• Erschöpft, ausgebrannt, niedergeschlagen? Wo beginnt eine Depression, und was ist der Unterschied zum Burnout-Syndrom? Wenn Sie selbst über längere Zeit niedergeschlagen sind oder einem Ihnen nahestehenden Menschen helfen möchten, können Sie im Forum "Depression & Burnout" Ihre Fragen stellen und sich über die verschiedenen Therapien austauschen.

Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

TEST TEST TEST 123

Für mich gesehen fühlst du dich mal überfordert, mal unterfordert, mal "gut" bedient, mal schlecht bedient, mal ausreichend beglückt, mal so gar nicht.

Mir gehts zufällig gleich:D:D:D

Ich weiß, dass mir das keiner abnehmen kann, das Suchen nach "DER" Beschäftigung, die mal so richtig gut tut. Das muss ich für mich selbst herausfinden und helfen tut mir dabei mein "Geist", meine Intuition, meine innere "Gottheit", die meiner Meinung nach jedem innewohnt und jedem hilft, wenn er sich dafür bereit erklärt. Das tun wir aber nicht..wir lassen uns nicht "helfen" zu wachsen, ( das anzugehen, was förderlicher wäre) weil wir ängstlich sind, Vorurteile haben, weil wir regelmässig müde sind und ganz, ganz schwach immer wieder.

"Folge deinen Träumen" sagt sich so leicht. Man will Autofahren, aber vorher muss man den Führerschein schaffen. Man will in die Karibik, aber vorher muss das Geld dafür herangeschafft werden, man will tollen Sex, aber vorher muss man sich den "erarbeiten". Das zermürbt, diese Erwartung in sich spüren, und zugleich die Hürden, die davor liegen, sehen.

Wir könnten so viel, aber es geht nicht...das macht trostlos und traurig. Stimmts?
 
Nachdem du, lieber Alex nicht schaffen kannst, der Firma den Stinkefinger zu zeigen ( weil dir der Mut, die Kraft, die Gelegenheit fehlt, einen Neubeginn zu starten) sinkst du regelmässig zusammen und gehst du regelmässig wütend und frustriert vorm Bildschirm und versuchst dort zu vergessen, welch "Versager" du doch bist... Du hast dir so viel versprochen von dir, aber so wenig davon geht in Erfüllung.... so ungefähr geht es auch mir.
Zugleich sehe ich, he, eigentlich bin ich erfolgreich- weeeeeiiiiiiil- diese Karrierepläne, die mich antreiben und angetrieben haben stets, NICHT in Erfüllung gegangen sind! Ich hätte weit weniger Zeit, weit weniger anderes, würde alles gelungen sein, was ich könnte, wenn ich wollte.
Mir hat meine höhere Intelligenz "verschrieben", du machst dich klein, nicht groß und lerne das endlich zu schätzen. In dieser Kleinheit hast du zwar nicht Beifall, Anerkennung, Lob und Berühmtheit ( nach der man ja strebt ständig)- du hast dafür Gelegenheit Blumen zuzusehen beim Wachsen. :):):)
Ich sehe das jetzt so nach und nach ein, dass man besonders viele Vorteile hat, wenn man eher fade lebt, als überrandvoll Faszinationen ausgesetzt und Betätigungen, bei denen alles abverlangt ist, was wir in uns hätten.
Du hast so viel in dir, das sich ausleben möchte.
Das ist menschlich, dass wir immer höher wollen, immer weiter, immer breiter werden wollen. Immer wieder erleben wir, das kann ich bereits, das ödet schon, mir wär nach Neuem, nach einer Herausforderung, nach Mehr.
Einerseits kasteien wir uns, weil wir nicht können, wie wir könnten- ( klingt paradox, aber so ist es nun mal) andererseits....es ist gut so, ehrlich gesagt, dass wir nicht alles machen, was wir könnten.
Das ist kein Leben, um erfolgreich zu sein, es ist ein Leben, um zu schnuppern, zu grasen, zu schreiten und nicht zu laufen. Lerne das halt schätzen- dein angeblich ödes Dasein. Freue dich darüber, dass du eher unterfordert bist, als überlastet.
Für dich muss das gleiche gelten wie für mich: ich bin so stark, aber weil ich auch schwach bin, muss ich mich fügen. Der Schwache bin ich nämlich auch. Der ist Teil von mir und der muss mithalten können, dürfen, sollen.

Ich liebe es, auf mich selbst Rücksicht zu nehmen können schön langsam und selbstverständlich mal auch genießen: nur ein-zweimal am Tag zu schmunzeln, als ständig hellauf zu lachen- oder in aller Stille die Tastatur hier im Forum zu bedienen, als dort draussen, wo die Kassa klingeln könnte, wenn ich das wo anders machen würde. Mag ich nicht. Ist mir zu steil. Lieber hier bleiben im kleinen, aber netten Kreise von ein paar wirklich netten Leuten...

Bist du sicher, dass du schlecht hast, lieber Alex? Ich habe dich schrecklich gern, so wie du bist.
 
Elektraa,
schon...
... aber was ist jetzt die Lösung...? ;)

Die Lösung ist wie immer: wenn man nicht ändern kann, was ist, dann muss man akzeptieren lernen, was ist und vor allem sehen lernen, das ist auch wertvoll, was ist.

Dr. Riecke hat anempfohlen bedürftigen Menschen zu helfen, eine soziale Tätigkeit auszuüben. Das hat nämlich in sich, dass man merkt, mir geht es eigentlich besser als vielen. Dieses Feeling kann beitragen, zufriedener zu werden über seine eigene Situation, wenn man sich mal vor Augen geführt hat, wie wenig nett es andere haben.

Für mich hast du eigentlich einfach noch nicht den Blick dafür, wie reich du bist und wie extrem schön du es hast.

So, ich geh mal den Dachboden weiter entrümpeln- oder besser gesagt, stundenlang meine Schätze da oben raus aus den Schachteln, dann wieder rein in die Schachteln und wieder wissen: boah, hab nicht gewusst, dass ich das auch noch habe, habs fast vergessen....
Ich fühle mich wie Dagobert Duck, der von Zeit zu Zeit ein Bad nimmt in seinem Vermögen- für andere Müll, für mich lebenslange Spiel-Zeit.
Ich kann, aber ich muss das nicht spielen, was ich alles vor hab und hatte. Aber falls ich wirklich möchte, ich habe alles bereit liegen dafür. Du ebenso.
Jetzt schmunzle halt mal über das tolle NICHTS- das du hast. Es könnte befüllt werden, aber dann kannst du hier nicht mehr schreiben. Das wär soooooooo schade!

Bussi, deine Elektraa
Fan seiner Hoheit Herr Alex Schreibgern. DAS ist doch sicher beglückend, dich hinzusetzen und dich ausgiebig schreiben zu lassen, ist das etwa nichts? Das ist Fülle pur!
 
Ich danke Dir für Deine lieben Worte :)
Es tut gut zu wissen und durch Deinen Text wirklich zu erfahren, daß ich nicht allein bin mit diesem "Problem".


Du hast dir so viel versprochen von dir, aber so wenig davon geht in Erfüllung....
Bist du sicher, dass du schlecht hast, lieber Alex?
Ganz klar:
Ich hab's nicht schlecht, absolut nicht.

Ich HABE ein schönes Leben, und ich HABE ein gutes Leben.
Und ich BIN ein guter und liebenswerter Mensch, der insbesondere versucht, für seinen Sohn ein guter und liebenswerter Papa zu sein. Und ich LERNE und WILL das auch lernen, ein guter und liebenswerter Mensch und Freund für mich selbst zu sein.


Aber ja: Spätestens seit den Worten meines Therapeuten vor zwei Jahren, der zu mir sagte, er glaubte, ich würde mich hassen, und einer sehr guten Freundin, die ihrerseits meinte, ich würde mich nicht mögen, gehen mir diese Worte nicht so recht aus dem Kopf. Von außen sieht man häufig klarer, heißt es - was also haben diese beiden Menschen über mich gesehen und erkannt, was ich nicht erkenne.

Was nicht heißen soll, daß ich jeden Wesenszug von mir ausgesprochen lieben würde ;) Aber mir ist beim besten Willen nicht bewußt, daß ich mich jetzt für irgendetwas ausgesprochen HASSEN würde. Auch zwischen Liebe und Haß gibt es einen großen Graubereich bzw. ein buntes Farbspektrum, und nur, weil ich nicht alles an mir LIEBE, heißt das nicht, daß ich mich diesbezüglich gleich HASSEN müßte.

Welches innere Geheimnis verbirgt sich da also noch vor mir?


Was Wünsche und Versprechungen angeht, hatte ich eigentlich nie irgendwelche hochtrabenden Erwartungen an mich selbst. Geschweige denn Karrierepläne. Ganz im Gegenteil war mir schon recht früh bewußt, daß ich nicht "unendlich" hoch hinaus wollte - dieses permanente Höher-Schneller-Weiter-Noch-Besser war mir schon sehr bald zuwider und unbegreiflich. Ich wollte "genug" haben um zufrieden zu sein, und ich glaube, diesen Level hatte ich mit Anfang 30 bereits erreicht. Mehr - nach oben - wäre vielleicht gegangen, aber ich wollte nicht mehr.

Das andere, was Du schreibst, trifft es vielleicht eher:
Ich wollte/will eigentlich etwas ganz ganz anderes machen, etwas, wofür mein Herz eher schlägt. Wo ich aber mittlerweile nicht mehr dran komme, weil ich von der Startposition schon zu weit entfernt bin. Das fühlt sich - so wie ich gerade schreibe - ein bißchen so an, als würde ich kurz vor der Landung auf dem Mars feststellen, daß ich eigentlich zur Venus wollte... Blöderweise ging "Venus" damals nicht, und jetzt den Kurs zu ändern, ginge zwar vielleicht, wäre aber mit enormen Risiken verbunden; von meinen persönlichen "Treibstoffreserven" gar nicht zu reden ;)


Mir hat meine höhere Intelligenz "verschrieben", du machst dich klein, nicht groß und lerne das endlich zu schätzen. In dieser Kleinheit hast du zwar nicht Beifall, Anerkennung, Lob und Berühmtheit ( nach der man ja strebt ständig)- du hast dafür Gelegenheit Blumen zuzusehen beim Wachsen. :):):)
Ich sehe das jetzt so nach und nach ein, dass man besonders viele Vorteile hat, wenn man eher fade lebt, als überrandvoll Faszinationen ausgesetzt und Betätigungen, bei denen alles abverlangt ist, was wir in uns hätten.
Ja, ich kann den Gedanken nachvollziehen und finde die Sichtwiese gut :)

Ich vermute nur auch, daß im heutigen gesellschaftlichen Umfeld und unserem bisherigen Lebensweg da auch zu viele eingeschlichene, neuronale Netze eine wesentliche Rolle spielen: Unser Gehirn hat sich im Verlauf von einigen Jahren und erst recht Jahrzehnten einfach auch daran gewöhnt, immer wieder diese Dopamin- und Endorphin-Kicks in Form von Neuem zu erhalten.
Ich bin somit gewissermaßen irgendwo wahrscheinlich auch ein wenig "dopamin- und endorphin-süchtig", und wie das bei solchen Trips ist (ohne, daß ich jemals selbst Drogen versucht hätte, aber so in etwa stelle ich mir das vor): Als Süchtiger schwebt man wahrscheinlich permanent an dieser Schwelle, mal ist man knapp drunter und es geht noch was, dann wieder ist man drüber und das System fährt sich zeitweise runter. Dann geht's wieder von vorne los.

Aber ganz egal, wie man es dreht und wendet: Es ist auf jeden Fall ein super-komplexes, mehrdimensionales Problem, und wäre ich nicht unmittelbar unbetroffen, könnte es faszinierend sein...

Ich habe mich heute Morgen noch mit einem Kollegen darüber unterhalten, daß womöglich auch unsere moderne Ernährung insbesondere in Bezug auf die großen Mengen an Kohlenhydraten da evtl. eine größere (negative) Rolle spielen könnten. Und letzten Endes bekommen wir ja auch hier von Kindesbeinen an antrainiert, wie Kohlenhydrate und speziell Zucker / Süßes uns immer wieder Glückshormone ausschütten. Die Süßwarenindustrie ihrerseits wird nicht müde, jedes Jahr wieder neue Kreationen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, um auch hier einen stetigen Nachschub an Neuem zu gewährleisten...

Man kann's also wahrscheinlich von jeder Warte aus aufziehen, wie man möchte: Am langen Ende wird es mir - und anderen Betroffenen auch - deshalb immer wieder öde, weil selbst das Neue zur alltäglichen Gewohnheit geworden und nichts Besonderes mehr ist. Egal, ob wir jetzt vom Beruf, von Hobbies, von Büchern, Spielen oder der Ernährung sprechen. Unser Gehirn hat schlichtweg gelernt, auch Neues kurz für den Kick wahrzunehmen, und dann flaut es schon wieder ab und wartet auf den nächsten Kick. Man könnte auch vermuten, daß unser Gehirn durch die Reizüberflutung auch an stetig Neuem nicht mehr in der Lage ist, Beständigem in ausreichendem Maße etwas Beruhigendes und Sicheres abzugewinnen.

Keine Ahnung, ob ich das gerade klar ausgedrückt habe, was ich meine... Ich bin, glaube ich, gerade wieder dabei, mich gedanklich selbst zu umdribbeln ;)


Wie dem auch immer sei:
Ich teile Deine Ansicht, daß meine "Größe" wahrscheinlich auch im "Kleinen" und Bescheidenen steckt, in der Ruhe und der Genügsamkeit. Blöderweise sind das Tugenden, die sich insbesondere heutzutage nicht mehr so leicht leben lassen, wie das früher vielleicht mal der Fall gewesen sein mag...
 
Fan seiner Hoheit Herr Alex Schreibgern. DAS ist doch sicher beglückend, dich hinzusetzen und dich ausgiebig schreiben zu lassen, ist das etwa nichts? Das ist Fülle pur!
:D
Ich denke, in dem Punkt haste mich auf jeden Fall ertappt... :o

Ja, ich schreibe gern. Hab schon als Kind gern geschrieben - obwohl es da Geschichten waren und keine Texte zu ernsten Themen. Hab auch mal nen richtigen Roman angefangen, ist aber nie fertig geworden - hatte das Gefühl, das hat alles schonmal irgendjemand geschrieben und wird mittlerweile zigtausendfach tagtäglich verkauft...

Viel Spaß beim Dachboden-Baden ;):)
 
:D
Ich denke, in dem Punkt haste mich auf jeden Fall ertappt... :o

Ja, ich schreibe gern. Hab schon als Kind gern geschrieben - obwohl es da Geschichten waren und keine Texte zu ernsten Themen. Hab auch mal nen richtigen Roman angefangen, ist aber nie fertig geworden - hatte das Gefühl, das hat alles schonmal irgendjemand geschrieben und wird mittlerweile zigtausendfach tagtäglich verkauft...

Viel Spaß beim Dachboden-Baden ;):)

Es ist nicht nur das Schreiben- es ist zugleich ein Forschen, ein Fühlen, ein Geben, ein Nehmen, ein Miteinander pflegen, und vieles mehr- das noch dazu von zu Hause aus!

Alex, du hast meiner Meinung nach nicht nur eine Erfüllung gefunden, sondern viele andere noch dazu! Vater sein und in einem Familienverband leben, wen bei sich zu haben am Abend, tagsüber, wen um sich zu haben, Sex zu haben, eine EIGENE, richtige Familie gegründet haben, sich einen Wohnplatz geschaffen zu haben, in monatlichem Einkommen zu leben, sich seine Kost selbst zusammenstellen zu können, leben mit Händen, mit Beinen, mit sehenden Augen, mit funktionierendem Gehör und hunderttausend anderen SEHR WOHL gesund laufenden Feinheiten.......meinst du nicht, das alleine ist schon eine Traumerfüllung, die nicht jedem gelingt, obwohl das wie ein Grundbedürfnis wär?
 
Das "kleine Kind in uns", das wird sich depressiv fühlen, weil es noch nicht genug Leid erfahren hat und noch nicht genug dankbar ist.... hihihi...

Ich war mal so "arm" und tief unten, dass ich vor einem Amt im großen Aschenbecher nach Zigaretten gesucht habe, ggg...oder heimlich im Dunkeln in der Mülltonne vom Supermarkt nach Fressbarem für meinen Hund gesucht habe, auch für mich. Was da alles weggeworfen wird, wahnsinnig- originalverpackte Delikatessen und die allergrößte Delikatesse ist und war, dass ich das erlebt habe! Das war erzieherisch sehr, sehr wertvoll und ich bin seither sehr, sehr viel bewusster am Genießen und mich freuen, über selbst "bloß" Wasser und Brot. Nicht nur das, ich habe extremste Mühen schon erlebt und erlebe sie immer noch- nur heut bin ich irrrrrrsinnnnig froh, die Kraft zu haben wieder, das schaffen zu können. Ich beklage mich nicht mehr über Arbeit, seitdem ich monatelang bloß vegetieren konnte im Krankenhaus.. das war Erziehung - das alles hat mich zu einem glücksfähigen Menschen gemacht.

Und was deine Freunde betrifft, die meinen, ach, weißt du, du liebst dich nicht genug, die frag mal, was sie darunter verstehen.
Das ist ein abstrakter Begriff- Liebe. Mich in Mülltonnen suchen lassen nach Nahrhaften, das WAR Liebe, Liebe pur!! Mich von einem Mann fast erwürgen zu lassen, das war Liebe pur- sonst wäre ich nicht abgekommen von einem Weg, der schlichtweg falsch war und nicht zielführend.

Mein Ziel ist, mich friedlich und ungestört fressen, kacken, schlafen zu lassen, umgeben von vielen Nettigkeiten, die zusätzlich da sind. Das habe ich erreicht- du ebenso, oder willst du lieber Hetze, als hin und wieder "Langweile"?

Also, falls jemand meint, du liebst dich nicht genug, dann denk dir, das wär der Fall, wenn ich Karriere machen würde, keine Zeit mehr hätte für Sohn zusehen, oder hier eben mitmachen- oder locker mit wem plaudern, einem Kollegen- nicht einem Journalist, der dich ins Regionalprogramm bringt, als Star des Tages. Du wärst so arm, wenn du reich wärst! :D:rolleyes::cool::D:D:D:D:D

Merks endlich. Ich habe es bereits bemerkt und daher.... lol..hipp hipp hurra, man lebt so, wie man lebt, recht wunderbar:p:)- wenn man sagt, genug, das reicht, das ist bereits paradiesisch, so wie es ist.
 
Hi Alex!
Mir fällt immer wieder auf, dass dein Job dich so runterzieht. Wie wäre es denn, wenn du mal eine professionelle Jobberatung in Anspruch nimmst? Dich mal genau beraten lässt, was machbar wäre. Vielleicht sogar neue Ausbildung bzw Umschulung?
Es macht 8 Stunden jeden Tag von deinem Leben aus und immer, wenn du begründest warum es dir so mies geht, steht nicht Stress mit Kind und Frau im Vordergrund, sondern der schei... Job.
Ich weiß es ist nicht so einfach einen guten neuen Job zu bekommen , aber du kannst doch erstmal ne Beratung machen und dann weiter schauen.
 
Liebe Elektraa ,

Alex, du hast meiner Meinung nach nicht nur eine Erfüllung gefunden, sondern viele andere noch dazu!
.......meinst du nicht, das alleine ist schon eine Traumerfüllung, die nicht jedem gelingt, obwohl das wie ein Grundbedürfnis wär?
Du hast 100% Recht.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Mir ist das alles bewußt, schon seit Jahren. Ich WEISS, was ich HABE. Und ich sage mir das auch immer und immer wieder, die komplette Palette, wenn's mir nicht so gut geht, inkl. des Vergleichs mit ganz armen Menschen, denen es wirklich richtig dreckig geht. Nicht zuletzt deshalb bin ich ja auch auf den eingangs zitierten Artikel über Hawkings aufmerksam geworden und drauf eingegangen.
Ich habe definitiv ALLES, um wenigstens zufrieden wenn nicht gar glücklich zu sein.
Inklusive eines Jobs, der mir einen sicheren Arbeitsplatz und ein sehr gutes geregeltes Monatseinkommen garantiert! :)

Trotzdem fühle ich mich oft genug nicht erfüllt und zufrieden - und ich weiß trotz genau dieser Gründe, die Du schreibst, bis heute nicht so genau, warum und weshalb...


Dr. Riecke hat anempfohlen bedürftigen Menschen zu helfen, eine soziale Tätigkeit auszuüben. Das hat nämlich in sich, dass man merkt, mir geht es eigentlich besser als vielen.
Ich sehe mich bereits nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit um, wobei es mich in Richtung Umwelt- und Naturschutz zieht. Für den Bereich bedürftiger Menschen bin ich mir je nach konkretem Betätigungsfeld nicht sicher, ob ich da mit etwaigen zwischenmenschlichen Konflikten so gut zurecht komme...
Weiterhin ist noch die spannende Frage, wie sich das mit meinen Arbeitszeiten vereinbaren läßt: An zwei Tagen in der Woche bin ich nachmittags nach der Arbeit für meinen Sohn zuständig, an den anderen drei Tagen muß ich entsprechend länger im Büro machen und bin erst zwischen sechs und halb sieben Zuhause... Samstag wäre punktuell noch ne Option, aber da ist ja oft genug auch irgendwas im Familienleben und im Haushalt.

Ich werde den Gedanken aber auf jeden Fall weiterverfolgen und nächste Woche mal Kontakt mit dem örtlichen NABU aufnehmen. Deren Büro ist leider nur montags bis donnerstags Vormittag telefonisch erreichbar; heute geht da leider nix.
Aber das wäre ne schöne Sache :), und vor allem auch eine, die ich problemlos auf Sohnemann mit ausweiten könnte, wenn er Interesse daran findet.


Liebe Pustewind ,

Wie wäre es denn, wenn du mal eine professionelle Jobberatung in Anspruch nimmst? Dich mal genau beraten lässt, was machbar wäre. Vielleicht sogar neue Ausbildung bzw Umschulung?
Es macht 8 Stunden jeden Tag von deinem Leben aus und immer, wenn du begründest warum es dir so mies geht, steht nicht Stress mit Kind und Frau im Vordergrund, sondern der schei... Job.
Ich weiß es ist nicht so einfach einen guten neuen Job zu bekommen , aber du kannst doch erstmal ne Beratung machen und dann weiter schauen.
Ich weiß... *seufz*

Zwei Haken:
Im Rahmen meiner studierten Betriebswirtschaftslehre fasziniert mich nicht wirklich was... *grins-gequält* - kann man sich bei dem Fach wahrscheinlich auch leicht vorstellen ;)
Da bin ich also ziemlich Breitband allesamt auf Tätigkeiten festgelegt, bei denen ich im Prinzip mittel- bis langfristig nur Pest gegen Cholera tausche. Und auch meine BWL meinte ich primnär, als ich gestern den Vergleich mit der Landung auf dem Mars brachte - genau genommen wollte ich da nie hin. Bin jetzt aber nunmal dort.

Der zweite ist, daß ich bereits seit neun Jahren außer-tariflich im unteren Leitungsmanagement/Fachgebietsleiter angestellt bin und und da praktisch kaum runter komme. Formal ohne Arbeitszeitverkürzung werden von mir 41+ Stunden pro Woche erwartet, und gemessen an meinen zwei drei Vorstellungsgesprächen in den letzten zwei Jahren geht's mir damit noch gut: In vielen Fällen sind 50 Stunden üblich, mit Dienstreisen etc. schnell auch 60. Bei schlechterer Bezahlung.
Und: Ich HABE bereits Arbeitszeitverkürzung auf 36 Stunden - das steht mir bei einem neuen Arbeitgeber frühestens nach nem halben oder ganzen Jahr zur Verfügung, und der Arbeitgeber muß dann dabei überhaupt mitspielen.

Zwei bisherige Versuche, mich auf "normale" Tarifstellen zu bewerben, sind bisher mit Absagen gescheitert; an anderer Stelle wurde mir signalisiert, daß ich zu hoch qualifiziert und zu teuer sei. Selbst mit massiven Zugeständnissen meinerseits war da keine Einigung möglich.

Auf Anraten eines Freundes habe ich mich auch zweimal bei IT-nrw beworben - zwei Absagen. Warum auch immer...

Eine professionelle Jobberatung wäre evtl. eine Option, ja, will ich nicht wegdiskutieren :)
Aber wie ich parallel zum Job, Familie, Haushalt und meiner aktuellen psychischen Situation noch eine Ausbildung oder Umschulung hinbekommen soll, ist mir ein Rätsel. Ich habe keine Ahnung, wie andere das schaffen - ich selbst kenne aber wenigstens ein Beispiel eines Kollegen, dem es sehr gut geht, der keinerlei Beeinträchtigungen hat, und der es spätestens seit der Geburt seiner Tochter vor acht Jahren auch nicht mehr hinbekommt, seinem Zusatzstudium geregelt nachzugehen.

Ich hatte mir ja von der sgd auch schonmal Unterlagen für die Ausbildung zum psychotherapeutischen Heilpraktiker zukommen lassen. Aber ich hab's in zwei Wochen Probezeit nicht hinbekommen, mich konzentriert mit den Unterlagen zu beschäftigen. Und hier mal zehn Minuten, dort mal zehn Minuten, bringen nix.


Bitte richtig verstehen:
Ich würde den Kurswechsel zur Venus (um bei dem Bild zu bleiben) gern hinbekommen.
Aber ich bin im Landeanflug auf den Mars, die Schwerkraft hat mich eingefangen, und wenn ich es mit meinen begrenzten Treibstoffreserven doch noch hinbekommen will, habe ich wahrscheinlich nur einen Versuch. Wenn der nicht klappt, hänge ich schlimmstenfalls irgendwo im Nirgendwo, bestenfalls kriege ich noch ne Bruchlandung auf dem Mars hin und bin schlechter dran als jetzt ;)


Ich will es auch nicht über-dramatisieren.
Aber Fakt ist:
Nach allem, was ich im Laufe der Jahre mitbekommen habe, haben die meisten, die einen größeren, deutlichen Kurswechsel doch irgendwie hinbekommen haben, vorher sehr viel aufgeben müssen oder zwangsweise verloren - Job, Frau, Kind, Haus, Rücklagen, Gesundheit... Ich wage zu behaupten, daß nur wenige in dem Punkt etwas wirklich essentielles ändern konnten, und gleichzeitig blieb drumherum alles beim Alten.

Ich weiß nicht, ob ich das Risiko einzugehen bereit bin.

Nein - ich bin mir sogar ziemlich sicher, daß ich dafür nicht mutig genug bin.
 
Ich würde dennoch einen Jobbberater aufsuchen. Also keinen vom Arbeitsamt, sondern so nen Coach. Vielleicht hat der noch ganz andere Ideen.
Du sollst ja auch nicht nebenher studieren, sondern überlegen was Du alternativ arbeiten kannst oder eine neue Ausbildung. Kenne nun mehrere Erwachsene die das mit Ü30 bzw Ü40 noch gewagt haben.
Ich kenne mich mit BWL nicht aus, aber was ist z.B. mit Berufsschullehrern? Werden doch auch immer gesucht oder oder oder. So ein Jobcoach kann einen denke ich realistisch informieren und bringt vielleicht Wege hervor ,die du nicht bedacht hast. Und zwei Bewerbungen, verstehe ich das richtig? , sind ja seeeeeehr wenig Alex. Nimm ein paar Tage Urlaub und in der Zeit legst du dir so einen Termin.
Du bist Anfang/ Mitte 40...das sind noch 20 Jahre da versauern.
 
Ich würde dennoch einen Jobbberater aufsuchen. Also keinen vom Arbeitsamt, sondern so nen Coach. Vielleicht hat der noch ganz andere Ideen.
Ich hatte Dich da schon richtig verstanden :)
Ich gucke mich mal nach so jemandem um.

Ich kenne mich mit BWL nicht aus, aber was ist z.B. mit Berufsschullehrern?
Ich denke, lehren und anderen etwas beibringen, könnte ich, und das macht mir auch irgendwo Spaß.
Der Haken ist hier wieder die BWL:
Um die klassischen Kernkompetenzen eines BWL'ers habe ich schon im Studium so früh wie möglich einen Bogen gemacht - Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Finanzen, etc. Ich muß gestehen, daß das teilweise auch böhmische Dörfer für mich sind, und sobald es in Richtung Aktienmärkte & Co geht, will ich davon auch nichts mehr wissen, weil ich diese Instrumente in ihrer modernen Form für moralisch-ethisch höchst fragwürdig halte.

Für Wirtschaftsinformatik wiederum habe ich allerdings keine tieferen Referenzen, sondern nur ein Semester, einen Schein und die (fachliche) Mitarbeit an zwei IT-Projekten vorzuweisen. Das taugt als Fundament auch nicht wirklich.

Und zwei Bewerbungen, verstehe ich das richtig? , sind ja seeeeeehr wenig Alex.
Zwei Bewerbungen, auf die ich Feedback bekommen habe und Vorstellungsgespräche. Zwei weitere bei IT-nrw sind wie gesagt direkt mit ner Absage gescheitert. Eine weitere letztes Jahr scheiterte im Vorstellungsgespräch auch wieder an der Einigung. Macht in Summe also fünf - was sicher auch nicht die Welt ist, keine Frage.

Aber wenn ich mir mit meinem fachlichen Background die in Frage kommenden Stellenausschreibungen bei stepstone & Co ansehe, spricht mich davon das meiste absolut nicht an - wie oben beschrieben: Ich tausche nur Pest gegen Cholera. Das meiste paßt fachlich nicht, weil ich eben kein klassischer BWL'er bin, würde mich aber auch nicht wirklich interessieren. Und das, was theoretisch passen könnte, rein von der Materie her, verlangt zu viele und zu hohe Zugeständnisse meinerseits: Finanzielle Einbußen, Wochen-Arbeitszeit und/oder viele Dienstreisen, womit ich seltener Zuhause wäre und mehr Lebenszeit im Stau auf den Autobahnen, auf Flughäfen und Bahnhöfen verplempern würde.

Das ist ja das, was mich mit so kirre macht:
Ich komm von dem Level, den ich erreicht habe, nicht mehr ohne weiteres runter. Das ist, als stünde ich auf einer Leiter, und unter mir hat jemand die ganzen Sprossen entfernt, die ich bräuchte, um wieder runterzukommen... Womit ich sicher nicht der Einzige bin - unsere gesamte Gesellschaft ist so aufgebaut - schneller-höher-weiter.

Klar gibt's Leute, die es geschafft haben. Ich hab auch schon von solchen Beispielen gelesen.
Ich persönlich kenne aber niemanden, der es geschafft hätte. Egal, mit wem ich mich im Freundes- und Bekanntenkreis unterhalte - Verbesserungen nach "unten" sind extrem schwierig.


Aber ich danke Dir für den Tipp mit dem Job-Coach :)
Ist vieleicht wirklich ganz nützlich, wenn da mal von außen jemand drauf guckt mit weniger Scheuklappen ;)

Was gleichzeitig trotzdem wenig daran ändert, daß ich nicht weiß, was ich lieber möchte - ich bin von den letzten zehn Jahren im Berufsleben, in dieser Firma und auch von dem, was ich außerhalb beobachte, lese und höre, mittlerweile so ernüchtert...
Vielleicht habe ich auch zu hohe Erwartungen...


Keine Ahnung - vielleicht stimmt auch ganz einfach und lapidar irgendwas nicht mit einem Transmitter-Haushalt. Punkt. Und jede Anstrengung, die ich unternehme, verschafft mir zwar kurzzeitig Linderung, löst aber die Ursache nicht.


Schei**e - selbst nach fünf Jahren drehe ich mich immer noch im Kreis.

Wenn's nicht gleichzeitig so übel bis tragisch wäre, wäre es glatt zum Totlachen ;) ;) :)
 
Ich mache zwar Fortschritte, ich lerne, zu akzeptieren, mit den Symptomen zu leben, mal besser mal schlechter, mich immer wieder aufzubauen, mich immer wieder positiv zu motivieren, durchzuhalten, nicht aufzugeben, usw. Ich habe schon viele mögliche Ursachen und Katalysatoren identifiziert.

Aber ich bin dem eigentlichen Kern meines Problems noch nicht einen Schritt näher gekommen. Und mit einem Problem, dessen eigentliche Ursache und Kern ich nicht kenne, kann ich schlecht um - weil ich nicht weiß, wo ich ansetzen soll. Nach fünf Jahren würde ich mal langsam deutlichere Fortschritte erwarten ;)

... andererseits gibt's genug Menschen, die 20, 30 oder 40 Jahre mit so etwas leben... und auch noch deutlich schlechter teils dazu...
 
Dann frag mal nen Coach wie und wo du unterrichten könntest.

Ja...habe das Ganze schon gut 20 Jahre und weiß genau, dass ich es nie ganz los sein werde. Es gibt sehr gute Phasen dennoch. Allerdings habe ich mich noch nie nach dem Sinn des Lebens gefragt wie Du. Ich versuche vieles zu genießen und möchte auch was Gutes für mich. Ich frage mich wohl sehr oft warum das Leben so ungerecht ist und warum manchen Menschen oder gar Kindern schreckliche Dinge geschehen, während manche Menschen im Glück baden.

Ich glaube aber dass die Arbeit ein wichtiger Teil ist. Im Moment macht mir meine Arbeit echt wieder Spaß, klar auch stressig, aber hab oft Situationen die auch schön sind. Wenn ich mir nun vorstelle ich müsste 8 Stunden nen Job machen , der mich frustriert und nervt, wäre ich auch schlechter Dinge.
Geh zumindest zu nem Coach und dann kannst du nochmal überlegen was du willst.
 
Du kommst mir vor, wie der Fisch, der dauernd fragt, wo nur das Wasser ist, von dem er immer hört, es soll lebenswichtig sein, es soll der heilige Sinn sein, er muss es finden. Dass er darin lebt, das ist ihm nicht bewusst.

Alex, einen gut bezahlten Job, der noch dazu nicht überanstrengt, das ist bereits ein Lottotreffer.
"Ich möchte mich aber verwirklichen..."" Möcht was machen, das mir mehr liegt..."

Sagst du nicht selbst, dass du schwächelst und nicht gut bist in deiner Konstitution? Es ist bei dir tödlich, wenn du dich mit einem Neubeginn konfrontieren willst, das ist für dich doch zusätzlicher enormer Druck und Stress.
Das alles, um dir zu beweisen, dass du ganz gut unterrichten kannst, dass du auch ein toller Lehrer sein kannst, dass du so was von gefragt sein kannst und so was von tolle sein kannst?
Pass auf, was der Grund ist, diese Spekulationen zu hegen- Eitelkeit??? Geltungsdrang??? Selbstbeweihräucherung???
Da seht her, ich bin so was von gut!! Das dachtet ihr nicht von mir, gelle??? Hähä.. jetzt habe ich es euch aber gezeigt...ich bin kein Looser, ich bin ein Topmanager, wenn ich darf, was alles drin steckt in mir!!!! Boah, seht alle her!!

Du sollst auch nicht bei Green-peace vortreten im Glauben, jetzt bist du besser.
Hör doch mal auf, dich dauernd zu treten!!! Gib dir doch Zeit und Muße, statt dir noch was aufzuhalsen, nur damit du gut dastehst!!!
Lass dich mal in Ruhe, miss nicht dauernd deinen Puls, hör doch auf mit einem Gesundheits-Stress und Wahn!
Du bist genug!! Mehr als der Schnitt, gib dich mal zufrieden mit dir!

Nein, ich könnte noch mehr glücklich sein... es dürfte sich noch etwas ausgehen für mich, noch bin ich nicht zufrieden- vielleicht, wenn ich Lehrer bin und dann wem gegegenüber prahlen kann???

Denk mal nach, wem du eins auswischen willst, wer in der Umgebung von dir stichelt über dich und dich bemitleidet und belächelt...

Für die treibst du dich so an. Vergiss die doch. Die sind unwichtig!!

Deine Frau ist wichtig, deine Kindheit ist wichtig- sei mit denen untwegs, kümmere dich ausreichend um dein Mädchen, um dein Söhnchen, um den Alixilein, der nicht mehr weiß, wie es ist, wenn man bloß in der Kabine einer Sauna sitzt und grinst, weil es so gemütlich ist da drin.
Statt dich einzuschreiben in einen weiteren Aufgabenbereich, stelle dich auf Urlaubsmodus, lass es dir mal endlich gut gehen!!! Das hast du verdient!!!
Genieße mit deiner Familie die Couch, die Luft da draussen, plant euer Miteinander präzise nach Plan M- Miteinander- Mitsammen- Mituns.

Deine Mitte findest du am ehenstens, wenn du streichelst, wenn du mit deiner Familie kuschelst, wenn du sie bekochst, wenn du für sie etwas tust, etwas extrem Schönes. Das muss keín Event sein, das ist keine Hexerei, sich überaus froh und gern dem häuslichem Familienleben auszuliefern, voller Hingabe, nicht so halb und nebenher. Mach mit deiner Frau auf beste Ehe und redet viel miteinander. Macht Zukunftspläne, wie ihr den nächsten Urlaub verbringt, streicht miteinander die Wände, reguliert euch in Richtung herzhafter Freud aneinander.
Das wäre dein sozialer Beitrag, der ansteht.
Nicht reden von : wie geht es MIR so heute, fragen, hallo Schatz, Liebstes, geht es euch eh gut...??
Dein Trachten muss sein, glücksbringend zu sein. Das macht selbst glücklich.

Nimm ja keinen weiteren Job an, erledige deinen daheim mal ordentlich.
 
Ich denke, dir würde gut tun, mit ein paar Tausender mal das besorgen, wonach deine Kleine schon lange lechzt... wo sie dann meint, boah, nie hätte ich gedacht, dass dieser Traum mal wahr wird...
Männer mögen nicht gerne viel Geld ausgeben für ihre Frauen- für alles andere schon, aber nicht für ihre Sonderwünsche. Vermutlich weißt du gar nicht mehr, wie es ihr so richtig geht..vor lauter nachforschen, was dir so alles fehlt.
Bitte nicht böse sein, aber das sehe ich auch bei dir- dass es dich irgendwie anzipft daheim, dass du raus möchtest, statt herrlich auszustatten, was eures ist, mit ihr zusammen. Die Keimzelle menschlicher Gesundheit ist Geborgenheit daheim. Nicht auswärts, daheim.
 
Glaub ich nicht. Ich glaube ein erfüllter Job, der ihm Spaß macht, ist mehr wert, als das viele Geld und sich da jeden Tag hinquälen. Ich kenne auch andere, die irgendwann an den Punkt kamen wo sie sagten lieber 500 € weniger aber endlich wieder zufrieden.
 
Liebe Elektraa ,

Sagst du nicht selbst, dass du schwächelst und nicht gut bist in deiner Konstitution? Es ist bei dir tödlich, wenn du dich mit einem Neubeginn konfrontieren willst, das ist für dich doch zusätzlicher enormer Druck und Stress.
...
Pass auf, was der Grund ist, diese Spekulationen zu hegen- Eitelkeit??? Geltungsdrang??? Selbstbeweihräucherung???
Da seht her, ich bin so was von gut!! Das dachtet ihr nicht von mir, gelle??? Hähä.. jetzt habe ich es euch aber gezeigt...ich bin kein Looser, ich bin ein Topmanager, wenn ich darf, was alles drin steckt in mir!!!! Boah, seht alle her!
Ja, Du hast Recht - diese Gedanken und Gründe stecken da teilweise mit dahinter.

Wenn ich mir allerdings die letzten Tage und besonders gestern Revue passieren lasse, ist die Hauptursache dessen und all meiner anderen Probleme:

Ich bin offenbar zutiefst verunsichert!

In so ziemlich jeder Hinsicht, persönlich, privat wie beruflich.

Ich hatte das an anderer Stelle irgendwann schonmal geschrieben, und ich denke, mein Hausarzt hat damals schon sehr sehr früh (2014) den Nagel auf den Kopf getroffen:
Er sagte zu meiner Frau (wir haben den gleichen HA), ich hätte mein Urvertrauen verloren.

Deine Zeilen von gestern haben mich ziemlich nachdenklich gemacht - denn ich stehe weder gern im Rampenlicht noch möchte ich Vorstandsmitglied von Greenpeace werden oder irgendjemandem etwas beweisen, weil mein Ego einen besonderen Geltungsdrang hat.

Aber ja - ich möchte etwas besonderes leisten und im Rahmen meiner (bescheidenen) Möglichkeiten darstellen, um meine Verunsicherung loszuwerden!

Beispiele:
1. Ich möchte meinen Job wechseln und etwas anderes machen, weil ich mich in dem Umfeld, in dem ich mittlerweile arbeite, unsicher und inkompetent fühle. Imkompetent nicht im landläufigen Sinne von wegen "dumm" und "unfähig", sondern aufgrund des Mobbings durch meinen Ex-Ex-Chef damals meiner einstigen Kompetenzen verbal "beraubt" und gleichzeitig aufgrund der gestiegenen Komplexität des schon mehrfach erwähnten Projektes einfach nicht mehr in der Lage, die mir gestellten Aufgaben zu überblicken, zu durchschauen und ihnen zu genügen.
Gleichzeitig weiß ich aber eben auch nicht, ob ich in einem anderen Aufgabenfeld genügen würde.
Verunsicherung. Angst, etwas falsch zu machen.

2. Gestern war ich mit meinem Sohn bei meinem Bruder in Bonn, und wir sind auf die Drachenburg hoch. Eigentlich eine sehr schöne Angelegenheit. Aber elternhausmäßig kommt mein Bruder aus dem gleichen "Stall", und er kann ähnlich wortkarg und griesgrämig wie unser Vater sein. Gestern war er dann zwischendurch auch immer mal wieder so, und ich hatte immer wieder das Gefühl, ich hätte was falsches gesagt, getan, oder schon meine Anwesenheit würde stören. Auf meine zwei drei Fragen, ob alles ok sei, meinte er nur, ja, schon, er sei nur etwas müde. Trotzdem zweifelt etwas in mir und versucht aus seinen Worten das herauszuhören, was er nicht gesagt hat...
Verunsicherung. Angst, etwas falsch gemacht zu haben.

3. Du schlägst vor, meiner Frau (teure) Geschenke zu machen. Zunächst einmal bin ich da nicht penibel, weder bei meiner Frau noch bei anderen. Im Gegenteil tendiere ich da mitunter zu zuviel Freigiebigkeit ;)
Aber auch bei meiner Frau bin ich da mittlerweile vorsichtig geworden mit Geschenken aus dem blauen Himmel heraus: Ich habe ihr bei wenigstens zwei drei Gelegenheiten in den letzten 15 Jahren etwas geschenkt, von dem ich dachte, sie hätte daran ihren Spaß, nur um dann festzustellen, daß ich haarscharf daneben lag. Sie hat zwar gelächelt, aber ich hab's ihr an der Nasenspitze angesehen. Bis sie dann auch irgendwann mit der Sprache rausrückte.
Entsprechend habe ich ihr gestern vom Weihnachtsmarkt auf der Drachenburg auch nichts mitgebracht, obwohl ich ein zwei kleine Schmuckstücke im Auge hatte. Aber letzten Endes war ich mir einfach nicht sicher genug, ob ich ihren Geschmack damit getroffen hätte. Habe ich ihr heute Morgen auch gesagt, sie hat verständnisvoll gelächelt/gegrinst.
Verunsicherung. Angst, etwas falsch zu machen.

4. Ich sitze am PC und spiele, aber oft genug kommen Zweifel und die Frage hoch, ob das gerade richtig ist, was ich mache und nicht stattdessen etwas anderes machen sollte. - Ich gehe nach Feierabend ab und zu noch ne Stunde für mich allein cachen, weil Sohnemann in aller Regel abends um die Uhrzeit dazu eh keine Lust/Energie mehr hat. Aber nach dem Bürotag brauche ich die Bewegung. Trotzdem kommen Zweifel hoch, ob ich nicht besser Zuhause bei meiner Familie sein sollte. Obwohl ich weiß, daß viele Berufstätige exakt ähnliches machen; nach der Arbeit noch ins Fitnessstudio zu gehen, ist im Prinzip ja auch nix anderes. Meine Frau geht donnerstags abends immer zum Chor. Und wie viele - gerade Männer - gehen einmal wöchentlich regelmäßig zu ihrem Freundesstammtisch und scheren sich den Dreck um Frau und Familie.... Weiß ich ALLES! Trotzdem bei mir:
Verunsicherung. Angst, etwas falsch zu machen.

usw.


Ja, ich betreibe eine gewisse Nabelschau auf meine Gefühle, das ist richtig.
Aber ich tue es nicht aus Eitelkeit oder weil ich glaube, etwas besseres zu sein.
Ich tue es aus Verunsicherung und Angst.

Die Ursachen dafür liegen 100% in meiner Kindheit, Erziehung und Jugend, und eine Reihe besonderer Ereignisse in den vergangenen acht Jahren haben dazu beigetragen, daß diese Verunsicherung und Angst nun immer wieder schon beim kleinsten Anzeichen getriggert wird und mich aus der Bahn wirft.

1. Der Tod meiner Mutter. Das eigenbrötlerische, misanthrope Einsiedlertum meines Vaters. Der so störrisch, elitär, ehrlich, direkt und manchmal auch so extrem abweisend sein kann und alles andere als sensibel und empathisch, daß es wehtut und mich häufig zur Flucht drängt denn zum Verständnis und zum Bleiben.

2. Die Geburt unseres Sohnes und mit ihr Verantwortung und Verpflichtungen. Dabei Meinungsverschiedenheiten auch mit meiner Frau, wie sie bei der Erziehung eines Kindes niemals ausbleiben - wir sind uns zwar zu 80% einig, aber in manchen Punkten differieren wir eben auch. Insbesondere während der Baby-Zeit habe ich vielfach auch meine Frau entlasten müssen wegen post-nataler Depressionen, und auch diese Zeit hat mir wahrscheinlich viel von meiner Sicherheit, daß immer alles gut ist, genommen.

3. Erwähnter Ex-ex-Chef in der Firma, der meine bis dahin stets gelobten und geachteten Fähigkeiten komplett infrage gestellt und umgerissen hat. Klar - könnte mir sagen, was juckt es die Eiche, wenn sich ein Borkenkäfer an ihr reibt. Aber so ne Person hatte ich vor über zehn Jahren schonmal in meinem beruflichen Dunstkreis, und so ein Verhalten - um nicht zu sagen Mobbing eben von der Art und Weise her, wie es gelaufen ist - geht mir extrem nahe.

4. Meine anderthalb-jährige Gastritis, die mich um die Sicherheit meiner körperlichen Gesundheit gebracht hat.

5. Der (bewußt miterlebte) Tod meiner letzten Großmutter, dem mehrere Herzinfarkte vorausgingen.


Ich habe rund 30 bis 35 Jahre relativ "behütet" erleben dürfen, und dafür bin ich unendlich dankbar :)

Aber eben nur "relativ" - in Kindheit und Jugend lief beileibe nicht alles glatt, und wenn dann - scheinbar mit einem Mal, auf jeden Fall innerhalb kürzerer Zeit - viele Sicherheiten plötzlich wegbrechen, hab ich damit offenbar arg zu kämpfen.

Vielleicht ist das auch die tiefer Ursache meiner Sinnkrise:
Welchen Sinn hat dieses und jenes noch - das "Alles" -, wenn nichts sicher ist?

Natürlich habe ich immer GEWUSST, daß nichts wirklich sicher ist. Daß es Krankheit und Tod gibt, daß es auch Ar***löcher im Beruf gibt, daß das Leben insgesamt aus Veränderungen besteht.

Aber ich habe 30 bis 35 Jahre lang größtenteils etwas anderes ERFAHREN und GEFÜHLT. Und das, was nicht so schön oder gar leidvoll war - und davon gab's auch genug -, konnte ich offenbar ab 20 aufwärts erfolgreich verdrängen und in meiner gewonnenen Freiheit kompensieren.
 
Zuguterletzt halte ich mich für einen ziemlich sensiblen und empathischen Menschen, auch meiner Frau gegenüber. Ich denke, ich weiß in vielerlei Hinsicht ziemlich genau, wie es ihr geht, was sie belastet und wo sie nicht glücklich ist - unter anderem über die Verzögerungen bzgl. ihres zweiten Kinderwunsches, den ich ihr leider selbst für Tausende von Euros nicht sicher garantieren kann - sonst würde ich es tun. Unser erster Inseminationsversuch vor drei Wochen hat leider nicht funktioniert... Jetzt im Dezember will sie noch keinen neuen unternehmen, erst im Januar. Aber das Thema kann ich ihr nicht nennenswert erleichtern, da muß sie mit sich selbst im Reinen sein und wissen, was sie wann will; alles andere wäre sowieso zum Scheitern verurteilt.

Ansonsten reisen wir ganz gern und machen jedes Jahr auch ein bis zwei Städtereisen alle Drei zusammen. Im September waren wir in Rom, das hat ihr super gefallen.

Und für den 26.12. habe ich bereits ein kleines Halbtags-Programm mit leckerem Weihnachtsessen und Besuch des Bochumer Planteriums organisiert. Von den Details weiß sie noch nichts - aber sie weiß schonmal, daß sie an dem Tag nichts kochen muß und wir als Familie was schönes unternehmen.
Und da bin ich mir ausnahmsweise auch wirklich ziemlich sicher, daß es ein schöner Tag werden wird und ich "alles" richtig gemacht habe :)

Aber leider sind diese Momente der Sicherheit und Gewißheit sehr selten geworden.

Und nach meiner persönlichen Erfahrung sind gerade Sicherheit und Gewißheit Gefühle, die man wirklich sehr instinktiv und automatisch spürt - ebenso wie Verunsicherung und Angst umgekehrt. Geht mir zumindest so. Wenn ich meine Reaktionen auf körperlicher Ebene hinterfrage, komme ich auf mehr oder weniger direktem Wege immer zu der Antwort, daß ich mir gerade nicht sicher bin, ob ich nicht einen Fehler gemacht haben könnte...

Eitelkeiten, Selbstbeweihräucherung, Protz und Pomp sind mir eigentlich seit jeher fremd. Ebenso wie Neid. Ich war schon als Jugendlicher ziemlich genügsam. Ganz so genügsam bin ich, seit ich gut Geld verdiene, sicher auch nicht mehr ;), aber ich achte eigentliche schon darauf, was und wofür ich es gerade ausgebe. Nicht zuletzt auch aus Umwelt- und Ressourcengesichtspunkten.

Trotzdem:
Es gibt so viel heutzutage, was "man" "falsch" machen kann...

Verunsicherung. Angst.

Dazu zählt dann auch, daß ich mir selbst am langen Ende nicht sicher genug bin, was ich wirklich will! Ich weiß da nur eines: Etwas möglichst einfaches und wenig komplexes, bei dem ich möglichst wenig falsch machen kann, was aber gleichzeitig auch nicht zu dröge ist...


Und damit hast Du insofern sicher Recht: Ein neuer Job hilft mir insofern nicht weiter, als er mir nicht per se Sicherheit und Gewißheit zurückgeben wird. Zuviel ist wieder von äußeren, unsicheren Rahmenbedingungen abhängig, und ein guter Chef geht in einer neuen Firma potentiell genauso und wird durch einen eventuell schlechten ersetzt, wie in meiner jetzigen auch...

Die Welt ist nicht so Friede-Freude-Eierkuchen, wie ich sie aktuell bräuchte. Inkl. der regelmäßigen Bestätigungen, daß es so ist! ;)

Was heißt, daß ich meine eigene innere Unsicherheit dadurch zu kompensieren versuche, daß ich sie mir von außen hole...
 
Back
Top