Natürlich geht das langsam.
Du redest von zwei Monaten und es tut sich nichts, du hast das sicher schon viele Jahre und wie soll sich dann in zwei Monaten alles bessern?
Man sagt, es braucht mindestens ein drittel der Zeit des Entstehungsprozesses, durchaus auch halb so lange, manchmal noch länger und je länger man das hatte desto schwieriger, schließlich hat man diese psychischen Dinge längst verinnerlicht.
Das Ding ist, bei diesen Übungen kann erst etwas passieren wenn man kontinuierlich dabei bleibt, sie ernst nimmt und Geduld hat, es dauert bis man sie so beherrscht dass sie einem helfen und etwas verändern können, dazu muss man sich selber, sein Denken , auch ein Stück weit verändern.
Es gibt nichts, was du einfach mal eben machst und dann geht es dir besser.
Alles ist harte Arbeit, alles dauert lange.
Dazu kommt noch, wenn vieles von vornherein aussortiert wird weil es nicht interessiert, werden auch viele Möglichkeiten aussortiert und damit die Chancen runter gedrückt etwas passendes zu finden, denn egal was dir helfen wird es muss zu dir passen, du musst etwas damit anfangen können und es ernst nehmen.
Du musst bereit sein die Zeit die es braucht auch zu geben und du musst lernen die Erfolge zu sehen und seien sie noch so winzig und sie in den Fokus zu stellen, auch musst du akzeptieren können dass es nicht so wie in deinen Vorstellungen ist und wird, aber deshalb nicht schlechter sein muss was dabei heraus kommt.
Du scheinst mir vieles haben zu wollen was andere besitzen, mal hart ausgedrückt sehr neidisch zu sein und was dich nicht möglichst schnell dem näher bringt was andere haben, dem stehst du ablehnend gegenüber, genauso wie den Dingen zu denen du keine Lust hast.
Man kann eine solche Situation aber nicht ändern, wenn du das anstrebst was andere haben und nur das tun magst was du tun magst, es bedeutet nicht umsonst viel Arbeit eine Therapie zu machen, Arbeit an sich selber und Dinge zu tun die Anstrengend sind, vor denen man zurückschreckt, die das eigene Leben und einen selber verändern.
Du kannst hundert Jahre in einer Klinik sein, keine Therapie wird dir etwas bringen wenn du nicht derjenige bist der die Hauptarbeit außerhalb der Therapie erledigt und mit Interesse umsetzt was dort erarbeitet wird. Denn in der Therapie wird ja vor allem etwas erarbeitet, die Umsetzung kann aber kein Therapeut übernehmen, da muss man selber dran bleiben, beharrlich sein und vor allem einen Sinn darin sehen und das geht nur wenn man seinen Fokus dementsprechend ausrichtet.
Kommt mir so vor als würdest du dein Leben nicht ändern wollen wenn es mit über den eigenen Schatten springen verbunden ist, lieber was finden wo man z.B. kurz nachliest es klick macht und fertig.
Das gibt es nicht, ohne Schmerz kommt niemand aus so einer Situation heraus und auch nicht ohne Beharrlichkeit, Disziplin und Überwindung.
Zum Sport, Kampfsport ist sehr gut für das Selbstbewusstsein, willst du das verbessern müsstest du dich darauf einlassen um solche Dinge einfach mal über längere Zeit zu testen.
Lässt du dich auf nichts ein was von Außen kommt, mit anderen zu tun hat, dann ist es schwer selbstbewusster zu werden da man diesen Wert den man hat zu einem Gutteil genau aus solchen Dingen zieht.
Manch einer braucht dazu aber gar nicht so viel von Außen, Boxt halt daheim im Keller, hängt sich einen Boxsack an die Decke und findet sich immer besser je länger er drauf haut.
Dann ist es ja auch ok, aber bei dir scheint es nicht zu reichen alleine was zu machen, zumal du einerseits die anderen meidest aber anderseits so sein willst wie sie und das geht ja auch nicht alleine im stillen Kämmerlein.
Du willst etwas erreichen, aber das was dazu nötig ist kommt nicht infrage.
Schwierig, aber sicher nicht hoffnungslos mit einem guten Therapeuten auf den du dich voll und ganz einlassen kannst.
Und das Ziel sollte doch eher Zufriedenheit lauten, als das haben zu wollen was andere besitzen.