Abstinenz macht impotent?

[Samson]

Hallo Leute! Also ich habe da voller Entsetzen in einer Apothekerzeitschrift (also nicht Bild - Zeitung oder sowas sondern ein glaubwürdiges Medium) gelesen: "Längere sexuelle Abstinenz führt fast zwangsläufig zu Impotenz", jedoch ohne weitere Erklärung. Hat davon vielleicht jemand medizinisches Fachwissen? Gilt das nur für Männer oder auch für Frauen?? Bedeutet Impotenz, dass keine befruchtungsfähigen Zellen erzeugt werden, dass kein Erregungsgefühl entsteht oder das (bei Männern) er "keinen hoch kriegt"? Ich meine nehmen wir mal eine Frau die vielleicht 20 ist, sich nicht selbst befriedigt und noch auf den richtigen wartet, also Jungfrau ist. Kann es dann passieren dass sie nie richtige Erregung verspüren kann, weil das alles schon durch Nichtgebrauch verkümmert ist? Die Antwort eilt nicht da ich zum Glück nicht in dieser Situation bin , allerdings würde es mich schon interessieren...

 

[Sina_S]

RE: Abstinenz macht impotent?

Hallo Samson,

in welcher Apothekenzeitschrift steht denn das? Ich lese diese Zeitschriften selbst regelmäßig und gerne, aber dieser Blödsinn ist mir noch nicht begegnet. Abstinenz macht ganz bestimmt nicht impotent!!! Auch führt es nicht dazu, dass ein Mann zeugungsunfähig wird. Auch eine Frau bleibt fruchtbar. Es kann bei beiden Geschlechtern dazu führen, dass sich sexuelle Lust im Schlaf ein Ventil schafft. Manche erleben z. B. einen Orgasmus im Traum, bei den Männern zeigt sich das dann sichtbar auf dem Bettlaken.

Was stand noch in dem Text? Ich kann es kaum glauben, wo doch die Apothekenzeitschriften recht seriös sind.

Herzliche Grüße
Sina

 

[uwe]

Tausend Schuss...

Tausend Schuss...

Genau Konrad; und nach tausend Schuss ist Schluss, wie's doch so schön heisst *smile*!

Bye, me...

 

[Jean-Paul]

RE: Abstinenz macht impotent?

Ich war vor 3 Jahren in der Urologie eines Krankenhauses, weil ich zuwenig Sperma bildete.
Der dortige Urologe meinte dass man über 3 Monate ohne sexuelle Betätigung überstehen kann. ohne dass die Prostata schaden nimmt.
Er meint, die Prostata ist kein Muskel wie z.b ein Bizeps, denn man trainieren muss.
Mich würde aber auch interressieren, wie der Körper eines Mönches oder einer Nonne auf jahrelange Enthaltsamkeit reagiert.Leider hab ich dazu keine seriösen Informationen gefunden!

 

[Stiepel]

RE: Tausend Schuss...

RE: Tausend Schuss...

Halt! stopp!
Die Frage ist ja so viel zu oberflächlich gestellt. Natürlich "verkümmert" nichts, aber dennoch kommt bei sexuell sehr zurückhaltenden Männern eine sog. erektile Dysfunktion im fortgeschrittenen Alter häufiger vor als bei Männern, die stets aktiv waren. Das mag aber auch bei Männern nicht allein daran liegen, dass die Samenproduktion nicht oft genug angeregt wurde, sondern hat ihre Ursachen zumindest teilweise auch in der Psyche, die wenig auf Lusterlebnis ausgerichtet ist, seis aus moralischer Selbstbeschränkung oder mangelnden positiven Erinnerungen.
Und dieses Fehlen an lustvoller Erfahrung macht sich bei Frauen auch bemerkbar. Eine Frau, die keine befriedigenden Sexualerlebnisse kennt, vermisst sie weniger - und wenn sie sich nie oder kaum selbst befriedigt hat, kennt sie auch die Reaktionen ihres Körpers zuwenig und kann einem spät begegneten Partner dann auch schlecht mitteilen wie er ihr Lust verschaffen kann. Am leichtesten verständlich scheint mir ein Vergleich mit Hirnfunktionen: wer jede Art geistiger Arbeit scheut wird (auch wenn keine Krankheit eintritt) eher unter Altersvergesslichkeit und -unbeweglichkeit leiden. Offenbar nützt der Weiterleitung von Impulsen und Botenstoffen ein bisschen Training doch auch. Jedenfalls ist man heute sicher, dass, entgegen Konrad, eine lustvoll erlebte Sexualität in der Jugend die beste Garantie für mehr als 1000 Schuss bzw. eine freudvolle Sexualität auch jenseits des Klimakteriums ist.