ist das unvorstellbar wichtig. Wir sind uns Begleiter, Freunde, aber nicht überlebenswichtige Priorität, das wäre eine Verantwortung die ich nicht tragen möcht. Wäre er das für mich, dann müsste ich ja am selben Tag untergehen, wenn er nicht mehr da ist.
Liebe Cameron, genau das prüf bei dir nach, mach nicht den Fehler und ernenne deinen Freund als deine Lebensgrundlage. Da flüchtet jeder, der halbwegs erwachsen ist.