• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Wer hat's besser?

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O

Oleg

Guest
Ich greife Stiepels Gedanken unter "Zahlenspiele" in "Wahrheit ueber Sexualitaet in Statistiken" auf und frage euch, ob die juengere Generation es besser hat, als die aeltere.

Mit 'aeltere Generation' meine ich die, die noch von Verbotsschildern ueber Sex vor der Ehe, Schwangerschaftsverhuetung, unverheiratetes Zusammenleben, Masturbation, Homosexualitaet, Pornografie etc umgeben waren. Logischerweise meine ich mit 'juengere Generation', die, die in einer diesbezueglich liberaleren Welt aufgewachsen sind.

Meine Frau bedauert die jungen Leute, weil sie 'alles schon frueh und ausserhalb der Ehe' kennenlernen. So geht ihnen das ganze 'Geheimnisvolle, das Selber-Entdecken, die Romantik' verloren, sagt sie, und sie hecken kreuz und quer und haben keine richtige Bindung an den Partner.

Andere sehen das genaue Gegenteil. Die jungen Leute werden unverklemmt gross. Sie koennen freier miteinander umgehen und brauchen z.B. nicht das Affentheater zu machen, das wir inszenieren mussten, um der Freundin einmal in den BH greifen zu koennen. Sie koennen Sex in seiner besten Form geniessen, zu Zeiten, wo wir noch nicht einmal genau wussten, wie frau aussieht, und wo mann sich in seiner Bedraengnis auf dem Klo in aller Eile einen abwichste.

Ich denke, das war schon eine beschissene Zeit und eine beschissene Moral. Dementsprechend freue ich mich, dass es die juengere Generation besser hat und ehrlicher sein kann.

Ah, Ehrlichkeit und Freiheit!
 
RE: Wer hat's besser?

Ich bezweifle, daß die jungen Leute unverklemmt groß werden - sie werden es nur auf eine andere Art.

Wenn man sich die Beiträge hier im Forum von jungen Menschen durchliest, ist nicht immer viel von Aufklärung, Lockerheit im Umgang mit der eigenen Sexualität usw. zu bemerken.
 
zu optimistisch

zu optimistisch

Erst vergangene Woche hat ein TV-Bericht den Notstand an Aufklärung dokumentiert wie er zumindest bei Hauptschülern teilweise vorkommt.

Ich denke, Du siehst es etwas zu optimistisch, Oleg: Oswald Kolle hat noch eine Menge Bildungslücken nicht gestopft. Und wenn Jugendliche heute keine "richtige Bindung an den Partner" finden - wie Deine Frau sagt, dann hat das sicher auch viel damit zu tun, dass viele Einzelkinder aufgewachsen sind und viele vom "Babysitter TV" betreut wurden.

Als noch einigermaßen attraktive, aber eben schon deutlich "ältere" Frau könnte ich Dir von zig Begegnungen berichten wo Gruppen von männlichen Jugendlichen so zwischen 10 und 15 auf meinen Hundespaziergängen unflätig hinter mir hergepöbelt haben. Sie gebrauchen diese sexuell besetzten Kraftworte, weil ihnen die erwachende Sexualität, die sie in sich fühlen, Angst macht. Sie haben pornografische Darstellungen und Reden gehört, aber sie haben keinerlei Zugang zu der Verbindung von Sex und Gefühl. Und ich wette einen Karton Sekt mit Dir, dass sie bei der ersten intimeren Begegnung mit dem anderen Geschlecht exakt das selbe "Affentheater" machen und erleben, das Du für etwas aus der Vergangenheit der relativ unaufgeklärten 60er Jahre hältst.

Den Sexualtrieb als etwas Natürliches zu integrieren, schafft man eben nur durch menschliche Zuwendung der Umgebung. Die sog. öffentliche Freizügigkeit dagegen besteht hauptsächlich aus einer neuen Variante von Verklemmtheit und Menschenverachtung: der Pornografie.
 
RE: zu optimistisch

RE: zu optimistisch

Die erschreckenden Informationsdefizite, auf die sommerbrise und du verweist, und die man u.a. auch hier im Forum beobachtet, geben in der Tat zu denken. Aber das wuerde doch an sich noch keine Verklemmtheiten begruenden.

Mit deinem Verweis auf Pornografie gehe ich eigentlich auch nicht einig. Nun mag da der Wunsch der Vater des Gedankens sein. Ich kann das, was ich in der Pornografie sehe, beim besten Willen nicht als menschenverachtend betrachten. Wohl aber als zu mechanistisch. Und da sehe ich eher eine Schieflage: Wir sind zu sehr zu Sexmechanikern geworden sind. Wo ist der G-Spot, wie gross muss er sein, wie weit muss man spritzen usw.

Nun waere es ja einfach, wenn man das auf die Pornografiekarre laden koennte. Aber ich glaube, das ginge am Thema vorbei. Ich glaube, dass wir auch insgesamt unseren Koerper wie eine Maschine ansehen, die man zum richtigen funktionieren bringen kann. Haartransplatationen, kosmetische Operationen, Gewichtskontrolle, Geburtenkontrolle, Waschbrettbauch, gesunde Ernaehrung (was immer das sein soll), Kontaktlinsen statt Brille, bis ins hohe Alter fit bleiben, Cholesterinspiegel und was dergleichen mehr auf dem Programm steht. Dazu gehoert natuerlich auch der Anspruch darauf gluecklich zu sein, erfolgreich zu sein, Geld zu haben, einen Job zu haben etc.

Schliesslich: Wo sind denn die Vorbilder, die Jugendlichen eine Orientierung geben koennten. Die Politiker sind korrupt, die Geistlichen sind Pharisaer, die Manager bedienen sich ungeniert am Firmenvermoegen. Was bleibt uebrig? Der private Bereich, ein paar Entertainment-Hampelmaenner am Fernsehen, ein paar Raufbolde die alle Konflikte per Handkantenschlag oder Donnerbuechse loesen sowie rabiate Musikgruppen.

Wenn man hinter dir hergroelt ist das vielleicht mehr, weil sich die Erwachsenenwelt als unfaehig darstellt, auch wenn das beim Groelen verwendete Vakabular sexistisch ist.

Bevor ich es vergesse: Wie ordne ich in dein Bild vom pornografieerzeugten Desaster den Umstand ein, dass Jugendliche sich gegenseitige Treue abverlangen und auch sonst mehr einen Hunger nach Geborgenheit zeigen als menschenverachtenden Zynismus?
 
RE: Wer hat's besser?

Man kann hier wohl sehr geteilter Meinung sein und ich schwanke tatsächlich zwischen deiner Meinung und der von deiner Frau! Aber ich befinde mich insofern wohl altersmässig auch ein bisserl zwischen den Generationen...

Die Aufklärung scheint mir, wenn man hier so liest nicht unbedingt viel besser geworden zu sein. Auch wenn man sich wieder einmal die Bravo reinzieht, stellt man unschwer fest, dass Dr. Sommer noch immer in etwa die gleichen Fragen beantworten muss.

In vielen Dingen haben sich im Wandel der Zeit weniger verklemmte Formen der Thematisierung herauskristallisiert, was sicher gut ist. Es gehört zum normalen Alltag und es wird nicht mehr alles nur verteufelt.

Aber in einer gewissen Weise hat auch deine Frau recht, mindestens aus weiblicher Sicht. In früheren Zeiten hiess es verliebt, verlobt, verheiratet und man wartete mit (fast) allen Aktivitäten bis zur Ehe und damit basta! Frau machte sich wenig Gedanken zum Thema Sex (sie wusste ja meistens auch nichts darüber).

So fehlten eben auch Vergleichsmöglichkeiten und es gab Dinge über die man nicht mal mit seiner allerbesten Freundin sprach....

Wenn ich da zum Beispiel an meine Grossmutter denke... Die ist mit 19 von meinem Grossvater geschwängert worden und wusste nicht mal, warum sie schwanger war. Sie dachte nämlich, dass man dazu verheiratet sein muss! In der Folge heiraten die beiden und hatten vier Kinder zusammen! Meine Grosseltern blieben bis zum Tode meines Grossvater in diesem Sommer zusammen. Klar gab es Probleme, aber es blieb beiden keine Wahl, man musste sich irgendwie arrangieren!

Da meine Grossmutter sehr belesen ist, nehme ich mal an, dass sie schon Bescheid weiss ;-)), aber sie sagte mir auch mal, dass sie es wohl viel leichter gehabt habe, eben, weil es keine Wahl gab.

Klingt für uns eigenartig, aber in dieser Aussage steckt wohl auch ein Körnchen Wahrheit...

Dazu kommt mir die Geschichte eines indischen Mädchens in den Sinn, dass von Freunden adoptiert wurde. Das Mädchen kannte keine andere Speise als Reis. Es war ein harter Kampf sie an anderes zu gewöhnen. Damit sie überhaupt was gegessen hat, wurde ab und zu dann eben auch Reis gekocht und dann hat die Kleine gegessen, als gäbe es nichts anderes auf der Welt und sie mag bis heute keine Schokolade! Und wenn sie den Rest ihres Lebens in Kalkutta verbracht hätte, hätte sie wohl nie andere Speisen kennengelernt, aber es hätte ihr nichts ausgemacht!

Du verstehst vielleicht was ich damit sagen will: Wer keine Wahl hat, hat auch die Qual der Wahl nicht!
 
RE: Wer hat's besser?

Wer hat es heute besser, als frühere Generationen? Ganz sicher die Frauen, denen die monatliche Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft genommen worden ist. Ich glaube nicht, dass junge Mädchen heute unaufgeklärt sind - Ausnahmen bestätigen die Regel. Sie wissen gut über Verhütung bescheid, auch wenn sie im entscheidenden Moment manchmal vergessen, ihre Kenntnisse anzuwenden. Es stimmt übrigens nicht, dass früher generell gewartet wurde bis zur Eheschließung. Vorehelicher Sex war wohl meist die Regel, worauf auch die vielen unehelichen Geburten und die "4-Monate-Kinder" hinweisen.
Alles in allem glaube ich, dass es die jungen Menschen heute besser haben, als vergangene Generationen.
 
Generation Golf

Generation Golf

Als 74er Baujahr gehöre ich weder zu den Alten noch zu den Mittelalten, aber auch nicht zu den ganz Jungen. Man hat uns mal so schön als die Generation Golf bezeichnet. Nun, schauen wir uns mal den Urgolf von 1974 an und vergleichen ihn mit dem aktuellen Modell. Wer von uns fährt heutzutage diesen Wagen denn schon ohne Klimaanlage, elektr. Fensterhebern, weniger als 100 PS usw. usw., !? Im Laufe der Jahre mußte halt alles besser, moderner und raffinierter werden. Und die gleichen Erwartungen stellen wir Menschen nicht nur an unsere Produkte sondern auch an uns selbst. Wer von uns gibt sich denn heutzutage noch mit Mittelmaß zufrieden? Wenn wir in der Beziehung das eine oder andere Extra nicht bekommen, dann wechseln wir halt das Modell. Natürlich ist das verlassen des Partners oder das Fremdgehen keine Erfindung der Moderne, aber es nimmt halt ständig zu. Scheidungen und Trennungen gehören nun mal zum Alltagsbild. Die Medien suggerieren uns das perfekte Produkt und nebenbei laufen Filme, die uns die perfekte Partnerschaft und den perfekten Sex suggerieren. Und jetzt mal ganz ehrlich. Ich möchte für meine Freundin auch der Golf mit allen Extras sein, der im Winter sogar die Sitzheizung hat und nicht der Wagen in dem sie eine halbe Stunde warten muß, bis ihr warm wird. Ein solider, treuer und zuverlässiger Weggefährte, der dem Zeitgeist entspricht und bei dem sie weiß, was sie hat. Denn schließlich fahren da draußen auch immer mehr Porsche und Mercedes durch die Gegend, die gerne ein paar vernachlässigte Mädchen mit auf eine Spritztour mitnehmen würden.
Ich glaube der Verkehr ist im Laufe der Jahre immer unübersichtlicher geworden und man muß schon ein wenig geschickter sein als früher und die richtige Technik haben, um immer ans Ziel zu gelangen.
Kleiner Tip noch von mir, seht es als Gleichnis und nicht als Automobilwerbung!!!! :-) Schönes Wochenende Euch allen da draußen auf der Straße des Lebens!!!
 
jüngere Generation hat grössere Chance

jüngere Generation hat grössere Chance

Wenn man hier im Forum liest, wieviel Unwissenheit im sexuellen Bereich unter Jugendlichen herrscht, ist mir zu Beginn beim Lesen regelrecht schlecht geworden. Es hat mich auch sehr überrascht.

Aber sie wollen z.T.nur alles nachturnen, wovon sie irgendwo gehört haben, und sind doch so unreif, dass man befürchten muss, es wird sehr viel einfach, auch schlicht und ergreifend, daneben gehen. Und was in diesem sensiblen Bereich daneben geht, hinterläßt tiefe Spuren, die die spätere Genußfähigkeit erheblich einschränken können.

In diesem Punkt hatte es unsere Generation besser. Alles ging langsamer. Die Männer haben sich über was Neues gefreut, wozu man bereit war, es mit ihnen auszuprobieren, aber es eben nicht in der ersten Nacht als Standard vorausgesetzt, wie heute. Dabei konnte weniger schief gehen. Und die junge Generation, will oft was ausprobieren, ohne überhaupt das Geringste vom anderen Geschlecht, und sich selber, zu verstehen, wie man hier ja wirklich an jeder Stelle, anhand der Fragen allein schon, nachlesen kann.

Und früher gab es mehr Überraschungen, die man einem Mann schenken konnte. Dadurch war es für beide auch spannender. Denn nichts ist erregender, als etwas mit einem Mann zum ersten Mal zu machen, oder eben an seiner Erregung seine Freude zu haben, weil er Neues lernt. Heute hat jeder alles recht früh schon ausprobiert. Die Hälfte davon ist vermutlich zumindest für einen Beteiligten mies gewesen, aber trotzdem, er hat es schon gemacht, kennt es. Es gibt viel weniger Überraschungen mehr. Nur Vergleiche, die Ex war so, und die so.

Wir zw. 30 und 50, sage ich mal grob, also in unserer Generation, waren mit einer anderen, offeneren Sexualität, immer die Einzige und erste Frau, die so war. Und damit die Beste, und das ist auch sehr schön. Und ist es heute noch, denn in diesem Bereich lernt man lebenslänglich. Und wir haben eben mit weniger Rückschlägen lernen können, weil alles Neue langsamer angegangen wurde. Und sind dadurch möglicherweise, wenn alles gut gelaufen ist, weiter als die junge Generation heute, obwohl sie alle Chancen zu erfülltem Sex hat, die wir so nicht hatten.Sie starten ja nun auf höherem Level. Einem ganz anderen Wissenstand, nur die Möglichkeit schlechte Erfahrungen zu machen, hat halt auch zugenommen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Wissen darum, dass es einen weiblichen Orgasmus gibt, was es bei uns zwar auch gab, nur so richtig, hat darauf keiner geachtet, man konnte jedenfalls jedem Mann die Hucke volllügen, und ihm kam nichts spanisch vor, für die Mädels von heute fast eine Verpflichtung zum "Spaß" darstellt.

Sie müssen kommen können, die Ex konnte ja. Diesen Druck hatten wir nicht. Haben ihn heute natürlich auch, nur jetzt sind wir reif genug, dass wir wissen, was wir möchten. Und auch die männlichen Partner sind mit den Jahren im Bett immer besser geworden. Das haben die Jüngeren alles nicht. Die Bengel stümpern sich z.T. was zusammen, und die Mädels sollen kommen, und kommen. Und beide haben von nichts eine Ahnung. Und dann wundern sie sich, und haben die dollsten Fragen. Wo ich sagen würde, ihr seid noch nicht so weit. Ein 17 jähriges Mädel muss nicht GV, OV und AV durcheinander praktizieren, kann sein, dass eins erstmal richtig zu können, für manches Mädel einfach besser ist. Ihre Sexualität muss erstmal geweckt werden und wachsen, sich entwickeln. Nur das ist heute oft nicht mehr so. Alles wird mit dem ersten Bengel durchprobiert, dem ja auch jegliche Erfahrung fehlt. Nur er hat es halt gesehen irgendwo. Und liebt das Mädel vielleicht noch nichtmal, will nur ausprobieren. Und die Pille gibt es ja für alle. Bei uns mussten die Männer ganz schön aufpassen können, damit nichts schief geht, auch in diesem Bereich. Das schult einerseits die Männer, andererseits lernt es mancher Mann nie, in diesem Bereich Mitverantwortung zu tragen. Und die Mädels heute haben es natürlich besser, das alleine für sich regeln zu können, von AIDS mal abgesehen, was es ja bei uns nicht gab. Krankheiten spielten bei uns keine Rolle.

Und bei unserer Generation waren Frauen zu Sex fast nur im Kombination mit Liebe bereit. Heute nehmen sich die Mädels das Recht, Sex auch nur so als Sex geniessen zu wollen und zu können. Das ist grundsätzlich erstmal gut. Nur dabei kann ein Mädel auch sehr leicht auf der Strecke bleiben, wenn ihr Selbstbewußtsein, nicht in gleichem Maß mitgewachsen ist, mit der allgemeinen sexuellen Freiheit.

Wir waren vor sexuellen Enttäuschungen viel geschützter, weil man die Männer länger zappeln lies, und wer das durchhielt, war interessiert, gab sich Mühe. Und blieb. Denn man darf nicht vergessen, dass man sich beim Sex leicht verliebt, und was ist dann mit dem Liebeskummer nach den zu neudeutsch sog. ONS. Also, ich befürchte, wir haben auch weniger gelitten.
Und wir hatten weniger sexuelle Kontakte, weil es ja auch den Ruf bei Frauen schädigte. Gut, dass sich das auflöst. Schlecht, wenn man daran denkt, durch wieviel unqualifizierte Hände ein Mädel von heute wohl gegangen ist, bevor sie auf ihren Ehemann trifft. Viele haben unwiderbringlich was an dem Mädel kaputt gemacht.

Nur durch die allegmeine Aufkärung, und moderne Erziehungsmethoden, wo Mädels nicht auf die Anpassung an den Mann dressiert werden, wir sind diesbezüglich ja z.T. noch regelrecht darauf abgerichtet worden, können die Mädels ihre Wünsche leichter artikulieren. Sie haben welche. Und die Jungen von heute gehen darauf ein.

Nun sind die jungen Bengel etwas zu kurz gekommen. Sie haben natürlich grössere Chancen auf erfüllten Sex, weil die Mädels offener sind. Nur sie haben auch mit einer viel grösseren Verunsicherung zu kämpfen, als die Generation vor ihnen, wo die Frauen noch bereit waren, für den Mann still zu halten, laut zu stöhnen, um sein Ego zu füttern, ohne jegliche Empfindung. Das tun die jungen Mädels weniger. Nur wo er tatsächlich dran ist, kann ihm heute Kopfzerbrechen verursachen, den Kopfschmerz hatte die Generation davor zumindest weniger.

Die Chancen der jungen Generation auf erfüllten Sex können grösser sein, als in unserer Generation. Vorausgesetzt, sie haben das Level, zu erkennen, dass das, was die Älteren gemacht haben, eben auch nicht alles falsch war. Zu gutem Sex gehört Liebe, Romantik, sich Zeit lassen und Phantasie. Und empfinden sie Sex nicht als Volkssport, sondern als etwas sehr Intimes, was Spuren an einem hinterläßt, sind sie auf dem richtigen Weg. Man sollte nur jmd. Spuren an sich ziehen lassen, mit denen man auch leben will, stolz darauf ist, weil sie einen bereichert haben, weiterentwickelt haben. Also, die Offenheit von heute sinnvoll mixen, und sich nicht tumb paaren, wie die Kanninchen, sondern Sex als "heiligen" Akt zelebrieren, mit all dem Wissen, was man heute darüber so viel leichter erwerben kann.
Dann hat die junge Generation grössere Chancen auf erfüllten Sex, als die Generation vor ihnen.
 
so isses

so isses

deine ersten drei absätze unterschreibe ich. auch ich kann mich nur wundern, daß sex anscheinend so eine art leistungssport geworden ist. und man anscheinend mit der beherrschung jeder noch so ausgefallenen praxis punkten will

auf der anderen seite finde ich es gut, daß sich die youngsters mit ihren (uns grufties oft banal erscheinenden) fragen so offen ans forum wenden. jeder muß mal anfangen, hat keine ahnung, muß erst mal "dumm" fragen. warum nicht hier? im behaglichen schutz der anonymität? find ich voll in ordnung - an eltern oder lehrer wendet man sich mit diesen fragen ja doch nicht so gern, und alles steht auch nicht in büchern oder im internet

worüber ich mich allerdings wundere (nicht nur bei undines beitrag): wo habt ihr eigentlich in den siebzigern (das jahrzehnt auch meiner sexuellen initiationsphase) gelebt? ich im sicher nicht allzu fortschrittlichen österreich, aber die in so vielen beiträgen durchschimmernde repressive atmosphäre, wenn es um sex geht, habe ich nicht erlebt

ok, ich war ein braver bub und habe meinen eltern keinen anlaß für irgendwelche moralpredigten gegeben. ich konnte mich allerdings mit fragen vorbehaltslos an sie wenden. und daß ich mich mit hilfe von "jasmin" und "eltern" schon selber aufgeklärt hatte, bevor meine erzeuger dazu gekommen sind, dafür können sie wohl nichts

außerdem war die post68-ära doch die zeit der sexuellen freizügigkeit. vielleicht nicht auf dem flachen land, aber doch jedenfalls in den uni-städten. klar war da auch viel maulheldentum dabei, aber daß man uns knaben generell länger hätte zappeln lassen, als das heute üblich ist, kann ich aus eigener erfahrung und erzählungen nicht bestätigen

außerdem war doch gerade der feminismus im schwange, und jeder von uns hätte ordentlich eins auf die nüsse gekriegt, wenn er nur dumpf drauflos gerammelt hätte, ohne auf ihre bedürfnisse zu achten. wenn sie nicht kam, lag das a priori an ihm (zumindest war mann im erklärungsnotstand)

naja, ich will das jetzt nicht alles retrospektiv glorifizieren, aber es ist schlicht nicht wahr, daß sich die sexualmoral und das sexualwissen der fünfziger jahre bis in die achtziger perpetuiert hätten. im gegenteil hat das pendel da recht heftig auf die andere seite geschwungen, und die große chance der heutigen jugend liegt auch darin, daß sich eben alles ein wenig eingependelt hat. anything goes

so gesehen haben es die kids heute nochmal besser (wir hatten es schon wesentlich besser als unsere eltern). leichter haben sies nicht. denn leicht sind heranwachsen, pubertät und sexuelles lernen nie. für jedeN und zu allen zeiten ist dies ein zeitweise durchaus auch schmerzhafter prozeß des trial and error gewesen, und das wird auch so bleiben. die vorausetzungen für eine positive bewältigung dieser phase aber waren, denke ich, noch nie so gut wie heute
 
AW von Generation 2CV

AW von Generation 2CV

Hast Du schön bebildert, Timm.
Aber hast Du auch bedacht, dass "wir Alten" unsere Enten und Käfers immer ganz leicht selbst reparieren konnten? und läuft und läuft und läuft

Bin mir echt nicht so sicher, ob Ihr mit Eurem Anspruchsdenken es nicht noch komplizierter habt, glücklich bzw. wenigstens zufrieden zu werden.
 
RE: Wer hat's besser?

Also wahr ist: Die heutige Generation hat sehr weite Gestaltungsmöglichkeiten ihres erotischen Lebens. Wie diese Gestaltungsmöglichkeiten genutzt werden, ob kreativ oder stupide, ob verantwortungsvoll oder verantwortungslos, das hängt von individueller Kreatvität und Stärke und von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Die Weite der Möglichkeiten schafft Chancen aber auch Risiken.
Satu
 
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