• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Absolute Positionierung

wie bekomm ich mein Partner zum Kind überzeugt??

RE: ja, aber...

RE: ja, aber...

ich bin schließlich schon 21 aber mein partner eben schon älter. nd habe selbst die erfahrung gesammelt das meine eltern über 30 waren und ich mich später so mit 12 hab ich mich total geschähmt für sie. und das will ich mein kind nicht antun.
 
Schon 21?!

Schon 21?!

Bitte Charleen, nimm es mir nicht übel, aber 21 ist so gut oder schlecht wie jedes andere Alter, um Eltern zu werden. Vom Alter hängt überhaupt nix ab. Eher von der Lebensauffassung, den Idealen, denen man/frau hinterherläuft, den Vorurteilen, die einen prägen, der Offenheit bzw. Beschränktheit, mit denen man/frau dem Leben entgegentritt.

Es ist sehr schade, dass Du den Begriff Scham in die Beziehung zu Deinen Eltern hast einziehen lassen. Sich für jemanden anderen zu schämen, ist so ziemlich das Blödeste, was mich sich und anderen antun kann. Es verdreht die Verhältnisse. Jeder Mensch ist einzig für sich selbst, sein Tun und Handeln verantwortlich. Du musst nicht möglichst mit 21 Mutter werden, um Dein Kind optimal erziehen zu können. Das geht auch mit 40 noch sehr gut.

Ich verstehe schon, dass Du nicht wie Deine Eltern sein möchtest - welches Kind (auch erwachsenes Kind) möchte das schon? Typisches elternhaftes Verhalten (falls es das gibt) ist unabhängig vom Alter. Ich will Dir Deinen Kinderwunsch nicht ausreden, aber gerade dieses Statement zeigt doch deutlich, dass die Vorstellungen, die Du hast, mit einer ganzen Menge unnötiger Voraussetzung das Gelingen Deines Vorhabens (glückliche Kindheit gewährleisten) belastest.

Sicher gibt es eine biologische Grenze für Frauen mit Kinderwunsch. Die ist aber noch lange nicht erreicht in Deinem Fall. Die Vorstellung, mit 30 keine optimale Mutter mehr sein zu können, die solltest Du nicht mit Erlebnissen in der Vergangenheit begründen. Dazu gibt es auch Gegenbeispiele. Deine Zukunft ist nicht mit Deiner Vergangenheit gleichzusetzen. Du hast es in der Hand, die Zukunft ganz anders zu gestalten - heute und auch noch in 10 Jahren.

Und wie Dein Kind einmal Deine Erziehung empfinden wird, das steht sowieso auf einem ganz anderen Blatt. Glückliche Kinder gibt es in den Reihen junger wie älterer Eltern. Setz Dich doch nicht von dieser Vorstellung unter Druck, dass nicht sein kann was nicht sein darf: Du kannst selbstverständlich auch mit 30 noch eine brilliante Mutter eines glücklichen Kindes sein. Was sind schon 10 Jahre? Mutter ist frau sein ganzes Leben lang.

Und die Wichtigkeit des Vaters ist gerade in der heutigen Zeit ein oft unterschätztes Thema. Väter tragen maßgeblich zum Kinderglück bei, auch wenn Mütter meinen, immer und überall die Hauptrolle im Leben des Kindes einzunehmen. Alte Väter können ein Segen für ein Kind sein oder eine Belastung, das kommt wiederum sehr auf den Vater-Typ selbst an. Viele junge Väter nehmen ihre Rolle als Vater weniger ernst als ältere. Natürlich gibt es auch dafür Gegenbeispiele.

Wie ernst Dein Mann diese Rolle nimmt, davon hast Du leider nur wenig geschrieben. Seine Vorbehalte könnten ein Zeichen dafür sein, dass er sich Gedanken über seine Rolle gemacht hat und sich selbst noch nicht "reif" dafür fühlt. Diese Einschätzung kannst Du ihm nicht "ausreden", aber Du kannst ihm Mut machen, sich für fähig zu halten, die Verantwortung für ein Kind zu tragen. Das machst Du am besten nicht über ein "Schüppchenziehen" und dem plakativen Vorwurf, dass er bald zu alt dafür sein wird. Damit erreichst Du nämlich genau das Gegenteil von dem, was Du gern möchtest - er gewinnt kein Vertrauen in seine Vaterrolle sondern bekommt regelrechte Angst, immer nur die falsche Entscheidung zu treffen, was immer er fühlt, denkt oder tut.

So ein Kinderwunsch ist verdammt noch mal eine wichtige Entscheidung, die Du nicht für beide Elternteile treffen solltest, damit Du nicht bei der kleinsten Schwierigkeit vorgeworfen bekommst, dem anderen die Entscheidung abgenommen zu haben. Ich habe diese Erfahrung leider machen müssen - es hat mich nicht sonderlich glücklich gemacht. Meine Tochter hat einen leiblichen Vater, der keine besonders rühmliche Rolle in ihrem Leben spielt. Gott sei Dank hat sie eine Mutter und einen Stiefvater sowie Großeltern, die diesen Mangel ein wenig ausgleichen.

Kindern eine "super-glückliche Kindheit" schenken zu wollen, ist ein hehrer Anspruch. Die Einflussfaktoren auf dieses Ziel liegen aber nicht alle und nicht immer in Deiner Hand. Damit müsstest Du Dich anfreunden können, um nicht am eigenen Anspruchsdenken (an Dich und andere) innerlich zu verzweifeln. Unglückliche Mütter sind für Kinder selten gut. Unglückliche Väter übrigens auch nicht.

Grüße
Anke
 
Danke!!!

Danke!!!

Mein Partner will jetzt noch kein Kind, weil er der meinung ist er hat sein Leben noch nicht gelebt!

Dann hat er einschränkungen und die will er jetzt nicht weill er dann sich mehr dem Kind witmen muß.

Dann hat er ja auch automatisch weniger zeit für sein Auto.
Das ist seine Angst das hat jedenfalls so zu mir gesagt.

Gruß Charleen
 
RE: Danke!!!

RE: Danke!!!

Siehst Du, der Mann hat sich Gedanken gemacht und seine Argumente mögen Dir unerheblich vorkommen, aber sie sind für ihn wichtig und richtig. Klar, dass Du erst einmal enttäuscht bist, denn für Dich ist nichts befriedigender als die Vorstellung, eine Familie zu haben, Dein Kind zu umsorgen und ihm Deine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist völlig in Ordnung, wenn Du so fühlst. Du bist nicht "auf dem verkehrten Ast", aber Du kannst diesen Ast nicht "zwangsbesetzen" mit einem Mann, der eigentlich ganz andere Lebensinhalte genießt. Damit würdest Du ihn quasi bevormunden, ihm sein Recht auf seine Lebensweise absprechen, ihm die Verantwortung für das eigene und dazu noch für DEIN Glück zuschieben. Das kann nicht glücklich machen.

Du kannst Dich also nur in Geduld fassen und ihn jetzt tun lassen, was er für sich für richtig hält. Vertrau darauf, dass er irgendwann genug davon haben wird, sein Auto zu pflegen, "sich auszutoben" und "zu beweisen" (vor sich selbst und vor anderen) und genieße in der Zwischenzeit die Zweisamkeit mit ihm. Du wirst ja nicht automatisch ein unfähiges altes Weib, wenn Du dem Mann an Deiner Seite zugestehst, seinen eigenen Weg zum Glück zu finden. Der richtige Zeitpunkt kommt, ergibt sich automatisch, wenn die Gedanken nicht mehr einzig darum kreisen, dass da in der Vergangenheit einmal ein Kind war, dass sich seiner "alten" Eltern geschämt hat. Dieses Kind sollte endlich mit seiner Vergangenheit abschließen und in die Zukunft sehen. Und die Zukunft wird um so glücklicher werden, wenn sie von beiden künftigen Eltern unvorbelastet und mit Freude gestaltet wird. Die Vergangenheit ist erledigt und nicht mehr zu ändern. Du wirst auch noch in 5, 10 oder 15 Jahren ein liebenswerter, wertvoller Mensch sein, der eine gute Mutter für ihr Kind ist. Und dann wird der Mann an Deiner Seite ebenfalls noch immer ein liebenswerter, wertvoller Mensch sein, der inzwischen "ausgetobt" und zufrieden mit sich und seinem Leben ist, in dem er dann wahrscheinlich den Platz für ein eigenes Kind mit Freude schaffen wird.

Du kannst niemanden zu seinem Glück zwingen. Und Dein ungeborenes Kind wird auch in der Zukunft eine liebenswerte Mutter vorfinden und einen ebenso liebenswerten Vater. Genieß die Vorfreude und mach Dich selbst glücklich, indem Du dem Mann an seiner Seite Zeit lässt. Dein Kind wird es Dir danken. Da bin ich mir völlig sicher.

Viele liebe Grüße
Anke
 
RE: Danke!!!

RE: Danke!!!

hi charleen

"er ist der meinung er hat sein Leben noch nicht gelebt! "

das ist ja nicht ganz von der hand zu weisen. du kannst jetzt zwar schon nachfragen, wann er denn meint, genug erlebt zu haben, um was ganz neues, das vaterdasein nämlich, zu beginnen. ihr wollt ja zusammen bleiben, da darf man schon auch längerfristig planen ;-)

aber gerade für dich gilt sein argument auch. mit 21 bist du zwar kein unerfahrenes kleines mädchen mehr, magst dir aber trotzdem gerne noch ein paar jahre zeit nehmen, um etwas zu erleben und deinen horizont zu erweitern. dir läuft ja nicht jetzt schon die zeit davon, mutter zu werden

auch wenn ihr euch entschließt, in z.b. 5 jahren das projekt elternschaft anzugehen, solltest du deinen freund nicht solange nur als den prospektiven vater deiner kinder sehen. nutzt die zeit bis zur übernahme der elternverantwortung, um euch erstmal gegenseitig kennenzulernen, gemeinsam etwas zu erleben

viel glück dabei
 
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