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Zwangsvorstellung Freund könnte schwul sein

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Resl

New member
Ich habe seit wenigen Monaten eine neue Beziehung, im Prinzip ist sie perfekt, alles ist wunderbar. Mein Freund ist nur grundsätzlich kein besonders Gefühle-zeigender Mensch, auch spricht er wenig darüber. Das zusammen mit ein paar anderen Dingen (hat zu Beginn viel über einen schwulen Freund gesprochen, zieht sich manchmal etwas "femininer" an) hat mich eines Tages plötzlich auf den Gedanken gebracht, er könnte eigentlich schwul sein. Seither habe ich zu viel Zeit damit verbracht, zu googlen und das Internet ist voll von Geschichten, in welchen Familienväter sich outen und die Familie verlassen, etc.
Ich steigere mich da mehr und mehr hinein und obwohl ohne echten Hinweis, bin ich mittlerweile panisch, dass er homosexuell ist und es sich und mir einfach nur nicht eingesteht, weil er Familie will, etc.
Ich weiß nicht, wie ich aus diesem Karussel der Gedanken und immer neuen "Beweise/ zusammenpassenden Indizien" wieder aussteigen kann, es macht mich richtig fertig und ich kann die wunderbare, neue Beziehung kaum genießen. Was kann ich nur tun?!?!
 
Du kannst dir verbitten danach zu googlen, Geschichten darüber zu lesen und auf irgendwelche Hinweise zu achten, gibt den Drang einfach nicht nach.

Wenn sexuell gesehen alles ok ist, er den Sex mit dir auch sucht und es keinen Grund zur Klage gibt, dann ist er auch nicht schwul und bi sind wir ja alle ein bisschen mehr oder weniger.

Denkst du denn dein Freund würde dich widerwillig als Freundin nehmen, um eine Fassade aufrecht zu erhalten?
Verhält er sich denn so?
Warum sollte er das tun überhaupt tun?

Die schwulen Ehemänner haben meist zu einer Zeit geheiratet als Schwul sein noch Existenzgefährdend war, das ist es heute nicht mehr und deshalb würden sich wohl die wenigsten zu solch einem Faulen Kompromiss hinreißen lassen.

Hattest du denn schon in früheren Beziehungen solche Probleme?
Indizien suchen, Verlassensängste, Eifersucht etc........?
 
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

Ich habe jetzt schon eine Chat-App gelöscht, über die ich das Thema immer sehr viel (mit null kompetenten Leuten) diskutiert hatte. Hoffe, das hilft schon mal.
In den "klaren Momenten", wie jetzt kann ich das auch differenziert sehen und mir googeln verbieten, wenn dann wieder ein vermeintliches Indiz zuschlägt, dann bin ich aber nur noch panisch und kann es nicht mehr kontrollieren, wohin meine Gedanken spinnen.

Was mir auch auffällt ist, dass ich diese Gedanken nicht nur, aber vor Allem in den Zeiten habe, in denen wir uns nicht sehen. Wenn wir zusammen sind ist die Angst seltener und auch nicht so tiefgehend.

Sexuell ist alles ok, hatte sogar noch nie vorher so einen guten LIebhaber. Er hält deutlich länger durch, als meine Exfreunde und auch das werte ich als "er findet mich nicht attraktiv", obwohl ich mich einfach darüber freuen sollte.

Warum er das tun sollte: er ist ein eher konservativer Mensch, Religion, Ehe und Familie sind ihm wichtig. Er ist da aber jetzt auch nicht fanatisch oder so. Auch nicht homophob, im Gegenteil. Ich vermute dann halt auch immer, dass er sich vielleicht selbst noch garnicht seine homosexualität eingesteht und es deswegen für ihn ja kein bewusster "Kompromiss" ist.

Dieses Problem hatte ich noch nie, aber ich kann mich erinnern, dass ich so in den ersten 2 Jahren meiner letzten Beziehung auch verschiedene "Ideen" hatte, warum mein Partner mich von heut auf morgen nicht mehr wollen könnte, ohne das ich dagegen eine Chance habe. Wenn ich mal zurückdenke: Angefangen hat es damals damit, dass ich zufällig Aufzeihnungen von meinem Ex gelesen habe, in denen er schreibt evtl. nichts für mich zu empfinden und andere Frauen heiß zu finden, während ich dachte/ und er mir immer sagte bei uns wäre alles super.
 
Ich vermute dann halt auch immer, dass er sich vielleicht selbst noch garnicht seine homosexualität eingesteht und es deswegen für ihn ja kein bewusster "Kompromiss" ist.

Also wenn er nicht weiß, da ist deine Angst ja wie der Versuch einen Krebs zu operieren bevor er überhaupt da ist.

Dein Freund hat kein Problem, nur du hast eins und das kannst du auch nur über dich lösen.
Ich tippe mal darauf dass du einfach Angst hast, dass er irgendwann ohne Vorwarnung Schluss macht.
Du hast kein Vertrauen in seine Liebe, brauchst Bestätigung und die suchst du über die Spurensuche nach Homosexualität.
Wenn es mit dir durchgeht versuche dich zur Ruhe zu rufen und nicht zu suchen, ohne den Willen dem zu widerstehen wird es auch nicht enden.

Und versuche dir zu sagen, egal was kommen mag, es ist nicht zu beeinflussen.
Deshalb kannst du die Zeit mit ihm genauso gut genießen, als sie durch etwas das du nie belegen kannst (weil nicht da) zu vermiesen.
 
Hallo Resl

Du möchtest keine Enttäuschungen erleben? Das kann man am ehesten verhindern, indem man sich nichts vormacht und keiner Täuschung verfällt.

Ich bin heute so weit gereift, ganz normal nachzufragen, ob stimmt, was sich da an Denke aufbaut.
Das ist menschlich, sich Geschichten auszudenken und das ist nicht nur dein Problem, sondern unser aller Problem. Darum ist ja so wichtig, konkret nachzufragen immer wieder, ob stimmt, was man meint.
Sags deinem Mann- ich habe eine riesige Freude, dich getroffen zu haben und nun habe ich riesige Angst, dass ich dich wieder verliere. Ich denke mir alles mögliche aus, zum Beispiel habe ich gelesen, Männer sind nach Familiengründung Homos geworden, oder sind fremdgegangen mit einer Kollegin, was denkst du ist, wenn wir vor so einer Situation stehen einmal, was wäre dann zu tun, bzw. wie würden wir das merken oder verhindern können?

Ich kann mit meinem Freund alles durchexerzieren, natürlich auch die ärgsten Ideen. Wir sind gerüstet, wir reden über alles, daher gibt es kaum Gelegenheit sich im Ungewissen zu lassen, wenn sich was ändern sollte. Das haben wir nicht nötig, uns anzulügen. Du sicher auch nicht. Also lüg nicht mehr länger für dich alleine, erzähle ihm diese "Fantasien". Fantasien sind Lügen.

Freu dich, dass du sehr fantasievoll bist. Das ist ein Plus und nimm hin, dass du dadurch leicht in Spinnereien verfallen kannst. Sags einfach, mach kein Hehl draus. Man kann mit dieser Begabung einen Wahn züchten, oder Bücher schreiben- nutze deine Talente zu deinem Wohl.

Lieben Gruß
 
Wäre mein Partner mit einem Schlag weg ( das kann auch durch einen Unfall passieren), dann geh ich weiter. Auch du würdest dann weiter gehen- einfach in eine andere Richtung wie ursprünglich gemeint. Geh das Wagnis ein, nicht zu wissen, was deine Zukunft bringt. Das wissen wir alle nicht, weil wir keine Propheten sind.
Du kannst dich glücklich schätzen, du lebst nicht in Bangladesh. Hier gibt es Unterhalt, wenn Mütter alleinerziehend werden, hier gibt es ein total gutes soziales Netz, falls man fällt. Hier gibts auch Redefreiheit und die Möglichkeit, sich zu prüfen, bevor man sich bindet.
Und falls eine Verbindung nicht mehr nett ist, dann ist Trennen auch leicht- in Bangladesh, eher nicht so, glaube ich.


Alles Liebe Resi

Vertrau in deine Werte. Man kann immer verlassen werden, aber wenn man okay ist, dann hat man schnell wieder Land unter seinen Füßen. Okay ist, wenn man lachen kann, egal was passiert.
 
vielleicht ist er auch BI ? da kenne ich jede Menge die an beiden Geschlechtern interessiert sind, aber sich halt auch wegen der "gesellschaftlichen Akzeptanz" eher für eine Frau entscheiden !? viele haben mir auch schon erzählt das im höheren Alter dann mehr die "schwule" Seite rauskam....
 
"wenn dann wieder ein vermeintliches Indiz zuschlägt.."

Können Sie Beispiele nennen?

Zum Beispiel dass er sehr eng mit seinen Kumpels ist, dass er mir gleich zu Beginn unserer Beziehung mal nebenher erzählt hat, dass er glaubt seine Arbeitskollegen haben ihn für schwul gehalten, dass er sehr auf seine Kleidung achtet. Er sagt nie dass er irgendeine Schauspielerin attraktiv findet etc.

Genau solche Sachen die "Lasstunsfreundlichbleiben" schreibt verunsichern mich unendlich! Ich hatte gehofft, soetwas hier im Forum nicht zu hören, sondern eher Zuspruch zu erhalten, dass meine Vorstellung unwahrscheinlich ist...
 
"Ich hatte gehofft, soetwas hier im Forum nicht zu hören, sondern eher Zuspruch zu erhalten..."

Zuspruch ist es trotzdem, den Sie hier erfahren, aber eher i.S. von gut gemeint und vor allem eine ehrliche Meinungsäußerung.

Es ist richtig, dass die meisten Menschen bisexuelle Anteile haben, sich dessen aber nicht bewusst sind und besonders Männer das gern bestreiten.

Aus Sicht der Paartherapeuten sind Sie deutlich im Vorteil, wenn Ihr Partner zu seinen Anteilen steht (wenn es das auch nicht artikuliert) und sie in für Sie akzeptierbarer Weise auch lebt.

Wäre es Ihnen denn lieber, Sie hätten einen sehr männlich-attraktiven Partner, der von anderen Frauen umschärmt wird, gern nach anderen Röcken schaut und mitunter auch mal drunter?
 
Wäre es Ihnen denn lieber, Sie hätten einen sehr männlich-attraktiven Partner, der von anderen Frauen umschärmt wird, gern nach anderen Röcken schaut und mitunter auch mal drunter?

Nein, ich mag ihn genau so, wie er ist. Ich habe nur Angst, dass er mich eines Tages wegen anderer Neigungen, die er sich dann eingesteht verlässt.
 
dass meine Vorstellung unwahrscheinlich ist...


Und was wäre so schlimm daran wenn deine Vorstellung nicht unwahrscheinlich ist ,weil sie auf einen Großteil der Bevölkerung zutrifft?

Vielleicht solltest du deine Vorstellungen von Liebe mal überdenken?

Es ist doch vollkommen egal ob er bi ist oder nicht, das einzige was zählt ist ob er dich liebt oder nicht und das ist vollkommen unabhängig von der sexuellen Orientierung, diese Frage kriegst du nicht darüber beantwortet ob er Männer attraktiv findet oder nicht.
Auch Menschen die bi sind lieben ihre Partner, entscheiden sich für sie, ganz genauso wie heteros.

Wenn du nun analysierst und herausfindest dass er nicht ganz hetero ist, wie die meisten und deshalb an seiner Liebe zweifelst, dann wirfst du sie quasi weg.
Denn warum sollte er nicht dennoch nur dich lieben können?
Angst vor etwas zu haben und den Partner dahingehend zu prüfen und zu analysieren ist die beste Methode die Beziehung vor die Wand zu fahren, da kann er dich lieben wie er will. Niemand möchte so eine Partnerin, die nur Vertrauen hat wenn Mann dem Idealbild entspricht und ihm nicht zugesteht sie lieben zu können, nur weil er eine leicht feminine Ader hat.

Übrigens, diese Ader kannst du in fast jedem finden, sie wurde nur durch Erziehung und gesellschaftliche Dogmen weg erzogen, weshalb auch viele geradezu beleidigt sind wenn ihnen so etwas unterstellt wird.
Womit sich die Frage stellt ob die "echten" Männer tatsächlich alle so echt sind, oder einfach nur ihrem Erziehungsprogramm folgen.
 
Nein, ich mag ihn genau so, wie er ist. Ich habe nur Angst, dass er mich eines Tages wegen anderer Neigungen, die er sich dann eingesteht verlässt.

Und wenn er nach anderen Frauentypen schielen würde (was auch die meisten Männer tun, ohne dass es für die Beziehung gefährlich wäre), dann hättest du diese Angst nicht?
Da ist kein Unterschied, es geht einzig um Liebe, ist diese da ist alles gut, erlischt sie kommt es zur Trennung und dazu muss wirklich niemand schwul sein.
 
Deine Erzählung erinnert mich an einen jungen Mann. Er hatte eine panische Angst davor, dass seine Angebete lesbisch sein könnte. Sie küsste ihre Freundinnen. Sage und schreibe, was dann passierte. Er heiratete sie und stellte fest, dass er sich in einen Mann verliebte. Er produzierte seine eigenen Neigungen auf seine Freundin. Dieser Zwang entsteht, wenn ich bei mir etwas nicht wahrhaben möchte. Also genau hinschauen.;)
 
Vielen, vielen Dank! Eure letzten Kommentare helfen mir grade unfassbar! Vermutlich mehr als jedes Gespräch darüber mit ihm mir helfen könnte, da ich vermutlich einfach selbst meine Einstellung ändern und mehr vertrauen muss.
 
Vermutlich mehr als jedes Gespräch darüber mit ihm mir helfen könnte

Das solltest du auch nicht machen.
Es ist nicht gut, wenn der Partner Erklärungen für sein Wesen liefern muss, nur weil die Freundin ein Problem hat, denn es ist dein Problem wofür er sich nicht rechtfertigen müssen sollte.
Er muss dir nicht beweisen dass er hetero ist, er muss dich nur spüren lassen dass er dich als Partnerin schätzt und das tut er, darauf vertrauen zu können ist dein Part, nicht seiner.
 
Drehen wir die Sache mal um...

Angenommen, ich bin mit wem zusammen, wo ich nicht mehr bleiben möchte...was wäre das Fairste? Trotzdem bleiben? So tun als ob?

Würdest du das wollen Resl, dass man dich anheuchelt? Also, wenn man mich fragt, ob Angst davor oder nicht, wenn es aus ist, ist es aus.
 
Würdest du das wollen Resl, dass man dich anheuchelt? Also, wenn man mich fragt, ob Angst davor oder nicht, wenn es aus ist, ist es aus.

Nein, würde ich nicht. Aber wenn es "absehbar" wäre, dass das passiert, würde ich es lieber jetzt beenden, als eine gemeinsame Familie gründen.
 
Aber wenn es "absehbar" wäre, dass das passiert, würde ich es lieber jetzt beenden, als eine gemeinsame Familie gründen.

Und du scheinst alles dran zu setzen, um es absehen zu können.
Auch eine Möglichkeit es unter Kontrolle zu halten und vorhersehbar zu machen, auch wenn die Erkenntnisse einzig und alleine in den eigenen Gedanken und Ängsten existieren.
So funktioniert eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, denn wenn es dann den Bach runter geht aufgrund der "Vermutungen" kannst du dir sagen: Ich hab doch schon immer gewusst, dass da was nicht stimmt..........."
 
So funktioniert eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, denn wenn es dann den Bach runter geht aufgrund der "Vermutungen" kannst du dir sagen: Ich hab doch schon immer gewusst, dass da was nicht stimmt..........."
Das passiert, wenn ich in der Zukunft oder in der Vergangenheit lebe und das Schöne im Heute an mir vorüberzieht.
 
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