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Tierisch gut
Tierisch gut
Seit vier Jahren läuft von Deutschland aus eine europaweite Studie über vegetarisch lebende Kinder. Es ist bekannt, daß ernährungsbedingte kindliche Mangelzustände sich in erster Linie am Wachstum bemerkbar machen. Deshalb wurden die Verzehrgewohnheiten und Gesundheitszustände ebenso protokolliert wie die Parameter Größe, Gewicht und Kopfumfang. Die ersten Ergebnisse der noch nicht abgeschlossenen Studie zeigen, daß selbst bei den vegan ernährten Kindern keine Wachstums oder Entwicklungsstörungen zu beobachten waren. Die allgemein bekannten"Wachstums - Schübe" fanden sich bei ihnen in gleicher Häufigkeit und Ausmaß wie bei den Kindern der mischkosternährten Vergleichsgruppe. Auch hier konnten die in der Literatur zu findenden Gerüchte "ernährungsbedingter" Mangelzustände oder Blutbildveränderungen bis Blutkrankheiten bei den fleischfrei lebenden Kindern nicht bestätigt werden .
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Den nachfolgenden Ergebnissen, Daten und Zahlen liegen vorwiegend die Wissenschaftsstudien der Universität Gießen, des Krebsforschungszentrums Heidelberg und des Bundes-Gesundheitsamtes Berlin zugrunde, die in enger Zusammenarbeit mit dem Vegetarier-Bund Deutschlands durchgeführt wurden. Alle kamen darin nahe übereinstimmend zu den Schlußfolgerungen, daß bei den Vegetariern die geringste Krankheitsanfälligkeit, das normalste Körpergewicht, die besten Laborparameter sowie die günstigsten Blutdruckwerte gefunden wurden, und daß trotz bedeutend längerer Lebenserwartung eine signifikant geringere Krebshäufigkeit besteht. Die Überlebenszeiten bei Krebsbefall waren selbst dann deutlich verlängert, wenn erst nach dem Ausbruch der Krankheit auf vegetarische Ernährung umgestellt wurde.
Die allgemeine Infektanfälligkeit betrug nicht einmal 20% des Durchschnittswertes, und in gleicher Dimension lag die Frequenz der ärztlichen Behandlungsnotwendigkeit. Alle drei Studien kamen zu der pauschalen Feststellung, daß die Vegetarier keine Mangelerscheinungen erkennen ließen und ihr Gesundheitszustand bemerkenswert gut sei. Insgesamt wurden dabei ca. 4000 Vegetarier untersucht, die seit über 10 Jahren fleischfrei lebten.
Während früher diese Ernährungsweise überwiegend ethisch begründet wurde, werden heute an erster Stelle gesundheitliche Erwägungen angeführt. Danach folgen ethische, ästhetische, religiöse und philosophische Motive. 22% gaben eine körperliche Leistungssteigerung für ihre Entscheidung an, denn Dreiviertel aller Vegetarier treiben Sport, laufend Gymnastik oder Yoga und beinahe die Hälfte fasten regelmäßig. Das ausgeprägte Gesundheitsverhalten zeigte sich auch durch Abstinenz des Rauchens - 94% waren Nichtraucher - sowie eines weitgehenden Verzichtes auf Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee. Lediglich 5,6% verwendeten raffinierten Zucker.
Interessant ist in diesem Zusammenhang das Verhältnis zum Arzt: seinen Ernährungsanweisungen steht man sehr reserviert gegenüber und eine große Skepsis wird der allopathischen Medikation entgegengebracht. Mehr als ein Drittel lassen sich vom Heilpraktiker behandeln und mehr als 2/3 verwenden nur Naturheilmittel oder Homöopathie.
Bei allen untersuchten vegetarisch leben den Männern und Frauen fanden sich labormäßig normale Blut- und Hämoglobinwerte sowie Serumeisen, und die Harnsäurewerte lagen im Normalbereich. Die bedeutungsvollen Cholesterinwerte und Triglycerinspiegel bewegten sich bei über 80% an der unteren Grenze der Norm und waren bei den Veganern am niedrigsten. Legt man als Risikomaß für Herzgefäß-Erkrankungen das Verhältnis LDL zu HDL mit dem Durchschnittswert von 4,5 zugrunde, so war es bei den fleischfrei Ernährten mit 2,0 - und weniger - als Risikofaktor praktisch auszuschließen. (HDL = highdensity lipoproteins; LDL = low density lipoproteins).
Als weiterer objektiver Maßstab des hervorragenden Gesundheitsstandards lagen auch alle anderen Blut-Serumwerte ohne Ausnahme im günstigsten Normbereich. In einer Langzeitstudie wurden auch die Erkrankungs- und Sterbezahlen sowie die Häufigkeit von Organtumoren erforscht. Dabei zeigte die 5-Jahre-Mortalistäts-Analyse ein deutlich erniedrigtes Sterberisiko der Vegetarier bei allen Todesursachen, signifikant erniedrigt bei den tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die direkte Beziehung zwischen den ischämischen Herzkranzgefäß-Erkrankungen und dem Fleischkonsum war bei den weiblichen und männlichen Vegetariern unübersehbar . Die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkt Todes betrug bei ihnen nur 5% des Durchschnittsrisikos. Ähnlich eindrucksvoll zeigte sich der Zusammenhang der fleischfreien Ernährung mit den Krebserkrankungen, die ebenfalls unter 10% der üblichen Krebsrate einzuordnen waren.
Sogar das Risiko eines Brustkrebses stellte sich bei den fleischessenden Frauen fast viermal größer heraus als bei den Vegetarierinnen, und die bereits Krebskranke hat bei fleischfreier Kost nicht nur objektiv eine längere Lebenserwartung, sondern auch subjektiv einen erträglicheren Krankheitsverlauf.
Auffallend war weiterhin die statistisch geringere Häufigkeit von Gallengangserkrankungen und Gallensteinbildungen, von entzündlichen Dickdarmkrankheiten und von Colonkarzinomen. Gastrointestinale Krankheitsbilder und Verdauungsstörungen waren bei den Vegetariern insgesamt kaum zu beobachten. Weder bei den eigenanamnestischen Angaben noch bei den biochemischen Laboranalysen fanden sich Anhaltspunkte für gichtähnliche oder arthritische Krankheitsbilder oder Hyperurikämien. Alle Untersuchten hatten über durchschnittlich gute Nierenfunktionen und der Eiweiß-Belastungstest konnte jedesmal eine bedeutend bessere Nieren-Leistungsreserve bescheinigen.
(Quelle: Dr.med Werner Hartinger)
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