Moin Wilfried,
wenn du mit Insulin zunimmst, liegt das nicht am Insulin, sondern daran, dass du den Wilfried mit so vielen Kalorien fütterst, dass er zunimmt.
Bin selbst seit über 10 Jahren Insuliner und habe mit Insulin in den letzten 12 Wochen über 10kg abgeschmolzen. Lies einfach mal hier
http://forum.logi-methode.de/index.php?page=Thread&threadID=20365 . Und wenn ich die halten will, muss ich jetzt rausfinden, was für den über 10kg leichteren Jürgen reicht. Denn wenn ich dann wieder wie vorher essen würde, bekäme ich eben auch bald wieder den gut 10kg gewichtigeren Jürgen zurück
Übrigens bei einem HBA1c-Wert von 4,9. Der ein halbes Jahr davor war 5,2 und der höchste in den letzten 10 Jahren 5,5. Bei Gesunden reicht der HBA1c von um 4 bis 5,5%, und bei uns mit Diabetes ist der genauso gesund und nur dann zu niedrig, wenn wir unseren Blutzucker mit fixen Medi-/Insulin-Mengen einstellen und damit vergleichsweise riesige Blutzucker-Schwankungen zulassen, statt ihn nach Bedarf zu steuern.
Bei gesunden Menschen bewegt sich der Blutzucker die meisten von 24 Stunden von um 60 bis maximal 85-90 mg/dl und nur in der Spitze etwa 1 Stunde nach dem Essen für ein paar Minuten bis maximal 120-140 mg/dl. Und bei uns mit Diabetes ist der genauso gesund und nur dann zu niedrig, wenn wir unseren Blutzucker mit fixen Medi-/Insulin-Mengen einstellen und damit vergleichsweise riesige Blutzucker-Schwankungen zulassen, statt ihn so nach Bedarf zu steuern.
Den Horror vor Unterzucker kann ich nicht nachvollziehen. Das Licht geht erst bei um 20mg/dl für ein paar Minuten aus, wenn man das Insulin nicht um ne ganze Mahlzeit überdosiert hat. Und auch dann passiert nicht wirklich was, wenn man die Anzeichen vorher nicht alle weggedrückt hat und in dem Moment oben an ner Treppe steht.
Vorher wird man ab da, wo sich's komisch anfühlt, langsamer in seinen Reaktionen. Das ist mit Bier, Schnapps, Wein etc völlig normal, und niemand käme auf die Idee, wenn damit die Knie wackelig werden, gleich in ein schwarzes Loch fallen zu müssen.
Der Schlüssel zu deiner gesunden BZ-Steuerung ist das, was du bei dir systematisch beobachtest und was du damit machst.
So hatte ich z.B. bis zu meinem Abschmelzen und auch da noch die ersten paar Tage morgens einen SEA von 40-50 Minuten. D.h. erst 40-50 Minuten nach dem Spritzen meines schnellen Analog-Insulins begann mein BZ laaangsam zu sinken. Mit dem Abschmelzen hat sich diese Zeit auf die 20-30 Minuten verkürzt, die ich auch zu allen übrigen Tageszeiten beobachte. Und wenn ich drauf gewartet hätte, dass mir der Dok das sagt und dass er mich auf die kürzere Zeit einstellt, hätte ich manche Stunde mieses Unterzucker-Gefühl ertragen müssen.
Und schon gleich zu Anfang hat sich mein Bedarf an Langzeit-Insulin gewaltig verringert. Wenn ich darauf gewartet hätte, dass der Dok das für mich anpasst, hätte ich selbst bei nem schnellen Termin einige Nächte gewaltig unterzuckert und wär morgens schweißgebadet und mit fürchterlichen Kopfschmerzen aus dem Bett gekommen. Oder hätte messerschaft geschlossen, dass Abnehmen für Diabetiker gefährlich und damit unmöglich ist, und es gelassen.
Mit der Zeit ist dieser Bedarf an Langzeit-Insulin wieder ein Stück weit angestiegen, und wenn ich drauf warten würde, dass der Dok mich passender einstellt, würde ich jetzt schon seit Wochen statt mit meinen üblichen etwa 70-90mg/dl morgens mit 150-200 aufwachen. Oder hätte messerschaft geschlossen, dass Abnehmen für Diabetiker gefährlich und damit unmöglich ist, und es gelassen.
Und... so könnte ich noch ne Seite lang weiter schreiben.
Bisdann, Jürgen