• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Was darf ein Patient vom Therapeuten erwarten?

TEST TEST TEST 123

Versuch das aus dieser Sicht zu sehen, dann kannst du vielleicht einen Umgang damit finden der die Therapie möglich macht, ohne dass die nötige Distanz verletzend auf dich wirkt.
Denn die Distanz wird ja nicht zu dir gehalten weil du du bist, sondern zu jedem Klienten, immer und eben weil erfahrungsgemäß zu viel Nähe die gesamte Therapie gefährdet und das Ende dieser Bindung viele in ein tiefes Loch stürzen würde.

Diese Sichtweise hat mir nun wieder Hoffnung gespendet.
DANKE!! :)

Wenngleich das Gefühl, dass ich ihr gleichgültig bin, sobald sie sich distanziert zeigt, direkt aufflackern wird, jedoch werde ich versuchen die Sichtweise, dass auch andere Patientinnen diesen Schmerz aushalten müssen und lernen müssen, dass dieses Bedürfnis nicht befriedigt werden darf und kann, zumindest von der Therapeutin, im Hinterkopf zu behalten und es als Ansporn nutzen herauszufinden wie ich selbst diese Geborgenheit zu mir herstellen kann ohne dies von einem Mitmenschen zu verlangen.
 
Kennst du den Film Chloe?

Der Film demonstriert auf eine höchst eindrucksvolle Art und Weise wie die Welt 'draußen' ist.
Die Schönheit und der Körper einer Frau ist begehrenswert, aber nicht ihr inneres Wesen und dessen Bedürfnis nach Geborgenheit.

Ganz am Ende, die Schlussszene, da betont sie, dass sie seit jeher nur von allen Menschen benutzt wurde, benutzt als Katalysator um eigene Beziehungen wieder zu entfachen, aber der Wert als Mensch, der sich auch nach einem derartigen Engagement und Hingabe für die Existenz sehnt, wurde vollkommen außer Acht gelassen.

Aus diesem Grunde benötige ich Hingabe von meinem Gegenüber um überzeugt zu sein, dass ich nicht nur benutzt werde.

Die Menschen inszenieren sich immer so als ob Gefühle der Nagel zum Sarg wären und dementsprechend im Alltag nichts zu suchen haben, wundern sich dann aber, wenn sie seelisch krank werden, weil sie permanent diese Maske aufgezogen haben.
Für mich passt das einfach nicht zusammen.
Man kann in meinen Augen hingebungsvoll sein und trotzdem im Alltag bestehen, die Leugnung der Gefühle und das man ein Mensch ist viel schlimmer.
 
Aus diesem Grunde benötige ich Hingabe von meinem Gegenüber um überzeugt zu sein, dass ich nicht nur benutzt werde.

Aber benutzt du diese Menschen dann nicht auch, wenn du erwartest dass sie sich hingeben müssen und voller Vorwurf bist wenn sie dies nicht tun?

Das kann auch nicht jeder, mir selber würde im Traum nicht einfallen mich hingebungsvoll zu zeigen, um mit jemanden in engeren Kontakt zu treten.
Ich mag lieber eine gewisse Distanz, kommt jemand und erwartet eine solche Nähe bin ich weg, nach Außen kann und will ich meine Gefühle gar nicht ausstellen.
Trotzdem erwarte ich nicht von den Menschen dass sie auf Abstand bleiben, es ist meine Sache und ich muss akzeptieren dass nicht alle gleich sind.
Jeder hat das Recht so zu sein wie er ist, oder wie er sich gibt, niemand darf erwarten dass sich andere an den eigenen Bedürfnissen orientieren, denn die anderen haben ganz andere Bedürfnisse und auch Intentionen.

In Sachen Thera erwartest du definitiv zu viel und im Grunde überschreitest du damit auch ihre Grenze zum Privatmensch.
Trotz allem ist es ihr Job, ein Job, den sie da macht und die Bedürfnisse anderer mit ihren eigenen Emotionen zu stillen, das gehört sicher nicht zum Profil.

Einzig du kannst etwas ändern, indem du deine Einstellung dazu änderst, dass jeder so zu sein hat und ansonsten kannst du nicht vertrauen.
Ich finde gerade die Distanz schafft vertrauen, was für ein Grund sollte jemand haben mein Vertrauen auszunutzen, wenn ich keine persönliche Beziehung zu ihm habe?
Je hingebungsvoller, desto Riskanter in Sachen Vertrauensbruch.
Ich möchte ja keine Liebesbeziehung mit der Thera eingehen, es ist eine Geschäftsbeziehung und in der geht es ausschließlich um mich und nicht um sie.
 
Aber benutzt du diese Menschen dann nicht auch, wenn du erwartest dass sie sich hingeben müssen und voller Vorwurf bist wenn sie dies nicht tun?

Aus diesem Blickwinkel ist es sicherlich eine Forderung, die ich stelle, das stimmt schon. Jedoch nicht um einseitig einen Gewinn zu haben, sondern um gegenseitig voneinander zu profitieren und das Beste herauszuholen.

Jeder hat das Recht so zu sein wie er ist, oder wie er sich gibt, niemand darf erwarten dass sich andere an den eigenen Bedürfnissen orientieren, denn die anderen haben ganz andere Bedürfnisse und auch Intentionen.

Selbstverständlich, aber offenbar liegt das Problem dann wohl doch eher im Machtgefälle und darin, dass die Therapeutin mich in und auswendig kennt und ich nicht ein Fünkchen von ihr.

In Sachen Thera erwartest du definitiv zu viel und im Grunde überschreitest du damit auch ihre Grenze zum Privatmensch.
Trotz allem ist es ihr Job, ein Job, den sie da macht und die Bedürfnisse anderer mit ihren eigenen Emotionen zu stillen, das gehört sicher nicht zum Profil.

Wortwörtlich was sie auch gesagt hat :O

Ich finde gerade die Distanz schafft Vertrauen, was für ein Grund sollte jemand haben mein Vertrauen auszunutzen, wenn ich keine persönliche Beziehung zu ihm habe?

Gute Frage...

Es ist eine Geschäftsbeziehung und in der geht es ausschließlich um mich und nicht um sie.

Es fällt mir sehr schwer, dass so zu betrachten. In jedem Kontakt, nicht nur auf die Therapie bezogen, sehe ich auch immer das Wesen hinter dem Gesicht, aus den unterschiedlichsten Gründen, entweder würde ich gerne wissen wie es dieser Mensch schafft so etwas Positives und Lebensbejahendes auszustrahlen oder warum derjenige gerade so unfreundlich zu der Bäckereiverkäuferin war obwohl sie sich die größte Mühe gegeben hat.
Ich möchte meine Mitmenschen gerne kennenlernen und daher ist es für mich schwer vorstellbar mich einerseits anzuvertrauen und andererseits die Gewissheit zu haben, dass alles nur 'künstlich' erschaffen ist :/
 
Eigentlich macht es einen sogar ziemlich traurig und die Gewissheit, dass die Existenz keine Bedeutung hat und man jederzeit austauschbar ist.

Wenn ich mir vorstelle, dass im weiteren Verlauf Momente erfolgen, in denen sie mich unterstützt und anleitet meine inneren Kinder zu versorgen und ich keine Dankbarkeit dafür empfinden darf, weil es dann bedeutet, dass sie eine Bedeutung in meinem Leben hat, ist es schon ziemlich schlimm.

Allein ist es qualvoll, gemeinsam aber auch.

Fraglich, ob sich jemals genügend Selbstliebe ausbildet um sich selbst vollkommen zu sein...
 
Jedoch nicht um einseitig einen Gewinn zu haben, sondern um gegenseitig voneinander zu profitieren und das Beste herauszuholen.

Aber im Grunde bestimmst du dann was für andere das Beste ist und die würden vielleicht sagen, für mich ist weniger Nähe das Beste um mehr fühlen zu können, oder sie wollen gar nichts besonderes für den anderen fühlen.

und darin, dass die Therapeutin mich in und auswendig kennt und ich nicht ein Fünkchen von ihr.

Du bist ja auch jene die in Therapie ist und genau das für ihr Geld bekommt, die Möglichkeit vertrauen zu können ohne die Mühsal von Leistung und Gegenleistung.
Stell dir mal vor, Therapeuten würden das sehen wie du und müssten sich jedem Klienten öffnen, am Ende laufen tausende von teilweise schwer psychisch Kranken herum, die vieles aus der Privatsphäre der Therapeuten wissen.
Auch wenn es Leute sind die es durchweg nur gut mit dem Therapeuten meinen, du würdest doch sicher auch nicht zu hunderten von Menschen eine solche Beziehung aufbauen wollen, erwartest es aber von der Thera.

Ich möchte meine Mitmenschen gerne kennenlernen und daher ist es für mich schwer vorstellbar mich einerseits anzuvertrauen und andererseits die Gewissheit zu haben, dass alles nur 'künstlich' erschaffen ist :/

Es ist aber nicht künstlich, Therapeuten sind ja trotz der Distanz durchaus menschlich, authentisch und wohlwollend.
Sie zeigt dir ihr echtes Gesicht, das was für die Therapie von Bedeutung ist und der Rest von ihr ist weder für dich noch für die Therapie von Bedeutung, das gehört ihrer Familie und jenen die zu ihrem Privatleben gehören.
Es ist Real, quasi ihre Arbeitskleidung die genauso echt ist wie du.

Wenn Menschen nicht so sind dass sie sich so Nah geben, es nicht wollen oder nicht können/dürfen, dann kann man doch nicht sagen es ist Fake.
Es ist auch ein Teil ihres Wesens, das Hochemotionale wird nur ausgeklammert und darauf hat auch niemand ein Anrecht, auch nicht wenn es gut gemeint ist.
Das ist eine Grenze, bei der gibt es keine Rechtfertigung der Welt um sie zu überschreiten, die Grenze gehört dem Einzelnen, nicht jenen die sich mehr erwarten und denken es wäre zum Besten aller.
Das ist es nicht, dass ist ein Trugschluss weil du dich so sehr danach sehnst und es wundervoll finden würdest, aber das empfindest nur du so und es trifft nicht auf solche Berufsgruppen zu und auf viele andere Menschen auch nicht.
 
Eigentlich macht es einen sogar ziemlich traurig und die Gewissheit, dass die Existenz keine Bedeutung hat und man jederzeit austauschbar ist.

Wegen der Thera?
Mir scheint du bist schon rein gefallen, in das Loch der einseitigen Verbindung und Erwaartung.

Wenn ich mir vorstelle, dass im weiteren Verlauf Momente erfolgen, in denen sie mich unterstützt und anleitet meine inneren Kinder zu versorgen und ich keine Dankbarkeit dafür empfinden darf, weil es dann bedeutet, dass sie eine Bedeutung in meinem Leben hat, ist es schon ziemlich schlimm.

Wieso solltest du nicht dankbar sein dürfen?
Natürlich darfst du das, du kannst es auch sagen, aber für die Thera ist es dennoch ihr Job (aber sicher wird es sie dennoch freuen wenn sie helfen konnt).

Ich habe das Gefühl du bist da in einer Schiene, als wäre sie ein wichtiger Mensch in deinem privaten Umfeld, als würdest du dir etwas zu viel des Guten wünschen.
Sie ist doch nicht deine Mutter, auch nicht deine Geliebte, nicht deine Freundin, deine Schwester und auch nicht deine Seelenverwandte.
Sie ist eine Thra, deren Arbeit irgendwann erledigt ist und dann gehen alle wieder ihrer Wege, ließe sie sich auf solche Erwartungen ein, dann würde sie irgendwann in der Psychiatrie landen.
Also wenn du meinst für sie auch nur Gutes zu wollen, dann solltest du das akzeptieren und vielleicht auch verstehen, was sie braucht um sich und dich vor zu viel Nähe zu schützen, das gehört nämlich auch zu ihrem Job.
 
Back
Top