Re: Was versteht man unter Vorderhornerkranku
Re: Was versteht man unter Vorderhornerkranku
Hallo Adelheid und vielen Dank für Ihre Hinweise.
Es ging Vater innerhalb von 3-4 Tagen wieder deutlich besser, ohne dass medikamentös eingegriffen wurde. Möglicherweise war es ein Flüssigkeitsmangel oder ein Beruhigungsmittel-Missbrauch - das ist, wenn man selbst nicht immer dabei ist - sehr schwer zu ermessen. In den letzten sehr schwülen Tagen war sein Befinden wieder schlechter, er war sehr desorientiert, sehr schläfrig und auch bewegungsunsicher. Dies würde den Verdacht auf Flüssigkeitsmangel stärken. Leider nehmen die unterschiedlichen Betreuer in der WG ihre Aufgaben nicht gleich ernst - einige sind sehr umsichtig und pflichtbewusst und haben sich auch ein gewisses Wissen über Demenzerkrankungen drauf geschafft - andere sehen es mehr als Job zum Nebenerwerb, arbeiten aushilfsweise und sagen auch ganz offen, dass sie an zusätzlicher "Arbeit" - wie Weiterbildung und sei es nur das Lesen einer Broschüre - nicht interessiert sind und dafür nicht auch noch Zeit erübrigen möchten. Offenbar ist es sehr schwer wirklich qualifiziertes Personal zu finden, möglicherweise auch eine Frage der Bezahlung, ich verstehe es noch nicht ganz. - Beschwerden brachten bisher nur wenig - selbst über die Mitarbeiterin, die frech ihr Desinteresse bekundete, legt man schützend seine Hand, weil eine weitere Familienangehörige schon sehr lange für die Station arbeitet...
Auch muss ich damit rechnen,dass der Unmut, der durch meine Kritik entsteht, am Vater ausgetragen wird, so dass ich bislang eher zurück haltend bin. Aber so kann es natürlich nicht bleiben, ich grüble, wie ich diese Mauer falscher Solidarität durchbrechen kann. Die Voraussetzungen für ein gutes Miteinander wären eigentlich gegeben - es hängt m.E. in diesem Fall an einigen sehr unqualifizierten Mitarbeitern. Es gibt aber Gott-sei-Dank auch das Gegenteil davon - nur muss ja jeder auch einmal Freizeit haben und im Bereich der Alten- und Demenzbetreuung sind die Erholungsphasen besonders wichtig.
Sie merken aus meinen Worten, dass ich noch immer nicht glücklich mit der Lösung bin.Vieles wurde versprochen und bislang nicht eingelöst, Vieles hatte ich mir anders, demenzgerechter vorgestellt. Aber ich kann Vater ja auch nicht ständig umziehen lassen - ich erinnere mich, Sie hatten erst beim 3. Mal Erfolg. Aber ich will der WG noch eine Zeit lang eine Chance geben.
Hinderlich ist auch meine eigene Erschöpfung, die viele Vorhaben meinerseits in die Länge streckt, die mich nicht recht in die Gänge kommen lässt. Dazu kommen immer wieder Depressionen, Ängste, Zweifel . . .
Ich weiß nicht, was passieren muss, bis ich endlich wieder so bin, wie vor Vaters Erkrankung und vor all der Verantwortung.
Für heute herzlichen Gruß
Leona