RE: Atkins &CO.
Liebe Manuele,
nur ganz kurz zu deinen Einwänden:
kalorienarme Diät:
Was ist so schlecht daran? Letztendlich zielt jede Diät auf eine negative Energiebilanz (mehr verbrauchen als aufnehmen). Eine kohlenhydratarme Ernährung hilft durch ihre speziellen Stoffwechselvorgänge das Hungergefühl zu senken und so ganz ohne Verzichtsgefühl die Kalorienaufnahme zu verringern und das auch durchzuhalten. Bei den meisten die ich kenne und die mit kh-armer Ernährung erfolgreich abnehmen, liegt diese Kalorienaufnahme bei ca. 1200-1500 kcal, also wesentlich mehr als z. B. die hochgelobte Brigitte-Diät.
Gesundheitliche Verbesserungen:
Senkung der Triglyceridwerte, Senkung des Blutzuckerspiegels, Senkung des Insulinspiegels, Erhöhung der Insulinempfindlichkeit der Zellen, günstigeres LDL/HDL- Verhältnis (Studien dazu siehe z. B. Novagenics. de oder recherchiere im Internet)
Gesunde Fette:
Wie hoch der Anteil gesunder Fette bei deiner KH-armen Ernährung ist, bestimmst du selbst! Atkins-Ernährung besteht nicht nur aus Bratwurst und Mayo!
Dean Ornish:
Kenne ich und lehne seine restriktive vegane Ernährung als für gesunde Menschen ungeeignet und auf Dauer undurchführbar ab.
Studien:
Ich habe im Internet sowohl nach Studien recherchiert, die eine kh-arme Ernährung befürworten, als auch ganz gezielt nach Studien, die gesundheitliche Nachteil belegen. Bloße Behauptungen und Panikmache, habe ich jede Menge gefunden, fundierte kritische Studien nur eine einzige. Hier ging es um einen höheren Kalziumverlust bei KH-armer Ernährung (
http://www.novagenics.com/germany/newsletter/newsletter.asp?id=284). Diesen Aspekt werde ich im Auge behalten.
Wenn es dich wirklich interessiert, ist das Internet eine unerschöpfliche Quelle. Ich will aber hier aus Zeitgründen nicht anfangen, für dich zu recherchieren. Allerdings kannst du auf dieser Seite (
http://www.novagenics.com/germany/newsletter/archiv.asp) eine ganze Menge Zusammenfassungen von Studien der letzten Jahre mit Angabe des Verfassers und des Erscheinungsortes finden. Suche einfach nach Stichwörtern wie kohlenhydratarme Ernährung, anabole Diät, eiweißreiche Ernährung, Atkins-Diät.
Hier noch ein Auszug aus einer Tageszeitung (die Originalstudien sind im Internet auch zu finden - falls du es genauer nachlesen willst)
Quelle "Thüringe Allgemeine" vom 23.11.02
Diät mit Steaks und Speck
US-Studie: Atkins‘ Regen offenbar doch zum Abnehmen geeignet
Die umstrittene Atkins-Diät, die Steaks und Speck erlaubt , aber Kartoffeln und Kuchen verbietet, ist möglicherweise doch nicht gesundheitsschädlich. US-Forscher fanden in einer kleinen Untersuchung, dass die Teilnehmer bei der Atkins–Diät mehr Gewicht verloren und am Ende bessere Blutwerte hatten als Menschen einer Kontrollgruppe, die sich an eine konventionelle Diät mit geringerem Fettanteil hielten. Das Ergebnis, das von der Amerikanischen Herzgesellschaft (AHA) in Chicago vorgestellt wurde, bestätigt vergleichbare Resultate von mindestens drei anderen Studien der vergangenen zwölf Monate. Dennoch warnte der federführende Autor Eric Westmann, die Atkins-Diät sei nicht zu empfehlen, bevor sie nicht durch weitere, größere Studien bestätigt ist. Bei der Atkins-Diät werden Kohlehydrate wie Zucker, Mehl und Reis weitgehend vermieden. Dafür wird der Verzehr von Eiern, Käse, Fisch und Fleisch sowie Gemüse empfohlen. Im Rahmen der sechsmonatigen Untersuchung mit 120 Übergewichtigen nahmen Teilnehmer nach Atkins durchschnittlich 15 Kilogramm ab, die Kontrollperson nur knapp 10 Kilogramm. In beiden Gruppen verbesserten sich die Cholesterinwerte, berichtete Westerman, der an der Duke Universität in Chapel Hill im US-Staat North Carolina arbeitet. Doch die Atkins-Teilnehmer erhöhten den Anteil des „guten“ Cholesterins HDL um 11 Prozent, während der HDL-Wert bei der fettarmen, von der Amerikanischen Herzgesellschaft empfohlenen Diät nicht anstieg. Selbst bei den als gefährlich geltenden Triglyzeriden zeigten die Teilnehmer der Atkins-Diät bessere Resultate. Die Atkins-Anhänger reduzierten ihre Triglyzeridwerte im Blut im Durchscnitt um 49 Prozent, während die Menschen der Kontrollgruppe ihre Werte nur um 22 Prozent verbesserten. Eine Untersuchung mit 360 Teilnehmern soll demnächst an der Universität von Pennsylvania beginnen.