RE: Alternative zum Kondom?
Das Problem ist, daß man, strenggenommen, bei der Pille nicht wirklich weiß, wann man auf zusätzliche Verhütung verzichten kann, weil sie den natürlichen Menstruationszyklus simuliert, also kein wirklicher Zyklus mehr abläuft. Sie täuscht dem Körper eine Schwangerschaft vor, so daß er keine reifen Eizellen mehr produziert. Und genau dort liegt die Schwierigkeit, was das Einschätzen der Sicherheit betrifft: Man kann keinen Eisprung voraussagen. Es ist lediglich bekannt, daß es bestimmte Umstände gibt, die die Sicherheit herabsetzen: Durchfall/Erbrechen innerhalb von 4 Std. nach der Einnahme, andere Medikamente (darüber gibt es Listen), bestimmte Stoffwechselstörungen. Wenn z. B. eine Pille vergessen wurde, macht es einen erheblichen Unterschied, ob dies in der Mitte einer Packung oder zu Beginn oder Ende geschieht. Je näher das Vergessen an den einnahmefreien Tagen liegt, um so wahrscheinlicher ist es, daß es doch zu einem Eisprung kommt. Generell ist natürlich richtig, daß die Pille, allein angewandt, ausreichend ist. Aber wenn Deine Freundin eine zusätzliche Verhütung wünscht, weil sie trotz der hohen Sicherheit innere Vorbehalte hat, denke ich, daß man das respektieren muß (ich habe auch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis!). Wie schon erwähnt wurde, gäbe es noch Verhütungszäpfchen oder auch -schaum; beides kann ich nicht empfehlen, weil es bisweilen ein heftiges Brennen der Vaginalschleimhaut verursacht. Dann gibt es noch das Femidom, Lea Contraceptivum, die Portiokappe. Die Sache ist nur, daß einige, wenn nicht alle dieser Methoden vom Arzt angepaßt werden müssen. Und wenn ihm bekannt ist, daß Deine Freundin die Pille nimmt, wird er womöglich die Welt nicht mehr verstehen. Aus eigener Erfahrung kann ich Euch die Verhütungsberatung bei Pro Familia empfehlen. Sie nehmen sich sehr viel Zeit, zeigen verschiedene Methoden und führen dabei auch sämtliche Vor- und Nachteile an, ohne etwas verkaufen zu wollen. Vielleicht macht Ihr einfach mal einen Termin aus. LG, Bianca