• Dr. Frank VölkertWelche modernen Verfahren zur Anästhesie gibt es heutzutage? Verspüre ich bei einer örtlichen Betäubung Schmerzen? Was muss vor einer Vollnarkose beachtet werden? In unserem Forum Narkose & örtliche Betäubung können Sie Ihre Fragen stellen und sich dabei auch an unseren Experten, Dr. med. Frank Völkert, wenden. Er ist Facharzt für Anästhesiologie.

@Alina: "magische" Anästhesie?

  • Thread starter Thread starter Siegfried
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PS zu "Gedanken"

PS zu "Gedanken"

PS: Du wolltest noch wissen, wie das Thiopental verabreicht wird: Mit der Spritze direkt in den Venflon. Je zügiger, desto schneller bist du weg. Die Einleitung mit einem konventionellen "Tropf" würde m.E. zu langsam gehen. Den Zustand bis man den nötigen Spiegel erreicht hat, stell ich mir ziemlich quälend vor. Wenn man eine TIVA mit Propofol macht, kann man direkt mit dem Perfusor (eine fertig verpackte "Riesenspritze" mit Propofol wird in ein computergesteuertes Gerät eingespannt, das dem Patienten die benötigte Menge kontinuierlich zuführt) einleiten. Nach der Einleitung wird die Dosis dann entsprechend reduziert.
 
RE: Gedanken

RE: Gedanken

Danke für dieses schöne Zitat, Dr. Völkert. So versuch ich das auch zu sehen.
 
@marybeth

@marybeth

Hallo marybeth,

schön, daß du dich an unserer Diskussion beteiligst und ich freue mich auch über dein Interesse.

ich denke, den Grund meines Interesses am Thema hab ich schon ausführlich erzählt, drum gehe ich gleich mal auf deine Anregung zu den Fachbüchern ein.
Mich freut natürlich auch deine Bemerkung zu meinem Wissensstand, obwohl der doch sicher noch erweiterbar ist. :)

Ich denke mal, daß die Theorie in den Fachbüchern und die tatsächlichen Erlebnisse, die ich hier in den Beiträgen lesen kann zwei Seiten einer Medaille sind, die zusammengehören. Zunächst einmal finde ich es interessant, immer wieder mal zu lesen, daß es oft doch nicht so "lehrbuchgerecht" abgeht, wie man es meinen könnte.

Und zum anderen geben die Lehrbücher ja nicht die persönlichen Erfahrungen wieder, die man als Patient dann tatsächlich macht. Da wird gerne das Prozedere abgehandelt, aber wie die Betroffenen das erleben, ist dann wieder eine Welt für sich. Nehmen wir z.B. den Beitrag von Daniela "Kopfschmerzen beim Einschlafen".
Das steht in keinem Lehrbuch, auch Dr. Völkert hat das noch nicht gehört. Allerdings kenn ich das aus einer anderen Erzählung. Und ich denke, wenn hier jemand über seine Erfahrung mit den Kopfschmerzen dabei erzählt, die gelegentlich auftreten können, dann bringt das für alle Interessierten etwas, wenn eine Narkose ansteht. Weil in diesem Falle sind sie schon etwas vorgewarnt und wissen, daß es
a) auftreten kann
b) eigentlich folgenlos bleibt.
Und auch wenn der Kopfschmerz deshalb nicht angenehmer wird, bleibt den Betroffenen dann doch die Panik erspart, in den Sekunden, wo die Narkose eintritt, zu glauben, dass etwas gerade schrecklich schief läuft.

Danke auch für deine interessante Erzählung von deinem Erlebnis, welche ich auch als eine Bereicherung in diesem Thread betrachte.

Alina ist auch fachlich fit auf dem Gebiet und vereint damit zwei Eigenschaften, nämlich das Fachwissen mit persönlichem Erleben und das halte ich für einen ziemlichen Glücksfall für dieses Forum. Sie hat sich bei ihrer OP ja auch nicht prämedizieren lassen, damit sie alles ungetrübt in Erinnerung behält. Sie kann das erlebte gut einordnen und ausserdem möchte ich ihre Tapferkeit mit etwas Aufmerksamkeit und Interesse würdigen. Wenn sie hier von ihren Erlebnissen mit ihren zwei OPs erzählt, ist das 100 mal authentischer und interessanter als alles Fachbücherwissen zusammen. Vor allem, weil viel interessantes Hintergrundwissen, was den klinischen Alltag angeht, mit transportiert wird. Ist es nicht erleichternd, zu lesen, daß im OP auch mal gelacht wird?

Und ausserdem *insOhrflüster* mag ich die Art von Alina und bin inzwischen überzeugt davon, daß sie mich auch mit 1000 anderen Themen fesseln könnte, aber die sind leider nicht Thema dieses Forums ;)

Ich würde mich freuen, marybeth, wenn du noch etwas bei uns bleibst und dich am Gespräch auch weiterhin beteiligst.
:)


Viele Grüsse

Siegfried
 
RE: Vertrauen (@Sabine01)

RE: Vertrauen (@Sabine01)

Hallo Sabine,

zunächst mal Danke für deine ausführliche Beteiligung am Gespräch. Alina und ich haben in den vergagenen Tagen hier einige Themen, Erzählungen und Aspekte angehäuft und ich fürchte, daß es inzwischen etwas unübersichtlich geworden ist.

Wie du sicher mitbekommen hast, bin ich nicht in der Medizin daheim und kann deshalb auch keine Aussagen über die Ängste der Patienten machen. Ich habe irrationale Ängste bei den Patienten angesprochen, habe dabei aber eine Aussage von Alina aufgenommen, die sie in einem vorherigen Beitrag aus ihrer Erfahrung in der Anästhesie niedergeschrieben hat.
Ich überlasse es hier den anwesenden Ärzten und Fachleuten, den Informationsstand ihrer Patienten zu beurteilen, aber ich möchte auch erwähnen, daß auch nach meiner Erfahrung Unwissen weitverbreitet ist.

Der Bedeutung der Vertrauensbeziehung zwischen Arzt und Patienten möchte ich vollauf zustimmen. Ich habe auch den Eindruck, den Aranka in einem ihrer Beiträge geschrieben hat, nämlich daß Anästhesisten tendenziell nette Menschen sind. Allerdings weiß ich auch Beispiele, wo es der Narkosearzt/die ärztin auch wirklich am notwendigen Feingefühl mangeln hat lassen.

Danke auch für deinen Beitrag zur Maskeneinleitung. Ich habe meine persönlichen Erfahrungen dazu in meinem Beitrag am 5.8 relativiert, in dem ich geschrieben habe:

"naja, ich weiß auch, daß es auch zur Einleitung per inhalationem unterschiedliche Erfahrungen gibt und einige Leute sicher froh sind, wenn sie eine Narkose über den venösen Zugang bekommen können."

Deine Erzählung bestätigt meine Aussage. Ich habe meine persönlichen Erfahrungen beschrieben, weiß aber auch, daß man sie nicht verallgemeinern kann.

viele Grüsse

Siegfried
 
RE: Gedanken

RE: Gedanken

Hallo Alina,

ja, deine Aussage, daß die Undurchschaubarkeit Ängste fördert, stimmt mit meinem Punkt überein, indem ich sagte, daß die Klinikumgebung eben für Aussenstehende ungewohnt ist und nicht das vertraute Umfeld darstellt, wie ich es im ersten Beitrag dieses Threads geäussert habe.

Besteht der Sinn des Opioids vor der Narkose darin, eventuell auftretende Schmerzen durch die Intubation zu vermindern? Das Hypnotikum wirkt ja nicht analgetisch, und schützt dich ja nicht gegen die Unannehmlichkeiten, die der in die Luftwege eindringende Schlauch verursacht.
Hast du irgendeine Wirkung des Opioids bemerkt?

Vielen Dank auch für deinen Nachtrag. Aber es gibt doch Obergrenzen für die Injektionsgeschwindigkeit, oder? Die Mittel müssen ja auch entsprechend langsam injiziert werden, um das ganze ja noch etwas steuerbar zu machen. Ausserdem habe ich mal gelesen, daß die Wirkung von Thiopental nicht vor ca 12 sec nach Injektionsbeginn eintreten kann, weil das die Kreislaufzeit ist, die das Hypnotikum von der Injektionsstelle zum Gehirn benötigt.
Propofol sollte dagegen langsam injeziert werden, sonst tritt bei den Patienten ein Brennen auf, hab ich auch mal gehört.

Denke mal, deine Narkose ist hinterher mit Inhalationsanästhetika weitergeführt worden.

Mit deinen Gedanken zum Grundrisiko des Lebens bin ich auch d'accord. Ich mache mir das auch bewusst, daß es aus irgendeinem Grunde jeden Tag plötzlich vorbei sein kann. Das bringt eine entspanntere, positivere Lebenseinstellung mit sich. Erstens ist der Umfang der Sorgen, die man sich macht, begrenzter. Man begreift auch das "carpe diem" Prinzip mehr. Ich hatte mal Gelegenheit, einige Zeit neben einem Friedhof zu wohnen. Ist eine entspannende Aussicht: Es wird einem bewusst, daß man nicht ewig erfolgreich sein muss. Ein Leben lang reicht vollauf. :)
Ich hoffe, das hört sich jetzt nicht überheblich an.
Auf alle Fälle lese ich aus deinen Zeilen auch eine positive Einstellung zum Leben heraus.

Die Apnoe habe ich auch nicht als Komplikation aufgeführt. Sondern sie ist ein bewusst und kontrolliert herbeigeführter Zustand in der Narkose, der mit den bereitgestellten Mitteln gemeistert und überbrückt wird.
Worauf ist beim "Bebeuteln" von Patienten eigentlich zu achten?

So, das wärs mal wieder, ich freue mich schon jetzt auf deine interessanten Antworten.


viele Grüsse

Siegfried
 
RE: @siegfried

RE: @siegfried

Hallo Siegfried,

danke für deine interessante Antwort.

Zum Posting von Daniela, "Kopfschmerzen beim Einschlafen" fällt mir auch noch etwas ein.

Daniela hat die Vermutung geäußert, daß die Kopfschmerzen aufgetreten sind, da sie sich gegen das Einschlafen gewehrt hat.

ich glaube dieses Phänomen haben viele Patienten und nicht nur Daniela, d.h. man wehrt sich instinktiv gegen die Bewußtlosigkeit und versucht mit Blinzeln der augen dagegen anzukämpfen.

Das war auch bei mir so, ich bekam dadurch jedoch keine Kopfschmerzen.

Durch das Erlöschen des Lidreflexes erkennt die Anästhesieschwester dann ja auch, den Beginn der Narkose und den Zeitpunkt des Einschlafens.

Unangenehm habe ich es jedoch empfunden, als mich der Narkosearzt im Aufwachraum durch lautes Ansprechen geweckt hat.

Leider besteht jedoch wohl die Regel, daß man erst auf die Station verlegt werden darf, wenn man ansprechbar und wach ist. Trotzdem habe ich dieses Wecken durch laute Ansprache des Narkosearztes als brutal empfunden, vor allem da ich - durch dieses abrupte Wecken - völlig desorientiert war.

Es zählt zu den unangenehmsten Erfahrungen an meine Narkose, wobei meine Mutter schon mehrere Narkosen hatte und noch nie geweckt wurde, sondern von selber aufgewacht ist, und deshalb im Gegensatz zu mir auch nicht desorientiert war.

Arbeitest du eigentlich wie Alina im medzinischen Bereich ?

Ich stelle die Frage, da es als Laie sehr schwer ist, sich in das Gebiet der Anästhesie einzuarbeiten, es scheint dir jedoch nach deinen fachlichen Ausführungen zu urteilen gelungen zu sein, ich glaube mir würde das nicht gelingen, da mir die Anästhesie, insbesondere auch die Pharmakunde doch zu kompliziert erscheint .

Ich hatte vor der Narkose keine Angst, obwohl es meine erste war,

Ich habe schon öfter sehr schmerzhafte Eingriffe ohne irgendeine Betäubung gehabt ,so daß ich es als sehr angenehm empfunden habe, diesmal schmerzfrei operiert zu werden.

Auch aus diesem Grund habe ich die Narkose eher als Hilfe, anstatt als Angst einflößend vor dem damals noch für mich Unbekannten empfunden.

Ängste sind bei mir garnicht erst aufgetreten, da meine bisherigen Erfahrungen von Operationen ohne Beäubung viel angsteinflößender als eine Narkose waren.
 
RE: @siegfried (Nachtrag)

RE: @siegfried (Nachtrag)

Richtig süß finde ich übrigens deine Bewunderung von Alina, ich finde sie auch sehr nett, vor allem daß sie sich hier im Forum fachmännisch äußert.

Ich persönlich brauche jedoch vor allem non-verbale Signale, um mich in einen Menschen ernsthaft verlieben zu können,

Das Thema kam kürzlich auch im Forum Gynäkologie auf, als sich jemand in den (glücklich verheirateten) Forumsbetreuer Dr. Glöckner verliebt hat,

Obwohl sich ja heute bekanntlich viele Leute erst durch die chatrooms im Internet kennenlernen und sich daraus sogar teilweise langdauernde Beziehungen entwickeln.

Für mich ist jedoch immer wichtig, ob die Chemie zwischen zwei Menschen stimmt und dazu gehören eben vorrangig auch die nonverbalen Signale, die in chatrooms leider nicht rübergebracht werden können.

Das ist jedoch wieder ein anderes Thema und ich will das hier auch nicht weiter ausführen
 
Spass

Spass

@Siegfried: Gut, dass du nicht sehen kannst, wie rot ich schon bin. *lach* Freut mich, dass du Spass an unserer Unterhaltung hast. Mir geht´s auch so. :-) Aber als "Tapferkeit" würde ich was anderes bezeichnen als eine Narkose ohne Prämedikation. ;-)

@marybeth: Keine Angst, ich bin in festen Händen. :-)
 
RE: Spass (@Alina

RE: Spass (@Alina

hi Alina,

.....wovor soll ich Angst haben ??


Alina-Marie schrieb:
-------------------------------

@marybeth: Keine Angst, ich bin in festen Händen. :-)
 
RE: @marybeth (Nachtrag)

RE: @marybeth (Nachtrag)

Hallo marybeth,

obwohl dieses Thema über das Forum hinausgeht, möchte ich mich trotzdem dazu äussern.

Wir sind alle hier, damit wir uns angeregt und ungezwungen über ein spannendes Thema austauschen können. Damit das möglich ist, sollen sich alle hier sicher und wohl fühlen.
Und damit sich meine Gesprächspartner wohlfühlen, bringe ich ihnen Respekt, Aufmerksamkeit und Interesse entgegen. Und ich drücke meine Sympathie offen aus.

Das gilt für Alina, das gilt aber auch für dich und jeden anderen hier.

Aber damit es auch langfristig für alle funktioniert, sollten die ungeschriebenen Regeln derartiger Foren beachtet werden. Und zu diesen ungeschriebenen Regeln gehört meiner Meinung auch, keine allzugrossen Erwartungen über das Forum hinaus zu hegen. Würde dieser Fall eintreten, dann führt das zu Unsicherheit und Frust.

Natürlich freue ich mich auch, wenn Bekanntschaften über das Internet hinausgehen, aber wie du schon sagst, muss dazu auch die Chemie und allerlei andere Voraussetzungen stimmen.

Und von daher kann ich auch weiterhin Freude an netten Bekanntschaften haben, die sich auf Internetforen beschränken.

Und solange Alina sich dabei wohlfühlt, habe ich auch kein Problem damit, ihr weiterhin meine Wertschätzung auszudrücken.

:)

viele Grüsse

Siegfried
 
RE: @siegfried

RE: @siegfried

...bei dir ist nunmal der nicht unbegründete Eindruck entstanden, daß du über das Forum hinausgehende Erwartungen in Bezug auf Alina hegst,

Dies wäre ja auch nicht schlimm ,wenn es denn so gewesen wäre, deshalb mußt du dich hierfür auch nicht mit deiner Ansprache rechtfertigen, sondern hättest es mit Humor sehen können, so wie auch Alina dies mit Humor gesehen hat. (und auch Dr. Glöckner im forum Gynäkologie).

Dadurch daß du eine unschuldige Bemerkung jedoch so toternst nimmst, entsteht wirklich der Eindruck, daß da etwas dran ist ...-andernfalls hättest du es ja mit Humor sehen können.

Mich würde aufgrund deiner Sachkunde noch interessieren, ob du auch auf dem medizinischen Gebiet tätig bist, da deine Kenntnisse in Pharmakologie schon sehr differenziert sind.

Um die Pharmakologie verstehen zu können braucht man auch umfangreiche Kenntnisse in Chemie oder Biochemie, so daß es für mich nicht möglich wäre, auch wenn ich wie du Interesse daran hätte, mir diese anzueigenen.

Vielleicht bist du jedoch in diesen Bereichen beruflich tätig.
 
RE: Gedanken

RE: Gedanken

Wow, das sind ja viele Fragen, Siegfried. Hoffe, dass ich die alle zufriedenstellend beantworten kann.

Das Opioid vor der Narkoseeinleitung: Natürlich ist die Intubation ein Schmerzreiz, und das Opioid "schirmt" den Patienten dahingehend ab. Auch wenn der Patient bewußtlos ist, würde sein Gehirn bei Fehlen eines Analgetikums unnötigerweise mit "Schmerzimpulsen" bombardiert - und der Körper reagiert ja auch darauf. Außerdem ist Schmerz ein "Weckreiz". Wenn die Analgetika schmerzangepasst dosiert werden, braucht man nicht so viel Hypnotikum. Nein, gespürt hab ich vom Fentanyl nichts. Manchen Patienten wird ein bißchen schwindlig oder sie müssen husten.

Obergrenze für die Injektionsgeschwindigkeit: Bei der Einleitung wird zügig injiziert, aber man achtet natürlich auch auf die Reaktion des Patienten, was dann wieder ein Hinweis auf die benötigte Menge ist - und man beobachtet natürlich auch die cardiale Wirkung. Besonders bei Thiopental muss die nötige Konzentration im Blut rasch erreicht werden. Wenn man es "titrierend" dosieren würde, bräuchte man weit größere Mengen, und für den Patienten ist es auch sehr angenehm, wenn er das Bewußtloswerden nicht spürt. Bis die Wirkung einsetzt, dauert´s die Zeit, die das Blut benötigt, um die Strecke vom Venflon bis zum Gehirn zurückzulegen, und das ist eine Diretissima. (Blutflussgeschwindigkeit so 20cm/sec wenn ich mich recht erinnere?) Bei guter Prämedikation sind manche Patienten nach 5 Sekunden "weg".

Bei Propofol ist ein Injektionsschmerz häufig, besonders bei zarten Venen (Kinder). Wenn man 1ml Lokalanästhetikum in die Spritze mit aufzieht, hilft das oft, diese Beschwerden zu lindern/vermeiden.

"Bebeuteln": Wichtig ist, dass du den Patienten nicht mit zu großem Druck/Volumen beatmest, da dann Luft in den Magen gelangt, was zu postoperativem Erbrechen führen kann und bei großer Menge auch gefährlich ist. Das Beatmen mit der Maske muss man einfach üben. Man kann sich zwar an den Werten am Monitor orientieren, aber man braucht vor allem das Gefühl für den Druck, den man dabei ausübt und die Frequenz mit der man beatmet, va bei Kindern verschiedenen Alters. Am Anfang kann es auch schwierig sein, die Maske richtig zu plazieren, sodass sie dicht ist.

"Carpe diem" - genauso seh ich´s zunehmend auch. Und ja, ich hoffe/wünsche mir, dass ich meine überaus positive Lebenseinstellung nie verlieren werde.

Liebe Grüße,
Alina
 
RE: Gedanken

RE: Gedanken

... Siegfried hat bestimmt bald soviel Fachwissen, um bald selber eine Narkose durchführen zu können, zumidest theoretisch.
 
RE: @siegfried

RE: @siegfried

Hallo marybeth,

ich fand deine Ausführungen zu deiner Narkose auch äusserst interessant. Wie lange hat deine OP denn gedauert?

Nein, ich bin nicht im medizinischen Bereich tätig und ich schätze mein Wissen auch nicht soo tief ein. Allerdings habe ich es mir auch über die Zeit stückchenweise angeeignet und paradoxerweise kommen mit dem Wissen auch erst die Fragen. Und so ging es weiter und weiter.

Ich denke, wenn du dich auch dafür interessierst, dann kannst du auch einiges an Wissen und Kompetenz gewinnen, insbesondere das Internet macht es ja einfach.
Einfache Sache: suchbegriffe bei Google eingeben und dann kriegst du schon einige interessante Beiträge.

Man versteht zwar nicht gleich alles, aber dann muss man halt weitergoogeln. :)

Ausserdem hat man hier ein interessantes Forum mit fachkundigen Menschen und da kann man ja gezielt fragen (und bis ins kleinste Detail :) )

viele Grüsse

Siegfried
 
Ups....

Ups....

bei dir kann man sich wohl nicht rauswinden *lach*
keine Sorge, auch ich bleib locker : )
 
RE: @siegfried

RE: @siegfried

Meine Operation hat wohl eine Dreiviertelstunde gedauert.

Allgemein interessiert mich schon die Vorgehensweise bei einer Vollnarkose, aber mich interessiert nicht dieses Detailwissen, da ich die Pharmakologie langweilig finde, ebenso den chemieunterricht früher in der Schule.

Ich muß nicht das Detailwissen haben, um quasi schon selber theoretisch eine Narkose durchführen zu können.

Das würde ich auch als beängstigend empfinden, da je mehr Detailwissen man hat, desto mehr kennt man auch die möglchen Komplikationen bei einer Narkose, so das man das nächste Mal nicht mehr so unbedarft und unbefangen an die Sache herangehen kann.

Wie gesagt dient die Narkose in erster Linie als Hilfe, was ich insoweit beurteilen kann, da ich schon schlimme Eingriffe ohne Betäubung erlebt habe, so daß ich damals froh war, daß eine Narkose bei mir durchgeführt wurde.

ich war damals sogar gespannt darauf, wie die Narkose verlaufen würde, da das für mich schon ein Abenteuer war.

Ich habe ja auch während der Narkoseeinleitung ein einmaliges Erlebnis gehabt, den von mir bereits beschriebenen Zustand von Hypnose, etc...

Trotz der realtiv kurzen Narkose dauer hatte ich jedoch einen starken Narkoseüberhang, da ich erst zwei Stunden nach der OP geweckt werden mußte und nicht von selber aufgewacht bin.

Das kommt daher, da der Chirurg eigentlich noch weitere Eingriffe vornehmen wollte, die auch geplant waren, dann aber doch nicht durchgeführt werden mußten.

Zur Vermeidung eines Narkoseüberhang hat mein damaliger Narkosearzt, der mittlerweilse Privatdozent und Oberarzt ist, ein Verfahren entwickelt, nämlich die EEG-gesteuerte Narkose, er leitet dieses Forschungsobjekt.

Von deiner Neugier angesteckt, bin ich nämlich jetzt auch neugierig geworden und ich habe unter google den Suchbegriff des Namens meines ehemaligen Narkosearztes eingegeben. Da habe ich das dann erfahren.
 
RE: Vertrauen (@Sabine01)

RE: Vertrauen (@Sabine01)

Hallo Siegfried,

danke für deine Antwort.

Es stimmt, Unwissen ist weit verbreitet, meistens jedoch unter denen ,die noch nie eine Narkose hatten oder die in ihrer Kindheit eine erlebt haben und dies mit den heutigen Verfahren vergleichen etc...

wie würdest du an die Sache herangehen, wenn bei dir demnächst eine Allgemeinanästhesie durchgeführt werden müßte ?,

Würdest du dir eine Prämedikation geben lassen.
Soviel ich weiß werden prämedikative Medikamente so kurzfristig vor Narkosebeginn gegeben, daß diese bis zur Narkose noch garnicht wirken.

Welche Fragen würdest du dem Narkosearzt stellen, bzw. eher nicht stellen ?

Würdest du Wünsche über ein bestimmtes Einleitungsverfahren und/oder bestimmte Medikamente gegenüber dem Arzt äußern ?

Fragt Sabine
 
RE: @marybeth III

RE: @marybeth III

Hallo marybeth,

deine Einstellung, das alles als "Abenteuer" zu sehen, finde ich sympatisch. :)
Ich muss ja sagen, auch mein Interesse hat Grenzen, auch wenn sie noch nicht so offensichtlich sind. Aber irgendwann wird mir auch einiges zu fachspezifisch, bzw. fehlen mir die pharmakologischen/chemisch/medizinischen Grundlagen.

Natürlich weiß ich, daß und welche Probleme es geben kann. Angenommen, ich wache mit Shivering auf, dann weiß ich, daß
1. das Shivering ist und nach Narkosen vorkommen kann
2. das zwar unangenehm aber nicht weiter schlimm ist
3. ich wohl einfach Pech gehabt habe.

Manche Patienten kennen das nicht von vorher und bleiben dann im Ungewissen und das ist schlimm.

Ausserdem kenne ich die Vor und Nachteile von Narkoseverfahren und kann das bei mir geplante Narkoseverfahren etwas hinterfragen und um ein paar Tricks bitten, etwaige Unanannehmlichkeiten zu vermeiden. Alina hat ja das nette Beispiel gebracht, daß Propofol mit einem Lokalanästhetikum gemischt wird, um das Brennen in den Venen zu vermeiden.

Bist du von Prof. Schultz anästhesiert worden? Der mit dem Narkotrendverfahren?
hab ich von gelesen. Spannende Geschichte. Geht ja nicht nur um Narkoseüberhang, sondern auch zur Vermeidung von Awareness. Müssen wir hier mal diskuttieren. :)

Was mich wundert ist, dass du einen derartigen Narkoseüberhang hattest. Ich meine, Narkose wird ja nicht am Anfang "auf Vorrat" gespritzt, sondern kontinuirlich verlängert. Propofol und Thiopental halten die Betäubung ja nur für ein paar Minuten aufrecht.

Kannst du noch ein paar Details zu deinem "Hypnoseerlebnis" erzählen?
Hört sich echt spannend an...

Danke

Siegfried
 
RE: Vertrauen (@Sabine01)

RE: Vertrauen (@Sabine01)

Hallo Sabine,

gute Fragen:
Also grundsätzlich darf der Arzt das Anästhesieverfahren bestimmen. Ich werde das geplante Verfahren aber natürlich hinterfragen, warum und wieso genau das.

Und ich würde auf bekannte Nachteile des geplanten Verfahrens hinweisen und fragen, wie man das vermeiden könnte. z.B. erhöht die Verwendung von volatilen Anästhetika das Risiko von Postoperativer Übelkeit. Also würde ich fragen, wie man das im Vorfeld vermeiden könnte.

Ich glaube nicht, dass man die Aussage, dass die Prämedikation zu spät gegeben wird, verallgemeinern kann.
Ob ich selber eine Prämedikation haben will?

Das weiss ich eigentlich nicht...
Einerseits hat mich Alina inspiriert, es zu vermeiden, weil es interessanter sein kann, ich hätte auch keine Angst.
Andererseits ist das Gefühl der Prämedikation auch nicht so übel, wie ich noch in Erinnierung habe ;) ;)

naja, das würde ich mal auf mich zukommen lassen.

Was hast du eigentlich von deiner Narkose noch so in Erinnerung?

viele Grüsse

Siegfried
 
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