Wie nennt man den Drang umsorgt zu werden?

[Herzstaub]

Wie oder als was bezeichnet man es in der Psychologie wenn man den Drang oder Zwang hat von anderen Menschen umsorgt zu werden?

Z. Bsp. Bis hin zu manipulativ körperliche Beschwerden vortäuschen nur um das Gefühl haben es kümmert oder sorgt sich jemand um einen.

Mit welcher Art oder Methode kann man diesen Prozess oder Zwang durchbrechen?

 

[Tired]

Hat wahrscheinlich etwas mit dem Selbstwert zu tun und kann eine Persönlichkeitsstörung sein.
Persönlichkeitsstörungen kann man nicht einfach weg behandeln,. man kann sie aber beeinflussen, auch Zwänge und das Selbstwertgefühl.

Unbedingt eine Psychotherapie machen, am besten vorab zu einem Psychiater, Diagnose stellen lassen und dann schauen welche Weiterbildungen der Psychotherapeut haben sollte oder ob eine VT ausreicht.

Über Tipps aus Foren wirst du nicht weiter kommen, meist ist das zu zwingend und komplex um es alleine zu schaffen oder durch virtuelle Tipps die ein Forum auch gar nicht so intensiv geben kann wie sie gebraucht werden, selbst wenn ein Experte anwesend wäre würde das wahrscheinlich nicht funktionieren.

 

[DodoAdAstra]

Hallo Herzstaub,

hast du auch keine körperlichen Beschwerden und bist du dir bewusst das nur manipulativ zu machen?

Würde dann auch mal stark drüber nachdenken wie sehr du deine Mitmenschen oder Vertrauenspersonen damit belastest, je nachdem in welchem Grad du das vorspielst.

Ansonsten würde eine außenstehende Vertrauensperson oder eben Psychotherapeut/in helfen mit denen du an dem Problem arbeiten solltest.

Aber eben vor allem dran denken dass deine Mitmenschen nicht unnötig leiden und du an dir was verändern solltest, Basis ist in meinen Augen immer Sport, Ernährung und Ruhe/Meditation auch wenn Ernährung jetzt wenig damit zu tun hab aber vlt. lenken dich die anderen beiden Faktoren ab.

LG

 

[Herzstaub]

Guten Morgen. Danke für die Antworten

Das ganze ist nicht so einfach zu beschreiben. Generell so zielführend manipulativ gehe ich nicht vor. Ich belaste damit auch wenig Freunde / Familie - lieber außenstehende Personen. Explizit "trifft" es dann wohl mehr Schwestern diverser Ärzte. Das kann unterschiedlich aussehen. Beim Blut abnehmen, Zahnarzt etc. Überall wo man also Kontrollbesuche durchführen kann. Wenn dann noch der Faktor Angst etwas dazu kommt bei so etwas - ist das Gegenstück das angenehme Gefühl zu haben umsorgt zu werden wenn sich soweit rein steigert, das man eben auch zittert, Kreislaufprobleme bekommt etc. Manipulativ ist dann daran sich vielleicht bewusst in die Angst Situation so hinein zu steigern, bis man wirklich körperliche Symptome zeigt. Nicht weil es schön ist, sondern nur um die Umsorgung dann zu haben.

Gar nicht so einfach zu beschreiben, für euch auch bestimmt nicht gut nachvollziehbar.

 

[Tired]

Hi,
umsorgt werden gibt Sicherheit, von Fachleuten umsorgt zu werden gibt erst recht Sicherheit.

Die Folge ist klar, aber welche Ursache diese Folgen hervorruft wäre vielleicht die Frage die weiter bringt.
Welche Ängste stecken dahinter?

Wie gesagt, bei solchen Symptomen ist man normalerweise in einer Psychotherapie am besten aufgehoben, man muss sich allerdings meist auf Wartelisten setzen lassen, dann wenn möglich auch bei unterschiedlichen Therapeuten Termine wahrnehmen um zu schauen ob es passt (was die Therapeuten auch tun) und einen längeren Atem und auch Disziplin für Übungen und Strategiesuche haben.
Das ist ein hartes Stück Arbeit, aber ohne das wird es selten besser.

Vielleicht wurdest du mal vernachlässigt, hast dich zurückgesetzt gefühlt was es oft gibt wenn viele Geschwister da sind oder Geschwister die Probleme haben und dadurch mehr Aufmerksamkeit benötigen als man selber bekommt, gibt aber noch allerhand mehr Möglichkeiten.

 

[Herzstaub]

Hallo Tired,

ich war tatsächlich schon einmal in einer VT auch in einer Klinik wegen Angststörungen. Ich nehme auch nach wie vor noch Venlafaxin unter anderem seit Jahren. Das Thema mit der Umsorgung ist mir jetzt aber erst seit kurzen aufgefallen. Zumindest in der Intensität. Im Moment bin ich nur noch mit einer Psychiaterin in Behandlung zwecks der Medikamente, ich kann das Thema aber ja mal ansprechen beim nächsten Termin und ihr schildern.

Wenn "manipuliere" ich medizinische Fachkräfte. Wobei manipulativ ist dann wirklich ein bewusst er/gewünschtes herbei führen von körperlichen Symptomen bei Untersuchungen / Behandlungen. Das macht das ganze sehr schwierig, ist jetzt nicht so das ich das dann komplett spiele. Es kippt dann tatsächlich über in körperliche Probleme. Es kommt ja auch darauf an wie man atmet etc.

Schwierig, wirklich schwierig. Vor allem mit Selbstreflexion die ja immerhin bei mir recht gut funktioniert. Aber daran arbeiten alleine geht nicht wirklich

 

[Tired]

Ja, so etwas ist immer sehr schwierig.
Hat halt oft was mit Ängsten, oder auch Kontrollverlust zu tun, oder auch durch Leute die sich auskennen unter Kontrolle zu sein damit während der Untersuchungen nichts passiert wo wir wieder bei den Ängsten wären.

So wie du das beschreibst scheint es mir aber nichts tiefgreifendes wie z.B. eine Perrsönlichkeitssache zu sein, sondern eher eine Weiterentwicklung deiner bestehenden Erkrankung.
Aber ich bin Laie, das kann der Psychiater sicher besser einschätzen er kennt dich und er kennt auch die richtigen Fragen um herauszufinden wie man dieses Phänomen nennt bzw, ob es einfach ein Teil deiner bisherigen Diagnose ist.

Auf jeden Fall wäre es interessant wenn du weiter berichtest.

 

[Herzstaub]

Danke für die lieben Worte.

In 2 Wochen habe ich wieder Termin bei ihr. Dann kann ich berichten. Es wird wohl ein Anhängsel meiner bisherigen Diagnose sein, davon gehe ich auch aus. Das wichtigste ist immer finde ich als 1. Schritt das Problem für sich selber zu erkennen und einzugestehen.

Der ganze Prozess wenn das passiert ist wie so ein positives "Bonbon" für die Seele. Zumindest scheinbar positiv erstmal. Man bekommt durch hineinsteigern Kreislaufprobleme beim Blut abnehmen und genießt dann für den Augenblick die Reaktion darauf. Das fiese an der Geschichte ist, selbst wenn man mit offenen Karten spielt, die Leute können ja einen dann ohne medizinische Versorgung nicht liegen lassen und den Prozess unterstützend für mich beenden. Das kann man noch machen wenn es gespielt ist, aber nicht wenn es überkippt.

Hier bin dann ich gefragt einen Weg zu finden. Ich bin selber gespannt wie es weiter geht.

 

[Tired]

Vielleicht findest du ja Entspannungs und/oder Atemtechniken, Gedanken Konstrukte u.ä. was dir in so einer Situation hilft das Ganze unter Kontrolle zu bringen.
Leider dauert es meist eine ganze Weile, bis man die richtigen Strategien gefunden hat.