• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Was kann ich nur tun ?

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Evelyn4500

New member
Ich bin 45 Jahre alt und lebe seit 10 Jahren in einer Beziehung mit einem gleichaltrigen Mann. Es ist eine tiefe Liebe zwischen uns und wir verstehen uns in fast allen Dingen ausgezeichnet. Das was ein Riesenproblem zwischen uns ist, ist der Sex und die Erotik. Wir schlafen fast nie zusammen und wenn, dann ist es immer das gleiche...er streichelt mich, wird heiss, schläft mit mir und das wars Es war am Anfang so das ich ihm viele Dinge über die Erotik erzählt und beigebracht habe (hatte mehr Erfahrungen als er) aber niemals hat er irgendwas von dem umgesetzt. Ich finde es normal, wenn ein Mann meine versteckten Andeutungen versteht und sie umsetzt. Ich möchte von meinemMann erobert werden und mich als Frau fühlen, mich von ihm animieren lassen erotische Dinge zu tun. Es bringt mir erotisch rein garnix ihm alles zu zeigen, ich mag die Psycholgie des Augenblicks, das spannende durch Andeutungen und Phantasien in die Welt der Erotik abzutauchen. so habe ich es bisher auch immer erlebt. Manchmal hart, manchmal zart, erotische Spiele und Spielzeug..einfach alles was Spass macht. Ich bin im realen Leben eine durchsetzungsfähige Geschäftsfrau und organisierte "Familienmangarin" aber ist es so verkehrt sich im privaten Zusammenleben als "schwache Frau" zu fühlen. Mein Mann sagt ich hätte eine Ansicht aus dem letzten Jahrhundert, denn nicht nur ein Mann sollte anfangen etwas zu tun. Ich glaube er versteht es einfach nicht. Wenn ich über Phanatsien rede, nimmt er es nicht an als einen Anfang. er ignoriert sie einfach oder wartet das ICH sie umsetze. Er benutzt weder Spielzeug, noch kann er mich fesseln (bekommt den Knoten nicht hin) er kann in keine Rolle schlüpfen und auch die Anatomie einer Frau bereitet ihm Schwierigkeiten, obwohl ich am Anfang ihm alles auf nette Weise gezeigt habe, wie Frau auf was reagiert. Ok, er ist nicht so erfahren wie ich, aber warum versteht er nicht, das Sätze manchmal mehr bewirken können als mechanische Abläufe ? Wir streiten oft darüber, weil er meint ich lebe im falschen Jahrhundert, denn ich würde der Meinung sein, das ein Mann immer anfangen muss. nein...so ist es nicht...ich mag es schon anzufangen mit Andeutungen, kleinen Gesten und so...es macht mich halt an, wenn dann ein Mann die Regie übernimmt. wie oft soll ich es ihm noch beibringen oder immer wieder erklären ? Selbst Bücher zu diesem Thema (wie verführe ich eine Frau) brachten bei ihm keinen Erfolg (dabei steht da alles drin wie ich es auch immer bisher in meinem Leben mit anderen Partnern erlebt habe). Ich bin mit meinem Latein am Ende und verzweifelt und weiss nicht mehr was ich noch tun soll. Ich brauche die Erotik und den Sex so sehr, ich merke es mittlerweile auch körperlich. Mein Mann braucht manchmal wochenlang keinen Sex. Ich bin verzweifelt. Evelyn
 
Schwierig, denn genau so, wie Sie den Sex brauchen, braucht er ihn nicht. Es gibt Menschen (Asexuelle), die ihn gar nicht brauchen, und Männern sollte man das zubilligen, was Frauen schon lange für sich fordern: Keinen Sex haben müssen, wenn man nicht will, und nicht damit beginnen zu müssen, wenn man kein Lust dazu hat. Wen Sie die mit der Lust sind, und seine Lust kommt unterdessen, dann sollte es ok sein, wenn Sie beginnen. Wenn er aber am liebsten sexlos lebte (und seine "Fortbildungsunwilligkeit" lässt darauf schließen), wird es Zeit, über eine offene Beziehung zu diskutieren.

LG, Dr. Höllering
 
Hallo Evelyn45, na, dann probieren wir mal das neugestaltete Forum aus!

Also, was Du berichtet hast kommt mir alles ein wenig bekannt vor. Nur umgekehrt als Mann. Auch meine Frau hat zeitweise nicht das gleiche Interesse an Sex und Erotik wie ich, was jedoch erst nach Abschluß unserer Familienplanung spürbare Ausmaße annahm.

Von Reizwäsche wollte sie noch nie etwas wissen, für meine Begriffe in jeder Partnerschaft selbstverständliche Praktiken wie Oralsex u. v. m.lehnt sie kategorisch ab und verhält sich auch sonst sexuell überwiegend passiv.

Wir sind seit bald 25 Jahren zusammen und bis vor wenigen Jahren glaubte ich, dass Frauen grundsätzlich so sind und der Mann, das fängt ja schon beim Flirten an, stets die treibende Kraft sein muß, immer mit dem Risiko, abgewiesen zu werden. Erst durch das Internet wurde mir vor ein paar Jahren bewußt, daß es auch Frauen gibt, die in dieser Hinsicht offenbar ganz anders sind. Hier fand ich auch viele Anregungen, mit denen ich glaubte, wieder frischen Wind in unsere Ehe zu bringen. Doch leider war das genaue Gegenteil der Fall: Meine Frau wehrte sich mit Händen und Füßen dagegen und war nicht einmal zu einem vernünftigen Gespräch über das Thema bereit. Nach einigen unschönen Diskussionen entzweiten wir uns sexuell völlig und es spielte sich lange Zeit gar nichts mehr zwischen uns ab.

Mit viel Mühe und Geduld gelang es mir schließlich doch, unsere gemeinsame Sexualität einigermaßen wiederherzustellen und etliche neue Dinge auszuprobieren, die wir nie zuvor ausprobiert hatten. Doch all das brachte unterm Strich keine Befriedigung, denn es fühlte sich einfach viel zu gewollt und konstruiert und von anderen (z. B. Privatpornos) abgeschaut an. Zudem merkte ich meiner Frau das eher widerwillige Mitmachen an, anstatt echte Leidenschaft zu entwickeln. Dies wiederum verursachte bei mir Erektionsstörungen, die ich erst nach langer Zeit überwinden konnte, nachdem wir diese Experimente längst wieder beendet hatten.

Ich kann Dir aus meiner Erfahrung nur sagen, daß es völlig zwecklos ist, seinen Partner zu einer Sexualität zu drängen, die nicht seinem Naturell entspricht. Es muß eines Tages von ihm selbst kommen. Doch wenn er auf unverbindliche Anregungen nicht positiv reagiert, dann hat es keinen Sinn!

Sprich Dich mit Deinem Mann aus, ob Affäre oder Swingerclub für Euch eine Lösung sein könnte.
Ich wünsche Viel Glück!
golem
 
Vielleicht hat der Bundesgesundheitsminister noch keine Verfügung darüber erlassen, aber es gefährdet deine Gesundheit, wenn du an einer schlechten Beziehung festhältst. Es kann deine Selbstachtung erschüttern und dein Selbstvertrauen zerstören, ebenso wie das Rauchen deinen Lungen schadet.
 
Naja, aber so schlecht ist die Beziehung ja ganz offensichtlich nicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich möchte ein bisschen Mut machen, vielleicht doch das ein oder andere mal miteinander auszuprobieren, bevor man eine ansonsten intakte Beziehung aufgibt (und eine Affäre oder Swingerclub ist glaub ich der erste Schritt dazu)
Evelyn, verstehe ich das richtig, dass "Miteinander-schlafen" bei Euch ziemlich schnell abläuft? Er wird schnell "heiß", Ihr schlaft miteinander und alles ist so schnell vorbei, dass Du nicht sehr viel davon hattest? Wenn es so ist, vielleicht hat er auch Sorge, dass seine Erregung zu schnell nachlässt? (Bei mir war es mal eine Weile so, als ich mich eine Weile mal immer unter Zeitdruck gefühlt habe). Vielleicht spürt er auch Deine Erwartungshaltung, Ihr hattet ja auch schon öfter Diskussionen darüber. Wenn es so wäre, könntet Ihr doch mal eine dieser dollen Erektionspillen ausprobieren (z.B. Levitra 10mg). Schon das gemeinsame Ausprobieren kann ziemlich aufregend sein...
Du schreibst wenig darüber, was Deinem Mann Spaß macht, wenn Ihr miteinander schlaft. Wie viel weißt Du da über ihn? Gibt es Sachen, die Ihr beide aufregend findet? (z.B. zusammen duschen, oder an besonderen Orten Sex haben?)
Ich kann aus meiner Erfahrung sagen: Vor 6 Jahren dachte ich schon, sexuell ist bei uns alles gelaufen. Es kam mir über weite Strecken mehr wie eine Pflichtübung vor. Aber dann haben wir angefangen herauszukriegen, was dem anderen sexuell Spaß macht. Das war eine tolle Erfahrung! Wir haben seitdem viel schöneren und leidenschaftlicheren Sex miteinander, und ich bin immer noch dabei sie da kennenzulernen... (wir sind jetzt 18 Jahre verheiratet)
Herzliche Grüße unbekannterweise
Biko
 
".......aber es gefährdet deine Gesundheit, wenn du an einer schlechten Beziehung festhältst. Es kann deine Selbstachtung erschüttern und dein Selbstvertrauen zerstören..."

Das zuvor Gesagte und oben wiederholte nehme ich zurück! Eine kurzfristige Verwirrung meines Geistes ;)

Das Versprechen der Ritterlichkeit:

Für immer der deine, getreu bis in den Tod,

hat nach relativ kurzer Zeit in meiner Seele wieder seinen üblichen Platz eingenommen - ich lehne die o.g. "zeitgemäße" Beliebigkeit ab - Symptomträger wird man - über kurz oder lang - ohnehin.
Deswegen ist Wissen um die Natur der "Dinge" auch so enorm wichtig, damit man sich bei dieser gebotenen Ethik wenigstens kognitiv zu helfen weiß;
und somit sein Selbstvertrauen und seine Selbstachtung sogar noch steigern kann.
 
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