Elektraa
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Das ist genau die richtige Einstellung. Wenn ich eine gespaltene Sichtweise und Zweifel habe und aus mir keine Antwort finde, muss ich den Dingen ihren Lauf lassen. Das heisst Loslassen. Der Kanal ist derzeit verstopft.
Anders ist es bei terminlichen Dingen. Ich hatte mal einen Arbeitsplatz, wo man mir eine Versetzung angeboten hat, die finanzielle Vorteile hatte.
Jetzt ging das Kopfkino los und das stundenlang - tagelang. Ich hatte keine Ahnung, schaffe ich das oder bleib' ich besser hier. Das war wie ein besessener Zwang.
Ich fand aus mir keine Antwort.
Dann habe ich das damals meinem Therapeuten erzählt. Der sagte: Wissen Sie was? Ich werfe jetzt eine Münze auf den Boden. Die Oberseite ist die jetzige Stelle und die Unterseite die neue Stelle.
Somit wurde eine Ent-Scheidung gefällt und die war absolut richtig. Ich war seelisch nämlich nicht gut drauf und hatte Konzentrationsprobleme, wo es zu einem Dilemma gekommen wäre.
Ich kenne einen Fall, wo eine Frau jahrelang die Ausbildung zur Altenpflege machte und als sie fertig war, kam es zur totalen Krise, sie traute sich nicht, landete sogar damals in der Nervenklinik, weil sie Selbstmordgedanken hatte laufend. Dann hörte sie auf, Altenpflegerin sein zu wollen und jetzt ist sie in einem Kloster und kocht dort für Mitschwestern und lächelt den ganzen Tag, weil sie sich total gut fühlt mit dieser Aufgabe.
Coldplay könnte auch so machen, sich sagen, bevor ich irre werde vor Angst, die falsche Richtung eingeschlagen zu haben, muss ich mir den Gefallen tun, mal stehen zu bleiben, mich nicht zu drängen zu einer Entscheidung. Wer sagt, dass man nach drei Jahren Zusammensein eine Verlobung einfädeln muss, oder Familie planen muss? Das scheint eine Erwartungshaltung zu sein - weil innige Sehnsucht danach ist es nicht!
Wie mit der Schwester im Kloster- sie wollte die Beweise erbringen, dass sie ein "wahrhaft ehrenwerter und schöner, anständiger Mensch" ist, so wie man es erwartet.
Ich trau mich hässlich sein, also auch zu faul für "Fortschritte" zu sein, die sich immer andrängen im Inneren. Nie scheint es genug zu sein, immer will etwas im Kopf eine Steigerung dessen, was da ist.