Danke für die Bestärkung, Herr Dr. Riecke, dass mein Gefühl, mich nicht Menschenansammlungen aussetzen zu wollen, dann für mich in dem Moment richtig ist. Für mich und meine Stimmung wären Ansammlungen nicht stimmig, ich würde mich völlig deplaziert fühlen und deprimiert dem fröhlichen Treiben zusehen. Lieber bin ich in einem Zwiegespräch oder in insgesamt ruhigen Situationen. Es ist nicht so, dass ich es anderen nicht gönnen würde, aber ich würde gar nicht teilnehmen können und mich bestenfalls anders wie ein Außerirdischer fühlen.
Ich fühle das Zurückhalten auch, liebe Elektraa, als sich Sammeln, Akkus laden, sich schützen. Aber manchmal wenn ich auf der Couch sitze, wenn nachmittags Strukturen fehlen, meine morgentliche Flucht aus dem Trübsal beendet ist, dann kommt das Elend auch öfter mal. Vielleicht bin ich in der Tat immer mal wieder zu meinem "Schatzi"

gepilgert, um mich lebendig zu fühlen. Können mehrere Dinge reinspielen. Besonders aber habe ich nicht viele Freunde, um nicht zu sagen, vielleicht einen und da wäre ich mir noch nicht sicher. Manchmal bin ich einsam. Ich lasse mich nicht gehen oder gehe nicht zu sehr in dieses Gefühl rein, weil ich dann völlig deprimiert bin. Und ich denke, jetzt ist jetzt und früher war früher. Zu meinem Exfreund habe ich nach wie vor viel Vertrauen, in seine Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Leider nutzt er aber meine jetzige Situation für sich, um zu mir zurückzufinden. Ach, ich weiß nicht, ob meine morgentliche Flucht bewundernswert ist, aber ich merkte, dass es in meinem Kopf so schattig war, dass das Gegrübel mit dem Aufstehen anfing, dass ich mir den Gefallen tun wollte, sofort rauszugehen, raus aus dem Haus, gerate ich einmal erst in den Gedankensog ist es erstmal rum mit Aktivität. Probiere es doch einmal, wenn Du merkst, dass Du traurig bist, Schuhe anziehen, nicht lange drüber nachdenken und los. Aber Du hattest ja die Stiefel schon an

. Ich hoffe, es war schön. Du bist ein sehr kreativer Typ zu sein, vielleicht hilft es, wenn Du dann schnell bei Aufkommen schlechter Gedanken in die Kreativität reingehst?
Ich seh das auch so, vielleicht hat man aber mit der Depression, die einen doch zu einem Innenbeschauung zwingt, doch die Gelegenheit zu spüren, wo die Interessen wirklich sind, wo die Grenzen, was einen selbst mit Leben füllt, erstmal selbst mit sich glücklich zu sein, kleine Dinge bewußt und positiv wahrzunehmen und wenn es nur ein Blick in eine Stadt ist, der einen erfüllt oder so.