Re: Allgemeine Fragen zur Pille
Hallo,
ich habe eigentlich nach etwas ganz anderem gesucht und bin auf diesen Studienauszug gestoßen.
Hier der Auszug, der mich etwas verwundert:
Obwohl die ovulationshemmende Wirkung der niedrig dosierten oralen Kontrazeptiva vorwiegend durch die gestagene Komponente hervorgerufen wird, leistet auch die estrogene Komponente einen erheblichen Beitrag zur zentralen Hemmwirkung und zur ovaπellen Suppression (Ovulationshemmung) Darüber hinaus darf die tagliche Estrogendosis Grenzdosisbereiche nicht unterschreiten, damit eine zufriedenstellende Zykluskontrolle gewährleistet werden kann (Der Frauenarzt, 34, 7 793(1993)) Die zur Zeit auf dem Markt befindliche niedrigste in einem oralen Kontrazeptivum enthaltene Estrogendosis betragt 20 μg Ethinylestradiol, kombiniert mit 150 μg Desogestrel (Mercilon) Obwohl die Zykluskontrolle dieses Präparates im Vergleich zu Präparaten mit höherer Estrogendosis erwartungsgemäß etwas schlechter ist, weist die hohe Akzeptanzrate von Mercilon auf eine geringe klinische Relevanz dieses Nachteils hin. Ein klinisch bedeutsames Problem stellt jedoch die in mehreren Studien übereinstimmend gemachte Beobachtung einer geringeren ovaπellen Suppression des 20 μg Ethinylestradiol enthaltenden Präparates dar Es kommt offensichtlich unter dieser sehr niedrigen Estrogendosis bei vielen Frauen zur Heranreifung von Follikeln, die mit Ultraschalluntersuchungen bzw Hormonuntersuchungen nachgewiesen werden konnten.
Hier der Link zur Seite:
http://www.sumobrain.com/patents/wi...omprising-estrogen-gestagen/WO1995017194.html
Ich bin jetzt nicht besorgt, dass meine Pille nicht vertrauenswürdig ist und nicht wirkt. Denn ich nehme sie ja seit 4 Jahren und hatte auch schon Geschlechtsverkehr ohne Kondom, wo nix passiert ist.
Desweiteren würden die Pharmakonzerne Mercilon nicht als sichere Verhütungsmethode beschreiben, wenn sie sich nicht darauf verlassen könnte, dass das Produkt auch funktioniert, auch wenn es eine "leichte" Pille ist.
Gerade niedrig dosierte Pillen werden ja jungen Mädchen verschrieben - wenn diese den Eisprung nicht richtig unterdrücken könnten, würde man diese dieser Zielgruppe ja nicht verschreiben.
Bloß stellen sich mir hier folgende Fragen, die der Herr Doktor Scheufele oder ClaudiaM mir kurz beantworten könnten:
1) Kennen Sie diese Studien? Wenn ja - schätzen Sie sie als vertrauenswürdig ein (Störvariablen, Validität, Stichprobe zu klein, um generalisieren zu können,etc.)?
Oder sind dies nur Ausnahmen, die einen Effekt gefunden haben, der aber nicht signifikant ist und es gibt genügend Studien, die das Gegenteil beweisen?
2) Spielt es in diesem Fall eine Rolle, dass man die Pille immer zur gleichen Zeit nehmen soll - sprich: keine Schwankungen von einer halben Stunde, sondern möglichst minutengenau, wenn die Studie recht hat?
3) Wieso wird hier vom Estrogen gesprochen, das den Eisprung verhindern soll?
Ich dachte das Östrogen regelt nur den Zyklus und das Gestagen verhindert den Eisprung, verdickt den Schleim und baut die Gebärmutter nicht genug auf.
Oder stimmt das nicht?
Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe,
Ilithya