Wie wirkt sich eine sadistische Veranlagung in einer Beziehung aus?

[Katharina82]

Hey, ich habe mal eine Frage. Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin mit der Frage, aber ich versuch's mal. Also. Ich behandle gerade dieses Thema waehrend des Studiums, also Menschen und verschiedene Neigungen/psychische Stoerungen. Also, eine Person, die sadistisch veranlagt ist, also sich am psychischen und koerperlichen Leid anderer Menschen erfreuen kann, aber anderen Menschen den Auftrag dafuer gibt, er also selbst niemanden direkt etwas antut-wie wirkt sich so ein Verhalten in einer festen Partnerschaft aus? Kann diese Person da sein sadistisches Verhalten bei Seite schieben, oder bekommt der Partner dieses Verhalten dann auch in gewisser Art und Weise zu spueren? Ich weiß, diese Frage ist nicht gerade toll, ich verabscheue sadistisches Verhalten selbst total. Aber aufgrund meines derzeitigen Studien Fachs interessiert es mich einfach. Ich waere ueber jede Antwort dankbar.LG, Katharina.

 

[Tired]

Die Auswirkungen auf die Partnerschaft sind individuell, da kannst du nicht von ein oder zwei Antworten auf die ganze Szene schließen.
Manche wissen erst gar nichts von den Neigungen des Partners, andere machen gerne mit und die nächsten halten es aus der Beziehung raus, oder haben für die "Extras" eine offene Beziehung vereinbart.

Frag mal deinen Dozenten nach Lektüre, normalerweise sind die Uni-Bibliotheken da ganz gut bestückt, oder aber du kannst dir zum Thema Bücher bestellen.

Generell würde ich sagen das die meisten Menschen die Finger von Sadisten lassen, sofern sich das in die Partnerschaft überträgt.
Wobei, dort natürlich auch nur ein "Auftrag" gegeben werden kann, wenn der andere selber sadistische Tendenzen hat, sonst würde er das ja nicht machen und bei wem sollte er es machen wenn es eine Zweierbeziehung ist?
Da müsstest du deine Frage nochmal konkreter formulieren, z.B. wie das in einer festen Partnerschaft aussehen sollte wenn die nur zwei sind und der eine davon nur Aufträge erteilt, ist doch eigentlich klar das es sich dann um zwei Sadisten handeln müsste um überhaupt zu Potte zu kommen.

Wie hat denn dein Dozent die Fragestellung formuliert?

 

[Katharina82]

Hey Tired. Erstmal vielen lieben Dank fuer deine Antwort und fuer deinen Tipp/Hinweis. Also, meine Frage bezieht sich zum grßten eher so auf die klassischen Folter Szenen aus Filmen. Meistens geben doch die Chefs (z.B. im Gefaengnis die Direktoren) da Auftraege an andere Personen (z.B. Waerter) weiter, Personen zu foltern und ihnen Leid zuzufuegen. Deshalb wuerde ich daraus schlussfolgern, dass dieser Chef (oder halt Direktor) sadistisch veranlagt ist (wenn ich da ueberhaupt richtig liege?). Und die Frage ist eben, wie sich so ein Chef (Direktor) in einer Partnerschaft/Ehe verhaelt? Denn er sieht ja "nur" dabei zu, wie andere Menschen gequelt werden, weil er ja den Auftrag dafuer erteilt Muss sich diese Veranlagung dann auch in der Beziehung oder gar sexuell ausueben? LG

 

[Tired]

weil er ja den Auftrag dafuer erteilt Muss sich diese Veranlagung dann auch in der Beziehung oder gar sexuell ausueben? LG

Ist wahrscheinlich auch individuelle verschieden, zu zweit kann man das in der Form aber nur schwerlich machen, es sei denn einer von beiden ist Maso und führt die Anordnungen an sich selber aus.
Herr und Sklavinnen Spiele hingegen, denke ich, werden sehr oft in der Beziehung ausgelebt, auch ohne das man jene einer bestimmten Szene zuordnen könnte.

Da gab es doch kurzem die Schlagzeilen über ein Horrorhaus, wo sich ein Pärchen ahnungslose Frauen rein holte und diese dann quälte, auch bis zum Tod.

Genauso gibt es Leute die das in ihrer Szene ausleben, eine ganz normale Beziehung führen, oder aber sich Partner suchen die integrierbar sind.

Ich glaube eine generelle Antwort ist nicht möglich, schon alleine weil die Betroffenen auch unterschiedlich damit umgehen.

 

[Katharina82]

Hallo Tired, Danke fuer die Antwort. Ich glaube auch, dass solche Menschen, wie bei meinem oben genannten Beispiel, oft eine ganz normale Beziehung fuehren, das meinst du doch auch, oder? Vor allem eben, weil solche Menschen dabei zusehen, wie einem anderen Menschen Schmerzen zugefuegt werden, die Persom selbst ja aber niemandem die Schmerzen zufuegt. Ist zwar auch grausam, aber auf jeden Fall viel besser, als Personen, die den Menschen selbst Schmerzen zufuegt. Was meinst du? Kann der Mensch in meinem Fallbeispiel ueberhaupt lieben? Falls ja, wuerde ich ausschliessen, dass dieser Mensch es schoen finden wuerde, zu sehe, wie eine andere Person seine Freundin/Frau misshandelt/schlaegt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Hauptperson (der veranlagte Sadist) sich daran erfreuen koennte, so wie bei manch anderer Person. Was meinst du? Von diesen Schlagzeilen mit diesem grausamen Ehepaar habe ich gehoert. Einfach nur schrecklich. Ich weiß, meine Fragen lassen sich nicht so einfach beantworten, weil diese Veranlagung natuerlich von Person zu Person unterschiedlich ist. Aber wir duerfen ja verschiedene Auswirkungen nennen.

 

[Tired]

Sadisten können auch lieben, klar, die Formen von Liebe sind aber auch wieder sehr individuell.
Es gibt Sadisten die lieben, aber wenn sich die Gefühlslage ändert dann wollen/müssen sie verletzen, auch jene die sie eigentlich lieben.
Ähnlich wie Choleriker, die ansonsten ja auch umgänglich sein können, aber wenn die Stimmung kippt und sich rage aufbaut wird gezielt verletzt.

Es gibt ja nicht umsonst eine Sado-Masoszene, da können Paare wohl genauso hingehen, wie Einzelpersonen die es ansonsten nicht ausleben.

Ob das Kommando zu geben besser ist als selber zu verletzen sei dahin gestellt, meist richten jene den schlimmeren Schaden an die das Kommando haben.
Wenn es aber unter Gleichgesinnten stattfindet, dann wird es ja auch genossen das "Opfer" zu sein, es werden Schutzmechanismen abgesprochen um zu verhindern das es zu weit geht und somit tut es auch keinem weh der das nicht will.

Kann es sein das du auch ein persönliches Interesse daran hast?
Martin?

 

[Katharina82]

Nein, ich selbst verabscheue Sadisten (egal ob zusehen oder selbst handeln) und ich verabscheue auch Sadomasochismus (oder wie auch immer das geschrieben wird). Es ist einfach widerlich, sich zu zweit Schmerzen zuzufuegen und das auch noch erregend zu finden, aber wenn es beide Partner wollen, dann kann es mir auch egal sein, welchen Sex die praktizieren. Aber ich verabscheue es, einem Menschen Schmerzen zuzufuegen oder dabei zuzusehen. Sollte mir einmal ein Mann begegnen, der auf SM steht oder es mag, geschlagen zu werden, waere das ein sofortiger Trennungsgrund. Ich finde es einfach nur abartig und widerlich. Mir geht es hier nur um meine Studium Arbeit. P.S.: Wer ist mit Martin gemeint?

 

[Tired]

Wer ist mit Martin gemeint?

Du hast Martin vergessen?

Noch vor einigen Wochen konntest du ihm nicht widerstehen und nun ist er nicht einmal mehr eine Erinnerung.

Was studierst du denn?

 

[Katharina82]

Ich studiere Psychologie. Und das Thema "Martin" habe ich schon laenger abgehackt. Ich lebe in einer gluecklichen Ehe und ich liebe meinen Mann. Martin habe ich aus meinem Leben verbannt. Und das ist auch richtig so.

 

[Tired]

Also wenn du Psychologie studierst dann wäre das Beste entsprechende Fachbücher zu lesen, oder eine Umfrage/Studie im Rahmen deines Studiums zu starten.

Auch um möglichst unvoreingenommen da ran zu gehen und dir kein falsches Bild von dem Thema zu machen, was ja wichtig ist falls du den Beruf der Psychotherapeutin o.ä. anstrebst.

 

[Tired]

PS
Die Informationen über entsprechende Fachliteratur fände ich wichtig, damit du erst einmal ein fundiertes Bild über das Thema hast und dich nicht vorab von individuellen Meinungen beeinflussen zu lassen.

 

[Dr. Gehring]

Ich finde es recht intolerant, wenn Sie Sadomasochismus als "widerlich" verabscheuen. Wenn ein Sadist und ein Masochist sich zusammen Spaß machen, dann ist das erfüllend und ebenso in Ordnung, wie wenn ein paar 50 Jahre nur die Missionarsstellung verwendet. Im Sex sollte man frei sein, all das zu tun, was beide (!) befriedigt!
Ihre Frage bezüglich nicht sexueller sadistischer Neigungen ist hier falsch. Da müssten Sie sich psychologisch belesen. Die vielen Menschen mit sadistischen sexuellen Neigungen, die ich kennengelernt habe, waren durchgehen warmherzig und friedlich im Rest ihres Lebens!

LG, Dr. Höllering

 

[Al-Muttaqin]

Also, eine Person, die sadistisch veranlagt ist, also sich am psychischen und koerperlichen Leid anderer Menschen erfreuen kann, aber anderen Menschen den Auftrag dafuer gibt

Eine sadistische Person, die Lust daran empfindet anderen Menschen Leid zuzufügen indem sie andere dazu den Auftrag gibt? Was soll man sich denn darunter konkret vorstellen?

 

[Tired]

Eine sadistische Person, die Lust daran empfindet anderen Menschen Leid zuzufügen indem sie andere dazu den Auftrag gibt? Was soll man sich denn darunter konkret vorstellen?

Ich musste bei der Frage ans dritte Reich denken und glaube an eine Verwechslung von bestimmten Persönlichkeitsstörungen, mit den Vorlieben die Sexualität betreffend.
Was aber eigentlich nicht vorkommen dürfte, wenn das Thema gerade an der Uni besprochen wird.

 

[Al-Muttaqin]

Ja, ich dachte da auch ganz dezent an eine sadistisch-narzisstische Persönlichkeitskomponente, die daraus abgeleitet werden kann, dass jemand offenbar durch die Manipulation einer weiteren Person seine Allmacht beweisen will um dadurch indirekt einem Menschen Leid zuzufügen. Da solche Fälle, in denen ein Mittelsmann quasi instrumentalisiert wird um ein "Opfer" zu "quälen" (was meines Wissens nach eher untypisch ist für den sexuellen Sadismus) denke ich auch, dass man das weniger im sexualmedizinischen als vielmehr im psychopathologischen Kontext auffassen sollte.

 

[Katharina82]

Hallo Al-Muttaqin. Ja, meine Frage bezog sich auch darauf. Das hast du richtige verstanden, Danke dafuer. Ich meinte halt auch solche Gebiete wie z.B. Polizei, Gefaengnis oder Armee. Da wird arbeiten ja teilweise (so erscheint es zumindest mir), wie es oft in Filmen dargestellt wird, sadistische Menschen und meine Frage war halt, wie solche Menschen privat mit ihrer Partnerin/Frau umgehen, da sie sich ja eben am Leid anderer erfreuen. Aber Ihr Ausdruck (sadistisch-narzisstisch) scheint es mehr als gut zu treffen. Und psychopathologisch scheint es wohl dann wirklich eher zu treffen, da eine benannte Form von Sadismus wohl wirklich nichts mit dem Liebesleben des betroffenen zu tun hat. Ich danke dir fuer deine ausfuehrlich Erklaerung und Meinung.

 

[Katharina82]

Ich meinte oben "da meine benannte Form".

 

[Tired]

Also das ist ein weites Feld, solche Leute wirken sich fast immer negativ auf die Beziehung aus und auf das ganze Familienleben.
Es sei denn sie leiden aus irgendwelchen Gründen unter ihrem Verhalten und lernen sich anders zu verhalten.
Ansonsten, Alleinherrscher die es verstehen zu manipulieren, zu blenden, Druck auszuüben und zu verletzen, auch ohne jemanden anzufassen.
Wenn das Charisma da ist, dann werden auch Personen zu ausführenden Werkzeugen, aber da gibt es eben auch wieder solche und solche.

Ich würde jetzt nicht generell sagen das in der Armee, bei der Polizei und ähnlichen Berufsgruppen besonders viele von diesen Menschen herumlaufen.
Früher waren diese Berufe eine Zuflucht, die wird aber immer mehr abgegraben und dementsprechend verringert sich deren Anzahl.
Ich würde wetten das in den Chefetagen, oder auch bei ganz gewöhnlichen Betrieben auch ein ganz ordentlicher Prozentsatz dieser Spezies wiederfindet.
Ich kenne einen der war in seiner Arbeit immer sehr geschätzt, daheim gefürchtet und gezielt die Kinder klein gemacht, immer demonstrierend das er der Eine ist.
Ein anderer genau umgekehrt, bei der Arbeit das pure Grauen, immer oben auf wenn er wen niedermachen konnte, zuhause unter den Fittichen seiner Frau in der er wohl seinen Meister gefunden hatte, lammfromm.

Du solltest echt auf Fachliteratur zurückgreifen, dort steht das Wesentliche drin, in Foren handelt es sich ja immer um Einzelfälle.

 

[Katharina82]

Hey. Ich wollte mich erstmal ganz lieb bei allen hier fuer eure Hilfe bedanken. Zugegen,meine Frage war etwas komisch/kompliziert und ich waere da wahrscheinlich gleich mit einer Fachliteratur weitergekommen. Aber trotzdem danke an euch fuer eure Antworten. Ihr habt mir weitergeholfen. LG, Katharina.